Archiv für den Monat: Januar 2007


Mittwoch 31.01.07, 22:35 Uhr
Sonntag, den 04.02., 20.00 Uhr, Bahnhof Langendreer, Halle, Radio El Zapote präsentiert:

COSTO RICO (Barcelona)

Radio El Zapote schreibt zu diesem Konzert: „Mit COSTO RICO und ihren erwärmenden karibischen Klängen bringen wir einen der Mestizo-Toppacts Barcelonas wieder auf die Bühne des Bhf.-Langendreer. COSTO RICO sind mittlerweile eine der angesagtesten Bands, der für ihre Kreativität und Tanzbarkeit bekannten Mestizo-Szene Barcelonas. Die 9-köpfige Combo um Sängerin Meri fusioniert in ihrer Musik Reggae und Ska mit Rumba, Funk,Salsa, Samba sowie karibischen Einflüssen. Eine wahre Perle musikalischer Schönheit, die zum Tanz einlädt ! Nachdem Manu Chao 2001 Kenntnis von Costo Rico bekam, war es nur eine Frage der Zeit, wann sie erfolgreich sein würden. So erschien die Band auf dem von Manu Chao lancierten LA COLIFATA-Sampler, auch konnten sie einen track auf “ Barcelona-Zona Bastarda “ bei-steuern! Der internationale Durchbruch gelang Costo Rico mit ihrer Cd “ El Patio “ in 2004, dem dann im Winter 2005 “ Cosas Ricas “ folgte. Getourt wurde daraufhin überall in Europa sowie Australien und Japan!“ mehr…


Pressemitteilung der Freien Uni Bochum
Mittwoch 31.01.07, 15:03 Uhr

Polizeistaat Ruhr-Uni!

Nach wie vor sind Polizeikräfte massiv auf dem Campus präsent und provozieren. Das Rektorat veranstaltet gemeinsam mit der Polizei gerade eine Pressekonferenz, die massiv von der Bereitschaftspolizei umstellt ist. Eine Vertreterin der Freien Uni und ein AStA-Referent wurden von 30 PolizistInnen daran gehindert, an der Pressekonferenz teilzunehmen. Das staatliche Gewaltmonopol wird derzeit also dafür benutzt, einzelne VertreterInnen der Betroffenen und gewählte VertreterInnen der Studierendenschaft von der Pressekonferenz abzuschirmen. Die Freie Uni ist inzwischen durch Polizei und Kräfte der Uni-Leitung leer geräumt worden, das vor der FUB stehende Tipi ist abgerissen worden. Ein Fensterputzer entfernt im Auftrag der Polizei die Aufrufe zum Gebührenboykott, die mit Fenstermalfarbe an die Glasfassade des Querforum West gemalt waren.


Mittwoch 31.01.07, 14:49 Uhr

High Noon an der Ruhr-Uni.

