Archiv


Sonntag 10.08.25, 19:44 Uhr
Chorrosion am 29.8. im Bahnhof Langendreer - ein Interview

„Pfui! Ein politisch Lied!“

Annette Schnoor, erste Reihe 1. von links

Am 29. August um 19:30 hat der Chor Chorrosion Premiere mit seinem neuen Stück. Aus diesem Anlass haben wir ein Interview mit Annette Schnoor, Mitsängerin und vor allem Texterin des Chores, geführt.

Annette, euer neues Programm heißt „Kreuzfahrt – (noch) kein Land in Sicht“. Geht ihr wirklich auf ein Kreuzfahrtschiff?

Annette: Selbstverständlich! Auf die „Wonder of Sea“ – ein neueres Kreuzfahrtschiff mit allen Schicki-Mickis, das 6000 Passagiere fasst. Wir haben uns da von dem Buch: „Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“ von David Foster Wallace inspirieren lassen, das auch mal als Schauspiel hier im Theater zu sehen war. Du kannst gespannt sein, was auf dem Schiff alles passiert.

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Montag 04.08.25, 14:03 Uhr
Informationsservice zur Kommunalwahl.

Das war Rot-Grün in Bochum

Die SPD hat bei allen Kommunalwahlen im letzten halben Jahrhundert ein schlechteres Ergebnis bekommen, als bei der Wahl zuvor. Bei der Bundestagswahl in diesem Jahr holten SPD und Grüne nur noch weniger als 40 Prozent der Zweit-Stimmen. Rot-Grün wird bei der Kommunalwahl im September in Bochum aller Wahrscheinlichkeit die Mehrheit verlieren. Wenn SPD und CDU zusammen genügend Mandate gewinnen, wird es eine Koalition von CDU und SPD geben. Bo-alternativ erinnert in den sechs Wochen vor der Kommunalwahl in einer Serie „Das war Rot-Grün“, mit welchen Entscheidungen auf kommunaler Ebene SPD und Grüne ihre Wähler:innen vergrault haben.

Die Serie „Das war Rot-Grün in Bochum“ wird hier dokumentiert


Mittwoch 09.07.25, 13:52 Uhr
Ersatzseite: www.stadt-bochum.de

www.bochum.de nicht erreichbar

Die Seite ist wieder erreichbar!

Die städtische Homepage „bochum.de“ wird z.Z. durch massive Suchanfragen überlastet und ist momentan nicht erreichbar. Die wichtigsten Infos, die Möglichkeit zur Terminbuchung und die Online-Dienste können unter www.stadt-bochum.de aufgerufen werden.


Mittwoch 02.07.25, 17:08 Uhr
Aktionstag "Bochum bleibt bunt" am 2. Juli 2025

Redebeitrag von Marta Taş Sprecherin der GEMI Jugend und des Paritätischen Jugendwerks Bochum.

Auch ich heiße euch alle heute herzlich willkommen zum Aktionstag BOCHUM BLEIBT BUNT! Und es erfüllt mich wirklich mit Stolz, heute hier mit euch zu stehen, mit Menschen, die sich stark machen für eine Stadt, in der wir friedlich, gleichberechtigt und in Vielfalt zusammenleben können. Denn Bochum war schon immer eine Stadt des Wandels. Vom industriellen Zentrum des Ruhrgebiets bis zur heutigen Bildungs- und Kulturstadt. Und unsere Stadt hat sich verändert, weil Menschen sie verändert haben. Weil Menschen aus aller Welt hier Arbeit gefunden, Familien gegründet und sich engagiert haben. Und weil junge Menschen hier gelernt haben, was es heißt, sich einzumischen.Denn ob in der Schule, im Ausbildungsbetrieb, an der Universität, im Berufsleben oder im Ehrenamt: Demokratie beginnt IMMER dort, wo wir uns einbringen. Dort, wo wir nicht nur zuschauen, sondern mit gestalten.

