In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde die Freie Uni Bochum von der Polizei umstellt und gegen 5.30 gestürmt. Einige Studierende, die sich bereits in den Räumen der Freien Uni Bochum befanden, wurden verhaftet. Die Polizei ging sogar so weit, einzelnen Studierenden verbieten zu wollen, auf dem Campus ihre Mobiltelefone zu benutzen. Umstellt wurde nicht nur die Freie Uni, sondern auch der Asta der Ruhruniversität.
Zu den Vorfällen erklärt Katharina Schwabedissen, Landessprecherin der WASG – NRW und Studentin an der Ruhr – Universität – Bochum:
„Die Räumung der Freien Universität Bochum ist ein Skandal. Studierende protestieren seit Monaten friedlich und konstruktiv gegen den Abbau der Breitenbildung und für die Freiheit von Lehre und Forschung. Wie notwendig dieser Protest ist zeigt die Räumung: Mitten in der Nacht werden Studierende von ihrem eigenen Campus gejagt und verhaftet. Die Räume der Studierendenvertretung werden umstellt. Der Rektor erscheint erst, nachdem die Polizei mit ihrer Aktion fertig ist. Alle Gespräche und Lösungsversuche der Studierenden der Freien Uni wurden von Rektor Weiler abgelehnt. Konsequent versuchte er, einzelne Studierendengruppen gegeneinander auszuspielen. Die Sprachkurse für MigrantInnen sollten der Freien Uni weichen. Weiler brachte Räume ins Spiel, die nicht seiner Verwaltung unterliegen und holte die Polizei auf den Campus – nicht das erste Mal!
Die Freie Uni leistet wertvolle inhaltliche Arbeit. Sie schafft einen Geist, der in den kommenden Jahren bitter nötig sein wird. Herr Weiler hat offenbar nur die Streicheleinheiten von Herrn Pinkwart im Sinn: Exzellenzkluster und Elitebildung sind seine Steckenpferde. Für Widerstand, freie Lehre und Autonomie ist da kein Platz. Ein Rektor, der seine Universität und ihre Studierenden derart billig an die Politik verkauft, sollte seinen Hut nehmen, ins Parlament gehen und seinen Platz einem Menschen überlassen, der kooperativ und vermittelnd alle Gruppen an der Universität zusammenhält. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Freie Uni nicht bleiben kann, wo sie über 9 Monate hinweg niemanden gestört und viele erreicht hat. Wir fordern Herrn Weiler auf, das Querforum an die Freie Uni zurückzugeben, vor den Studierenden den Hut zu ziehen und zurückzutreten!“