Obwohl sie es selbst gerne so hätte, ist die Bundeswehr nicht besonders beliebt. Zu autoritär, zu spießig, feige Anschläge auf Zivilisten wie 2009, immer wieder Selbstmorde und sexuelle Belästigung: Daran denken viele junge Menschen, wenn sie Bundeswehr hören. Das ist gut so, aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen.
Die Bundeswehr tut nämlich alles, um beliebter zu werden und sich als toller Arbeitgeber zu verkaufen. Sie ködert damit gerade junge Leute viel zu oft.
Gerade ist wieder eine millionenschwere Werbekampagne angelaufen. Die soll uns verkaufen
dass es nur bei der Bundeswehr echte Freundschaft gibt
dass unter ausartender Gewalt leidenden Menschen im Ausland mit Gewalt geholfen werden kann. Stichwort „Krisenherde löscht man nicht mit Abwarten und Teetrinken“ und
dass das Ganze auch noch ein erfüllender sicherer Job sei.
Todsicher sogar! Seit 1992 sind 106 Soldat*innen umgekommen, davon 22 durch Suizid. Und das allein im Auslandseinsatz. mehr…
Rede auf der Bochumer Kundgebung gegen die Kriegsbeteiligung in Syrien am 3. 12. 2015
Die Welt ist nicht friedlicher geworden in den letzten Jahrzehnten. Im Gegenteil. Es gibt nur 200 Staaten auf der Welt, aber aktuell mehr als 400 zwischenstaatliche und innerstaatliche Auseinandersetzungen und politische Konflikte.
Viele davon werden gewaltfrei ausgetragen. Andere aber gewalttätig, 46 hoch gewalttätig, darunter 21 breit angelegte und 25 regional begrenzte mörderische Kriege, darauf hat der Kollege Horst Schmitthenner auf einer Veranstaltung in Essen vor wenigen Tagen hingewiesen.
Er hält es für eine Horrorvorstellung und ruft dazu uns dazu auf uns mit noch mehr Ansporn zu engagieren und Kriege zu ächten.
Vor diesem Hintergrund blicken wir mit Entsetzen und mit großer Sorge auf den morgigen Tag in Berlin. Dort soll nach dem Willen der Regierenden der Einsatz deutschen Militärs in Syrien beschlossen werden.
Wir rufen alle Abgeordneten von hier und heute dazu auf:
Sagt Nein! Verweigert die Zustimmung! mehr…
Grußwort an die Bochumer Kundgebung gegen die Kriegsbeteiligung in Syrien am 3. 12. 2015
Leider kann ich heute nicht bei euch sein und sende euch ein kurzes Grußwort aus Berlin zu. Nachdem ich heute zum Antrag der Linksfraktion „Keine militärische Antwort auf Terror“ im Bundestag geredet habe und dieser Antrag leider von Union, SPD und Grüne abgelehnt wurde, gegen die Stimmen der Linken, bin ich zum jetzigen Zeitpunkt, nach 17:30 Uhr, mit Hunderten ja Tausenden Menschen am Brandenburger Tor und protestiere gegen den neuen Kriegseinsatz der Bundesregierung in Syrien.
Gestern hat die Bundesregierung ihren Antrag auf einen Kriegseinsatz in Syrien im Bundestag eingebracht, morgen schon sollen wir Abgeordnete darüber abstimmen. mehr…
Zur Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag 2015 in Bochum
Ich lade euch dazu ein, mit uns gemeinsam die Häupter im Gedenken an die Menschen zu senken und zu schweigen. deren Leben von der ewig währenden menschlichen Unvernunft und Unwissenheit, dieses Mal in Form des Krieges und der systematischen Vernichtung von Existenzen, malträtiert wurden.
Wir schweigen ohnehin genug, vor allen Dingen, wenn es um das Wesentliche geht. mehr…
Liebe Sigrid, lieber Volker,
natürlich werde ich zu den Aktionen kommen.
