Archiv für den Monat: Oktober 2007


Mittwoch 31.10.07, 20:34 Uhr

Linke Einblicke

Eine neue Ausgabe der Zeitung der Linksfraktion „Linke. Einblicke“ liegt vor. In seinem Artikel „Keine neuen Klimakiller“ kritisiert Uwe Vorberg die Beteiligung der Stadtwerke Bochum an CO2-Schleudern, nämlich an Kohlekraftwerken. Weitere Themen sind u.a. die Forderung nach einem Kommunalen Wahlrecht für MigrantInnen, der Umzug des Ostringgymnasiums und die hohe Erfolgsquote bei Widersprüchen gegen die ARGE. Die “Einblicke” gibt es gedruckt im Büro der Linksfraktion (Willy-Brandt-Platz 1-3) und elektronisch als PDF-Datei.


Mittwoch 31.10.07, 20:28 Uhr
Soziale Liste zur Imagekampagne „Bochum macht jung“:

Das Gewürge beenden!

„Statt mit der Brechstange und Roland Mitschke ‚Bochum macht jung’ retten zu wollen, sollte die Verwaltung der Stadt Bochum das Gewürge um die umstrittene Imagekampagne besser beenden“, fordert Günter Gleising für die Soziale Liste im Rat. Weiter heißt es in der Presseerklärung: „Die Soziale Liste reagiert damit auch auf die mangelnde Bereitschaft zur Aufklärung der Hintergründe und Übernahme der politischen Verantwortung, wie sie in der jetzt vorliegenden Beantwortung ihrer Anfrage vom 15. August 2007 deutlich wird.
So bleiben Fragen, warum weder Ausschüsse noch der Rat mit dem Thema befasst und warum kein Ratsbeschluss zu Imagekampagne ‚Bochum macht jung‘ eingeholt wurde, unbeantwortet. mehr…


Mittwoch 31.10.07, 19:30 Uhr

„Bochum macht jung“

Zur Diskussion über die Weiterführung der peinlichen städtischen Werbekampagne „Bochum macht jung” erklärt der Grüne Fraktionsvorsitzende Wolfgang Cordes: „Nach der heftigen öffentlichen Diskussion über die Kampagne kann man jetzt nicht einfach durchstarten, als ob nichts gewesen wäre. Deshalb kann auch der Wirtschaftsausschuss nach erneuter Präsentation des Konzepts im November nicht einfach beschließen, ob ‚Bochum macht jung‘ fortgeführt wird oder nicht. Näheres.


Mittwoch 31.10.07, 19:00 Uhr
Freitag, 2. November, 20.00 Uhr, Bahnhof Langendreer:

Locomondo und El Zapote Soundsystem

Radio El Zapote schreibt: »Locomondo sind 5 Musiker und wohnen in der griechischen Metropole Athen. Als erste Band aus ihrem Lande fusionieren sie besten Reggae-Ska und Rembetiko mit griechischen Lyrics und haben damit in letzter Zeit für ziemlich viel Aufsehen gesorgt. Erst kürzlich wurde ihre aktuelle CD: 12 Meres stin Jamaica (12 Tage in Jamaica) zum Album der Woche bei Funkhaus Europa erkoren und dementsprechend lobend erwähnt und oft gespielt. Stichwort Jamaica: Einer Einladung von Vin Gordon/Skatalites folgend, flog Locomondo auf die karibische Insel und produzierte dort unter Einfluß und den magischen Händen von Vin am Mischpult im One Veteran Studio ihren neuen Silberling, auf dem auch ihr großer Sommerhit „Frangosyriani“ ein greek traditionell in Reggae-Style, vertreten ist. Unser Tipp, auch angesichts der herbstlichen Wetterlage, im November! Im Anschluß, und das bitten wir zu berücksichtigen, versüßt das Radio El Zapote-Soundsystem die Nacht und lädt zum Tanz mit Global World Beats ein!«