Polizei und Rektor hatten heute um 12.00 Uhr zum Pressetermin geladen. Nachdem die Polizei am frühen Morgen mit 150 BeamtInnen ein Loch in die Rückwand des Querforums gerissen hatte und zur ihrer Überraschung feststellen mussten, dass die zehn Anwesenden in der Freie Uni ohne jeglichen Widerstand das Gebäude räumten, war ein gewisser Rechtfertigungsdruck für den massiven Polizeieinsatz erforderlich. Doch statt die Polizei möglichst schnell von der Uni zurückzuziehen, entschloss sich die Einsatzleitung für das Gegenteil. Den JournalistInnen sollte offensichtlich suggeriert werden, dass es sich um eine ganz, ganz gefährliche Geschichte handelt. Für die Pressekonferenz wurde eine halbe Hundertschaft der Polizei im und um das Verwaltungsgebäude der Uni postiert. JournalistInnen mussten sich ausweisen, um in das Rektorat zu gelangen. So ungefähr stellt man sich Pressearbeit in einer Militärdiktatur vor.
Weit und breit war kein Protest zu sehen. Das Polizeiaufgebot schaffte es lediglich, eine Vertreterin der Freien Uni daran zu hindern, ihre Presseinformation an die anwesenden JournalistInnen zu verteilen.
Der Rektor der Uni wiederholte dann vor der Presse, was er zuvor schon auf der Webseite der Ruhr-Uni veröffentlicht hatte. Die Freie Uni sei für ihn: „Ein unhaltbarer Zustand!“
Der Einsatzleiter der Polizei mühte sich, das Großaufgebot der Polizei und die Zerstörung der Rückwand des Querforums zu rechtfertigen. Blumig schilderte er, wie das Querforum von den BesetzerInnen mit Balken verbarrikadiert worden sei. Er wollte den JournalistInnen ernsthaft erzählen, dass ein Gebäude, das auf der Vorderseite aus einer mehr als 30 Meter breiten und 6 Meter hohen Glasfront besteht, zu verbarrikadieren sei. Das polizeiliche Großaufgebot sei also gerechtfertigt gewesen.
Rektor Weiler und Kanzler Möller versuchten schließlich die Geschichte der Besetzung des Querforums neu zu schreiben. Sie wollten darstellen, dass die Uni-Leitung von Anfang an geduldig mit der FUB verhandelt hätte. Erst auf Nachfrage räumte sie ein, dass es vor dem Amtsantritt des Rektor Vereinbarungen zwischen Freier Uni und dem Studierendenwerk AKAFÖ über die Nutzung des Querforums gegeben habe. Die Feueralarme mussten dann wieder als Grund für die Räumung herhalten. Dass dies u.a. seine Ursache in der vom Rektor angeordneten Abschaltung des Heizung hatte, wurde nicht erwähnt. Nach 22 Minuten war die best geschützte Pressekonferenz in der Geschichte der Ruhr-Uni beendet. Keine weitere Fragen.
Eine Stellungnahme der Freien Uni zur Polizeipräsenz an der Uni. Ein Bericht auf Indymedia.


Gemeinsame Presseerklärung des Allgemeinen Studierendenausschusses der Freie Universität Berlin (AStA FU) und des ReferentInnenRates der Humboldt Universität zu Berlin
Mittwoch 31.01.07, 14:40 Uhr

AStA FU & RefRat HU verurteilen Eskalation durch Rektor Weiler

31. Januar 2007

* Polizei auf dem Bochumer Uni-Campus *
* Freie Universität Bochum geräumt *
* AStA FU & RefRat HU verurteilen Eskalation durch Rektor Weiler *

Entsetzt haben der Allgemeine Studierendenausschuss der Freien Universität Berlin (AStA FU) und der ReferentInnenRat der Humboldt Universität Berlin (RefRat HU) den nächtlichen Polizeiüberfall auf das studentische Projekt “Freie Universität Bochum“ verfolgt. Einsatzkräfte der nordrhein-westfälischen Bereitschaftspolizei umstellten gegen 5:30 Uhr den Campus der Ruhr-Universität-Bochum (RUB). Anschließend drangen Polizeikräfte in die Räumlichkeiten der Freie Universität Bochum (FUB) ein und räumten das Gebäude. Die zum Zeitpunk anwesenden Studierenden wurden verhaftet, befinden sich inzwischen aber wieder in Freiheit.

Der AStA FU Berlin und der RefRat HU Berlin fordern hiermit Prof. Elmar Weiler, der als Rektor der Ruhr-Universität für den heutigen Polizeieinsatz die politische Verantwortung trägt auf, die gestellten Strafanzeigen zurückzuziehen. Darüber hinaus sollte den Studierenden und Aktiven der FUB das von ihnen genutzte Gebäude weiterhin zur Verfügung gestellt werden. Abschließend legen wir Rektor Weiler Nahe, sich an dem Umgang der Humboldt Universität und des Berliner Senates mit alternativen Bildungsprojekten ein Beispiel zu nehmen und die Freie Uni Bochum als wichtigen Teil studentischer Lehre und Forschung an der Ruhr-Universität zu begreifen.

“Von Seiten der Bochumer Studierenden hatte es in der Vergangenheit immer wieder Versuche gegeben mit der Universitätsleitung in Verhandlungen zu treten. Diese Bemühungen eine gemeinsame Diskussion über das Projekt Freie Universität Bochum zu führen wurden nun mit Gewalt beantwortet. Solange Universitätsleitungen quasi Narrenfreiheit genießen wird es niemals ernsthaft demokratische Hochschulen geben.“, so Björn Kietzmann – Referent für Hochschulpolitik im AStA FU.

