Archiv für den Monat: November 2009


Freitag 20.11.09, 10:00 Uhr
Vortrag über Georg Lukács

Ontologie des gesellschaftlichen Seins

Am Donnerstag, den 26. November findet um 18.00 Uhr im HGA 30 der Ruhr-Uni eine Veranstaltung  des Gesellschaftswissenschaftlichen Institutes Bochum statt zum Thema „Wie wurde und ist eine (marxistische) Ontologie des gesellschaftlichen Seins nach Georg Lukács überhaupt möglich?“ Referent ist Hans-Christoph Rauh, der 1978-82 Chefredakteur der Deutschen Zeitschrift für Philosophie in der DDR war. In der Einladung heißt es: „Lukács‘ 1400 Seiten starkes Spätwerk Zur Ontologie des Gesellschaftlichen Seins erschien erst Mitte der 80er Jahre des zwanzigstens Jahrhundert – also fast 15 Jahre nach dem Tod des ungarischen Philosophen. Sie erschien zu spät, um die Begeisterung der Generation der 68′ für sein Frühwerk Geschichte und Klassenbewußtsein (1923) zu korrigieren, eine Begeisterung, vor der Lukács selbst ausdrücklich gewarnt hatte. mehr…


Freitag 20.11.09, 01:00 Uhr

Besetzung

Weit nach Mitternacht herrschte noch eine ausgelassene Stimmung im Audimax der Ruhr-Uni. Niemand von den Verantwortlichen des Bildungsstreiks hatte auch nur davon geträumt, dass mehr als 3.000 Studierende zu einer Vollversammlung kommen und deutlich machen, dass sie ernsthaft etwas verändern wollen.  Einen medialen GAU erlebte das Rektorat. Ihr Sprecher König hatte sich über die Proteste der Studierenden herablassend geäußert: Wenn „250 demonstrieren und 50 einen Hörsaal besetzen, ist das nicht viel“. Weiter zitieren ihn die Ruhr Nachrichten: „Die Unileitung habe aber Verständnis für den Protest“  Wenn es nun einen Tag später die größte Uni-VV in ihrer Geschichte gegeben hat, wird es in der Öffentlichkeit etwas schwierig, zu erläutern, warum evtl. die Besetzung des Audimax mit Polizeigewalt beendet werden soll. Dies war schließlich der Stil des Rektorates im Umgang mit der Freien Uni.


Donnerstag 19.11.09, 23:30 Uhr

Metropolenträume

Die AG Kritische Kulturhauptstadt Ruhr 2010 schreibt auf ihrer Webseite: „Über 60 Leute haben am Donnerstagabend den Weg in die Goldkante gefunden, um mit uns zum Thema Die Kulturhauptstadt RUHR.2010 und die „Kreativwirtschaft“ als neuestes Glücksversprechen des Strukturwandels zu diskutieren. Nach drei kurzen Eingangsstatements schloss sich eine rege Diskussion mit vielen der BesucherInnen an, die bis fast 22 Uhr dauerte. Wer mit uns weiter diskutieren will, ist eingeladen, zum nächsten Treffen der AG Kritische Kulturhauptstadt zu kommen. Wir treffen uns am 1. Dezember um 19 .30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum, Josephstr. 2.“


