Eine Werkschau über Filmemacher Christoph Schlingensief und der Schwerpunkt Industriefilm sind das Rahmenprogramm für das diesjährige blicke – filmfestival des ruhrgebiets. Im Wettbewerb werden 27 aus insgesamt 198 eingereichten Filmen auf dem Festival vom 26. bis 29. November im Bahnhof Langendreer gezeigt. Die FestivalmacherInnen erinnern: »Schlingensief, inzwischen 50, drehte 25 Jahre lang Filme in seiner Heimat, dem Ruhrgebiet. Den ersten in Waldbauer bei Hagen: „Die Schulklasse“. Regisseur Schlingensief war neun Jahre alt. Fünf Jahre später drehte er „Das Totenhaus der Lady Florence“, ein 65 Minuten-Film, gedreht mit Schülern des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Oberhausen nach einem Groschenroman, er wurde in einer Kurzfassung vom WDR gesendet – in der Reihe Mischmasch. So entstanden mehr als ein Dutzend Heimatfilme der schlingensiefschen Art. So viel Ruhrgebiet, so viel Heimat-von-unten, über so lange Zeit – so viel Heimattreue gab’s nicht ein zweites Mal. Warum aber wird Christoph Schlingensief nicht als Gebietsheld, als Spurensicherer, als Ruhrregisseur verehrt? Die Antwort ist bekannt. Weil das, was er zeigte, gegen den Strich gebürstet war. Selbst seine Eltern von der Apotheke in Oberhausen rieten ihm zweieinhalb Jahrzehnte lang, lieber etwas ‚Anständiges‘ zu machen.« Das Festivalprogramm.
Donnerstag 12.11.09, 17:00 Uhr