Dienstag 30.10.07, 22:00 Uhr

Massenarbeitlosigkeit im Oktober 2007 in Bochum

Sehr wahrscheinlich werden alle Medien die Pressemitteilung der Agentur für Arbeit übernehmen und berichten, welch großartige Entwicklung sich auf dem Arbeitsmarkt abspiele. Dankenswerter Weise veröffentlicht die Agentur nicht nur ihre Pressemitteilung sondern auch die realen Zahlen. Demnach ist die Zahl der EmpfängerInnen von Arbeitslosengeld II von September auf Oktober im Bereich Bochum – Herne von 43.985 auf 43.997 sogar minimal gestiegen. Die Zahl der SozialgeldempfängerInnen erhöhte sich im letzten Monat von 17.106 auf 17.213. Im September verzeichnet die Statistik der Arbeitsagentur 30.851 Bedarfsgemeinschaften. Im Oktober sind es inzwischen schon 30.930. Diese realen Zahlen der Agentur für Arbeit über die Massenarbeitslosigkeit in Bochum und Herne sind zu finden im Arbeitsmarktreport September auf Seite 15 und im Arbeitsmarktreport Oktober auf Seite 14.


Dienstag 30.10.07, 16:41 Uhr

Zehn Jahre Medizinische Flüchtlingshilfe

Die Medizinische Flüchtlingshilfe feiert am Samstag, dem 3. November ab 17 Uhr im Museum Bochum ihr zehnjähriges Bestehen unter dem Motto:
Zehn Jahre
– schwimmen gegen den Strom,
– dafür kämpfen, dass Gesundheit ein Recht für alle ist,
– verhindern, dass (traumatisierte) Flüchtlinge abgeschoben werden,
– engagiert eintreten für Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Im Laufe des Abends tritt Tapesh 2012 auf. Außerdem wird ein „weltumspannender Imbiss“ versprochen.


Dienstag 30.10.07, 15:00 Uhr

Hartz IV und die Folgen

Die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Kirche veranstaltet am Donnerstag, 1. 11. von 9.00 bis 16.30 Uhr in der Evangelischen Stadtakademie Bochum einen Studientag zum Thema „Kirche und die Neue Armut in Deutschland – Hartz IV und die Folgen für unsere Gesellschaft“. Neben Jürgen Klute und Sigrid Reihs aus dem Sozialpfarrbereich der ev. Kirche wird auch Norbert Hermann von der Bochumer „Unabhängigen Sozialberatung“ referieren. Näheres.


Dienstag 30.10.07, 09:00 Uhr
Gerichtsverfahren eingestellt - fader Nachgeschmack bleibt

Vom „Sprengstoffgesetz“ zum „Zisselmännchen“

Das Protestkomitee gegen Studiengebühren hat auf seiner Webseite einen ausführlichen Bericht über einen Prozess veröffentlicht, der am Dienstag, den 23.10.07, im Bochumer Amtsgericht gegen einen Studenten stattfand, dem im Zusammenhang mit einer Aktion gegen Studiengebühren schwerste Vergehen vorgeworfen wurden: Versuchte gefährliche Körperverletzung, Verstoß gegen das Versammlungsrecht, schließlich Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte – bei der Festnahme war sogar von einem angeblichen „Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz“ die Rede. Der Bericht: »Dieser unglaubliche Kriminalisierungsversuch, der letztlich protestierende Studierende in die Nähe von Terroristen rückte, geriet vor Gericht zur Farce. Am 30.11.2006 hatten sich ca. 100 Studierende spontan in der Bochumer Innenstadt zu einer „Reclaim the Streets Party“ versammelt, um der drohenden Einführung von Studiengebühren ihren kreativen Protest entgegenzusetzen. Doch was fröhlich begann, endete mit massiven Polizeiübergriffen: Dutzende der feiernden Studierenden wurden ohne Vorwarnung mit Pfefferspray verletzt, drei wurden herausgegriffen und brutal festgenommen – unter absurden Vorwürfen, wie etwa dem „Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz“.
Dieser Vorwurf erschien offenbar selbst der ermittelnden Staatsanwältin als zu abenteuerlich, weswegen die gestrigen Anklagepunkte „nur“ versuchte gefährliche Körperverletzung, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte lauteten – immerhin auch Vorwürfe, die zu einer Gefängnisstrafe reichen könnten. Der angeklagte Student habe einen gefährlichen „Knallkörper“ „gezielt in eine Menschenmenge“ geworfen, und bei seiner späteren Festnahme Polizisten geschlagen. mehr…


Dienstag 30.10.07, 08:28 Uhr

Zukunft der Arbeit – Arbeit der Zukunft

Die Heinrich Böll Stiftung NRW veranstaltet in Kooperation mit der Marie Jahoda Gastprofessur für internationale Frauenforschung am 2.-3.11. eine Konferenz zum Thema: „Zukunft der Arbeit – Arbeit der Zukunft“ an der Ruhr-Uni. Das Programm.