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Mittwoch 02.07.25, 16:21 Uhr
Aktionstag "Bochum bleibt bunt" am 2. Juli 2025

Redebeitrag von Christine Roeder, Bezirksschüler:innenvertretung Bochum

Liebe Leute,
ich heiße Christine Roeder, ich bin 17 Jahre alt und gehe in die differenzierte Oberstufe der Willy-Brandt-Gesamtschule. Ich lese gerne, ich mag Katzen, ich spiele gerne klassische Gitarre, ich bin ehrenamtlich engagiert, ich bin SV-Sprecherin unserer Schule. Was meint ihr? Ich könnte doch jetzt sagen: Ich bin ein ganz normaler Mensch, eine ganz normale junge Frau, okay?
Natürlich nicht!
Wer will sich hier anmaßen zu definieren, dass ich normal bin, andere aber nicht?
Wer meint überhaupt unterscheiden zu können, zwischen denen, die normal sind und den anderen, den nicht Normalen, denen, die außerhalb der Norm liegen, den Anormalen?
Wer stellt denn diese Normen überhaupt auf?

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Sonntag 29.06.25, 21:45 Uhr
Elias Bala, BSV Bochum auf der Kundgebung der Omas gegen Rechts am 28. 6. 2025

Die AfD möchte eine Schule, wie sie kein:e Schüler:in haben möchte.

Die AfD ist eine nicht nur eine rassistische, extrem rechte und unsoziale Partei, sie ist auch schädlich für alle Schüler*innen.
Vor einem Monat habe ich an einer Anhörung des Landtags-Ausschusses für Schule und Bildung teilgenommen. Thema waren die Primus-Schulen – ein sehr erfolgreicher Schulversuch, wissenschaftlich bewiesen. Es kam, was kommen musste: Christian Blex von der AfD-Fraktion griff das Projekt frontal an. Dass sich die Schüler*innen an den Primus-Schulen wohlfühlen, bezeichnete er als „schön“, zeigte aber, dass er dies für unerheblich hält. Für ihn – und dafür steht die Bildungspolitik der AfD – zählt nur die Leistung. Wie sich die Schüler*innen einschätzen, ob sie sich gut auf das Abi vorbereitet fühlen, interessiert ihn nicht wirklich, nur wenn sie das Abitur schaffen, will er dies als Erfolg sehen. Erklärungen der beiden Professor*innen, wie Bildungsforschung funktioniert, akzeptierte er nicht – Wissenschaft wird von der AfD nur dann anerkannt, wenn sie ihr in den Kram passt.

Dieses Verhalten zeigt:

  • Der AfD geht es nicht um das Wohlbefinden der Schüler*innen.
  • Die AfD will keine, neuen Wege zu finden, Schule zu denken.
  • Neue Möglichkeiten für Schüler*innen sind der AfD egal.
  • Der AfD geht es nur darum, ihre rechte und rassistische Ideologie umzusetzen.
  • Die AfD möchte eine Schule, wie sie keine Schülerin und kein Schüler haben möchte.

Für die Schule und alle die zu ihr gehören ist das sehr gefährlich. Vieles im Schulbereich wird nicht durch den Landtag, sondern durch das Ministerium festgelegt. Sollte die AfD also an die Regierung kommen, wäre das Schulministerium für sie sehr interessant.

Geschichte zeigt: Wenn Rechte Macht bekommen, greifen sie zuerst Inneres, Bildung und Kultur an. Das war im Nationalsozialismus so, und das droht auch heute wieder. Unter einem AfD-Bildungsminister wird es wohl keine Gedenkstättenfahrten mehr geben. Stattdessen fährt man dann mit der Schule zum Hermannsdenkmal und frönt einem deutschen Nationalismus.

Was auf Landesebene passiert, würde sich auch direkt hier in Bochum auswirken. Doch die AfD müsste gar nicht erst das Schulministerium übernehmen – schon auf kommunaler Ebene könnte sie viel Schaden anrichten.

Würde die Verteilung von Mitteln dann so funktionieren, dass sich Schulen den Forderungen der AfD beugen müssen? Schon heute bedroht die AfD Lehrer*innen, schüchtert sie ein.

