Das von Erich Reusch 1969 auf dem Forumsplatz der Ruhr-Uni entworfene „Wasserrelief“ soll mit Sand verwüstet und vom 2. bis 5. Juli zum Platz einer Beachparty werden. Verantwortlich hierfür ist BOSKOP, das Kulturbüro des AKAFOE, in Zusammenarbeit mit dem AStA der RUB. Der Fachschaftsrat Kunstgeschichte an der RUB verurteilt die geplante Aktion als Kulturzerstörung und konstatiert, dass die Aktion „großes Unverständnis und Empörung bei allen Mitgliedern des Institutes hervor“ ruft. Der Fachschaftsrat ruft dazu auf, „schon am kommenden Montag [25.6.] ab 7:00 Uhr mit einer Besetzung des Brunnens unseren Protest gegen die Zerstörung dieses Kunstwerkes zu unterstützen!“ Der AStA hat sich daraufhin gemeldet und mitgeteilt, dass das Kunstobjekt erst am 29.6. mit Sand verschüttet werden soll. Nach der Beachparty soll die Verwüstung wieder entfernt werden.
Freitag 22.06.07, 17:27 Uhr
aktuelle Analyse des DGB Region Ruhr-Mark zu Hartz IV:
„Alle reden davon, dass wir mehr Kinder brauchen“, so DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund, „aber es wird viel zu wenig gegen die Armut von Kindern und ihren Eltern unternommen. Genauso notwendig wie die derzeit diskutierte Ausweitung der Betreuungsangebote für Kleinkinder ist es, unsere Kinder aus der materiellen Armut zu holen. Der Regelsatz von 207 € ist einfach zu niedrig. Soziale Absicherung und Bildung sind keine Gegensätze, sondern müssen sich ergänzen. Ansonsten besteht die reale Gefahr, dass gerade Kinder armer Eltern auch bei der Bildung benachteiligt werden und damit dauerhaft in Armut bleiben. Die Finanzierung von fehlenden Schulbüchern und von Mittagsverpflegung über einen Verein ist zwar ein Weg um unmittelbare Not zu lindern, wird aber der Dimension des Problems nicht gerecht. Jedes Kind muss ein Recht auf diese Leistungen haben und darf nicht auf Mildtätigkeit angewiesen sein.“
Fast jedes sechste Kind unter 15 Jahren lebt in Bochum unter Hartz IV-Bedingungen. Ende 2006 waren es 22,3 % der Kinder in unserer Stadt, die arm sind. Sie sind nahezu doppelt so häufig auf Hartz IV angewiesen wie die Bevölkerung insgesamt. Von der Gesamtbevölkerung waren Ende 2006 rd. 10,5 % auf Hartz IV angewiesen. Dies ist das Ergebnis einer vom DGB Region Ruhr-Mark vorgelegten Analyse. Ende 2006 waren in Bochum 40.532 Menschen von Hartz IV-Fürsorgeleistungen abhängig (1,5 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt), davon waren 10.637 unter 15 Jahre alt, die ein Leben am Rande der Gesellschaft führen. Hartz IV ist ihre erste Erfahrung mit dem Sozialstaat. Mehr als die Hälfte der hilfebedürftigen Kinder ist jünger als sieben Jahre. mehr…
Freitag 22.06.07, 17:02 Uhr
Anfrage der Sozialen Liste ergibt »getrübte Ferien«
Die Soziale Liste Bochum kritisiert, dass die Ferien für 194 SchülerInnen dadurch getrübt werden, dass sie im neuen Schuljahr nicht die Schule bzw. Schulform besuchen können, die sie und ihre Eltern gewählt haben. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage der Sozialen Liste (Vorlage Nr. 20071303) durch die Schulverwaltung hervor. Die seit Jahren hohe Anzahl von abgewiesenen BewerbernInnen für die Gesamtschule sei „mehr als nur ein Ärgernis“. „Den Gesamtschulwunsch ablehnen und die Betroffenen einfach zur Hauptschule zu schicken ist keine Lösung im Sinne der Erkenntnisse der Pisa-Studie. Hier müsse unbedingt ein Ausweg gefunden werden“, fordert Nuray Boyraz Ratsfrau der Sozialen Liste.
So wurde erneut eine große Anzahl Bochumer SchülerInnen abgewiesen, die sich an einer der Bochumer Gesamtschulen anmelden wollten. „Auf Grund fehlender Aufnahmekapazitäten“ mussten 132 Schüler auf andere Schulformen (vor allem die Hauptschulen) umverteilt werden“, schreibt die Verwaltung.
