Montag 09.11.09, 10:00 Uhr
IG BAU lässt in Sachen „Rente 67" nicht locker

Ein Wink mit der Dachlatte


Die IG BAU fordert die Bochumer SPD-Mitglieder auf, sich am kommenden Wochenende beim Bundesparteitag klar gegen die Rente mit 67 auszusprechen. „Hier muss die SPD eine Kehrtwende machen”, sagt der Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes Bochum-Dortmund, Gerhard Kampschulte. Auf dem Bau halte keiner bis 67 durch. Schon heute seien nicht einmal fünf Prozent der Bauarbeiter älter als 59 Jahre.
Für die IG BAU Bochum-Dortmund ist klar: Die Rente mit 67 muss vom Tisch. Ein Stopp der „Spät-Rente” sei mit der neuen schwarz-gelben Bundesregierung jedoch unwahrscheinlicher geworden. Umso mehr müsse die größte Oppositionspartei im Bundestag ein Zeichen setzen: Die entscheidende Weichenstellung dazu geschehe am Wochenende auf dem Bundesparteitag der SPD in Dresden.
„Dort haben die Delegierten die Chance, das Rentenruder herumzureißen. Deshalb fordern wir alle SPD-Mitglieder in Bochum auf, intensiv Einfluss auf ihre Delegierten zu nehmen und diese von einer ‚Rückholaktion’ bei der Rente mit 67 zu überzeugen”, so Kampschulte. Die SPD sei gut beraten, mit ihrem Vorsitzenden Müntefering auch dessen Rentenreform abzulösen. „Das ist das beste Signal, das die Sozialdemokraten den Arbeitnehmern in Bochum geben können”, sagt der IG BAU-Bezirksverbandsvorsitzende.
Führende Köpfe der SPD seien bereits von der Rente mit 67 abgerückt – darunter der künftige Partei-Vize und Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit. Er hatte angekündigt, die „Rente mit 67 beerdigen” zu wollen. Auch die SPD-Landeschefs aus Brandenburg, Ministerpräsident Matthias Platzeck, und aus Bayern, Florian Pronold, haben eine Renten-Korrektur gefordert.