Donnerstag 19.11.09, 22:00 Uhr

Forderungskatalog der Vollversammlung der Studierenden heute an der Ruhr-Uni

„Studierende, SchülerInnen und viele andere Menschen haben eines gemeinsam: Sie wollen sich bilden. Dies ist jedoch nicht nur ein persönliches Bestreben jener Personen, sondern gleichermaßen im Interesse des Gemeinwohls: Ohne Bildung kann es weder ein demokratisches Miteinander noch eine sich weiter entwickelnde Gesellschaft geben. Nicht ohne Grund wurde Bildung daher zu einem Menschenrecht erhoben.
Es ist offensichtlich, dass das deutsche Bildungssystem dem Anspruch, dieses Recht allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Einkommen, Alter, Nationalität, Sexualität, Religion, Migrationsgeschichte und Aussehen zu gewährleisten, nicht nachkommt. Doch selbst wer die hohen Bildungshürden gemeistert hat, sieht sich mit einer katastrophalen Situation in den Bildungseinrichtungen konfrontiert: Die Lern- und Lehrbedingungen sind miserabel, die Schul- und Hochschulbildung verkommt zu einer Elitenbildung der wirtschaftlichen Verwertbarkeit, die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen gleichen feudalen Herrschaftsstrukturen und die Möglichkeiten zur demokratischen Beteiligung sind eher ein Feigenblatt, als echte Partizipation. Die Unzufriedenheit mit dieser Situation spiegelt sich im immer stärker werdenden Widerstand der letzten Jahre wider und hat während des Bildungsstreiks im Juni einen seiner bisherigen Höhepunkte gefunden. Die erfolgreichen Aktionen dieses Sommers haben sich im Herbst zu einer internationalen Welle des Protests weiterentwickelt. Alleine in Deutschland wurden bisher knapp 60 Universitäten und Schulen besetzt und mehr als 90.000 Menschen haben auf der Straße ihrem Unmut Ausdruck verliehen. mehr…


Donnerstag 19.11.09, 22:00 Uhr

Wohlwollende Berichterstattung

Die Bochumer Lokalblätter berichten ausgesprochen wohlwollenden über die Aktivitäten zum Bildungsstreik. Die WAZ leitet ein: »Nachdem es andernorts schon vorgemacht worden war, haben nun auch in Bochum unzufriedene Studis der Ruhr-Uni ihr Audimax besetzt. Bis Freitag 20. November um 18 Uhr wollen sie dort ausharren. Mindestens. Dass etwas in der Luft lag, damit konnte man vor der lange anberaumten Vollversammlung (VV) am 19. November schon rechnen. Aber dann überschlugen sich doch die Ereignisse. Der Andrang, man möchte gar von einen „Ansturm“ sprechen, was so groß, dass der vorgesehene Versammlungsort – der Hörsaal HZO 10 – ruck-zuck aus den Nähten zu platzen drohte. Noch bevor die Veranstaltung beginnen konnte, wurden schon die ersten Rufe laut: „Los, alle ‚rüber ins Audimax!“« Die Ruhr Nachrichten beginnen den Bericht mit: »Über 3000 Studenten der Ruhr-Uni haben am Donnerstag ihre Vollversammlung in das Audimax verlegt und diesen unter großem Jubel besetzt. Sie verabschiedeten dort einen Forderungskatalog. demonstrierten anschließend auf der Universitätsstraße und blockierten für eine Stunde die Auffahrt zur A43 und A44.«


Donnerstag 19.11.09, 21:00 Uhr

Bessere Bahnen für Bochum?

Am Freitag, den 20. November, findet um 19:30 Uhr im Clubraum der VHS eine Veranstaltung mit dem Sprecher des Verkehrsclub Deutschland in NRW Jürgen Eichel statt zum Thema: „Rhein-Ruhr-Express: Bessere Bahnen für Bochum?“ In der Einladung heißt es: „Volle Züge, Verspätungen und ein schlechtes Angebot nach 20 Uhr: Bahn-Reisende haben im Nahverkehr oft das Nachsehen. Dabei sollten schon wegen des Klimaschutzes noch mehr Menschen mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein. Einige Verbesserungen wurden in den letzten Jahren erreicht, weitere stehen 2010 an. Ein Schub soll danach folgen: mit dem Rhein-Ruhr-Express. Anders als das isolierte Projekt Metrorapid soll der RRX aus dem heutigen RE-Angebot heraus entwickelt werden, bestehende Verbindungen einbeziehen und neue Direktfahrten ermöglichen. Seit Juni liegt dazu ein Planungsentwurf von DB Projektbau vor. Was ist davon zu halten? Was bedeutet dies für Bochum und Wattenscheid? Und was sind die realistischen Perspektiven für die leidgeprüften Fahrgäste an Rhein und Ruhr in den nächsten Jahren?“


Donnerstag 19.11.09, 19:00 Uhr
Mithu M. Sanyal: „Vulva - Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts"

