Archiv für den Monat: Januar 2007


Montag 29.01.07, 15:00 Uhr

In Fahrtrichtung links!

Dagmar Wolf und Uwe Vorberg, die im Bahnhof Langendreer für das politische Veranstaltungsprogramm zuständig sind, werden am Mittwoch, 31.1. ab 16 Uhr das kürzlich erschienene Buch „In Fahrtrichtung links!“ zu 20 Jahren Bahnhof Langendreer in der Freien Uni Bochum vorstellen.
Der Bahnhof Langendreer wurde letztes Jahr 20 Jahre alt. Das war Grund genug für die BetreiberInnen und FreundInnen des Bahnhofs, diese Jahre in einem Buch zu verewigen. Die Möglichkeiten in dem soziokulturellen Zentrums mit seinem Cafe, Kino, Veranstaltungsräumen sowie Disco, Theateraufführungen und Konzerten sind bis heute sehr vielfältig. Gerade die ersten Jahre waren sicher nicht konfliktfrei, aber durch enormes Engagement geprägt. mehr…


Sonntag 28.01.07, 21:45 Uhr

Farbbeutel gegen Goaliat

Auf dem Internetportal „Indymedia“ wird darüber berichtet, dass in der Nacht von 23. auf den 24. Januar eine Gruppe von AntifaschistInnen den Nazi-Laden in der Oskar-Hofmann Straße mit Farbe verziert hat. Näheres. Bereits am 24. Dezember war der Laden bei einer Aktion mit Plakaten zugekleistert worden. Ein breites Bündnis von NachbarInnen, Geschäftsleuten, Parteien, Einrichtungen und Organisationen versucht gleichzeitig, die Vermieterin des Ladens davon zu überzeugen, dass sie dem Nazi-Laden kündigen soll.


Sonntag 28.01.07, 20:00 Uhr

Hintergründe einer Beratungsstelle

Der Sozialausschuss des Rates der Stadt Bochum hat in dieser Woche überraschend beschlossen: »Auf der Basis des durch den Mieterverein vorgelegten Konzeptes wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Kontaktstelle für arbeitslose Menschen eingerichtet.
Ziel ist es, ein Angebot zu schaffen, dass
• eine Rechtsberatung zu Wohnkosten anbietet
• arbeitslosen Menschen Informationen und Unterstützung anbietet
• Raum für Begegnungen und Kontakte lässt
• Eigeninitiative und Selbsthilfekräfte stärkt und unterstützt
Dazu sind auch Formen von Beschäftigungsprojekten zu prüfen. Vernetzung und Kooperation ist insbesondere bei sozialarbeiterischen Elementen anzustreben. Qualitätsstandards und die notwendige Qualitätssicherung werden durch Kontrakte mit der Politik und Verwaltung sichergestellt. Der Finanzrahmen wird mit 95.000 Euro festgelegt.«
Norbert Hermann beschreibt in einer Stellungnahme der Unabhängigen Sozialberatung einige Hintergründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben mögen. Im Wortlaut.


Stellungnahme
Sonntag 28.01.07, 20:00 Uhr

Unabhängige Sozialberatung – Beratungs- Beschwerde- und Ombudsstelle für Erwerbslose