62 SchülerInnen durften aufgrund der Empfehlung ihrer Grundschule nicht in die von ihnen gewünschte Schulform in der Sekundarstufe wechseln. Immerhin: 22 SchülerInnen von 84 haben sich in Tests unter Leitung des Schulamtes gegen die „verbindliche Grundschulempfehlung“ durchgesetzt. Ob diese Praxis überhaupt verfassungskonform ist, bezweifelt die Soziale Liste. Juristen haben auf die rechtlich ungeklärte Situation hingewiesen, weil so das Elternrecht auf freie Schulwahl eingeschränkt wird. mehr…
Donnerstag 21.06.07, 14:00 Uhr
Die DGB-Vorsitzende Monika Ludwig zur LPVG-Novelle:
Der von der Landesregierung vorgelegte Gesetzesentwurf zur Novellierung des Landespersonalvertretungsgesetz (LPVG) stellt nach Ansicht des Bochumer DGB für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Entmündigung da. Die DGB Kreisvorsitzende Monika Ludwig: „Das Handwerkzeug der Personalräte ist in Gefahr. Wir kämpfen gegen diese Verschlechterungen.“ In dem Entwurf von der Schwarz- Gelben Landesregierung werde es zukünftig nur noch eine stark eingeschränkte, oder keine Mitbestimmung mehr geben. Betroffen seien u.a. personelle Angelegenheiten wie Versetzungen, Kündigungen und Einstellungen oder die Gestaltung von Arbeitsplätzen und von Arbeitsorganisationen. Das gelte auch für die Einführungen neuer Techniken, z.B. von Laptops oder Videokameras. mehr…
Auskunft über dem Umgang mit den MieterInnen im dem städtischen Gebäude Höntroper Str. 71 in Wattenscheid forderte Ratsmitglied Günter Gleising von der Sozialen Liste mit einer mündlichen Anfrage in der letzten Ratssitzung. Die Soziale Liste schreibt jetzt zu dem Thema: »In dem von fünf Mietparteien genutzten Haus hinter der früheren Polizeistation Höntrop war den Mietern im Mai 2007 schriftlich mitgeteilt worden, dass „das Wohnhaus aus Gründen der Instabilität des Daches“ innerhalb von zwei Tagen geräumt werden muss. Einen Tag später wurde dieser Bescheid zurückgezogen, dafür aber das Gebäude komplett eingezäunt und mit einem „sogenannten Löwengang“ als Zugang versehen. mehr…
Donnerstag 21.06.07, 08:00 Uhr
Unabhängige Sozialberatung: Härtefall-Verein für arme Kinder ist ein Hohn
Die Unabhängige Sozialberatung schreibt: »Am 14. 6. 2007 hat der Rat der Stadt Bochum nach einem Jahr angestrengten Grübelns die Einrichtung eines privaten „Vereins zum Ausgleich sozialer Härten“ beschlossen. Anschubfinanzierung durch die Sparkasse: 200tausend Euros. Nachschubfinanzierung zweifelhaft. Von diesem Geld soll vor allem die Mittagsverpflegung der Ganztagsschulen bezuschusst werden. Es bleiben 60tausend Euro zur Lernmittelbeschaffung. Pro Hartz IV – Schulkind zehn Euros! Werden die über Fünfzehnjährigen hinzugenommen, und die Kinder arm arbeitender Menschen noch dazu, bleibt eine Handvoll Cents im Monat. Das reicht gerade einmal für einen Bleistift und einen Radiergummi, aber niemals für die nötigen Schulsachen insgesamt, geschweige denn für Schulbücher. Ein Hohn! Ein Debakel für unsere Stadt! mehr…
Im Rahmen des Seminars „Kultureller Wandel und Migration“ von Barbara Laubenthal kommt die Regisseurin des Films „Am Rand der Städte„, Aysun Bademsoy, nach Bochum, um mit den SeminarteilnehmerInnen und anderen Interessierten über ihren Film zu sprechen. Die Veranstaltung beginnt am Montag, 25.6. um 19.00 Uhr in Raum GC 04/614. „Je mehr ich durch meine dokumentarische Arbeit in den letzten Jahren die Situation der in Deutschland lebenden Türken begreife, umso mehr merke ich, wie weit sich diese Türken von der Türkei entfernt haben“, sagt die Regisseurin Aysun Bademsoy. „Für viele ist ein Zurück in die Heimat gar nicht mehr möglich… Der Glaube, dass alles in der Heimat nur besser sein kann, treibt sie zurück in die Türkei. In die neu geschaffenen Ghettos am Rande der Großstädte. Da, wo das Leben schon längst weitergemacht hat, auch ohne sie.“
Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Organisationssoziologie und Mitbestimmungsforschung und vom Fachschaftsrat Sozialwissenschaft organisiert. Zum Einladungs-Flyer.