Muss das kommunale Bildungsbüro dann etwas zum Thema Nationalstolz machen?
Werden Projekte wie „Bochum bleibt bunt“ dann noch gefördert?
Diese ganzen Projekte und positiven Entwicklungen würden ein Ende finden.

Ja, als Schüler muss ich sagen: An den Schulen in Bochum läuft nicht alles rund. Ich bin mir aber sehr sicher, dass es mit der AfD in Bochum schlechter laufen wird.

Wir brauchen eine Schule, die mündige Bürger*innen hervorbringt, betonte schon Theodor W. Adorno 1966. Dies auch und vor allem vor dem Hintergrund der Nazi-Diktatur sagte er: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung“. Dies ist der Grundauftrag an Schule und der muss verteidigt werden gegen die extreme Rechte. Wir dürfen die AfD weder in den Kommunen, im Land oder auf Bundesebene in die Verantwortung kommen lassen.


Montag 23.06.25, 13:04 Uhr
Andrea Wirtz: Eingangsstatemenr beim Polit-Talk

Statement aus zivilgesellschaftlicher Perspektive

Polit-Talk „Demokratie braucht Partizipation“ auf der bobiennale am 20.6.2025 –

Das Argument ‚Wir machen doch schon ganz viel Bürgerbeteiligung, wir haben das Portal ‚bochum-mitgestalten.de‘, aber je mehr wir machen, desto unzufriedener äußern sich die Menschen – dieses Argument begegnet uns in der Diskussion mit Politik und Verwaltung immer wieder. Und ja, tatsächlich gibt es viel Bürgerbeteiligung – von der Spielplatzgestaltung bis hin zu ausgesprochen aufwendigen Beteiligungsverfahren z.B. zu Bauvorhaben. Oder man kann sich online äußern.

Aber auch der Kulturentwicklungsprozess gehört dazu, der bei der Auftaktveranstaltung zu dieser bobiennale lobend von Matthias Frense vom Bochumer Kulturbüro hervorgehoben wurde.

Was in der Regel angeboten wird, sind Informationsveranstaltungen. Da können Herzchen geklebt und Zettel mit Anregungen ausgefüllt werden. Oder man kann sich online äußern.

Danach ist die Erfahrung meist: es geht nicht weiter.

Ich bin schon etliche Male auf solchen Veranstaltungen gewesen und gleich zu Anfang wurde von Bürger*innen interessanterweise oft die Frage gestellt: Was wird aus unseren Anregungen? Wie werden wir bei den nächsten Schritten einbezogen? Diese Fragen werden deshalb gestellt, weil die Bürger*innen immer wieder die Erfahrung gemacht haben: die nächsten Schritte, wo es in der Planung ernst wird, machen Verwaltung und Politik ohne sie. Obwohl die Menschen vor Ort mit den Ergebnissen dieser Entscheidungen leben müssen.

Und da stellt sich natürlich die Frage: Warum sollte man sich bei derart mangelnder Transparenz und fehlender Verbindlichkeit überhaupt die Zeit nehmen mitzudenken und mitzuplanen?

Leider beschränkt sich diese Erfahrung nicht auf Spielplatzgestaltung.

Auch bei großen Beteiligungsprozessen läuft was grundsätzlich schief – dazu ein Beispiel für ein wichtiges Thema, das an der Öffentlichkeit aber weitgehend vorbeigelaufen ist:

Explizit gebeten von der Politik haben verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen an einem aufwendigen Beteiligungsprozess teilgenommen. Es ging darum, in 1 ½ Jahren mit Politik und Verwaltung zu diskutieren, wie aus Bochum eine Global Nachhaltige Kommune werden kann. Wir haben aus den unterschiedlichen Perspektiven hart um gute Lösungen gerungen und alles miteinander abgestimmt.

