Die antifaschistische Linke und die Villa Kunterbunt schreiben: »Anfang der Woche flatterten die Räumungsbescheide in die seit 1981 besetzte Villa – die älteste Besetzung in Deutschland. Knapp eine Woche haben die Bewohner*innen Zeit, die Villa zu räumen, bevor sie auf die Straße gesetzt werden. Die Stadt Bochum nimmt damit 15 Menschen ihr Zuhause – im November, ohne alternative Unterbringung, ohne Rücksicht auf drohende Wohnungslosigkeit. Das können wir so nicht hinnehmen!
Die Villa ist neben einem Zuhause auch ein Teil der Bochumer Bewegung. In den über 40 Jahren ihres Bestehens haben schon viele von uns die Villa kennengelernt und besucht – ob zu einem Konzert, einem Plenum oder einfach, um gemütlich um ein Lagerfeuer zu sitzen. Viele verbinden persönliche Geschichten mit der Villa. Freiräume wie dieser sind unerlässlich für die antifaschistische Bewegung, besonders in Zeiten in denen die AfD immer mehr Macht bekommt und die anderen Parteien auf den Zug der menschenverachtenden Politik aufspringen. Wir brauchen diese Freiräume, um zusammenzukommen, uns zu vernetzen und um uns frei von staatlichen und gesellschaftlichen Zwängen bewegen zu können.
Die Räumung der Villa ist ein Versuch der Stadt Bochum, uns einen dieser Freiräume zu nehmen. Diesen Angriff dürfen wir nicht unwidersprochen lassen.
Bochum ist eine Stadt der Besetzungen – ob die Besetzung des Heusnerviertels oder zuletzt die Besetzungen der Hernerstr. 131 oder der Haldi47 – sie haben Anteil an der Bochumer Bewegungs- und Stadtgeschichte. Die Villa ist Teil dieser Geschichte, lasst uns dafür kämpfen, sie zu bewahren.
Sprecht mit euren Freund*innen darüber, teilt diesen Post, zeigt eure Solidarität und macht öffentlichen Druck, damit die Villa Zuhause, Freiraum und ein Stück Bewegungsgeschichte bleibt. Ihr könnt auch direkte Hilfe anbieten, es werden noch Brandschutzexpert*innen sowie rechtliche und seelische Unterstützung gesucht. Wendet euch, falls ihr supporten könnt, an @villa.kunterbunt1981. [instgram Zugang]
Weiter wird am morgigen Donnerstag (30.10.2025) um 18.00 Uhr ein öffentliches Plenum im Studio 108 Bahnhof Langendreer stattfinden. Beteiligt euch, wenn ihr könnt.
Viva la Villa!«

* „Leerstand vermeiden“ ist ein bedeutender Aspekt der Pflichten von Hauseigentümern, insbesondere in Zeiten von Wohnraummangel und steigenden Mietpreisen. Dieser Grundsatz besagt, dass Eigentümer von Immobilien dafür sorgen sollten, dass ihre Wohnungen und Häuser nicht unnötig leer stehen.
* Die Idee, dass Eigentum nicht nur Privilegien, sondern auch Verantwortung mit sich bringt, hat eine lange Tradition. Bereits im römischen Recht war das Konzept des „Nutzens für die Allgemeinheit“ ein wichtiger Bestandteil des Eigentumsrechts. Im deutschen Recht fand dieser Gedanke mit der Einführung des Grundgesetzes im Jahr 1949 einen festen Platz.
* Artikel 14 Abs. 2 betont die Sozialpflichtigkeit des Eigentums. Dieser Grundsatz besagt, dass der Gebrauch des Eigentums nicht nur den Interessen des Eigentümers dienen soll, sondern auch dem Wohl der Allgemeinheit. Das kann bedeuten, dass Eigentum in einer Weise genutzt werden soll, die der Gesellschaft zugutekommt.
Hi, wie sieht es mit einer Petition an die richtigen Ansprechpartner auf einem der gängigen Portale, wie zum Beispiel https://innn.it oder https://www.change.org
Ca. 6% der Petitionen sind erfolgreich.
Klingt wenig, ist aber eine echte Chance, insbesondere für „kleinere“ Anliegen.
https://geodatenportal.bochum.de/bogeo/web/61/Denkmalliste/Begruendung/A233.pdf
Hausbesetzung in Bochum – die Villa Kunterbunt
https://www.bo-alternativ.de/2021/03/27/hausbesetzung-in-bochum-die-villa-kunterbunt/