Seit Wochen fühlen sich WissenschaftlerInnen aus der ehemaligen DDR an der Ruhr-Uni richtig wohl. Es ist wie zu Erich Honneckers besten Zeiten. Überall wird die Uni aufgehübscht. Selbst für die Reparatur jahrzehntealter Baustellen ist plötzlich Geld da, als wenn der Staatsratsvorsitzende kommt. Das Uni-Blättchen Rubens hat extra eine Rubrik eingerichtet: „Schöner Campus“ und veröffentlicht entsprechende Fotos (Foto rechts). Rubens: „Die Uni nutzt den Schwung aus dem Exzellenzwettbewerb und putzt sich heraus: Kaputte Betonplatten werden flächendeckend gewechselt, Wegweiser werden erneuert etc. Viele Lehrstühle, Institute oder Dezernate planen zudem Aktionstage, an denen Büros, Gänge, Treppenhäuser, Innenhöfe, Foyers, Labors etc. aufgeräumt werden.“ Wissenschaftlich formuliert: „ExzellenzgutachterInnen ante portas.“ mehr…
„Nur rund 60 % der Studierenden gingen im Sommersemester 2006, als die 18. Sozialerhebung durchgeführt wurde, davon aus, ihre Studienfinanzierung sei gesichert. 2003 waren es noch fünf Prozent mehr. Im Umkehrschluss heißt das, dass rund 40 % ihre Studienfinanzierung als unsicher ansehen. Das sind keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium.“ Das ist eine der Kernaussagen von René Voss, dem Vizepräsidenten des Deutschen Studentenwerks und Vorsitzenden des Verwaltungsrates des AKAFÖ in Bochum, in einem Interview über die diesjährige Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Das ganze Interview.
Der Betriebsausschuss für die Zentralen Dienste der Stadtverwaltung hat gestern einstimmig beschlossen, wie die eine Million Euro eingesetzt werden sollen, die im Haushalt für ein Energiesparprogramm der Stadt bereit gestellt wurden: 430.000 Euro sind für die Kita an der Akademiestraße eingeplant. Die Sanierung von Fassaden und Fenstern, zusätzliche Wärmedämmungen, Verbesserungen der Heizungsanlagen sowie der Einbau einer Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung sind vorgesehen. Mit 320.000 Euro will die Verwaltung außerdem im Bildungs- und Verwaltungszentrum unter anderem die Regelungsanlagen für die Heizungen optimieren und die Beleuchtung erneuern. Mit dem Programm sollen jährlich 382.000 Kilowattstunden und 53 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Näheres.
Das monatliche Plenum des Sozialen Zentrums beginnt am morgigen Mittwoch ausnahmsweise erst um 20.00 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen grundsätzliche Entscheidungen über die weitere Arbeit des Zentrums.
Im Mai letzten Jahres hatte die Linksfraktion.PDs im Rat beantragt, dass bei der Stadt ein Übersetzungsdienst für MigrantInnen eingerichtet wird. Damit sollten Sprachbarrieren bei Behördengängen oder Arztbesuchen abgebaut werden. Der Antrag wurde abgelehnt und die Stadt beauftragt, ein Übersetzungenetzwerk aufzubauen. Ratsmitglied Bianca Schmolze hatte nun nachgefragt, wie es damit aussieht. Aus der Antwort geht hervor, die Verwaltung einige Vorarbeiten geleistet hat, damit ein ein Übersetzungsnetzwerk noch in diesem Jahr an den Start gehen kann. Dabei soll vor allem auf Sprachkompetenzen der städtischen MitarbeiterInnen zurück gegriffen werden. Für die Linksfraktion bleiben einige Fragen offen, so z.B. „wie der Zugang der nicht-städtischen Einrichtungen geregelt werden soll und in wieweit eine psychologische Schulung stattfindet. Denn es gibt durchaus Problemfelder, bei denen nicht nur reine Sprachkenntnisse, sondern auch ein sensibler Umgang dringend geboten sind.“ Die Stellungnahme der Verwaltung.