Die abschließenden Arbeitsergebnisse dieses wirklich guten gemeinsamen Prozesses wurden von der Verwaltung nie vorgelegt sondern nur die von der Verwaltung überarbeiteten Ergebnisse – d.h. es gab null Transparenz – übrigens auch nicht für die Politik im Rat – und damit aus unserer Sicht auch keinen Respekt gegenüber der Arbeit dieses Gremiums.

D.h., um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: es reicht nicht, Beteiligungsprozesse zu organisieren, man muss mit ihnen respektvoll und verbindlich umgehen!

Wer aber nach Beendigung einer Beteiligung nach Gutdünken Veränderungen vornimmt, muss sich nicht wundern, dass vor allem die zivilgesellschaftlichen Akteure, die ja nicht über ihren Job sondern als Ehrenamtliche in solchen Prozessen mitwirken, enttäuscht und letztlich verbittert sind. Ihr Vertrauen verlieren und keine Lust auf eine Wiederholung dieser Erfahrung haben.

Für das Wir-Gefühl in einer Stadt, die mit dem Slogan „Hier, wo das WIR noch zählt“ wirbt, für die Idee also, gemeinsam unterwegs zu sein und den Alltag zu gestalten, sind solche Erfahrungen tödlich. Resignation und Frust statt dem Erleben von Selbstwirksamkeit ist das Gegenteil von dem, was diese Stadt braucht.

Und das sind nicht die einzigen schlechten Erfahrungen – nur zwei Beispiele: 17.000 Unterschriften für den Radentscheid – vom Rat abgelehnt. 11.000 Unterschriften für den Erhalt des Hallenfreibads in Höntrop – die Bürgerinitiative hat Jahre gekämpft, bis sich die Politik auch nur zu einem einfachen Gespräch bereit erklärt hat. Und jeder ihrer zahlreichen Vorschläge wurde – abgelehnt.

Was ist also der Befund in Bochum: – es gibt eine große und sehr lebendige Zivilgesellschaft, es gibt jede Menge Expertise, Beharrlichkeit und Leidenschaft – aber es gibt keinen konstruktiven Dialog.

– es gibt durchaus eine Menge Bürgerbeteiligung, aber der Umgang mit den Ergebnissen dieser Beteiligungsprozesse ist aus zivilgesellschaftlicher Sicht verheerend und destruktiv.

Vor der letzten Kommunalwahl hatten wir vom Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung Wahlprüfsteine an die Parteien verschickt und sie nach ihrer Haltung zu Bürgerbeteiligung gefragt – alle waren dafür, auch für die Erarbeitung von Leitlinien für Bürgerbeteiligung, die dann vom Rat beschlossen und verbindlich gelten sollten. Nach der Wahl verabschiedeten die Grünen einen Klausurbeschluss, der Abstand von diesen Positionen nahm. Und dann hatte die Verwaltung eine zündende Idee, wie man an einer gemeinsamen Diskussion über solche Leitlinien ganz vorbeikommt: sie haben in der Verwaltung einfach unter sich diskutiert, was sie unter Bürgerbeteiligung verstehen, ohne die Zivilgesellschaft! Die Politik hatte keine eigenen Ideen und war von diesen unbequemen Stadtaktiven sowieso genervt. Am Ende wurde das Ergebnis der Verwaltungsdiskussion im Rat von Rot-Grün verabschiedet – grotesker geht’s nicht!

Dieses Jahr im September gibt’s eine neue Chance, zu einer ernstgemeinten Diskussion zurückzukehren.

Was wir dringender denn je brauchen, ist ein grundsätzlicher Wechsel in der politischen Debattenkultur: statt Mauern in der Sache sind Offenheit, Respekt, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit nötig. Die durch Wahlen verliehene Macht und Legitimität schließt nicht aus, Partizipation als Bereicherung anzuerkennen. Das machen andere Städte vor!

„Ist nicht der Rat die Stadtgesellschaft?“ hat uns vom Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung mal ein führender SPD-Politiker gefragt. Unsere Antwort wäre: Wir alle sind die Stadtgesellschaft und wir alle können gemeinsam so viel mehr erreichen!