Mehr als ein Feuchtgebiet

Am Donnerstag, den 26.11., findet um 19 Uhr im Bochumer Frauenarchiv Leihse, Forum Nord-Ost der Ruhr-Uni, eine Lesung von Mithu M. Sanyal aus ihrem Buch „Vulva – Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“ statt. In der Einladung heißt es: »Da unten“ hat einen Namen: Vulva. Über die Kulturgeschichte des „unsichtbaren“ weiblichen Geschlechts hat Dr. Mithu M. Sanyal zwanzig Jahre lang recherchiert und dazu ein spannendes und facettenreiches Buch geschrieben. Aus diesem höchst erfolgreichen Werk liest sie im Frauenarchiv Leihse. Das Buch sorgte in den Feuilletons für Furore und wirkt mit seinem pinken Cover auf den ersten Blick wie ein weiterer Beitrag zur popfeministischen Welle a la Charlotte Roche. Doch Sanyals Buch ist im Gegensatz dazu eine intelligente, hervorragend recherchierte Studie, die auf billige Effekte verzichtet. mehr…


Donnerstag 19.11.09, 19:00 Uhr

Protest an der Uni wird stärker

Der Asta der Ruhr-Uni berichtet auf seiner Webseite: „Die Studierenden der Ruhr-Universität Bochum haben bei der Vollversammlung im Audimax eine Resolution für bessere Bildung beschlossen. Mehr als 3.000 anwesende Studentinnen und Studenten beteiligten sich an der Diskussion und stimmten fast einstimmig für die vorher ausgearbeiteten Forderungen, die während der Vollversammlung noch um einige Punkte ergänzt wurden. Diese richten sich sowohl an die Ruhr-Universität, als auch an die PolitikerInnen in Land und Bund. Zahlreiche Studierende wollen außerdem weiter das Audimax besetzen, um dem Protest Nachdruck zu verleihen. „Wir müssen hartnäckig bleiben und können uns nicht auf unseren Forderungen ausruhen“, meint eine Protestlerin. Offiziell stellt die Uni-Verwaltung den Studierenden das Audimax bis Freitag 18 Uhr zur Verfügung. Doch ob die Studierenden danach tatsächlich wie gefordert den Saal verlassen, der auch für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt wird, ist ungewiss. Zudem haben sich einige Studierende zu einer Spontandemo auf der Universitätsstraße zusammengefunden. Um voraussichtlich 12 Uhr findet morgen zunächst eine Podiumsdiskussion mit Kai Gehring (MdB, Die Grünen), Sevim Dagdelen (MdB, Die Linke) und Prof. Dr. Uta Wilkens (Prorektorin für Lehre an der Ruhr-Uni) statt.“


Donnerstag 19.11.09, 17:45 Uhr

Solidarität mit dem Bildungsstreik!

Die Bochumer Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz hat laut Presseberichten die Diskussion über die planten Kürzungen im Bochumer Haushalt als „Jammern auf hohen Niveau“ bezeichnet. Vor diesem Hintergrund erklärt die Soziale Liste: „Die Soziale Liste Bochum unterstützt die verschiedenen Aktionen zum Bildungsstreik. Gerade in Zeiten in denen eine soziale und kulturelle Eiszeit droht sind die Proteste der SchülerInnen, Auszubis und StudetenInnen von hoher politischer Bedeutung. Der Kampf gegen Studiengebühren, die Verschlechterungen der Lehr- und Lernbedingungen an Schulen und Universitäten, gegen die immer größere Einflussnahme von Konzernen und Wirtschaftsvertretern auf Bildungspolitik ist ein gerechter Kampf. Wie wichtig kapitalunabhängige Forschung und Lehre sind, zeigt anschaulich die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise. mehr…