„Das Vorgehen von Herrn Prof. Weiler, als verantwortlicher Rektor der RUB, zeigt jedoch nur wieder, dass notwendige und studentisch verwaltete Freiräume – gerade in Anbetracht der extremen VErschulung des Studiums – in einer hierarchischen Uni als Bdrohung empfunden werden und nicht gewollt sind. Damit wird im Umkehrschluß jedoch auch klar, dass im Kontext von Studiengebühren und Exzellenzinitiative eine radikale Umstrukturierung, als auch eine endgültige Entdemokratisierung der Universitäten betrieben wird.“, erklärt René Held – Referent für Hochschulpolitik im RefRat HU.

Die FUB wurde am 22. Mai letzten Jahres von Studierenden der Ruhr-Universität während der Proteste gegen die Einführung von Studiengebühren gegründet. Inzwischen hat sich die FUB zu einem selbstorganisierten Veranstaltungszentrum auf dem Bochumer Uni-Campus entwickelt, in dem Vorlesungen, Workshops, Seminare und Kulturveranstaltungen stattfinden. Außerdem nutzen Gruppen und Initiativen wie das Protestkomitee gegen Studiengebühren und das Internationale Videofestival die Räume zur Organisation ihrer Arbeit.


Presseerklärung der WASG-Kreisverband Bochum/Herne
Mittwoch 31.01.07, 14:28 Uhr

WASG-Kreisverband Bochum/Herne fordert Rektor Weiler zum Rücktritt auf

Die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG), Kreisverband Bochum/Herne verurteilt die gewaltsame Räumung der Freien Uni Bochum aufs Schärfste und fordert Rektor Weiler zum Rücktritt auf.

Eine gewaltsame Räumung des besetzten Querforums West im Morgengrauen durch zwei Hundertschaften der Polizei sollte keine ernsthafte Option der Uni-Verwaltung sein. Polizisten haben auf dem Campus nichts zu suchen! Wir fordern daher den Rektor der Uni, Herrn Weiler, auf, sofort zurückzutreten. Er hat nicht nur eine gewaltfreie Lösung verhindert, sondern ist auch in keiner Form auf die Belange der Beteiligten eingegangen – und das zu einem Zeitpunkt, an dem das AkaFö für die nächsten Jahre auf eine Nutzung des Gebäudes als Luxusgastronomie verzichtet hätte. Fachschaften und ASTA als gewählte StudentInnenvertreter waren ebenfalls mitten in Verhandlungen über mögliche Nutzungskonzepte des Querforums.

Die WASG Bochum/Herne bedauert, dass alternative Inhalte, selbstbestimmtes Lernen und gemeinsamer Widerstand gegen Studiengebühren durch die heutige Räumung der Freien Uni nun keinen Raum mehr auf dem Campus haben. Für das bunte Treiben an der RUB und in Bochum und Umgebung war die Freie Uni ein unverzichtbarer Bestandteil.

Wir solidarisieren uns daher ohne Wenn und Aber mit den bisherigen BesitzerInnen des Querforums – denn wem, wenn nicht den StudentInnen, gehört die Uni? Wir rufen zur Teilnahme an der geplanten Demonstration gegen die Räumung am heutigen Mittwoch um 18.30 am Hbf Bochum auf.


Presseerklärung der WASG - NRW
Mittwoch 31.01.07, 12:52 Uhr

Rektor Weiler zieht den Hut vor den Studierenden der FUB!

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde die Freie Uni Bochum von der Polizei umstellt und gegen 5.30 gestürmt. Einige Studierende, die sich bereits in den Räumen der Freien Uni Bochum befanden, wurden verhaftet. Die Polizei ging sogar so weit, einzelnen Studierenden verbieten zu wollen, auf dem Campus ihre Mobiltelefone zu benutzen. Umstellt wurde nicht nur die Freie Uni, sondern auch der Asta der Ruhruniversität.