Wie aber kann das gehen? Wir sind total neugierig, wie die Kölner das geschafft haben, denn auch dort wars schwierig!


Sonntag 08.06.25, 17:32 Uhr
Verlegung der Stolperschwelle vor der JVA Bochum am 5. Juni 2025

Begrüßung durch Uli Borchers, Bündnis gegen Rechts

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
ich begrüße Sie und Euch zur heutigen Verlegung.
Meine Name ist Uli Borchers vom Bündnis gegen Rechts.
Unsere Organisation hat die Patenschaft für die Stolperschwelle übernommen.
Gunter Demnig ist persönlich anwesend und wird die Verlegung vornehmen. Ein besonderer Dank deshalb an ihn.
Verlegung von Stolperschwellen ist auch für Bochum noch immer etwas Besonderes.
In der Krümmede waren zwischen 1933 und 1945 Menschen aus Belgien, Holland, Frankreich und dem damaligen Deutschen Reich inhaftiert.

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Sonntag 08.06.25, 17:26 Uhr
Verlegung der Stolperschwelle vor der JVA Bochum am 5. Juni 2025

Jan Hertogen aus Belgien erinnert an die “Nacht-und Nebel-Gefangenen“

Sehr geehrte Anwesende,

ich möchte Ihnen den Brief vorlesen, der morgen, am Freitag, dem 6. Juni, versendet wird:
An Alexander Dobrindt, Bundesminister des Innern Deutschlands;
Maxime Prévot, Außenminister Belgiens;
Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister von Bochum;
An alle Belgische Bürgermeister, in derer Gemeinde ein Nacht- und Nebel Deportierter in Bochum Gefangener war;
An die Familienangehörigen und Hinterbliebenen der 154 Belgier, die in Bochum inhaftiert waren, die Vorhölle zu ihrer Hinrichtung durch Enthauptung.
Diese Rede vom 5. Juni erinnert an das Schicksal der 154 belgischen Nacht-und-Nebel-Gefangenen, die in Bochum inhaftiert waren und später hingerichtet wurden. Sie betont die Bedeutung des Gedenkens und der Erinnerung an diese Opfer des Nationalsozialismus.

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Sonntag 08.06.25, 17:11 Uhr
Verlegung der Stolperschwelle vor der JVA Bochum am 5. Juni 2025

Grußworte von Karin Lammell, Leiterin der JVA Bochum

Sehr geehrter Herr Demnig, sehr geehrter Herr Borchers,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlichen Dank, dass Sie mir als Leiterin der JVA Bochum die Gelegenheit geben, bei der Verlegung der Stolperschwelle einige Grußworte zu sprechen.
Wir befinden uns hier vor der JVA Bochum, welche ehemals als Preußisches Centragefängnis gebaut und 1897 in Betrieb genommen wurde.
Zur Zeit des Nationalsozialismus waren zwischen 1933 und 1945 in der Krümmede –wie die JVA in Bochum genannt wird- auch viele politische Gefangene aus Deutschland, Belgien, Holland und Frankreich inhaftiert.
Heute haben wir uns an diesem Ort versammelt, um gemeinsam eine Stolperschwelle zu verlegen und damit an die Menschen zu erinnern, die einst verfolgt wurden, die zeitweise bis zu ihrer Entlassung hier lebten und litten.

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Sonntag 08.06.25, 17:04 Uhr
Verlegung der Stolperschwelle vor der JVA Bochum am 5. Juni 2025

Alfons Zimmer und SchülerInnen vom Hildegardis-Gymnasium und der Heinrich-Böll-Gesamtschule tragen Aufzeichnungen von politischen Häftlinge vor