Auf eure Frage (an die OB-Kandidaten/in) was in Sachen Frieden in Bochum getan werden soll, antworte ich wie folgt:
Gewalt darf in Bochum kein Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen sein! Kommunale Ausgaben für Bunker, Munitionstransporte, militärische Infrastruktur, etc. sind ersatzlos zu streichen. Kriegsverherrlichende, das „Soldatentum“ oder den „Soldatentod“ glorifizierende Aktionen und Veranstaltungen sollen in Bochum nicht stattfinden bzw. unterbunden werden. Nach Faschisten und Militaristen benannte Straßen und Plätze sollen umbenannt werden. Die Ehrenbürgerschaft für Paul v. Hindenburg muss endlich aberkannt werden. mehr…
Liebe Freundinnen und Freunde vom Friedensplenum,
ich werde, wie in der Vergangenheit an Euren Aktionen am Hiroshima-Gedenktag, am Antikriegstag und beim Protest gegen die Anwesenheit der Bundeswehr auf der Berufsbildungsmesse teilnehmen. Hierbei werde ich von der Partei und der Fraktion inhaltlich und personell unterstützt. Am Hiroshima-Gedenktag werden wir mit unserer Mitgliederversammlung erst später als geplant beginnen und hoffentlich zahlreich Euren Protestgang durch die Stadt begleiten. mehr…
Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui forderte gestern in einem Friedensappell die Abschaffung aller Atomwaffen. Die japanische Regierung kündigte an, dass sie bei der UNO-Vollversammlung im September einen neuen Resolutionsentwurf zur Abschaffung der Atomwaffen einbringen werde. Das Bochumer Friedensplenum hatte gestern die KandidatInnen zur Oberbürgermeisterwahl eingeladen am Protestgang gegen die atomare Rüstung in der Innenstadt teilzunehmen. Die Einladung . Günter Gleising (mit Sonnenbrille), Horst Hohmeiner (links) und Wolfgang Wendland (rechts) machten mit. mehr…
Redebeitrag auf der Solidaritätskundgebung mit den griechischen OXI am 3. Juli 2015 in Bochuma
Am 13. Dezember 1943 umstellten faschistische Truppen die Kleinstadt Kalavrita in den Bergen des Peleponnes. Am nächsten Tag gab es Kalavrita praktisch nicht mehr.
Als ich vor ein paar Jahren Kalavrita besuchte, war der erste Weg rauf auf den Kapi-Hügel. Voller Entsetzen und schluchzend stand ich vor der Gedenkstätte, die in den sechziger Jahren zum Gedenken an eines von Hunderten von Massakern, das die Deutschen in Griechenland verübten, errichtet worden war. 600 Namen von vor allem Jungen und Männern ab 12 Jahre aufwärts sind dort zu lesen, aber auch viele weitere Kinder bis hin zu Babys, die sich in Todesangst an ihre Väter oder Großväter oder älteren Geschwister geklammert hatten, wurden von den Deutschen erschossen. Diese Namen erinnern dort an die deutschen Verbrechen. So weit vorhanden, waren die Fotos von den Massakrierten dort zu sehen. In dem ausliegenden Kondolenzbuch gab es nur sehr wenige deutsche Eintragungen – zu weit weg von den Feriengebieten liegt Kalavrita, aber ich bin sicher: Auch mitten in den Feriengebieten würde das die Mehrzahl der deutschen Touristen nicht auffallen. In der Schule von Kalavrita waren die Frauen und noch kleineren Kinder eingesperrt. Wahrscheinlich sollte die Schule angesteckt werden. Wie durch ein Wunder gelang es den Frauen und Kindern aber eine unbewachte Tür zu öffnen und in die Berge zu flüchten. mehr…
Redebeitrag auf der Solidaritätskundgebung mit den griechischen OXI am 3. Juli 2015 in Bochum
Diese Tage sind entscheident für die Möglichkeiten linker Politik in Griechenland und in Europa.
Griechenland wurde in den letzten Jahren zur Testzone, wie weit eine Gesellschaft im Interesse von Banken, Konzernen und Großkapital geschunden werden kann.
2010 war Griechenland bereits pleite, kaputt konkurriert gerade auch vom Exportweltmeister Deutschland. Griechenland hat, und auch das gehört zur Wahrheit, seinen Einkauf deutscher Exportwaren durch Kredite finanziert. Und in den Jahren, in denen Griechenland 10 Prozent der deutschen Rüstungsexporte auf Kredit kaufte, sprach niemand aus der CDU davon, dass Griechenland seine Hausaufgaben machen solle. Und als dieser Schuldenberg soweit gewachsen war, das Griechenland 2010 vor dem Bankrott stand, da drohte vor allem deutschen und französischen Banken, Versicherungen, Hedgefonds und Privatanlegern Verluste in Höhe von 300 Milliarden Euro. Also griff die Politik ein, vorne vorweg die deutsche Bundesregierung. Die so genannten Rettungspakte für Griechenland waren in Wahrheit Rettungspakte für Banken. Für griechische Staatsanleihen, die am Markt nur noch 30 – 40 Prozent wert waren, bekamen die Banken 100 Prozent des Preises gezahlt, ein Bombengeschäft für die Zockerbuden. Aus privater Schulden machte korrupte Politik öffentliche Schulden, das ist mal eine Messlatte für organisierte Kriminalität! mehr…
Redebeitrag auf der Solidaritätskundgebung mit den griechischen OXI am 3. Juli 2015 in Bochuma
Wir sind im fünften Jahr des Hilfsprogramms der Troika für Griechenland. Seitdem ist die Staatsverschuldung von 127 % auf 180 % gestiegen, die Arbeitslosigkeit liegt bei über 25 %, die Jugendarbeitslosigkeit über 50 %, Renten sind um 40 % gekürzt worden, die Löhne um 30 %.
Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, Krebskranke können ihre Medikamente nicht mehr bezahlen, die Säuglingssterblichkeit ist für europäische Verhältnisse auf ein irrwitziges Niveau gestiegen. Was wir in Griechenland erleben, ist ein humanitäre Katastrophe. Und das in der Mitte des reichen Europas! Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist eine Schande!
Und wenn Frau Merkel von einem großzügigen Angebot spricht, das man den Griechen gemacht habe, kann man nur sagen, dass ist ein vergiftetes Angebot. Der mit dem Gift des Neoliberalismus infizierte Patient, soll die nächste Dosis der neoliberalen Schocktherapie erhalten. Es würde die bisherigen „Reformen“, die ein Schrumpfen der Wirtschaftskraft, steigende Arbeitslosigkeit, Hunger und Armut bewirkt haben, weiter verfestigen, da das Hilfspaket weitere Rentenkürzungen, Sozialabbau und Lohndumping vorsieht. mehr…
Redebeitrag beim öffentlichen Kulturstammtisch am 25. 6. vor dem Bochumer Rathaus
Vorweg erst einmal Danke schön für die Einladung zum öffentlichen Kulturstammtisch.
Ich freue mich über die Initiative von Kulturschaffenden hier und heute ein öffentliches Gespräch über die Situation und die Perspektiven kultureller Entwicklungen zu führen. Für das Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit überbringe ich euch solidarische Grüße und für die Gewerkschaften unserer Stadt versichere ich euch unsere Solidarität.
Ich bedanke mich herzlich für die Einladung und für die Gelegenheit, ein paar Bemerkungen zum Thema machen zu dürfen. Bemerkungen, die von der Sorge getragen sind, dass wir wieder einmal in Bochum Gefahr laufen, die Bedingungen für ein zentrales Feld einer lebenswerten Stadt zu verschlechtern.
Das ist leider keine neue Lage – wir hatten sie in den vergangenen Jahren immer wieder und ich rufe dringend und unmissverständlich dazu auf:
Lasst uns gemeinsam und lasst uns überall die vielfältige Kulturlandschaft unserer Stadt verteidigen. mehr…
Redebeitrag beim öffentlichen Kulturstammtisch am 25. 6. vor dem Bochumer Rathaus
Seit zwei Wochen befindet sich die Freie Kulturszene Bochums in einer nie gekannten Krise.
Der Kämmerer hat die frei verfügbaren Haushaltsansätze nur zu 70 % freigegeben.
Das trifft uns in nie dagewesener Weise.
Stand heute Nachmittag: Eine 30 prozentige Kürzung steht zu erwarten.
Seit jetzt 30 Jahren leben und arbeiten wir völlig unabgesichert. Während früher zumindest noch ein Jahr planbar war. Sind es seit zwei Jahren immer nur 3 Monate.
Ein betriebswirtschaftlicher Wahnsinn.
Wir sind keine niedlichen Amateurprojektgruppen. Wir haben unbefristete Arbeitsverträge. Künstlerverträge, die weit in das nächste Jahr reichen. Partner, die auf uns setzen.
Und nun diese Desaster. mehr…
GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität
Demonstration und Kundgebung am 9.Mai 2015 in Bochum
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich freue mich, dass ihr hier seid. Veranstaltungen wie diese heute machen mir Mut, dass es in Deutschland nicht nur eine Kultur des Verdrängens und Wegsehens gibt, sondern auch eine ganz intensive Kultur des Hinschauens, des Dabeiseins und des Nichtvergessens.
Ich bin froh, Teil der DGB Jugend zu sein, die sich aktiv gegen Rassismus, für Gleichberechtigung und einen respektvollen Miteinander einsetzt. Unsere Verantwortung und unser Ziel für die Zukunft kann nur sein „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ Hinter diesem Schwur von Buchenwald stehe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen der DGB Jugend.
Die DGB-Jugend wird anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz eine Gedenkstättenfahrt durchführen.
Mit vielen jungen Menschen werden wir nach Auschwitz in Polen fahren und der Opfer gedenken.
Das Konzentrationslager Auschwitz war das größte Vernichtungslager der Nazis im Dritten Reich. Millionen Menschen wurden Opfer der nationalsozialistischen Barbarei.
Die Todesfabrik ist für die ganze Welt zum Symbol für Terror, Völkermord und die Shoah geworden. Auschwitz steht als Symbol für das Unvergleichbare. mehr…
GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität
Demonstration und Kundgebung am 9. Mai 2015 in Bochum
Liebe Freund_innen, Kolleg_innen, liebe Mitstreiter für
Frieden und Solidarität!
Ich begrüße euch ganz herzlich in Bochum. Ich freue mich, dass Bochum mal wieder der Kundgebungsort ist, von dem heute ein wichtiges Signal ausgehen soll – ja vielleicht sogar eine neue Bewegung – vielleicht eine neue Friedensbewegung?
Die Gewerkschaften haben die Initiative ergriffen und sind heute hier mit einer klaren Botschaft:
Im 70. Jahr nach der Befreiung von Krieg und Faschismus sind gerade wir in den Gewerkschaften aufgerufen, uns aktiv gegen jegliche Art von Fremdenfeindlichkeit, gegen rechte Politik und Faschismus – und für Frieden einzusetzen. Dafür stehen wir heute hier gemeinsam. Ich freue mich, dass ihr da seid. mehr…
GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität Demonstration und Kundgebung am 9.Mai 2015 in Bochum
hätten wir uns am 8. oder 9. Mai 1945 hier getroffen, hätten wir nur Ruinen gesehen. Am 8. Mai 1945 war Bochum ein Trümmerfeld. Total zerstört war die Hälfte der Schulen, fast sämtliche Kirchen, 22 % des Wohnraums. In der Stadt Dortmund erklärte ein Chronist nach dem 8. Mai 1945: „Die Stadt gleicht den Ruinen des antiken Karthagos“. Das gleiche furchtbare Bild in allen anderen Städten des Ruhrgebietes.
Der 8. Mai 1945 war das Ende eines furchtbaren Krieges und das Ende einer Schreckensherrschaft in Europa. Am Ende stand eine furchtbare Bilanz:
6 Millionen Juden brutal ermordet, erschlagen, in den Konzentrationslagern vergast, verbrannt! 6 Millionen Kinder, Frauen, Männer…
500 000 Sinti und Roma wurden vom Naziregime umgebracht.
In den Konzentrationslagern starben zehntausende Antifaschisten, Pazifisten, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftler, Christen, Homosexuelle, behinderte Menschen
Das furchtbare Ergebnis dieser faschistischen Politik war ein Weltkrieg mit 55 Millionen Toten.
Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus und das ohne Wenn und Aber: Ein Tag der Befreiung! mehr…
GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität
Demonstration und Kundgebung am 9. Mai 2015 in Bochum
ich begrüße die vielen Menschen, die heute hier sind und bereits seit vielen Jahren aktiv unterwegs sind – bleibt dabei!
Ich begrüße diejenigen. die heute neu dazu gestoßen sind und dabei vor allem die jungen Menschen, die hier mit uns demonstrieren!
Ein herzlicher Willkommensgruß im Namen der Initiative „GewerkschafterINNen für Frieden und Abrüstung“
Ich freue mich über alle Menschen, die heute hier nach Bochum gekommen sind, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen – ein Zeichen des Gedenkens an den 70. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus und ein Zeichen für unseren Wunsch und unsere Hoffnung auf ein friedliches, soziales, ökologisches und demokratisches Europa!
Danke an alle, die mit dazu beigetragen haben, dass wir hier und heute zusammen sind.
Es ist an Zeit unsere Forderungen auf die Straße, in die Betriebe und in unsere Städte zu tragen!
Es ist an der Zeit unseren Wünschen öffentlich Taten folgen zu lassen!
Es ist an der Zeit unseren Hoffnungen laut und vernehmlich, unübersehbar und unüberhörbar Ausdruck zu verleihen. mehr…
GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität
Demonstration und Kundgebung am 9.Mai 2015 in Bochum
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in der Tat: es ist an der Zeit und wir sagen, Krieg und Militär
lösen keine Probleme.
Kriege kommen nicht über uns, sie werden verbreitet und
gemacht.
Die aktuelle weltweite Kriegslandschaft von Mali über den Sudan
dem Horn von Afrika, Libyen, Jemen, Naher Osten, Gaza,
Syrien, dem Irak, der Ukraine und Afghanistan zeigt die
Sinnlosigkeit militärischer Intervention.
Nirgendwo haben Kriegseinsätze zu mehr Frieden, Demokratie
oder Stabilität geführt, sondern nur soziale Verwüstungen
angerichtet. mehr…
Rede am 8. Mai 2015 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Wir möchten an diesem Gräberfeld an die vielen internationalen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter erinnern, die in Bochum ausgebeutet worden sind und eine schreckliche Leidenszeit erdulden mussten.
Auf dem Bochumer Stadtgebiet wurden über einhundert Lager und Unterkünfte für mehr als 32.500 Zwangsarbeiterinnen betrieben. Diese kamen aus Polen, Russland, Weißrussland, der Ukraine, Jugoslawien, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und aus anderen besetzen Gebieten. Die Zwangsarbeiter wurden in der Landwirtschaft, in Handwerksbetrieben, in städtischen Betrieben, im Privathaushalt und in der Industrie eingesetzt. Die vielen Zwangsarbeiterinnen in Bochum müssen im Stadtbild unübersehbar gewesen sein. Bis 1942 wurden Schulen, Veranstaltungssäle und Gaststätten zu Massenunterkünften umfunktioniert. Ab Frühjahr 1942 wurden Barackenlager auf Firmen- oder Zechengelände, an Bahnstrecken und an Straßen, sowie in Waldstücken angelegt. Die Ausstattung der Baracken war auf das Notdürftigste beschränkt. In einem Raum befanden sich 15 Bettgestelle, mit Stroh gefüllte Matratzen, ein paar Spinde und Schemel. Als Schutz gegen die Kälte besaß jeder zwei Decken. Häufig fehlte selbst diese Grundausstattung. Insbesondere ab 1942, als fast täglich Transporte aus den besetzten Gebieten in den Ruhrgebietsstädten eintrafen, wurden die Zustände in den Lagern katastrophal. Das enge Zusammenleben, keine ausreichende Heizungsmöglichkeiten, miserable hygienische Verhältnisse förderten die Ausbreitung von Ungeziefer und Seuchen. Vielfach brach in den Lagern Fleckfieber und Tuberkulose aus, was für viele durch Unterernährung ohnehin geschwächte Gefangene den sicheren Tod bedeutete. mehr…
Rede am 8. Mai 2015 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Wenn man an den Widerstand gegen den Faschismus denkt, fallen einem erst einmal bekannte Namen ein, wie z.B. Stauffenberg, oder – gerade aktuell durch die Verfilmung seines Lebens – Georg Elser.
Aber dass es in den Städten und Dörfern auch Widerstand gab, ist vielen Menschen kaum mehr in Erinnerung, da dieser Widerstand leider bereits kurz nach dem Krieg kleingeredet und verschwiegen wurde.
Umso wertvoller ist die Erinnerung an Bochumer Widerstandskämpfer, die in Konzentrationslagern bzw. Zuchthäusern der Faschisten umgebracht wurden.
Wir stehen hier am Ehrenrundplatz, eine der wenigen Gedenkstätten in Deutschland für die im allgemeinen Bewusstsein vergessenen Widerstandskämpfer. An dieser Stelle, wo sich die Hauptwege des Friedhof treffen, an diesem besonderen Platz, gedenken wir 8 Widerstandskämpfern gegen Faschismus und Krieg, die der linkssozialistischen und kommunistischen Arbeiterbewegung angehörten. mehr…
Rede am 8. Mai 2015 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Marco Wahl:
Wir haben heute, zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus verschiedenen Opfergruppen und denjenigen, die Widerstand leisten gedacht. Das ist richtig und wichtig. Der Nationalsozialismus ist von Deutschland ausgegangen und hat unendliches Leid über Europa gebracht. Der Holocaust an den europäischen Juden, der Porajimos an den Sinti und Roma, der massenhafte Mord an sowjetischen Kriegsgefangenen, die Verbrechen gegen die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, und die zahllosen Kriegsverbrechen gegenüber der Zivilbevölkerung in den besetzen Gebieten Europas. Daran müssen auch wir als junge Generation gedenken. Wir haben daran keine Schuld. Aber wir haben eine Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder sei, dass sich nichts ähnliches wiederhole.
Isabell Traude:
Wir leben in einer Zeit, in der man sich fragt, ob die Lehren aus dem Nationalsozialismus wirklich gezogen worden sind. Pegida gewinnt in Dresden tausende von Anhängerinnen und Anhängern mit rassistischen Parolen und Hetze gegen Flüchtlingen. Die Alternative für Deutschland wäre mit solchen platten Parolen sogar fast in den Bundestag eingezogen. Ihre Hetze basiert auf der gleichen Rassenlehre, die auch die Nationalsozialisten zur Rechtfertigung ihres menschenverachtenden Handelns genutzt haben. Wer Menschen in angebliche Rassen einteilt, teilt Menschen immer in Wertvoll und Unwertvoll ein.
Die Konsequenzen diesen Denkens kennen wir. mehr…
Rede am 8. Mai 2015 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Heute feiern wir 70 Jahre, seitdem Nazideutschland die
bedingungslose Kapitulation unterschrieben hat,
70 Jahre, seit der Befreiung des vom Nazismus und Faschismus
besetzten Europa und Deutschland,
70 Jahre seit der Rettung der europäischen Juden von der
vollständigen Vernichtung,
70 Jahre seit dem Ende des größten Blutvergießens in der
Kriegsgeschichte.
Dieser Krieg löschte das Leben von 60 000 000
Menschen aus, darunter fast die Hälfte friedliche Zivilisten.
Jeder zehnte Tote war ein Jude. mehr…
Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und Krieg am 5. Mai 2015 in Bochum
Liebe Bürgerinnen und Bürger!
Kameradinnen und Kameraden!
Am 8. Mai 1945 wurde Europa von dem verbrecherischen System des deutschen Faschismus und seinem Krieg befreit. Mehr als 55 Millionen Menschen waren zuvor Nazi-Terror, Holocaust und Vernichtungskrieg zum Opfer gefallen. Millionen Menschen auf der ganzen Welt bezahlten den deutschen Griff nach der Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid.
Anstifter und Nutznießer des Raub- und Vernichtungskrieges waren deutsche Banken und Konzerne, allen voran die Schwerindustrie an Rhein und Ruhr, die Chemie- und Rüstungsindustrie. Die deutsche Wirtschaft profitierte von der „Arisierung“ und der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern ebenso wie von der Ausplünderung der besetzten Länder.
Wir als heute Lebende verdanken die Grundlagen eines Lebens in (relativen) Frieden den Siegern des 8. Mai. Die alliierten Streitkräfte, unter denen die Rote Armee die größte Last und Opfer des Krieges in Europa zu tragen hatte, sind auch unsere Befreier.
Ihre Rolle, die Bedeutung des antifaschistischen Widerstandes und die geschichtliche Wahrheit über Ursachen und Folgen des Faschismus zu bekräftigen, ist eine unerlässliche Pflicht – auch für die kommenden Jahrzehnte. mehr…
Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und Krieg am 5. Mai 2015 in Bochum
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Anwesende,
ich begrüße Euch ebenfalls sehr herzlich und bedanke mich bei Günter Gleising und der örtlichen Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten für die Einladung.
Wir haben uns heute hier versammelt, um der Befreiung Deutschlands vom Faschismus zu erinnern und der toten Nazigegner zu gedenken. Wir verneigen uns heute in Demut vor den Millionen Menschen, die von den deutschen Faschisten ermordet wurden. Vor den Widerstandskämpfern, den Kommunisten und Sozialisten, den Sozialdemokraten und den Humanisten. Vor den Jüdinnen und Juden genauso, wie vor den Menschen mit Behinderungen, den Homosexuellen und denen, die von den Nazis als sogenannte „Asoziale“ in KZ’s interniert und ermordet wurden. mehr…
Einen wunderschönen guten Tag liebe Kolleginnen und Kollegen,
schön dass ihr so zahlreich erschienen seid.
Ich kann verstehen, dass ihr euch fragt: Warum haben die so ein besch… komisches Motto?
Es ist aber recht einfach.
Wir haben keinen Grund gesehen, etwas positiv Gestaltetes zu nehmen.
Es gibt einfach Dinge, die kann man, und will man auch nicht positiv formulieren.
Und da wir im Pott sind, kann man auch ma Tachalles reden wa!
Wir haben da vier Dinge aufgezählt, die Scheiße sind!
Natürlich könnte man diese Liste unendlich lang machen, aber dann wäre ich morgen noch nicht fertig mit meiner Rede.
Kommen wir zu den wesentlichen Dingen.
Was stört uns denn?
Uns stört die Ausbildungssituation.
Wir befinden uns im „Demographischen Wandel“ und es herrscht „Fachkräftemangel“.
Das hört man an jeder Ecke.
Aber was tut man, um dem entgegen zu treten?
Zu wenig!
Ausbildungsplätze werden gestrichen, Praxisanleiter*innen bekommen nichts als Dankeschön und sollte man mal schikaniert werden, heißt es „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber Lehrjahre sind auch keine Sklavenjahre!
Möchtet ihr euch in ein Ausbeutungsverhältnis begeben? Ich jedenfalls nicht.
Und was kommt nach der Ausbildung?
Die Übernahme.
Wenn Bedarf da ist.
Wann ist Bedarf da?
Wenn Geld da ist.
Geld, Geld ist auch ein Thema, das wir ansprechen wollen. Beziehungsweise das Gegenteil:
Kein Geld!
Und genau das gibt die momentane Sparpolitik her. Kein Geld.
Das Ziel dieser Sparpolitik soll ein langfristiges Wachstum sein.
Ich habe dazu ein Bild im Kopf: Man stelle sich ein trotziges Kind vor. Es steht vor euch und schreit:
„Nein, ich trinke jetzt kein Wasser. Ich will nächsten Monat die ganze Flasche!“
Toll. Dann bisse tot. Dann hasse dich kaputt gespart.
Wenn man einen Schluck Wasser trinkt, bleibt es erstmal im Kreislauf.
Er wird verwertet.
Mit Geld verhält es sich nicht anders.
Der Prozess ist ein wenig komplizierter, wichtig ist aber, dass es uns gut tut.
Kurz gesagt: „Kohle her!“
Kohle ist ja da. Nur nicht bei uns. Bei den Reichen.
Wo bleibt das Geld für Bildung?
Wo bleibt das Geld für Soziales?
Schwimmbäder müssen schließen, Büchereien müssen schließen.
Das Kind verdurstet.
Und bitte, bitte, bitte für sinnvolle Dinge.
Ein besserer BürgerInnenservice wäre die beste Imagekampagne.
Jetzt habe ich aber genug lamentiert.
Nun begrüßt Emel, die euch auch noch ein paar Takte zu sagen hat.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den letzten Wochen mussten über 1.000 Menschen die Flucht nach Europa mit ihrem Leben bezahlen. Das ist leider auf dem Mittelmeer Normalität geworden. Diese Ereignisse sind menschenUNwürdig und katastrophal.
Erwachsene, wie Kinder und Jugendliche sind gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Sie suchen in Europa Zuflucht vor jeglicher Gewalt und Todesängsten. Menschen wie wir. Menschen wie du und ich.
Aber was machen wir? Wir schotten sie ab!
Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist erbärmlich, dass die EU immer noch nicht handelt. Ein intensives und praktisches Handeln sollte auf deren Tagesordnung stehen. Sie versuchen die Grenzen zu sichern. Es gibt keine effektiven Lebensrettungsmaßnahmen. Wir sind in der Pflicht einen Rettungsplan umzusetzen. Auch wenn sich die EU letzte Woche getroffen hat gibt es immer noch keine Lösung für das Problem auf dem Mittelmeer. