Ende des letzten Jahrtausends: Gif-Animationen für eine Verkehrswende
WAZ-Redakteurin Sabine Vogt schrieb kürzlich im Bochumer Lokalteil in einem Artikel mit dem Titel „Bochumer Anwohner kämpfen jeden Sonntag für Straßenbäume“ über den Ausbau der Straße Am Kesterkamp: „Bei der Fahrbahn erfolgt ein Vollausbau; sie wird aufgeteilt in zwei Fahrspuren von je drei Metern Breite. Zudem wird es, wie bei jedem Straßenausbau üblich, wo genügend Platz bleibt, Radfahrstreifen geben.“ Besser kann man das Verkehrskonzept der Stadt Bochum in den letzten 20 Jahren in Bochum kaum charakterisieren: „Üblich sind Radfahrstreifen, wo genügend Platz bleibt!“ Bei der Planung wird zunächst an den fließenden MIV* gedacht, dann an die Parkplätze, dann an den Fußweg und sollte noch Platz sein, wird der Radverkehr bedacht. Das Bochumer Radwende-Netzwerk will das ändern und wird mit einem Bürgerbegehren im nächsten Jahr einen Radentscheid herbeiführen, der die Stadt verpflichtet, alle Verkehrsteilnehmenden gleich zu behandeln. mehr…
„Klimaschutz ist in Bochum nur etwas fürs Schaufenster“, kritisiert Dr. Carsten Bachert-Schneider, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion “Die Partei & Stadtgestalter“. In einer Pressemitteilung pflichtet der promovierte Physiker dem Klimabündnis BoKlima bei: “Aus dem Blick der Wissenschaft macht die Stadt und die Koalition zu wenig. Ausgerechnet die Bochumer Grünen verhinderten den Vorschlag der Stadtgestalter, kommunale Neubauten gemäß Passivhausstandard zu errichten. “Als Fraktion fordern wir besonders ein nachhaltiges Verkehrskonzept mit Ausrichtung auf den ÖPNV und den Radverkehr. Der Verkehr ist in Bochum der Bereich mit dem höchsten CO2-Ausstoß“, sagt Dr. Bachert-Schneider. “Es ist daher ein großes Versäumnis von den Grünen, die von uns vorgeschlagene RegioTram zur Anbindung von Günnigfeld an das Schnienennetz zu verhindern. Die Gelsenkirchener Grünen stehen dem Vorschlag offener gegenüber und befürworten eine Prüfung.“ mehr…
In Bochum könnte die Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 90.800 anwachsen – das sind 13 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 26 Prozent (2017: 22 Prozent). Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Demografie-Prognose des CIMA Instituts für Regionalwirtschaft – und fordert mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen: „Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator und Rollstuhl, barrierefreie Duschen – nur ein kleiner Teil der Wohnungen in der Stadt ist für die rasant wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern“, sagt Gabriele Henter. mehr…
Im November 2019 hat die Redaktion von bo-alternativ.de 108 Meldungen veröffentlicht. Sieben der Beiträge wurden von der Redaktion ohne einen Bezug zu einer Veranstaltung, Aktion oder Demonstration formuliert. Es wurden 27 Pressemitteilungen oder Berichte von Gruppen bzw. Initiativen veröffentlicht. Den Schwerpunkt bildeten 74 Ankündigungen, Berichte, Fotogalerien oder Redebeiträge von Veranstaltungen, Aktionen oder Demonstrationen. Im diesjährigen November wurden 76 Meldungen veröffentlicht 28 Berichte etc von Veranstaltungen, 35 Pressemitteilungen etc und 13 rein redaktionelle Beiträge. Die Auswirkungen der Pandemie auf die soziale Bewegung spiegeln sich hier etwas geschönt wider. mehr…
Wer sich anschauen möchte, wie es um die Bochumer „Querdenker“ steht, kann sich deren Kundgebung am 23. 12. in voller Länge auf youtube hier ansehen. Aufgenommen hat das Video Kevin Gabbe. Das „rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus“ bezeichnet ihn als „ehemalige ins Nazilager gewechselte Gelbweste“, jemand der „zum Umfeld der Nazipartei ‚Die Rechte‘ und der extrem rechten Mischstrukturen aus Nazis und Hooligans in Essen und Herne“ gehört.