Liebe Damen und Herren,

es sind Gesichter, Portraits von Personen, von Gefangenen, die allesamt in der NS-Zeit hier in der Krümmede einsaßen. Manche von Ihnen haben überlebt, viele haben nicht überlebt. Sehr junge Menschen sind dabei, unter 20. Einige sind über 70 Jahre alt.
Gemeinsam ist ihnen: Sie waren nicht kriminell. Sie haben keine Straftaten im eigentlichen Sinne begangen. Sie haben Akte des Ungehorsams begangen, ja. Sie haben sich mit Worten, Schriften, Handlungen gegen den Nationalsozialismus gestellt.
Viele, sehr viele verstarben hier in den Kriegsjahren an Krankheiten. Zahlreiche wurden nach Bochumer Haft in Dortmund und woanders hingerichtet. Einige der Überlebenden haben ihre Erfahrungen aufgeschrieben. Es gibt Bücher in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, die noch ausgewertet werden müssten.

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Sonntag 11.05.25, 20:35 Uhr

Rede Elias Bala, 11.05.2025 AfD Verbot! Jetzt!

Die AfD wird jetzt als gesichert rechtsextrem eingestuft. Das ist erst einmal nicht schlecht. Aber am Umgang mit der AfD scheint sich erstmal wenig zu ändern. Als erstes hat man Vertreter*innen der AfD ins Fernsehen eingeladen und gefragt, ob sie wirklich rechtsextrem seien. Überraschenderweise war die Antwort: nein. Dieser Umgang mit der AfD ist nicht nur naiv – er ist gefährlich.

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Sonntag 11.05.25, 20:24 Uhr

Rede Katharina Schwabedissen, 11.05.2025 AfD Verbot! Jetzt!

Liebe Freund*innen,
Liebe Kolleg*innen,
Liebe Genoss*innen,
Liebe Bochumer*innen!
Mein Name ist Katharina Schwabedissen. Ich bin Gewerkschaftssekretärin. Ich bin Feministin. Ich bin Mutter von drei Kindern. Ich bin aktiv bei widersetzen. Danke, dass ich heute hier reden darf.
Ich bin grundsätzlich keine Freundin von Verboten.

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Samstag 10.05.25, 10:13 Uhr
Werner Meyer-Deters am 8. Mai 2025 auf dem Friedhof Freigrafendamm in Bochum

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!

Liebe Anwesenden:
„So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert –
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“
So lauten die Schlussworte des Theaterstücks »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui« von Bertolt Brecht, in dem parabelhaft und verfremdet das Emporkommen der Faschisten in Deutschland geschildert wird.

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Samstag 10.05.25, 10:13 Uhr
Justin Mantoan am 8. Mai 2025 auf dem Friedhof Freigrafendamm in Bochum

„Nie wieder“ ist keine bloße Floskel, sondern gelebte Solidarität

Vielen Dank, dass heute so viele von Euch den Weg hier her gefunden haben, um gemeinsam an den Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus zu erinnern. Auch nach acht Jahrzehnten ist diese Erinnerung noch immer wichtig und notwendig, denn die Gefahr des autoritären Denkens ist längst nicht gebannt, sie harrt bedrohlich aus. Daher setzen wir heute erneut ein Zeichen und beweisen, dass dieses so viel beschworene „Nie wieder“ keine bloße Floskel, sondern gelebte Solidarität ist.

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Samstag 10.05.25, 09:02 Uhr
Felix Lipski am 8. Mai 2025 auf dem Friedhof Freigrafendamm in Bochum

Wir dürfen die Lehren aus der Geschichte nicht vergessen

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die vollständige bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Wir feiern heute 80 Jahre der Befreiung des Deutschlands vom Nazismus, das Ende des größten Blutvergießens der Weltgeschichte, die Rettung der europäischen Juden vor der vollständigen Vernichtung.
Im Zweitem Weltkrieg haben 60 Millionen Menschen ihr Leben verloren, fast die Hälfte davon waren Zivilisten. Jeder Zehnte war Jude.
Am meisten betroffen waren die Sowjetunion und die Rote Armee. Das sowjetische Volk zahlte einen hohen Preis für den Sieg. 27 Millionen Menschen starben, 12 Millionen davon waren Soldaten und Offiziere.