Kommunale Sozialberatung in Bochum – eine lange Geschichte

Am 23.1.2007 hat die in Bochum herrschende Koalition aus SPD und Grünen im Sozialausschuss die Einrichtung einer „niedrigschwelligen Sozialberatung“ beschlossen und dafür 95 tausend Euros bereitgestellt (jährlich, ist anzunehmen). Wir wissen nicht, wo das Geld herkommt, wie das haushaltsrechtlich zu regeln ist, und vor allem wissen wir nicht, wer hier von wem warum über welchen Tisch gezogen werden soll. (Der beschlossene Antrag im Wortlaut).
Am 18. Mai 2006 fand in Bochum die bundesweit beachtete Demonstration gegen Zwangsumzüge statt. Mit einem kleinen Erfolg für die Betroffenen und einem deutlichen Zeichen, dass in Bochum Politik und Behörde nicht machen können was sie wollen – Teile der Öffentlichkeit sind wachsam und aktiv: sehr zahlreiche Gruppen waren vertreten, bis hin zu Kirchens, und erstmals auch der SoVD und der VdK.
Ein weiteres Ergebnis war, dass der Mieterverein beauftragt wurde ein Konzept zu entwickeln für eine „niedrigschwellige Sozialberatung“. Der Hintergrund ist, dass den Verursachern der öffentliche Ärger und die Kosten der Widerspruchs- und Klageverfahren über den Kopf zu wachsen drohen. Schuld daran sei vor allem die „Unterstützer-Szene“ – örtlich wie bundesweit (Internet – tacheles) – das wurde ganz offen gesagt. Auch bei der ARGE wird auf allen Etagen von zunehmender Aggressivität der Betroffenen berichtet – was dort niemand verstehen will („Früher ging das doch auch …“). Bislang blieb der Widerstand in Bochum auf allen Ebene allerdings im „Symbolhaften“. Die Leute gehen „vor Gericht“ und nicht auf die Strasse. Aber es brodelt.
Trotz dieser eindeutigen Intention hat der Mieterverein den Auftrag angenommen und im Herbst zu vorbereitenden Gesprächen eingeladen. Eingeladen waren nur sehr Wenige, die Auswahl war – nach eigenem Bekunden – „zufällig“.
Wir haben in mehreren Papieren das 2004 bundesweit verbreitete Konzept einer „Unabhängigen Sozialberatung“ vorgestellt – inhaltlich von Betroffenenorganisationen kontrolliert, öffentlich finanziert (Anlage „Initiative …“). Auf Bochum bezogen haben wir eine entsprechende „Stellungnahme …“ (Anlage) abgegeben. Wesentliche Aussage ist, dass die Gestaltung in die Hände der beratungserfahrenen betroffenennahen Organisationen zu geben sei – das sind in Bochum die Gewerkschaften, KAB, EAB (und Entsprechende), SoVD und VdK, Ev. Arbeitslosenberatungsstelle, Unabhängige Sozialberatung. Zusätzlich haben wir den Stand der sozialarbeiterischen Wissenschaft aufgearbeitet und veröffentlicht.
Das wurde allerdings wesentlich ignoriert, bevorzugt wurde ein Konzept einer wohlfahrtsverbandsüblichen Dienstleitung von (mehr oder weniger engagierten) (Rechts-) Beratungsprofis für dann relativ unmündig bleibende Betroffene. Der Mieterverein hat daraus ein „Konzept“ (besser: „Stichwortstrukturierung“ – Anlage) entwickelt und Teilen der Öffentlichkeit bzw. den Ratsfraktionen vorgetragen.
Zwischenzeitlich sickerte aus politischen Kreisen durch, dass wohl nur 20tausend Euros jährlich dafür zur Verfügung gestellt werden sollten – das MV – Konzept sollte 160tausend kosten. Für das kleine Geld wären grad mal Beratungsgutscheine entsprechend der Regelung zur Schuldnerberatung finanzierbar. Damit war plötzlich auch die streithafte Stimmung zwischen beteiligten Gruppen vorbei – das grosse Geld war hier nicht mehr zu holen. (Nochmals zur Klarstellung: wir wollen weiterhin „ehrenamtlich“ und arm bleiben, gegen eine kleine Unterstützung für Miete, Sachmittel, Aufwand hätten wir allerdings nichts einzuwenden!). Jetzt sieht aber überraschend alles ganz anders aus – drei Stunden vor der Sitzung wurden die 95tausend Euros aus dem Hut gezaubert.
Was wir kritisieren:
Seit 1975 steigt wieder die Arbeitslosigkeit (damals: eine halbe Million!). Seit dem gibt es auch Erwerbslosenberatungen, meist hervorgegangen aus Selbsthilfegruppen. Die gewerkschaftliche Koordinierungsstelle der Erwerbslosengruppen (KOS – www.erwerbslos.de) feierte kürzlich ihr zwanzigjähriges Bestehen! Hier ist anzuknüpfen.! DAS Rad muss nicht neu erfunden werden! Hier gibt es reichlich Erfahrung und bestehende Organisationsstrukturen und Vernetzungen.
NRW ist inzwischen von einem ganzen Netz kompetenter und meist engagierter Beratungsstellen überzogen – auch Bochum profitiert seit Jahren davon. Begleitet wird das von der NRW-Agentur „GIB“ – „Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung“ in Bottrop. Durch Hartz IV ist der Unterstützungsbedarf allerdings immens gewachsen.