Donnerstag 19.11.09, 17:00 Uhr

Vollversammlung ins Audimax verlegt

Der AStA der Ruhr-Uni berichtet auf seiner Webseite: „Aufgrund einer überwältigenden Beteiligung der Studierenden wurde die Vollversammlung vom HZO 10 ins Audimax verlegt. Aktuell nehmen über 3.000 Studierende an der Vollversammlung teil und diskutieren über die Fortsetzung des Protests gegen die Bildungsmisere. Der zuvor angedachte Hörsaal HZO 10, der nur für rund 1.000 Studierende ausgelegt ist, war einfach zu klein für den Unmut in Bochum. Zunächst weigerte sich die Universitätsverwaltung, das Audimax freizugeben. Nachdem die Studierenden aber trotzdem ins Audimax strömten, gab die Verwaltung nach und stellte sogar die technische Ausrüstung zur Verfügung.“


Donnerstag 19.11.09, 11:00 Uhr

Wegegeld für Reinigungskräfte

„Eine Gebäudereinigerin, die an mehreren Orten putzt, bekommt den Weg zwischen zwei Reinigungsobjekten künftig als Arbeitszeit bezahlt.“ Das teilt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU in Bochum mit. Das so genannte Wegegeld sei jetzt erstmals klar im Tarifvertrag geregelt. „Bislang war es eher die Ausnahme, wenn Reinigungsunternehmen die Fahrzeit von A nach B bezahlt haben“, sagte der Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes Bochum-Dortmund, Gerhard Kampschulte. Die zusätzlich bezahlte Arbeitszeit habe die Gebäudereiniger-Gewerkschaft nach dem Arbeitskampf am Verhandlungstisch durchgesetzt. Gerhard Kampschulte sprach von einem Streikerfolg. „Wer trotzdem Schwierigkeiten hat, sein Wegegeld durchzusetzen, kann auf die IG BAU zählen“, so Kampschulte. Insgesamt arbeiten nach Angaben der IG BAU in Bochum rund 3.430 Beschäftigte in der Gebäudereinigung. Rund ein Drittel von ihnen könnte von der Wegegeldregelung profitieren. Mehr Informationen zum Wegegeld gibt es im Bochum IG BAU-Büro: 0234 – 961190.


Donnerstag 19.11.09, 06:30 Uhr
Bildungsstreik in Bochum:

BesetzerInnen erstellen Forderungskatalog

Die OrganisatorInnen des Bildungsstreiks in Bochum schreiben: „Am Dienstag, den 17. November 2009 wurde das HZO 10 , der größten Hörsaal der Ruhr-Universität Bochum, nach einer Spontandemonstration mit rund 400 TeilnehmerInnen besetzt. Inzwischen haben die BesetzerInnen in offenen Treffen einen Forderungskatalog erarbeitet, welcher auf der universitätsweiten Vollversammlung am Donnerstag, 19. November, vorgestellt und von den Studierenden abgestimmt werden soll.
Seit zwei Tagen campieren über 50 Bochumer Studierende in dem besetzten Hörsaal und erhalten solidarische Unterstützung von Kommilitonen der Universitäten Dortmund und Duisburg-Essen sowie der Evangelischen Fachhochschule Bochum (EFH). Das Präsidium des Studierendenparlaments und das offene Protestkomitee der EFH werden am Donnerstag, zeitgleich mit den BesetzerInnen der RUB, eine Vollversammlung abhalten und in deren Rahmen auf eine weitergehende Kooperation der Bochumer Hochschulen hinarbeiten. mehr…


Mittwoch 18.11.09, 17:00 Uhr

bsz #808: Primatenfolter an der RUB

An der RUB sollen trotz gegenteiliger Versprechen auch weiterhin Versuche am offenen Gehirn von Affen durchgeführt werden. Die aktuelle bsz spricht in diesem Zusammenhang von Wortbruch: Noch Ende letzten Jahres hieß es, dass mit dem Ausscheiden von Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann im Sommer Schluss sein sollte mit den auch in Fachkreisen höchst umstrittenen Tierversuchen. Nun wurde die Weiterführung der brutalen Experimente aber doch beim Land NRW beantragt – bisher ohne spürbaren Gegenwind der Hochschulöffentlichkeit. Außerdem gibt die bsz einen Überblick über den „Herbst der Unzufriedenheit“ unter den europäischen Studierenden. Die Einschätzung, dass es auch in Bochum brodele, hat sich durch die Besetzung des HZO 10 an der Ruhr-Uni inzwischen als richtig erwiesen. Die bsz hat Hintergrund-Infos zur Vollversammlung und zu den europaweiten Protesten gesammelt. Ebenfalls im Blatt: In Großbritannien ist die „Renaissance der Kernkraft“ in voller Blüte – unter tatkräftiger Unterstützung des deutschen Energieriesen RWE. Die neue bsz als pdf-Datei.