Zu den Vorfällen erklärt Katharina Schwabedissen, Landessprecherin der WASG – NRW und Studentin an der Ruhr – Universität – Bochum:

„Die Räumung der Freien Universität Bochum ist ein Skandal. Studierende protestieren seit Monaten friedlich und konstruktiv gegen den Abbau der Breitenbildung und für die Freiheit von Lehre und Forschung. Wie notwendig dieser Protest ist zeigt die Räumung: Mitten in der Nacht werden Studierende von ihrem eigenen Campus gejagt und verhaftet. Die Räume der Studierendenvertretung werden umstellt. Der Rektor erscheint erst, nachdem die Polizei mit ihrer Aktion fertig ist. Alle Gespräche und Lösungsversuche der Studierenden der Freien Uni wurden von Rektor Weiler abgelehnt. Konsequent versuchte er, einzelne Studierendengruppen gegeneinander auszuspielen. Die Sprachkurse für MigrantInnen sollten der Freien Uni weichen. Weiler brachte Räume ins Spiel, die nicht seiner Verwaltung unterliegen und holte die Polizei auf den Campus – nicht das erste Mal!

Die Freie Uni leistet wertvolle inhaltliche Arbeit. Sie schafft einen Geist, der in den kommenden Jahren bitter nötig sein wird. Herr Weiler hat offenbar nur die Streicheleinheiten von Herrn Pinkwart im Sinn: Exzellenzkluster und Elitebildung sind seine Steckenpferde. Für Widerstand, freie Lehre und Autonomie ist da kein Platz. Ein Rektor, der seine Universität und ihre Studierenden derart billig an die Politik verkauft, sollte seinen Hut nehmen, ins Parlament gehen und seinen Platz einem Menschen überlassen, der kooperativ und vermittelnd alle Gruppen an der Universität zusammenhält. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Freie Uni nicht bleiben kann, wo sie über 9 Monate hinweg niemanden gestört und viele erreicht hat. Wir fordern Herrn Weiler auf, das Querforum an die Freie Uni zurückzugeben, vor den Studierenden den Hut zu ziehen und zurückzutreten!“


Presseerklärung der Sozialen Liste
Mittwoch 31.01.07, 11:22 Uhr

Solidarität mit Freier Universität

Die Soziale Liste Bochum verurteilt die gewaltsame Räumung der Freien Universität Bochum und fordert Rektor Elmar Weiler zur Rückkehr zu einem konstruktiven Dialog auf. Die studentischen Aktionen gegen die asozialen Studiengebühren sind berechtigt und können nicht mit Polizeigewalt beendet werde. Die Soziale Liste Bochum unterstützt die Demonstration heute Abend um 18.30 Uhr am Hauptbahnhof.


Presseerklärung der Linkspartei Bochum
Mittwoch 31.01.07, 11:18 Uhr

Rektor der Ruhr-Universität räumt Querforum mit Polizeigewalt

Um 05.20 Uhr heute früh passierte das, was die Aktivistinnen und Aktivisten der FUB schon lange befürchtet hatten: Die Freie Uni Bochum wurde auf Anweisung des Rektors der Ruhr-Universität polizeilich geräumt. 10 Personen wurden dabei vorläufig festgenommen. Dazu erklärt Anna-Lena Orlowski, Sprecherin der Linkspartei:PDS Bochum:

„Wir verurteilen die Gewalt, die der Rektor der Ruhr-Universität Herr Weiler auf den Campus nach Bochum gebracht hat, aufs Schärfste! Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob die Aktionen der FUB gut oder sinnvoll waren, eine solche Eskalation ist hingegen vollkommen übertrieben und nicht zu rechtfertigen. Sie schürt die Wut derer, die sich durch die unsozialen und undemokratischen Zustände an der Ruhr-Uni benachteiligt fühlen. Im vergangenen Jahr wurden gegen den breiten Protest der Studierenden Studiengebühren an der RUB eingeführt. Die Entscheidung wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit Hilfe eines auch damals schon unverhältnismäßigen Polizeieinsatzes getroffen.
Als Antwort auf die drohenden Gebühren hatten die Aktivistinnen und Aktivisten der FUB das leer stehende Querforum für gebührenfreie, alternative Bildungsveranstaltungen genutzt. Dass dieser friedliche Protest gegen Studiengebühren nun gewaltsam beendet wurde, bedauern und verurteilen wir sehr.“