Montag 29.10.07, 21:59 Uhr
AWO Beschäftigte verlangen ein gutes Angebot in den Tarifgesprächen

Weitere Einrichtungen in den Warnstreik mit einbezogen

Als völlig unzureichend, haben auf Mitgliederversammlungen die Bochumer sowie Herner AWO Beschäftigten, das Angebot der ArbeitgeberInnen bezeichnet, das in der 8. Verhandlungsrunde auf den Tisch gelegt wurde. Die ArbeitgeberInnen wollten für 2007 eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro sowie eine Lohnerhöhung für 2008 um 1,7 % und für 2009 eine Steigerung um 0,9% „Wir haben seit 2004 keine Lohnerhöhung mehr gesehen, damit muss Schluss sein“ so der Tenor auf den Veranstaltungen. Die Beschäftigten in den Kindereinrichtungen und in der Altenpflege wollen endlich etwas in ihren Portemonnaies spüren. Auch für sie ist alles teurer geworden. Verdi fordert 5,5 % mehr sowie eine Einmalzahlung für Verdi – Mitglieder.
mehr…


Montag 29.10.07, 18:00 Uhr

Wer nichts hat, kann auch nichts sparen

Die Linke im Rat der Stadt Bochum schreibt: »Morgen am 30. Oktober wird der Weltspartag „gefeiert“. Für BezieherInnen von ALG-II gibt es aus Sicht der Linksfraktion aber wenig zu feiern. Für einige reicht das Geld noch nicht einmal für ein Girokonto, geschweige denn, dass sie nennenswerte Rücklagen bilden könnten. So ist zum Beispiel ein kaputter Kühlschrank häufig eine finanzielle Katastrophe. Obwohl die Grundgebühren bei der Sparkassen für ein Girokonto schon bei 2,25 € liegen, sind im Regelsatz des ALG II nur knapp 50 Cent für den Geldverkehr eingeplant. Die Linksfraktion stellt deshalb zur nächsten Sitzung des Sozialausschusses den Antrag, BezieherInnen von ALG II ein gebührenfreies Girokonto bei der Sparkasse Bochum einzurichten. mehr…


Montag 29.10.07, 08:00 Uhr

25 Jahre Langendreerer Dorfpostille

Die Langendreerer Dorfpostille wird 25 Jahre alt und will „mit allen, die Lust darauf haben“, am 10. November im Saal der Gaststätte Oelken, Alte Bahnhofstr.51, mitten in  Langendreer feiern. Beginn ist 19 Uhr. Bei freiem Eintritt wird u.a. Live-Musik mit Hans’n ‚Roses und den Gipsys aus Langendreer „astreine Rockmusik“ geboten. Dazu gibt es noch etwas Programm zum Thema „Dorfpostille“! Das Einladungsmotto: „Also, kommt alle her, die ihr mühselig und beladen seid, wir wollen euch erquicken!“


Sonntag 28.10.07, 11:01 Uhr
Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht auf dem Dr.-Ruer-Platz:

Beginn schon um 15.00 Uhr

Gedenken an die ReichspogromnachtDie Gedenkveranstaltung des Bochumer Jugendringes zum 69. Jahrestag der Reichspogromnacht beginnt in diesem Jahr schon um 15.00 Uhr, damit die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde an der Gedenkveranstaltung teilnehmen können. Am Freitag, dem 9. November beginnt um 16.30 Uhr der Schabbat.
Der Jugendring schreibt: „Vor dem Hintergrund der Einweihung der neuen Synagoge in Bochum am 16. Dezember 2007, die ein Zeichen der Hoffnung ist, soll in diesem Jahr an das Ende der alten jüdischen Gemeinde erinnert werden. 1942 wurden in drei Transporten über 200 namentlich bekannte Bochumer Juden nach Riga, Zamosc und Theresienstadt deportiert. Nur ganz wenige von ihnen haben die Deportation überlebt. Vorausgegangen waren diesem traurigen Ende jahrelange Erniedrigungen. Die meisten der Deportierten lebten zuletzt, völlig verarmt, in den sogenannten Bochumer ‚Judenhäusern‘. „