Mittwoch 18.11.09, 12:00 Uhr
Was gilt das Wort der SPD?

Versprochen – gebrochen?

Die Geschäftführerin des „Paritätischen“ Brigitte Ponath hat folgenden offenen Brief an die Fraktionen im Rat der Stadt Bochum geschickt. „Bei einem Treffen der Träger von Sozialeinrichtungen in dieser Woche haben sich die Anwesenden einstimmig dafür ausgesprochen, an Sie zu appellieren, im Bereich Jugend, Gesundheit und Soziales keine Kürzungen der städtischen Zuwendungen vorzunehmen. Bei der Veranstaltung zur Kommunalwahl am 28.5.09 im Haus der Begegnung haben die Vertreter Ihrer Partei versichert, dass Ihre Fraktion keinen Kürzungen in den o.g. Bereichen zustimmen wird. In gleicher Weise haben sich die VertreterInnen der anderen Parteien, mit Ausnahme der Grünen, geäußert. Zu diesem Zeitpunkt war bereits bekannt, dass der städtische Haushalt 2009 vom Regierungspräsidenten in Arnsberg nicht genehmigt worden ist. mehr…


Mittwoch 18.11.09, 09:00 Uhr

Bildungsproteste gehen weiter

Die OrganisatorInnen des Bochumer Bildungsstreiks schreiben: »Nach einer Spontandemonstration durch die Bochumer Innenstadt mit über 300 TeilnehmerInnen haben Studierende gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern und anderen gesellschaftlichen Kräften am Dienstagabend den größten Hörsaal der Ruhr-Universität besetzt. Zunächst hatten hunderte Protestierende die Universitätsverwaltung geentert und den Senatssitzungssaal gestürmt. Um mehr Platz für die Selbstorganisation zu haben, sind die DemonstrantInnen in den Hörsaal HZO10 umgezogen. Dort organisieren sie sich in Arbeitsgruppen, um den weiteren Protest gegen die derzeitigen Zustände und Entwicklungen im Bildungssystem zu organisieren. Am Donnerstag werden die Studierenden im gleichen Hörsaal auf einer universitätsweiten Vollversammlung entscheiden, wie der Protest weitergeht. mehr…


Dienstag 17.11.09, 18:20 Uhr

Bildungsstreik: »HZO 10 ist besetzt!«

Das „Protestkomitee gegen Studiengebühren“ berichtet auf seiner Webseite: »Soeben haben ca. 150 Studierende das HZO 10 – den größten Hörsaal der RUB – besetzt! Es werden erste Arbeitskreise gegründet und es wird diskutiert, wie es weiter gehen soll. Solidarität aus Bochum geht an alle besetzten Bildungsinstitutionen nicht nur im deutschsprachigen Raum sondern auch europaweit und Menschen im Bildungs- und Arbeitskampf weltweit…«