Weiter kritisiert Orlowski das an Vandalismus grenzende Vorgehen der Polizei: „Warum benutzte die Polizei nicht die Tür zum Hinaustragen der in der FUB befindlichen Gegenstände? Warum wurde dazu ein Loch in die Mauer des Querforums geschlagen? Der Rektor hat jetzt wesentlich mehr Reparaturen vorzunehmen als vor dem Polizeieinsatz. Die Frage ist, von welchem Geld er diese Sanierungen bezahlt!“


Mittwoch 31.01.07, 10:26 Uhr

Kritik am Rektorat der Ruhr-Uni wächst

Der AStA der Ruhr-Uni hat nach der gewaltsamen Räumung der Freien-Uni die Kompetenz des derzeitigen Rektors in Frage gestellt. Das Protestkomitee gegen Studiengebühren hat bereits den Rücktritt des Rektors gefordert. Auch unter den HochschullehrerInnen wird inzwischen offen darüber diskutiert, ob es glücklich ist, dass das Rektorat nur von männlichen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren besetzt ist. Viele Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen der Uni fühlen sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass eine solche Uniführung mit der Lösung sozialer Konflikte überfordert ist.
„Es ist bezeichnend, dass die Leitung einer Universität mit knapp dreißigtausend Studierenden offensichtlich nicht in der Lage ist, die Situation friedlich durch Verhandlungen zu lösen“ kritisiert die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka. „Dass das Rektorat sich nicht anders zu helfen weiß, als die Polizei auf den Campus zu holen, wirft Fragen über die Kompetenzen Rektor Weilers als Verantwortlichen für mehrere Tausend Studierende auf“ so Konetzka weiter. Die Erklärung des AStA im Wortlaut.
Weitere Stellungnahmen: von der Bundestagsabgeordneten Hirsch, von der Linkspartei Bochum, von der Sozialen Liste, von der WASG-NRW, von der Bundestagsabgeordneten Dagdelen, von der WASG – Kreisverband Bochum/Herne, Gemeinsame Presseerklärung des Allgemeinen Studierendenausschusses der Freie Universität Berlin (AStA FU) und des ReferentInnenRates der Humboldt Universität zu Berlin.


Mittwoch 31.01.07, 10:04 Uhr

Alle in der Freien Uni Festgenommenen sind wieder frei

Die zehn BesucherInnen, die heute früh in der Freien Uni von einem Großaufgebot der Polizei festgenommen wurden, befinden sich wieder in Freiheit. Während der Festnahme ist es zu keinerlei Übergriffen oder körperlichen Gewaltanwendungen der Polizei gekommen.


Mittwoch 31.01.07, 07:33 Uhr
Aufruf: "Heute Abend findet ab 18:30 Uhr eine Demo ab Bochum Hbf statt. Kommt alle!"

Polizei stürmt Freie Uni Bochum

Am Mittwoch morgen gegen 5:30 hat eine Polizei-Hundertschaft die Freie Universität Bochum umstellt und ist anschließend in das Gebäude eingedrungen. Einige Personen, die zu dieser Morgenstunde schon im Gebäude waren, sind von der Polizei vom Campus abtransportiert worden. (Bilder von der gewaltsamen Räumung der FUB)
„Für diese skandalöse Nacht- und Nebelaktion gegen Studierende, die friedlich ihr Recht auf Protest an der Uni wahrgenommen haben, ist Rektor Elmar Weiler direkt und persönlich verantwortlich“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni. „Der Einsatz von Polizeigewalt ist die Folge der absoluten Verhandlungsunfähigkeit der Bochumer Uni-Leitung.“ Rektor Weiler weigert sich sogar zur Stunde, mit VertreterInnen der Freien Uni und des AStA zu sprechen.
Martin Ströhmeier vom AStA der Ruhr-Uni: „Was hier passiert ist ein politischer Skandal. Die Polizei greift zu Gewalt und hindert die gewählte Vertretung der Studierendenschaft, ihr Amt wahrzunehmen. Das alles ist offensichtlich von Rektor Weiler sanktioniert. Selbst vor den AStA-Büros haben sich Polizisten postiert. So richtet die Leitung der Ruhr-Uni die Demokratie zu Grunde.“
Am heutigen Abend sollte im Querforum West eigentlich ein großes Treffen von Fachschaften und studentischen Initiativen stattfinden, die derzeit ein studentisches Nutzungskonzept für das Gebäude ausarbeiten. „In den vergangenen Tagen haben sich viele Gruppen an der Entwicklung eines studentischen Nutzungskonzeptes beteiligt. Dadurch, dass ausgerechnet am morgen vorher das Gebäude geräumt wird, soll das breite Treffen offensichtlich verhindert werden“, so Teiting weiter. „Das kann man nur als bewussten Schlag gegen die studentische Selbstorganisation an der Ruhr-Uni verstehen.“ mehr…