Den traditionelle Neujahrsempfang der sozialen Bewegungen mit dem Jahresrückblick „Ein Jahr Bewegung in Bochum“ wird es im Januar 2021 aus hinlänglich bekannten Gründen nicht geben. Geplant ist für irgendwann einmal ein Rückblick „Bewegung in Bochum trotz Pandemie“.
Als es die AfD in der Ratssitzung in diesem Monat mit Hilfe von CDU-Abgeordneten schaffte, einen Posten im Verwaltungsrat der Sparkasse zu ergattern, wurde an verschiedenen Stellen daran erinnert, dass die AfD bei der Kommunalwahl im September zwei Ratssitze gewonnen hat. 7.774 Bochumer*innen haben diese Partei gewählt. Das ist deprimierend. Als kleines Feiertagsgeschenk für unsere Leser*innen erinnern wir an ein paar Zahlen, die ein wenig zu Optimismus im antifaschistischen Engagement führen sollen. Die Zahl der AfD-Wähler*innen in Bochum hat sich schließlich im Vergleich zu Bundestagswahl 2017 weit mehr als halbiert. Damals holte die AfD 21.364 Stimmen. mehr…
Ein Mitarbeiter der Zeitschrift AMOS schreibt: »AMOS erscheint aus guten Gründen seit 1968 im Ruhrgebiet. „Stimmungen + Auseinandersetzungen“ über Geflüchtete im Ruhrgebiet und ihre oft menschenunwürdige Behandlung in Lagern, über Schulstreiks in Corona-Zeiten, über die vergessenen Armen, die besonders unter der Pandemie leiden, über Gefangenenarbeit der letzten 40 Jahre sind Themen im AMOS. Die Veranstaltungen von Seebrücke und Flüchtlingsnetzwerken „Retten statt Reden“ in Langendreer werden skizziert, besonders auch eine sehr gut besuchte Veranstaltung der VVN-BdA Bochum über Ankerzentren. mehr…
Außenminister Heiko Maas hat den von Griechenland wegen des Erdgas-Konflikts im Mittelmeer geforderten sofortigen Stopp der Rüstungsexporte in die Türkei abgelehnt. „Strategisch halte ich das nicht für den richtigen Weg“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Die Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken Sevim Dagdelen erklärte dazu: „Die anhaltende Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung in Richtung Türkei geht über Leichen. Bundesaußenminister Heiko Maas setzt mit seiner erklärten Absicht, den Interventionskriegen Erdogans weiter deutsche Waffen liefern zu wollen, auf eine zynische Geopolitik, die sich nicht um die Opfer der türkischen Aggressionspolitik schert. mehr…
„Lernen durch Erinnern“ ist ein Projekt von sechs Studierenden der Ruhr-Uni, die sich im Frühling 2019 zusammengetan haben. Sie haben es sich „zum Ziel gesetzt, die vielseitige Erinnerungslandschaft in Bochum an den Nationalsozialismus zusammenzutragen, übersichtlich zu organisieren und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu präsentieren – darunter auch viele Orte, die als physischer Erinnerungsort zwar nicht existieren, aber trotzdem ein wichtiger Bestandteil der erinnerungskulturellen Landschaft sind.“
IFAK, die größte Trägerin für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe und Migrationsarbeit in Bochum, sieht sich durch die Corona-Krise vor neue Herausforderungen gestellt. Durch Mindereinnahmen und Einschränkungen bei der Durchführung von Förderangeboten in verschiedenen Bereichen fehlen der IFAK ca. 100.000 Euro, die für die Finanzierung freiwilliger Angebote und Projekte mit hohem Eigenanteil dringend notwendig gewesen wären. So wurde eine große Spendenkampagne gestartet, um die wichtige Arbeit der Trägerin auch für die kommenden Jahren zu sichern.