Dienstag 17.11.09, 17:30 Uhr
Bildungsstreik

Mehrere hundert Menschen blockieren Innenstadt

Mit Kreide umrissene „Bildungsleichen“ liegen vor dem Hauptbahnhof, „sitzengebliebene“ SchülerInnen blockieren den Südring und ein Demozug von 500 Leuten zieht ums Rathaus – auch in Bochum läuft der Bundesweite Bildungsstreik wieder auf vollen Touren. Nachdem bereits im Sommer rund 270.000 SchülerInnen, Studierende und Gewerkschaftsmitglieder gegen die Auswirkungen der Bildungspolitik auf die Straße gegangen waren, schlägt der Streik erneut Wellen. „Nicht nur in zahlreichen Städten Deutschlands, auch in Österreich werden derzeit Hochschulen besetzt“, so Tina Giesen vom Protestkomitee der Ruhr-Uni Bochum. „Trotz einiger Lippenbekenntnisse aus der Politik ist sich mit keiner unserer Forderungen bislang ernsthaft auseinandergesetzt worden.“
Die Zustände im Bildungssystem seien jedoch weiterhin nicht hinnehmbar. Statistiken würden schön geschminkt, während jedes Jahr etwa 65.000 Menschen die Schule ohne Abschluss verließen und 21.000 ohne Ausbildungsplatz seien. „Bildung muss kostenfrei sein“, so sieht es auch Marc Neumann von der DGB Jugend NRW: „Wir wollen einen kostenfreien Zugang zur Bildung, vom Kindergarten bis zur Hochschule“, fasste er auf einer Kundgebung des Bildungsstreiks am Bochumer Hauptbahnhof die zentralen Forderungen  zusammen. Um seiner Rede Nachdruck zu verleihen, besetzten die BildungsaktivistInnen im Anschluss an die Kundgebung verschiedene Kreuzungen und veranstalteten sogenannte Flashmobs – kreative Aktionen, bei denen sich kurzfristig an einem Ort versammelt wird – in der Innenstadt. Zusammenstöße mit der Polizei gab es dabei nur vereinzelt. mehr…


Dienstag 17.11.09, 12:30 Uhr
Solidarität mit den protestierenden Studierenden

DGB: „Mehr Perspektiven statt Gebühren“

Der DGB in Bochum kritisiert die katastrophale Situation im Bildungssystem und unterstützt die Proteste der Studierenden. Hierzu erklärt Michael Hermund, Vorsitzender der DGB Region Ruhr-Mark:„.Das Bildungssystem ist chronisch unterfinanziert. Darunter leiden auch die Hochschulen in Bochum. Die Veränderungen im Hochschulbereich, wie etwa das Hochschulfreiheitsgesetz, haben nicht dazu geführt, dass die Bedingungen verbessert wurden. Im Gegenteil, die personelle und materielle Ausstattung ist viel zu gering, ein qualifiziertes Studium ist unter diesen Bedingungen nicht möglich. Gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen vor allem bei den sogenannten studentischen Hilfskräften durch unfreiwillige Teilzeit, Befristungen und schlechte Bezahlung ebenso katastrophal wie die Bausubstanz. mehr…


Dienstag 17.11.09, 12:00 Uhr

Linke Einblicke

Die Linke im Rat hat eine neue Ausgabe ihrer Zeitung „Einblicke“ herausgebracht. Titelthema ist die „Liste der Grausamkeiten.“ Dies sind die Vorschläge der Verwaltung, wo demnächst öffentlich Leistungen gestrichen, gekürzt und verteuert werden soll. Gleichzeitig werden die Prestigeobjekte aufgeführt, die nach Ansicht der Verwaltung von finanziellen Einschnitten verschont bleiben sollen. Weitere Themen sind u.a. die Baupläne für die Lennershofsiedlung und der Protest dagegen. Ferner wird über die Ausschussbesetzung und weitere Ergebnisse der ersten Ratssitzung berichtet. Die „Einblicke“ gibt es gedruckt im Fraktionsbüro der Linken (Willy-Brandt-Platz 1-3) und als PDF-Datei.


Dienstag 17.11.09, 09:00 Uhr

GEW unterstützt Studierendenproteste

Heute findet um 14.00 Uhr vor dem Bochumer Hauptbahnhof eine Kundgebung zum Bildungsstreik statt. Die Bochumer Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft unterstützt wie bereits im Sommer die Protestaktionen der Studierenden an der Ruhr-Uni. Die Gewerkschaft teilt insbesondere die Kritik der streikenden Studierenden an überfüllten Hörsälen, verschulten Studienbedingungen und hohen Prüfungsbelastungen. In einer Solidaritätsadresse, die der Landesvorstand auf seiner Sitzung am Wochenende verabschiedete, macht sich die GEW auch für die Abschaffung der Studiengebühren stark, da sie nach wie vor die finanzielle Lage der Studierenden stark beeinträchtigen. mehr…