Die Finanzierung dieser Beratungsstruktur läuft allerdings Ende 2007 aus. „Die ARGEn können das doch gut selber machen“ war Schartaus Begründung dafür. Ein Unding!
Aus Düsseldorf wurde allerdings signalisiert, dass diese Einrichtungen eine Überlebenschance hätten, wenn sie sich schwerpunktmässig der Betreuung von beschäftigungspolitischen Massnahmen zuwenden würden – vor allem bekannt unter dem Kürzel: „1-Euro-Jobs“. Etliche Einrichtungen sind ohnehin massiv in diesen Bereich gegangen – von Betroffenen und ihren Organisationen für diesen „Verrat“ mit Häme und Weiterem überzogen. Subjektiv mag das verständlich sein, droht den dort Beschäftigten doch letztendlich auch Hartz IV, und da wissen sie, was sie erwartet. Politisch kann das nicht geduldet werden.
Der Vortrag des Mietervereins hat doch Einiges aufgegriffen, was im Verlauf der Gespräche zusammengetragen wurde. Auf dieser Basis, unter Einbeziehung des Konzepts „Initiative Unabhängige Sozialberatung“, unter Federführung vor allem der erwähnten Betroffenenorganisationen, könnte es möglich sein, etwas Geeignetes wachsen zu lassen.
Der Antrag Grüne/SPD sieht allerdings vor, diesen Beschluss umgehend umzusetzen. Das kann nichts werden. Zu denken gibt uns aber im besonderen folgender Satz im Antrag: „Dazu sind auch Formen von Beschäftigungsprojekten zu prüfen.“ Das darf nicht sein! Das steht auch nicht im Konzept des Mietervereins!
Es gibt keinen „Zweiten Arbeitsmarkt“!
Wir wollen uns hier nicht groß einmischen in arbeitsmarktpolitische Erwägungen, das ist bislang nur am Rande unser Thema.
Tatsache ist aber: einen „Zweiten Arbeitsmarkt“ gibt es in Wirklichkeit nicht, es ist der prekärste Teil des Ersten. Mit der Funktion, allgemein die Löhne zu drücken. Die beste Maßnahme ist die, wo Sie für billig Geld genau das Selbe tun wie zuvor ordentlich bezahlt. SozialarbeiterInnen werden jetzt für 1.600,– Euros eingestellt . (brutto!) – das geht. Das wird bald für alle gehen, wenn ALLE Betroffenen nicht aufpassen und an einem Strick ziehen! 500 Euro Eckregelleistung, Extras für Kinder, 10 Euro Mindestlohn, Tariflohn müssen die Forderungen sein.
Natürlich haben die Selbsthilfeorganisationen der Erwerbslosen bald schon sich um Beschäftigungsmöglichkeiten bemüht (den Älteren unter uns werden noch die Dorstfelder Selbsthilfegruppe und andere bekannt sein). Das waren eindeutig parteiische, solidarische Initiativen, die neben dem ökonomischen auch eine starke soziale Bedeutung hatten. Verbandelung mit Ämterkram und „Sanktion“ gab es dort nicht.
Ganz anders das Konzept „Fordern und Fördern“ – Druck machen, Geld streichen, aus dem Leistungsbezug drängen. Beschäftigungsprojekte als Repressionsmittel.
Durch hunderte von Kontakten mit 1-Euro Jobbern wissen wir: seit dem 1. August 2006 müssen ALLE, die in Hartz IV fallen ohne zuvor „normales“ Arbeitslosengeld bezogen zu haben, umgehend in eine derartige Massnahme „eingegliedert“ werden. Die weitaus Meisten „stehen das durch“ und blieben lieber in Ruhe gelassen. Nur für die Wenigsten stellt das eine willkommene Hilfe dar. Juristisch lässt sich immer dagegen angehen, weil diese Massnahmen in aller Regel nicht den gesetzlichen Vorgaben der Zusätzlichkeit und der Zielführung zum ersten Arbeitsmarkt entsprechen. (s. Presse-Berichte vom 27.1.207, basierend auf dem Bericht der BA – IAB „Soziale Arbeitsgelegenheiten – Einsatz und Wirkungsweise aus betrieblicher und arbeitsmarktpolitischer Perspektive“ von dieser Woche – gerne elektronisch bei uns erhältlich).
Schlechter gestellt durch Hartz IV sind die nicht erwerbsfähigen Menschen mit Behinderung – sie sind kaum noch maßnahmeberechtigt. Hier muss wieder deutlich gefördert werden.
Den meisten Erwerbslosen fehlt aber nichts – außer einem Arbeitsplatz. Wenn vor allem die öffentliche Hand ausgestattet wäre mit den nötigen Mitteln, um in der Pflege, Kinderbetreuung, Ausbildung …., Schienen- und Straßenbau, Gebäudeerhaltung usw. das Nötige zu tun, ein sehr großer Teil wäre von der Straße.
Die „Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ wäre also zu denken im Rahmen einer insgesamt menschengemäßen Neubegründung von Gesellschaft. Anders wird das nichts!
Eine Vermischung von niedrigschwelliger Sozialberatung und „Beschäftigungsprojekten“ ist aus den genanten Gründen unbedingt abzulehnen. Ebenso eine Angliederung an bestehende Wohlfahrtseinrichtungen mit vor allem eigenwirtschaftlichen Interessen.
„Bestehende Erfahrung und Kompetenz stärken, Selbstorganisation fördern“ ist unser Motto.
Da machen wir einfach weiter – in gewohnter Qualität!