Das Bochumer G8-Plenum will den Einsatz der Bundeswehr und die Übergriffe der Polizei während des G-8-Gipfels stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Hierzu ist mit der Sammlung und Aufarbeitung von Dokumenten begonnen worden. Eine Filmsequenz auf der Dokumentations-Webseite des G-8-Plenums zeigt, wie ein Polizist in Rostock am 2. Juni den Kopf eines schon auf dem Boden liegenden Demonstranten mit der Stirn auf den steinigen Boden schlägt. Über das weitere Vorgehen berät das G-8-Plenum heute Abend um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum. Insbesondere die Übergriffe der Bochumer Hundertschaft der Polizei sollen öffentlich gemacht werden.
Als untaugliches Mittel für die Mehrzahl der arbeitenden Menschen mit Armutslöhnen hat der DGB Vorsitzende Ruhr-Mark Michael Hermund die Einigung im Koalitionsausschuß in Berlin gewertet. „In Bochum arbeiten mehrere Hundert Menschen in Branchen ohne Tarifverträge, für diese Personengruppe ist dieser Vorschlag aus Berlin keine hinreichende Regelung“, so Hermund.
„Wider besseres Wissen hat die CDU/CSU eine befriedigende Regelung verhindert. Wo es keine organisierten Arbeitgeberverbände gibt, herrscht Wildwuchs auf dem Markt. Der Unterbietungswettbewerb bei den Löhnen schadet diesen Branchen. Es sind schützende Lösungen gefragt, für Bereiche die sich der Tarifautonomie entziehen,“ so der DGB Vorsitzende.
„Wir werden die parlamentarischen Beratungen kritisch begleiten und die Politiker mit den Realitäten konfrontieren. Die Sommerpause gibt auch für die Politik die Möglichkeit, noch einmal neu Nachzudenken, “ appelliert Hermund. Der DGB will seine Aufklärungskampagne fortsetzen, denn 80 % der Bevölkerung seinen für Mindestlöhne.
Die Soziale Liste Bochum weist darauf hin, „dass die Themen Mindestlohn und
Mindeststandard nicht nur ein fernes Problem, vornehmlich in den Ländern östlich der Elbe, oder von Geringqualifizierten ist“. Der Soziale Liste seien Informationen bekannt, die zeigen, „dass Lohndumping und Ausbeutung auch in unserer Stadt ein großes Thema sind. So werden in Kleinanzeigen von Zeitungen zahlreiche erfahrene Fachkräfte als Urlaubsvertretungen gesucht, natürlich auf 400-Euro-Basis und (nach oben hin) flexibler Arbeitszeit. Handelsfirmen suchen Mitarbeiter die ihren PKW zur Arbeit mitbringen müssen.“ Weiter schreibt die Soziale Liste: mehr…
Die BUND-Jugend NRW kündigt für Samstag, den 30. Juni um 11.00 Uhr ein „Picknick“ auf der Kreuzung Kortumstraße-Südring in Bochum an: „Dabei werden wir den Straßenverkehr zum Erliegen bringen und es uns mit unseren Picknickdecken auf dem Asphalt gemütlich machen. Die Aktion richtet sich gegen das ungerechtfertigte Vorrecht eines jeden Autos vor Fußgängern und Fahrradfahrern. Dies ist nicht mehr zeitgemäß. Autos sind kein zukunftsfähiges Konzept. Uns schwebt eine Stadt vor, in der niemand Autos und vierspurige Straßen mehr benötigt und in der die Spritfresser zu Blumenkästen und die Asphaltwüsten zu Fußgängerzonen umfunktioniert werden. mehr…
Die „EINSTIEG GmbH“ wirbt in einer Presseeinladung: „Über 80 Aussteller aus fünf Ländern präsentieren am 30. Juni 2007 auf der „Job or Master – Messe“ im RuhrCongress Bochum ihre Studienangebote und beruflichen Einstiegsmöglichkeiten.“ Die JournalistInnen werden eingeladen: „Erfahren Sie mehr über die Nachwuchsgewinnung von Unternehmen und Hochschulen, spüren Sie den konkreten Entwicklungen der Bologna-Reform nach oder finden Sie heraus, wie junge Akademiker ihre Zukunft planen.“ Die Messe bietet viele Aktionsmöglichkeiten. Andreas Pinkwart ist Schirmherr. Die Bundeswehr präsentiert sich mit ihrem „Zentrum für Nachwuchsgewinnung West“. Zum Programm der Messe.