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Montag 05.05.25, 21:23 Uhr
1. Mai Vorabend-Demo 2025

Rede Oval Office Bar

Es gibt schon immer diese vage Ahnung dass Faschismus und Männlichkeit (oder das, was dafür gehalten wird) eng verbunden sind, sich vielleicht sogar gegenseitig bedingen. Und tatsächlich spielen Männlichkeitsideale und vor allem die Feindschaft gegenüber queeren Lebensweisen und FLINTA* in den letzten Monaten und Jahren in faschistischer Mobilisierung eine immer größere Rolle – da geht es ganz explizit darum, sich gegen die verweichlichte, verweiblichte liberale Gesellschaft zu stellen und stattdessen einen Kult von Härte und betonter Maskulinität im Dienste der nationalen Sache in Stellung zu bringen.

Faschismus, sagt zum Beispiel der Männlichkeits- und Faschismusforscher Klaus Theweleit, ist ein Versuch, sich gegen das eigene Aufbrechen zu wappnen – mit Uniformen, Gehorsam, Maschinen und Gewalt. Er ist der Ausdruck einer Männlichkeit, die sich selbst nicht aushält. Die nicht fühlen will. Die nicht zweifeln darf. Es ist der Ausdruck eines verzweifelten Versuchs, Souveränität zu behaupten, 

Diese Männlichkeit ist unlöslich geknüpft an eine ständige Angst vor allem, was sie davon abbringen könnte. Alles was nicht starr und festgeschrieben ist. gerade das ständige reenacten, die Bestätigung der eigenen Identität in der Beschwörung einer vermeintlich echten Männlichkeit, in der Abwertung alles nicht-männlichen, vermeintlich weiblichen, in der Gewalt, gibt uns Auskunft darüber, wie fragil, wie wenig “natürlich”, wie grundsätzlich krisenhaft Männlichkeit als patriarchales Konzept ist. 

Indem sie in einer sexistischen Kultur aufwachsen, in der “männlich” und “weiblich” komplett unterschiedlich sind (man darf nicht beides sein oder von beidem ein bisschen) und die Väter emotional unzugänglich sind, muss der Junge seine Identität ausformen, indem er sich von seiner Mutter und allem, was als “weiblich” gilt, distanziert. Das zwischen, neben, über und unter “männlich” und “weiblich” noch sehr viel mehr existiert, sollte uns allen bewusst sein.  Gerade männlich sozialisierten, dass heißt in Distanz zu Gefühlen erzogenen Menschen, fällt es aber häufig schwer sich von der vorstellung von vermeintlicher Männlichkeit zu lösen. Der “Körperpanzer” schützt, er engt ein, er darf nicht geöffnet werden, um etwas anderes zuzulassen: Zweifel, am Selbst und an erlernten Strukturen, an Sexualität, an Performation der eigenen Geschlechtlichkeit. 

Und nicht nur hardcore Faschisten, Superreiche Tech-Bros und Nazi-Schlägertypen verfallen diesem vermeintlichen Schutzmechanismus. das starre Männerbild herrscht auch in der sogenannten bürgerlichen Mitte vor. Nicht mal in unseren eigenen Reihen können  wir es völlig wegschieben.  Denn Alternativen zu diesen Männerbildern sind rar gesät:

Warum verfängt denn bespielsweise ein Elon Musk? Weil er und all die anderen Rattenfänger sagen: Alle euren zerstörerischen Gefühle sind richtig. Haut auf alles drauf, was euch ungeheuer ist. Begegnet der Angst mit Gewalt! 

 Wir glauben als queer und transfeministischer Ort nicht daran, dass das Geschlecht das Schicksal bestimmt. Wir glauben auch nicht daran, dass es den allgemeinen Mann als Übereinstimmung zwischen gesellschaftlicher, patriarchaler Männlichkeit und dem Wesen irgendeines Individuums gibt. Wir wissen als queers, dass Vergeschlechtlichung Gewalt bedeutet – für alle, auch für cis-Männer. Was wir fordern ist, sich nicht mit dieser Gewalt zu identifizieren. Sich nicht zum souveränen Subjekt, zum Körperpanzer verhärten zu lassen, um den Ansprüchen und Idealen einer von Grund auf falschen Gesellschaft zu entsprechen – einer Gesellschaft, in der der Faschismus in vielfältiger Form schon angelegt ist. In der allgemeinen Konkurrenz, im Kapitalverhältnis, im bürgerlichen Staat sitzen bereits die Keimzellen des Faschismus – und eben in der patriarchalen Männlichkeit, von der die faschistische Form nur eine Zuspitzung darstellt.