Sonntag 28.10.07, 10:00 Uhr

Gedenken an die Reichspogromnacht


Sonntag 28.10.07, 09:00 Uhr

„Die Erinnerung muss das Vergessen besiegen“

Die Antifa Wattenscheid lädt zu einer Gedenkveranstaltung zum 9. November ein. Treffpunkt ist um 12.00 Uhr vor dem Haus Oststr. 12 im unteren Teil der Einkaufstraße. Die Antifa Wattenscheid schreibt: „Als Treffpunkt wird in jedem Jahr eine andere Stelle gewählt. 2006 trafen wir uns vor Rewe, bis zur Arisierung durch die Faschisten Kaufhaus Sally Schmidt, danach war der Eigentümer H. Horten, Prokurist der Deutschen Bank. In diesem Jahr wurde als Treffpunkt das Haus Oststr. 12 gewählt, weil dort im oberen Geschoss eines Privathauses der älteste Gebetsraum der jüdischen Gemeinde Wattenscheid lag. Die Kranzniederlegung findet vor dem in Stein gefassten Blumenbeet außerhalb der Passage statt, wo eine Gedenktafel aufgestellt werden soll, mit den Namen der ehemaligen jüdischen Mitbürger aus Wattenscheid, die der Nazi-Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen sind.“ Es sprechen auf der Gedenkveranstaltung: Hannes Bienert, Antifa Wattenscheid; Annemarie Grajetzki, Frauen für den Frieden in der ev. Kirche; Frank Barth, jüdischer Kantor. Hintergrund.


Samstag 27.10.07, 16:00 Uhr

Wenn die Oberen vom Frieden reden…

Weiß das gemeine Volk
Daß es Krieg gibt. (Brecht)

Das Bochumer Friedensplenum trifft sich am Dienstag, dem 30.10. um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einem Sonderplenum, um abschließend die Aktivitäten für den 11.11. im Schauspielhaus zu planen, wenn Norbert Lammert und Jürgen Flimm zum Thema Krieg und Frieden heucheln wollen.


Samstag 27.10.07, 09:24 Uhr
Sonntag, 28.10, 19.04 Uhr, Radio Friedensplenum, Urbo (98.5 Radio Bochum):

Kunst – Literatur – Politik

Am Sonntag, den 28. Oktober, läuft die nächste Sendung von Radio Friedensplenum im “Unabhängigen Radio Bochum”, Urbo. Das Team von Radio Friedensplenum schreibt zu dieser Sendung: „Einiges hat sich durch die Sparmaßnahmen (Einschränkungen) im Bürgerfunk geändert. Radio Friedensplenum ist nun nicht mehr an jedem dritten, sondern ab sofort an jedem vierten Sonntag im Monat zu hören. Außerdem wurde die Sendezeit auf 26 Minuten verkürzt. Gleich geblieben ist die Uhrzeit 19.04 Uhr. Gleich bleiben wird auch die Ausrichtung. Wir berichten weiter über außerparlamentarische Aktivitäten Bochumer Initiativen, aber auch, wie wir es schon in der Vergangenheit gemacht haben, über interessante Veranstaltungen und Menschen aus dem alternativen, antifaschistischen und antimilitaristischen Umfeld! Heute berichten wir über die Ausstellungseröffnung: Bilder gegen den Krieg. Wir interviewten am Rande dieser Ausstellung die ausstellende Künstlerin Verena Schuh und die Bundestagsabgeordnete der Linken Sevim Dagdalen.
Im zweiten Beitrag ist ein Interview mit dem chilenischen Schriftsteller und ehemaligen Regierungsmitglied der Regierung Allende: Pedro Holz zu hören. Pedro Holz floh nach der Ermordung des damaligen Präsidenten Allende vor den Militärs unter Pinochet und lebte 15 Jahre in Bochum im politischen Exil. Im Interview spricht er über die Zeit seines Exils, über neoliberale Politik und er stellt sein neuestes Buch »Heimreise in die Fremde« vor. Pedro Holz macht im Moment eine Lesereise durch Deutschland. Zu empfangen ist die Sendung auf der Frequenz von 98,5 Radio Bochum.”