i.A. Norbert Hermann 27. Januar 2007


Samstag 27.01.07, 15:15 Uhr
Dienstag, 30.1., 19.30 Uhr, Soziales Zentrum, Rottstr. 31

Das Versteckspiel – Symbole, Codes und Lifestyle der extremen Rechten

Ein Referent des “Antirassistischen Bildungsforums Rheinland” (ABR) beleuchtet am Dienstag im Sozialen Zentrum die Codes, Symbole und Marken rechter Jugendlicher und analysiert sie im Kontext eines entsprechenden Lifestyles.
Etliche Leute in Bochum haben erst in der Auseinandersetzung mit dem Nazi-Laden in der Oskar-Hoffmann-Straße realisiert, dass Nazis nicht mehr unbedingt als Springerstiefel-tragende Glatzen rumlaufen. Die Nazi-Szene saugt Leute aus verschiedenen Subkulturen auf, gibt sich aber auch gern ganz adrett und bürgerlich und entwickelt unterschiedliche Identifikations-Codes. Politische Symbole sind dabei die komprimierte Darstellung der wesentlichen Grundsätze einer Weltanschauung. Ihre Wiedergabe vermittelt zwar einen bestimmten Inhalt, ist jedoch gerade bei jugendlichen TrägerInnrn erst einmal “nur” Ausdruck eines rechten Lebensgefühls. Die politische Botschaft kann sich in der Aufwertung des Eigenen und der Ablehnung alles Fremden erschöpfen. mehr…


Samstag 27.01.07, 15:12 Uhr

Erinnerung an Peter Gingold

Das Bochumer Friedensplenum hat eine CD mit der Rede produziert, die Peter Gingold auf dem Ostermarsch 2005 im Bahnhof Langendreer gehalten hat. Auszüge aus der Rede waren in einem Beitrag von Radio Friedensplenum anlässlich seines Todes im Bürgerfunk gesendet worden. Die eindringlichen Worte von Peter Gingold haben offensichtlich etliche ZuhörerInnen stark beeindruckt. Er gab eine Reihe von Nachfragen nach der vollständigen Rede. Die CD ist am morgigen Sonntag auf dem Neujahrsempfang der Sozialen Bewegungen im Bahnhof Langendreer erhältlich.


