Montag 22.01.07, 14:00 Uhr

DGB: Protest gegen Rente ab 67 notwendig


Die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre wird nach Einschätzung des DGB die Arbeitslosigkeit in Bochum ansteigen lassen. Der DGB Regionsvorsitzende Michael Hermund verwies darauf, dass schon jetzt in den Betrieben der Region nur noch etwa 50 % der über 55jährigen im Erwerbsprozess stehen. „Eine Anhebung des Rentenalters würde die Zahl der älteren Arbeitslosen ansteigen lassen, weil nicht genügend Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sein werden, um das zusätzliche Erwerbspotenzial aufzufangen, mahnt der DGB Vorsitzende. Bundesweit rechnet das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, eine Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit, mit mindestens 1,3 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze die benötigt werden um die Arbeitslosigkeit nicht ansteigen zu lassen.
„Das ist eine Illusion, die Arbeitslosenzahl in Bochum wird sich deshalb um mindestens 2.500 Menschen erhöhen,“ so Michael Hermund heute vor demonstrierenden Stahlarbeitern in Bochum. „Auch das Beschäftingungsförderungsprogramm 50+ wird an dieser Entwicklung nichts ändern, zumal schon heute 50 % der Unternehmen keine Arbeitnehmer, die über 50 Jahre alt sind, beschäftigen.“
Die Heraufsetzung des gesetzlichen Rentenalters ist nach Auffassung des DGB ein Irrweg, der weder die Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer verbessert noch zur Sicherung des Rentensystems beiträgt.
Hermund forderte die Politik auf, nochmals über die Heraufsetzung des Rentenalters konstruktiv zu diskutieren. Es habe in den letzten Jahren kaum ein politisches Thema gegeben, das so ablehnend in den Betrieben diskutiert wurde. „Die Belegschaften in den Betrieben werden auch in den nächsten Tagen ihren Protest deutlich machen“, so der DGB Vorsitzende