Pressespiegel zu der umstrittenen Lesung "‘S IST LEIDER KRIEG"
Samstag 27.10.07, 08:00 Uhr

WAZ-Artikel vom 27.10.2007

Steckel legt nach

Bochum. Der frühere Bochumer Schauspielhaus-Intendant Frank-Patrick Steckel hat seinen Nachfolger Elmar Goerden erneut bedrängt, den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) und den Triennale-Intendanten Jürgen Flimm nicht auf die Bühne zu lassen. In einem zweiten offenen Brief forderte Steckel am Freitag Goerden auf, den beiden einen im November geplanten Auftritt im Bochumer Theater mit einer Lesung von Friedensgedichten zu verwehren. Lammert und Flimm seien nicht geeignet, „weil sie den Krieg vertreten“, erklärte Steckel. „Das Auftreten dieser Herren auf dem Arbeitsplatz der Schauspieler kontaminiert, zumal in einem Schauspiel in städtischer Trägerschaft, jede aufrichtige Theaterarbeit“, schreibt Steckel. Lammert und Flimm hätten allenfalls im Zuschauerraum etwas zu suchen.


Pressespiegel zu der umstrittenen Lesung "‘S IST LEIDER KRIEG"
Samstag 27.10.07, 07:55 Uhr

Ruhr Nachrichten vom 27.10.2007

Steckel grüßt aus der „Hauptstadt des Übels“

Bochum. Frank-Patrick Steckel legt nach. In einem zweiten Brief an das Schauspielhaus Bochum hat der ehemalige Intendant seinen Protest gegen den Auftritt von Jürgen Flimm und Norbert Lammert am 11.11. konkretisiert. „Zweifelhafte Existenzen“ wie diese hätten auf der Bühne nichts zu suchen, schreibt Steckel an den Intendanten Goerden, begleitet von einer Aufzählung der Entscheidungen Lammerts etwa zu den Auslandeinsätzen der Bundeswehr. Der Brief schließt „mit ungebrochen solidarischem Gruß aus der Hauptstadt des Übels“. Gemeint ist Berlin. Das Bochumer Friedensplenum unterstützt Steckel und hat beim Theater angefragt, ob bei der Veranstaltung ein Infotisch oder eine Diskussion möglich ist. Steckels Brief habe Sympathie erzeugt, auch bei vielen Schauspielern. „Was bedeutet es, wenn sich das Theater mit den Mächtigen ins Bett legt?“, fragt Martin Budich vom Plenum. Der Streit habe international Aufsehen erregt, auch der österreichische „Standard“ berichtete. BJ
Abschrift


Freitag 26.10.07, 19:29 Uhr
Zweiter Offener Brief an den Intendanten des Schauspielhauses Bochum, Elmar Goerden

»Norbert Lammert und Jürgen Flimm vertreten den Krieg«

In einem zweiten Offenen Brief an den Intendanten des Schauspielhauses Bochum, Elmar Goerden, bekräftigt Frank-Patrick Steckel seine Kritik an der angekündigten Lesung mit Norbert Lammert und Jürgen Flimm am Schauspielhaus Bochum. »Keiner der beiden Herren ist meines Erachtens legitimiert, „dem Thema Krieg literarisch nachzuspüren“«, wie es Goerden in seiner Antwort formulierte. Im Zentrum der ausführlichen Kritik stehen die Personen Norbert Lammert und Jürgen Flimm, denen Frank-Patrick Steckel vorwirft: »Sie vertreten den Krieg«. Die Aufgabe eines Theatermachers ist es, sich „so differenziert als möglich für das Wahre und Menschliche“ einzusetzen, zitiert Frank-Patrick Steckel Paul Celan. Er wünscht dem Intendanten Goerden, der weiterhin an der Lesung unter dem Titel „‚S IST LEIDER KRIEG“ für den 11. November festhält, ein „recht auffälliges In-Erscheinung-Treten des von Goerden apostrophierten ‚kritischen Geistes’“. Das Bochumer Friedensplenum will die Geister rufen.
Frank-Patrick Steckel im Wortlaut u.a.:
„Ich wollte Ihnen nur deutlich machen, dass solche zweifelhaften Existenzen, wie Herr Lammert und Herr Flimm sie darstellen, allenfalls im Zuschauerraum eines Schauspielhauses, das künstlerisch auf sich hält, etwas zu suchen haben, keinesfalls aber auf der Bühne. Keiner der beiden Herren ist meines Erachtens legitimiert, „dem Thema Krieg literarisch nachzuspüren“, wie Sie so gefühlvoll schreiben – im Gegenteil. Sie, und das ist politisch aufspürbar, vertreten den Krieg, mehr…