Freitag 26.01.07, 16:37 Uhr

Kampagne „NPD-Verbot jetzt!“ gestartet

no-npd.gifDie Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) hat Kampagne „NPD-Verbot jetzt!“ gestartet. Kernstück ist ein Schreiben an die Abgeordneten des Bundestages mit der Aufforderung ein neues Verfahren zum Verbot der NPD in die Wege zu leiten. Darin heißt es u. a.: „Seit über 40 Jahren ist in der Bundesrepublik mit der NPD eine Partei wirksam, die in der Tradition der NSDAP steht. Ihre Aussagen sind rassistisch, antisemitisch und fremdenfeindlich. Sie tritt für ein neues ‚Deutsches Reich‘ ein und lehnt die demokratische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland ab. Sie propagiert zur Durchsetzung ihrer politischen Ideologie nicht nur Gewalt, sondern bietet auch Gewalttätern eine politische Heimat und unterstützt sie.“ Die VVN Bochum wird am Sonntag auf dem Neujahrsempfang der Sozialen Bewegungen Unterschriftenlisten zur Unterstützung des Briefes auslegen. mehr…


Freitag 26.01.07, 10:00 Uhr
Dienstag, 30.01., 19.30 Uhr, KulturCafé, Ruhr-Uni, Helmut Dahmer:

Autonome Kunst und Antizipation…

dahmer.jpgDer AStA der Ruhr-Uni lädt ein: »Artisten sind nicht ganz von dieser Welt. Das ist ihr Glück und ihr Unglück. Sie repräsentieren in der Gegenwart das, was in ihr keinen Platz findet, ihre Vergangenheit und ihre (mögliche) Zukunft. Das Verhältnis von künstlerischer Autonomie und Antizipation soll an zwei prominenten Beispielen erläutert werden: Arthur Rimbaud war (wie sein Freund, Paul Verlaine) 1871 am Kommuneaufstand beteiligt; er versuchte, sich „hellsichtig“ zu machen, um Dichtung und Leben zu erneuern, „scheiterte“ und verließ Europa. Jewgenij Samjatin nahm aktiv an der russischen Revolution von 1905 teil, arbeitete als Schiffbauingenieur und schuf eine neuartige Erzählkunst. Er schrieb, Literatur, die etwas tauge, sei stets „häretisch“. Auch Samjatin „scheiterte“ (am russischen Thermidor) und starb (1937) im Pariser Exil.«


Donnerstag 25.01.07, 16:21 Uhr

Ausstellung soll nach Bochum kommen

Die Linksfraktion.PDS schreibt über die heutige Ratssitzung: »Zentrales Thema der heutigen Ratssitzung war aus unserer Sicht, unser Antrag, die Ausstellung „11.000 jüdische Kinder – mit der Reichsbahn in den Tod“, in Bochum zu zeigen.  Er wurde einstimmig angenommen. Die Reichsbahn hat während der NS-Diktatur eine mehr als unrühmliche Rolle gespielt. Ohne ihre logistische Unterstützung wäre der Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden so nicht möglich gewesen. Dabei tut sich die Deutsche Bahn AG immer noch schwer, sich dieser historischen Verantwortung zu stellen. In Frankreich wurde dagegen bereits die von Beate und Serge Klarsfeld konzipierte Ausstellung „11.000 jüdische Kinder – mit der Reichsbahn in den Tod“ in vielen Bahnhöfen gezeigt.« Näheres.
Die Linksfraktion hat auch einen ausführlichen Bericht über die Sozialausschusssitzung vom Dienstag veröffentlicht: Themen waren die Übernahme der Heizkosten, Umzugszahlen und ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Hartz-IV-Betroffene. Näheres.


Donnerstag 25.01.07, 10:59 Uhr

Studierende suchen Kompromiss für das Querforum

Während sich die Unileitung weiterhin auf stur stellt, arbeiten die Studierenden an einem Kompromisskonzept. Das 2. Planungstreffen von Fachschaften und Initiativen verabschiedete gestern Abend eine gemeinsame Resolution, in der sie vom Rektor eine einvernehmliches Einigung über ein studentisches Nutzungskonzept des Querforums West fordern. Die baulichen Maßnahmen sollten in Absprache mit dem AStA und der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) entschieden werden. Kommt es in diesem Sinne zu einer Lösung des Konflikts, beendet die Freie Uni unverzüglich die Besetzung.
Ein tragbares Nutzungskonzept wollen die UnterzeichnerInnen zusammen mit den demokratisch legitimierten Gremien erarbeiteten. „Die Nutzung schließt selbstorganisierte Veranstaltungen der demokratisch gewählten Gremien und gemeinnützigen studentischen Initiativen, sowie Tutorien des regulären Lehrbetriebs ein,“ heißt es in dem Forderungskatalog.