Deshalb möchten wir Zum Schluss die hier anwesenden Männer ansprechen: Ihr seid es, die die neuen Narrative finden und schreiben müsst.  ihr Männer seid auch bei uns willkommen. schaut zu, supportet, seid allys. aber die arbeit nehmen wir euch nicht ab. auch wir haben gelernt, seit jahrzehnten zehren wir von der arbeit derer vor uns. 

Als queer-feministischer Space wissen wir, wie schwierig es ist etwas aufzubauen und am Leben zu halten. Aber wir wissen auch, dass es sich jeden Tag lohnt unseren Lieben, unseren Friends, unseren Geschwistern diesen Space zu ermöglichen. Organisiert euch, findet euch, kümmert euch! Um euch, eure Friends, eure Brüder. Liebt euch, seid lieb zu euch, traut euch zärtlich zu sein. 

Wir alle müssen enger zusammenrücken, dabei liebevoll und kämpferisch zugleich sein. Kommt und rückt zu uns und schreibt mit uns neue Narrative für alle. 

Vielen Dank euch und liebe Grüße aus der Oval Office Bar


Montag 05.05.25, 09:14 Uhr

Kidicall Mass

Die Kidical Mass ist eine internationale Bewegung, die sich für sichere, fahrradfreundliche Städte einsetzt, in denen sich Kinder selbstständig und sicher bewegen können. In Bochum wollen wir am 17. Mai erneut ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und für eine nachhaltige Mobilitätswende setzen.

Wir sind wieder gemeinsam „laut und bunt“ und zeigen, dass unsere Straßen für alle da sind.

Am: Samstag, 17. Mai, 14 Uhr
Treffpunkt: Spielplatz Appolonia-Pfaus-Park
Mehr Infos: instagram.com/kidicalmass_bochum


Montag 21.04.25, 18:07 Uhr
Ostermarsch Ruhr 2025: Ulrich Sander, Bundesausschuss der VVN-BdA in Wattenscheid

Dem Schwur von Buchenwald verpflichtet – Tag der Befreiung am 8. Mai

Unsere Ostermärsche sind Märsche für den Frieden und gegen Militarismus und Faschismus. Im ersten Ostermarschaufruf von vor 65 Jahren hieß es daher: »Schon einmal hat man dem deutschen Volk den Vorwurf gemacht, geschwiegen zu haben, wo mutige Worte und Taten notwendig waren. In den Konzentrationslagern – wie Bergen-Belsen – kamen Millionen Menschen ums Leben. Bei Fortsetzung der atomaren Aufrüstung aber drohen der gesamten Menschheit Vernichtung.«

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Montag 21.04.25, 18:02 Uhr
Ostermarsch Rhein-Ruhr 2025 in Bochum

Redebeitrag Elias Bala, Bezirks- und Landesschüler-innenvertretung

Liebe Friedensbewegte, liebe Mitstreiter*innen für eine gerechte Zukunft.

Die Bundeswehr drängt sich immer mehr in das Leben von uns Schüler*innen. Sie ist überall präsent: Mit riesigen Plakaten an Bahnhöfen, mit auf jugendliche Sehgewohnheiten zugeschnittenen TikTok-Videos, mit Jugendoffizieren in Schulen oder auf Berufsmessen. Überall werden wir mit Werbung der Bundeswehr bombardiert. Gleichzeitig diskutieren Leute, die damit nichts zu tun haben, ob wir wieder für einige Monate eingezogen werden sollen.

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