Mittwoch 31.01.07, 06:46 Uhr

Polizei räumt Freie Universität Bochum – Solidarität: „Kommt alle zur Universität!“

Mehrere hundert Polizisten haben heute morgen (kurz vor 5 Uhr) die Freie Universität und andere Gebäude der Universität umstellt und die Freie Universität (FUB) geräumt. Sechs Personen sind verhaftet worden. Ohne Durchsuchungsbefehl ist die Polizei ebenfalls in den AStA eingedrungen. Mehr als 50 Menschen haben sich schon aus Solidarität vor dem Gebäude MA (Süd) versammelt, um gegen die Räumung zu protestieren. Ein Sprecher des AStAs ruft zum sofortigen Protest auf: „Kommt alle zur Universität“. Sobald mehr bekannt ist, wird die Redaktion berichten.
Radio 98.5 spricht von 10 Personen, die aus dem Gebäude der FUB vorläufig festgenommen wurden.

aktuelle Termine der FUB:

  • 15:00 Uhr FUB-Sonderplenum zur Räumung vor der Freien Uni Bochum (Querforum West)
  • 17:30 Uhr im AusländerInnenzentrum der Ruhr-Uni: Konzepttreffen zur studentischen Nutzung des Querforum Wests mit VertreterInnen von Fachschaften und studentischen Initiativen
  • 18:30 Uhr Demonstration für studentische Freiräume und gegen die Gewaltsame Räumung der Freien Uni am HBF Bochum (18 Uhr Treffpunkt am AStA)

Dienstag 30.01.07, 22:30 Uhr

Nazis & Versteckspiel

Im Sozialen Zentrum informierte heute Abend Jürgen Peters vom Bildungsforum Rheinland auszugsweise über die mehr als 120 bekannten Symbole und Codes, die verschlüsselt oder offen eine rechte politische Orientierung ausdrücken sollen. Sie sind für Außenstehende meistens nicht erkennbar. Sie sind mehr als nur Erkennungsmerkmal für Gleichgesinnte: Sie vermitteln ein Gruppengefühl und sie transportieren eine eindeutige politische Botschaft. Politische Symbole sind nichts anderes als komprimierte Darstellungen der wesentlichen Grundsätze einer Weltanschauung. Ihre Wiedergabe vermittelt einen bestimmten Inhalt, eine Zugehörigkeit, oder ist bei jugendlichen TrägerInnen erst einmal ›nur‹ Ausdruck eines Gefühls. Das ›sich rechts fühlen‹ steht im Vordergrund und schließt einen ausformulierten politischen Inhalt nicht zwingend mit ein.
Die wichtigsten Elemente des Vortrages und einige weitere Details sind im Internet veröffentlicht unter: http://www.dasversteckspiel.de


Dienstag 30.01.07, 16:08 Uhr

Wahlen an der RUB: Linke Plakate werden gerissen

Die Grüne Hochschulgruppe (GHG), die zu den diesjährigen Wahlen u.a. mit einem Plakat mit zerschlagenem Hakenkreuz wirbt, beklagt in einem heute veröffentlichten Brief an den Rektor, dass insbesondere Plakate links-gerichteter Gruppen massiv gerissen werden. Ähnliche Erfahrungen werden von der alternativen liste und der Linken Liste berichtet.
Die GHG sieht dies im Zusammenhang mit einem sich verstärkenden rechten Gedankengut in der Gesellschaft und an der Uni. Als Ausdruck davon sehen sie u.a. die Burschenschaften. In deren Umfeld befänden sich „selbst gewählte Mitglieder des Studierendenparlaments von Liberaler Hochschulgruppe (LHG) und vom Ring Christlich Demokratischer Studenten (rcds)“.
Die GHG fordert daher alle Uni-Angehörigen zu verstärktem Engagement gegen rechts auf. Vom Rektor verlangen sie ein Verbot aller Burschenschaften an der Ruhr-Uni. Der Brief im Wortlaut.