Donnerstag 25.01.07, 10:42 Uhr

Forderungskatalog der Studierenden

Rahmenbedingungen für eine Nutzung des Querforum West im Sinne der Studierendenschaft

An den Rektor der Ruhr-Universität Bochum

Ein breites Bündnis von VertreterInnen der Fachschaften, des AStA und studentischer Initiativen hat heute am 24.01.2007 im Querforum West folgende Bedingungen für die zukünftige Nutzung des Gebäudes beschlossen:

Das Nutzungsrecht für das Querforum West wird den demokratisch legitimierten Organen der Studierendenschaft AStA und FSVK übertragen.
Jene werden zusammen mit studentischen Initiativen sowie Fachschaften gemeinsam ein Konzept erarbeiten, um eine sinnvolle Nutzung des Querforum West für die Studierendenschaft zu gewährleisten. Die Nutzung schliesst selbstorganisierte Veranstaltungen der demokratisch gewählten Gremien und gemeinnützigen studentischen Initiativen, sowie Tutorien des regulären Lehrbetriebs ein.

Bauliche Maßnahmen im Querforum West müssen diesem studentischen Nutzungskonzept entsprechen und deshalb im Einvernehmen mit AStA und FSVK geschehen.
Eine sinnvolle Nutzung der Räume im oben genannten Sinne (Tutorien, Plenarsaal, Büros, Räume für Abendveranstaltungen, etc.) erfordert dauerhafte, schallisolierte bauliche Maßnahmen und nicht nur mobile Stellwände.
Die breite Mehrheit der Studierendenschaft sieht in der Nutzung der Räumlichkeiten des QFW als eine sogenannte Erlebnisgastronomie keine Vertretung ihrer Interessen.

Sobald diese Bedingungen dem AStA schriftlich zugesichert sind, wird die Besetzung des Querforum mit sofortiger Wirkung aufgehoben und die Freie Universität Bochum zieht sofort in die Ausweichräumlichkeiten!

Die Unterzeichnenden:

Annkristin Gerding (FR Kunstgeschichte)
Ariane Fiari (FR Psychologie)
Axel Echeverria
Benjamin Bettinger (Studentische Senatsfraktion)
Britta Plaas (FR Linguistik)
Christian Anders
Daniel Otte (FR ET/IT/ITS)
Daniel Hoffmann (FR Philosophie)
Dominik Ruppenthal (alternative liste)
FR Sozialwissenschaft
Imme Klages, Judith Funke, Ann-Kathrin Thöle (Internationales Videofestival Bochum)
Jan Dreyer (Bochumer Bildungschancen e. V.)
Jan Reinecke (Soziales Zentrum)
Jasmin Stowel (Megafon)
Johanna Tönsing (AG feministische theorie und praxis)
Jörg Menden (Bonding)
Kathrin Ebmeier (FR Theaterwissenschaft)
Kathrin Jäning (Antifaschistisches Aktionsbündnis von FachschaftlerInnen an der RUB)
Linda Rosenkranz (FR Mathematik)
Martin Degeling (AStA)
Martin Krämer (der notstand)
Volker Bellgart (Fr-Philosophie)


Donnerstag 25.01.07, 09:25 Uhr

Kaninchen im Sozialausschuss

Über eine Überraschung bei der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstag berichtet Norbert Hermann von der Unabhängigen Sozialberatung: »Wenige Stunden vor der Sitzung zauberte die SPD drei Kaninchen und 95.000 Euros aus dem roten Zylinder. Finanziert werden soll damit eine „niedrigschwellige Sozialberatung“ für erwerbslose und erwerbsunfähige Grundsicherungsberechtigte auf der Basis des Konzepts des Mietervereins. Abgelehnt wurde der Antrag der CDU, analog zur Schuldnerberatung mit Beratungsgutscheinen die Nutzung verschiedener Einrichtungen zu ermöglichen. Rechtsanwalt Passmann von der FDP war gleich gegen alles – dafür gäbe es doch seine Zunft. Neben „Ahhs“ und Ohhs“ ob des gelungenen Zaubers kam es über die strittigen Inhalte fast zu lauten Worten, warum weiss keineR so genau. Geprüft werden soll auch die Einrichtung eines „Beschwerdeausschusses“ (ohne Weisungsbefugnis) bei der ARGE. mehr…