Die Seebrücke ruft zur Solidarität auf: »Die Situation der Menschen in den Lagern an den EU Außengrenzen und auf den Fluchtrouten über den Balkan, durchs Mittelmeer und durch die Wüste ist menschenunwürdig und lebensgefährlich. Aus dem neu errichteten Lager Kara Tepe auf Lesvos erreichen uns nun Berichte von Kindern und Babys, die von Ratten angebissen werden. Aufgrund der katastrophalen hygienischen Situation sind die Menschen dort Infektionserkrankungen – und hier ist nicht nur die aktuelle Corona-Pandemie gemeint – schutzlos ausgeliefert. Neben der praktischen und lebensnotwendigen Versorgung, fehlen ihnen auch die Zeichen, dass sie irgendwann diese unmenschliche Lebenssituation verlassen und diese dann neu gestalten können. Sie kämpfen in Europa um ihr Überleben und um eine Lebensperspektive. Sie sind von unserer Solidarität abhängig. mehr…
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt nach der Sitzung des Rates der Stadt Bochum am 17.12.2020: Mitglieder des „Netzwerks für bürgernahe Stadtentwicklung“ sowie der Initiativen „Westenfelder Felder“,“Hinter der Kiste“, „Bahnhof Weitmar“ und „Gerthe-West – so nicht“ haben die Ratsmitglieder zu ihrer letzten Ratssitzung im ersten Corona-Jahr vor der Jahrhunderthalle empfangen. Im Verlauf des folgenden öffentlichen Sitzungsmarathons von mehr als acht Stunden hat eine Mehrheit aus SPD, Grünen und CDU die vom Netzwerk eingereichten Eingaben für mehr Bürgerbeteiligung abgelehnt.
Ausschnitt aus dem Abholzplan für 30 Bäume an der Paulstraße
„Es kann nicht sein, dass die Verwaltung es bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht für notwendig hält, die politischen Gremien einzubinden. In einem Bebauungsplan hätten wir festlegen können, wo welche Bäume erhalten bleiben sollen, ob Schottergärten erlaubt oder Gründächer verpflichtend sind.“ „Normalerweise schreiben wir vor, dass ein Investor auf einer Fläche die Quote von mindestens 20% öffentlich gefördertem Wohnungsbau einhält. Da auch in Bochum der bezahlbare Wohnraum zunehmend knapp wird, ist es besonders ärgerlich, dass auch dieser Beschluss hier nun nicht greift“. Dies sind nicht Zitate aus einer Presseerklärung einer der Oppositionsfraktionen im Bochumer Rat. Dies steht in einer Pressemitteilung der Grünen Ratsfraktion, die seit mehr als 20 Jahren in einer Koalition mit der SPD die Stadt regiert und eigentlich das Handeln der Verwaltung bestimmen oder zumindest kontrollieren sollte. Im Verwaltungsvorstand der Stadt besetzen die Grünen zwei Positionen und haben Zugang zu allen Verwaltungsvorgängen.
35 Jahre ist nun das Bochumer Theater Traumbaum geworden und schreibt: »Spektakulärer hätte ein Jubiläumsjahr nicht ausfallen können. Spektakulär im Sinne von „frei“, nichts ist sicher, manches verschiebbar, wandelbar oder ganz neu zu erfinden. Tatsächlich waren sich die beiden Akteuren bereits ab Februar darüber im Klaren, dass da Etwas auf uns zukommt. Bereits zu diesem Zeitpunkt roch die Theaterhalle im KulturMagazin Bochum eher nach Desinfektion als nach Theaterluft.