Mittwoch 20.06.07, 19:00 Uhr

Ruhr-Uni: ExzellenzgutachterInnen ante portas


uni-strich.jpgSeit Wochen fühlen sich WissenschaftlerInnen aus der ehemaligen DDR an der Ruhr-Uni richtig wohl. Es ist wie zu Erich Honneckers besten Zeiten. Überall wird die Uni aufgehübscht. Selbst für die Reparatur jahrzehntealter Baustellen ist plötzlich Geld da, als wenn der Staatsratsvorsitzende kommt. Das Uni-Blättchen Rubens hat extra eine Rubrik eingerichtet: „Schöner Campus“ und veröffentlicht entsprechende Fotos (Foto rechts). Rubens: „Die Uni nutzt den Schwung aus dem Exzellenzwettbewerb und putzt sich heraus: Kaputte Betonplatten werden flächendeckend gewechselt, Wegweiser werden erneuert etc. Viele Lehrstühle, Institute oder Dezernate planen zudem Aktionstage, an denen Büros, Gänge, Treppenhäuser, Innenhöfe, Foyers, Labors etc. aufgeräumt werden.“ Wissenschaftlich formuliert: „ExzellenzgutachterInnen ante portas.“ Gleichzeitig macht die Uni deutlich, dass sie die Zeichen des Neoliberalismus verstanden hat. Die Säle im Veranstaltungszentrum im Mensagebäude tragen nun die Namen von SponsorInnen: Stadtwerke-Saal und Sparkassen-Saal. Ungewiss bleibt, welcher Konzern demnächst der Uni seinen Namen gibt. Denkbar: „Aldi-Exzellenz-Uni Bochum“.