Donnerstag 25.01.07, 08:30 Uhr

Jahresbilanz der Linksfraktion

Unter der Überschrift „Ganz schön erfolgreich“ schreibt die Linksfraktion.PDS auf ihrer Webseite: „Bei einem Gläschen Sekt und Häppchen konnten die Mitglieder der Linksfraktion gemeinsam mit den Gästen auf unserem Neujahrsempfang auch auf einige Erfolge zurückblicken.“ Weiter heißt es: „Auf unserem Neujahrsempfang am 19. Januar haben wir auf einige Erfolge zurückblicken können. Eine Mappe [141 KB] mit Übersichten der Anträge, Anfragen, Reden in 2006 und aktuellen Anträgen in 2007 gab einen guten Einblick in unsere Arbeit. Einige Gäste waren doch erstaunt darüber, wie viele konkrete Erfolge wir erzielen konnten. Weswegen wir sie hier noch einmal präsentieren.“ Zur Bilanz.


Mittwoch 24.01.07, 18:15 Uhr
Lernangebot an der Ruhr-Uni:

Konstruktive Formen der Bearbeitung von auftretenden Konflikten

Fundsache: „Unternehmen, Verbände und Verwaltungen befinden sich in einem stetigen Wandlungsprozess. Diese notwendigen Veränderungen sind aber auch mit Reibungen und Konflikten verbunden. Konflikte sind nicht nur schmerzhaft für die direkt Betroffenen, sondern oft auch für die Unternehmen mit hohen Kosten verbunden. Um die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen zu erhalten, wird es immer notwendiger, kurzfristig konstruktive Formen der Bearbeitung von auftretenden Konflikten zu finden und längerfristig durch die Umsetzung von modernen Konfliktmanagementsystemen die Konfliktkosten dauerhaft zu senken und Konflikte als Signale zur Weiterentwicklung zu nutzen.“ Fundort: Die Webseite der Akademie der Ruhr-Uni. Sie bietet für 5.200 Euro eine Weiterbildung zur Mediatorin / zum Mediator an. Titel des Kurses: „Mediation und Konfliktmanagement in Wirtschaft und Arbeitswelt“. Zum Angebot der Ruhr-Uni.


Mittwoch 24.01.07, 18:01 Uhr

WASG mit neuer Webseite und neuem Büro

Die WASG hat ihre Webseite erneuert. Eine Mitteilung lautet: »Das Büro der WASG “Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit”, Kreisverband Bochum/Herne wird nun offiziell eröffnet. Zur Eröffnungsfeier laden wir am Freitag, den 09. Februar 2007 ab 17.00 Uhr im WASG Büro (Alleestr. 36, 44793 Bochum) herzlich ein. Gastrednerin ist Katharina Schwabedissen (WASG Landesvorstand) und es gibt musikalische Unterhaltung durch Manni Schulz (DJ, Sänger und Entertainer aus Witten). Für Speisen und Getränke ist gesorgt.«


Anfragen der Sozialen Liste zur Ratssitzung:
Mittwoch 24.01.07, 17:38 Uhr

Ruhr-Congress und Reihenuntersuchung in Stahlhausen

Zur Ratssitzung am 25. Januar hat die Soziale Liste Bochum zwei Anfragen gestellt, die hier dokumentiert werden:
Fragen zum Kauf des Ruhr-Congress Bochum:
Der Rat der Stadt Bochum hat vor einem Jahr den Ankauf des Ruhr-Congress Bochum beschlossen.
Wir bitten um einen Zwischenbericht über den derzeitigen Stand des Kaufes und die Auswirkungen auf die zukünftigen Haushalte der Stadt Bochum, insbesondere um Beantwortung folgender Fragen:
Ist der Ruhr-Congress bereits gekauft?
Wenn nein, gibt es ein Datum für den Kauf?
Besteht die Verkaufsabsicht des Investors noch oder sind hier Änderungen eingetreten?
Wie soll die Finanzierung des Kaufes erfolgen?
Welche Belastungen sind durch den Kauf für die zukünftigen Haushalte der Stadt Bochum zu erwarten?
Soll der Ruhr-Congress auf Dauer stadteigen bleiben, oder wird erneut nach einem Investor gesucht?