Montag 18.06.07, 16:00 Uhr
ver.di demonstriert gegen Streichungen von Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechten im öffentlichen Dienst:
Ver.di und die Vertrauensleute der Stadtverwaltung Bochum protestieren am Dienstag, 19. Juni um 16.00 Uhr vor der Drehscheibe mit einer Straßenaktion gegen die geplante Änderung des Landespersonalvertretungsgesetzes (LPVG). Die geplanten Änderungen des (LPVG) bedeuten für die Beschäftigten im Land und den Kommunen und für ihre Personalräte wesentliche Streichungen von Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechten. Zum Beispiel:
• kein Schutz mehr bei Versetzungen und Umsetzungen
• keine Mitbestimmung mehr bei Entlassungen/Kündigungen
• keine Mitbestimmung bei Leistungs- und Verhaltenskontrollen bei computerunterstützten Arbeitsplätzen
• keine Mitbestimmung bei Privatisierungen
• keine Anhörung bei Abmahnungen … mehr…
Die Fusion von Linkspartei.PDS und WASG zur neuen Partei „Die Linke“ ist auch in Bochum umgesetzt worden. Seit Samstag ist ein Übergangsvorstand aus je vier ehemaligen Mitgliedern der WASG und der Linkspartei.PDS im Amt: Guido Ebbinghaus, Hella Eberhardt, Denis Herrenbrück, Ralf-D. Lange, Sarah Nagel, Anna-Lena Orlowski, Karin Plagge und Ingrid Remmers vertreten bis zur örtlichen Gründungsversammlung am 30. August die Partei. Einen ersten Infostand der neuen Partei gibt es am kommenden Samstag, den 23. Juni, zwischen 11.00 und 14.00 Uhr in die Kortumstraße vor C & A. Bisher gab es sowohl in der PDS als auch in der WASG gemeinsame Kreisverbände der Mitglieder aus Bochum und Herne. Mit der Fusion wird Herne in die Unabhängigkeit entlassen. Eine gemeinsame Webseite der neuen Partei gibt es in Bochum noch nicht. Virtuell existieren PDS und WASG fort.
Ein halbes Jahrzehnt Treibgut – junge Literatur in Bochum: Das gehört gebührend gefeiert! Daher kündigt die Initiative für ihre 20. Lesung in der Reihe „Gestrandet“ am Donnerstag, den 28. Juni 2007, ab 20 Uhr wieder „zwei vielversprechende Literaturschaffende auf den Bühnenplanken des Kulturcafés der Ruhr-Universität Bochum an.“ Auf der Webseite von Treibgut heißt es: „Die Berliner Erfolgsautorin Kirsten Fuchs sowie der auch im Musik-Business einschlägig bekannte Literat Jan Off werden das Haus schon rocken, bevor wir dann ab 23 Uhr das Jubiläum noch anständig abfeiern werden. Motto der Lesung ist die „Schönheit des Scheiterns“ – ein Leitmotiv, das sich durch die allermeisten Beiträge des Abends ziehen wird.“ Moderiert wird der Abend u.a. von Ulrich Schröder, der kürzlich als erster geheime Pläne der Ruhr-Uni aufgedeckt hat, wie die Geisteswissenschaften einem Golfplatz weichen sollen. Die Geschichte.
Wie aus gut informierten Kreisen der Universitätsverwaltung verlautbart, soll im Zuge des Neubaus des Ingenieursgebäudes ID die Ressourcenumverteilung von den Geistes- zu den Ingenieur- und Naturwissenschaften weiter vorangetrieben werden: Parallel zum Ausbau der I-Gebäudereihe soll ein möglichst rascher Abriss der G-Gebäude folgen, um die Sanierung der Ruhr-Universität zu beschleunigen. Diese angesichts des maroden Zustands der Baulichkeiten als längst überfällig bezeichnete Maßnahme solle zugleich als Chance begriffen werden, eine neue Grünfläche auf dem Campus zu schaffen und mit der Etablierung einer neuen Sportart an der RUB die Identifikation der Uni-Angehörigen mit der Lernfabrik zu erhöhen: Dort wo heute noch immer altgriechische Geschichte und lateinische Vokabeln gepaukt werden, soll schon bald ein voll in die Bildungslandschaft integrierter 18-Loch-Golfplatz entstehen.