Dienstag 30.01.07, 13:00 Uhr
DGB-Jugend und GEW laden zu Info-Veranstaltung ein

Generation Praktikum

DGB-Jugend und GEW laden am Mittwoch, 31.1., um 18.00 Uhr im AusländerInnenzentrum der Ruhr-Uni (hinter dem KulturCafé der RUB) zu einem Vortrag zum Thema Praktikum mit Melanie Maier, Jugendbildungsreferentin beim DGB, ein. In der Einladung heißt es: »Das prekäre Arbeitsverhältnis des Praktikums ist mal wieder in aller Munde. Gerade für die Studierenden sind Praktika faktisch verpflichtend, und doch sind sie selten der Weg in einen „festen“ Job. mehr…


Dienstag 30.01.07, 10:33 Uhr

Stadtwerke senken Strom- und Gaspreise

Die Bochumer Stadtwerke kündigen auf ihrer Webseite an, die Strompreise zum 1. März 2007 zwischen 0,3 und 0,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zu senken. Zum 1. April 2007 kündigen sie beim Gas eine Preissenkung von mindestens 0,4 Cent / kWh an.


Dienstag 30.01.07, 09:00 Uhr

Christdemokratische Entgleisung

Die Existenz der Freien Uni (FUB) provoziert bei Jusos und RCDS heftigste Reflexe. Die Jusos/Rubrosen hatten vor einigen Tagen einen äußerst denunziatorischen Brief an den Rektor der RUB geschickt, der kaum zu toppen schien. Der RCDS hat es aber geschafft. Auf dem umstrittenen Web-Portal „StudiVZ“ zeigt sich der letztjährige Landesvorsitzende des RCDS Roman Scheuschner frustriert, dass Rektor und Polizei die FUB noch nicht geräumt haben: „Dann müssen wir das doch selbst in die and nehmen. Ich besorgen die Fackeln, ihr den aufgebrachten Mob und die Heugabeln?“. Der örtliche RCDS-Chef Julian Fennhann pflichtet ihm bei: „Am Mob beteilige ich mich! *hier hier schrei*“. Alexander Gerke unterstützt das ganze mit dem Beitrag: „Jeder weiß, dass Zecken schlecht sind. Sie verbreiten Krankheiten. Eine davon nennt sich Kommunismus, eine andre Anarchismus. Es gibt Zecken, die jene und Zecken die andere Krankheiten übertragen. Aber es sind alles Zecken und Zecken kann man nur unschädlich machen, wenn man sie entfernt. (Und entfernen kann man sie nur, wenn man sie am Kopf packt und heraus dreht.)“
Julian Fennhann hat bestätigt, dass der Eintrag wirklich von ihm stammt, aber nur ironisch gemeint sei. Alexander Gerke sei kein Mitglied des RCDS. Fennhan beteuert: „Der RCDS Bochum hat keine Mitglieder, die zugleich Mitglied einer Burschenschaft sind.“ Der Screenshot der RCDS Entgleisung.


Montag 29.01.07, 19:00 Uhr
Mittwoch, dem 31.01., 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer:

Die Instrumentalisierung der Menschenrechte für die Kriegsführung

Am Mittwoch, dem 31.01.07, startet das Bochumer Friedensplenum eine Veranstaltungsreihe zum „Weißbuch zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr 2006“. Um 19.30 Uhr ist Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung, Tübingen, zu Gast im Bahnhof Langendreer.
Hintergrund der Veranstaltung ist die Tatsache, dass die Bundeswehr sich konsequent von einer (primär) auf Verteidigung ausgerichteten Truppe hin zu einer Interventionsarmee entwickelt hat. So wird im Weißbuch die „strikt einsatzorientierte Ausrichtung der Bundeswehr“ festgeschrieben. Weiter heißt es: „Die Bundeswehr beschreitet seit Jahren konsequent den Weg des Wandels zu einer Armee im Einsatz.“
Mit der Veranstaltung will das Friedensplenum darauf aufmerksam machen, dass die Bundesregierung versucht, das Völkerrecht umzudefinieren. mehr…