Belastung durch Schwermetalle in Stahlhausen /Erweiterte Gesundheitsuntersuchung der Einschulkinder
Wir beziehen uns auf unsere Anfragen vom 30. 06. 2005 und 26. 01. 2006
und fragen an:
1. Liegt die Auswertung der Reihenuntersuchung der Einschulkinder im Bereich Stahlhausen nunmehr vor?
2. Wann ist beabsichtigt, das Ergebnis dem Rat und seinen Ausschüssen bekannt zu geben?
3. Wann ist beabsichtigt, die Öffentlichkeit zu unterrichten?
4. Ergibt sich aus den Ergebnissen ein Handlungsbedarf?
5. Sind ähnliche Untersuchungen in anderen Bereichen der Stadt mit belasteten Gebieten geplant?


Mittwoch 24.01.07, 17:00 Uhr
Soziale Liste fragt im Rat nach:

Ruhr-Congress und Reihenuntersuchung in Stahlhausen

Zur morgigen Ratssitzung hat die Soziale Liste Bochum zwei Anfragen gestellt. Einmal geht es um den Kauf des Ruhr-Congress Bochum. Der Rat der Stadt Bochum hat vor einem Jahr den Ankauf des Ruhr-Congress Bochum beschlossen. Die Soziale Liste möchte einen Zwischenbericht über den derzeitigen Stand des Kaufes und die Auswirkungen auf die zukünftigen Haushalte der Stadt Bochum haben.
Zum anderen wird nach der Auswertung der Reihenuntersuchung der Einschulkinder im Bereich Stahlhausen gefragt. Im Wortlaut.


Mittwoch 24.01.07, 09:17 Uhr

heute: Freie Uni Bochum lädt zum Soli-Brunchen ein

Die Freie Uni Bochum (FUB) ist akut räumungbedroht. Nachdem (bo-alternativ berichtete) der Rektor Weiler am Montag erneut die Gespäche abbrach, sollte die Freie Uni das von ihr genutzte Querforum West an der Ruhr-Uni räumen. Aus diesem Anlass sind UnterstützerInnen der Freien Uni heute ab 11 Uhr zum Soli-Brunchen in die FUB aufgerufen.
Ungeachtet der Drohgebärden des Rektors findet heute Abend ab 18 Uhr das 2. Planungstreffen statt, auf dem die FUB-Aktiven in Zusammenarbeit mit interessierten Initiativen, Fachschaften und Tutorien eine gemeinsame studentische Nutzung des Querforum konzipieren. Anschließend wird in der Freie Uni der Film „5 Fabriken“ über neue Selbstverwaltungsformen in venezuelanischen Bertrieben gezeigt.


Mittwoch 24.01.07, 00:25 Uhr

Junge Welt Artikel vom 24.1.2007

jw.jpgMit dem Laden »Goaliat« in der Oskar-Hoffmann-Straße gibt es seit Mitte Oktober des letzten Jahres erstmals einen rechten Devotionalienhandel in Bochum. Informationen der antifaschistischen Gruppe »Attoncao« zufolge werden in dem Ladenlokal insbesondere Kleidungsstücke der bei Neonazis äußerst beliebten Marken »Thor Steinar« und »pro violence« verkauft. Bochumer Antifaschisten haben schnell reagiert und sich die Internetpräsenz goaliat.de gesichert. Auf der Homepage wird nun über antifaschistische Aktivitäten gegen den Thor-Steinar-Händler berichtetet. Mit einem Plakat »David statt Goaliat« protestieren in Bochum-Ehrenfeld Geschäftsleute und Nachbarn des Neonaziladens. Der Artikel im Wortlaut.


Dienstag 23.01.07, 13:00 Uhr

Rektor bricht erneut Gespräche mit der Freien Uni ab

Die Freie Uni schreibt zur aktuellen Entwicklung an der Ruhr-Uni: »Obwohl sich am Mittwoch letzter Woche zahlreiche studentische Initiativen und Fachschaften in der Freien Universität Bochum (FUB) versammelt hatten, um ein neues Nutzungskonzept für das Querforum West zu erstellen, hat Rektor Elmar Weiler am Montag, dem 22.01.07, eine erneute Räumungsaufforderung an die Studierenden gestellt. Bis Mittwoch gegen Mittag soll das Gebäude personenfrei sein, ansonsten würde auch der Alternativraum in GA nicht weiter zur Verfügung stehen. mehr…