Im neuen „Landschaftspark RUB“ sollen aber nicht nur die sportlichen Bedürfnisse der neuen Bochumer Wissenschaftselite des künftigen akademischen „Centers of Excellence“ befriedigt werden – auch den Anliegen des sogenannten „Uni-Prekariats“ wird umfassend Rechnung getragen. So soll der Abriß der G-Gebäude von den freigesetzten GeisteswissenschaftlerInnen sowie deren MitarbeiterInnen selbst durchgeführt werden. Für sämtliche ehemaligen Uni-Angestellten wird während der etwa neunmonatigen Abrißmaßnahmen eine Neuanstellung in einer eigens gegründeten Auffanggesellschaft garantiert. Seitens der künftigen Golfplatzbetreibergesellschaft werde allen zudem eine dauerhafte Weiterbeschäftigung in Aussicht gestellt: Da die Golf-Anlage sämtlichen Angehörigen des Exzellenzzentrums aufgrund der durchgreifenden Flexibilisierung ihrer Arbeitszeiten auch an Wochenenden und Feiertagen 24 Stunden lang offenstehen soll, bestehe ein großer Bedarf an Service-Kräften. Zumindest auf 1-Euro-Basis werde sämtlichen Ex-GeisteswissenschaftlerInnen eine Daueranstellung bis zum 67. Lebensjahr angeboten.
Am Samstag, 23. Juni findet von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr im Umweltzentrum Bochum, Alsenstr. 27, ein Seminar ist für Leute statt, die sich für GPS und dessen Nutzung am Rad interessieren, noch kein Gerät haben und nicht wissen, wie dies funktioniert. Kenntnisse in der PC-Nutzung sollten vorhanden sein, ebenso wie Grundkenntnisse im Lesen einer Karte. Näheres.
Am kommenden Dienstag, den 19. Juni, wird es um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum eine Fortsetzung der Auswertung der Proteste gegen den G8 Gipfel geben und überlegt: »Wie geht es weiter?« Hierbei wird sicherlich auch thematisiert, wie der Einsatz der Bundeswehr und die Übergriffe der Polizei stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden können. Es gibt immer mehr Berichte, die auch die Bochumer Hundertschaft der Polizei als brutale Prügeleinheit schildern. So schreibt z. B. der „SPIEGEL“ in der letzten Woche (S. 32): „Beamte aus Bochum schlugen auf einen Pulk Linker ein. Plötzlich brach ein junger Mann zusammen. Ein Stoss mit einem Schlagstock hatte sein linkes Auge getroffen. Teile hingen an der Wange, das Blut floss und floss.“
Die Unabhängige Sozialberatung schreibt: »In Bochum gelten 33.133 Menschen als „arbeitsuchend“, weil sie kein Arbeitseinkommen haben oder nur ein Unzureichendes. Nur zwei Drittel davon werden allerdings als „arbeitslos“ geführt, im Hartz IV – Bereich sogar nur ca. 50 %. Was ist mit den Anderen? Wie viele davon befinden sich in prekären Lebenssituationen?
Durch eine bundesweite Petition an den Bundestag soll die Veröffentlichung ehrlicher Zahlen erreicht werden. Die Unabhängige Sozialberatung unterstützt diese Petition.
Damit der Bundestag sich öffentlich damit auseinandersetzen muss, sind 50.000 Unterschriften notwendig. Bisher kann sich die Unterstützung innerhalb weniger Tage schon sehen lassen, und die Frist geht bis zum 16. Juli. Es sind aber noch mehr Unterschriften notwendig, im Durchschnitt mehr als 1.000 pro Tag.« Zur Petition.
Dazu ein Kommentar von Norbert Hermann: mehr…
Die Soziale Liste schreibt: »Als Erfolg bewertet die Soziale Liste, dass in der gestrigen Ratssitzung die Armut in Bochum thematisiert wurde. Der Privatisierung der Armut auf Einzelschicksale müsse entgegen gewirkt werden. Die Armut von über 57.000 Bochumer BürgerInnen, darunter über 13.000 Kindern, müsse Anlass zu konsequenten politischen Handeln sein, forderte Nuray Boyraz, Ratsfrau der Sozialen Liste in der Ratsdebatte. Sie forderte „neue Wege“ im Kampf gegen die Armut zu beschreiten und den Streit um Geld und die Finanzierung von Hilfen nicht auf dem Rücken der Armen und Hilfesuchenden auszutragen. mehr…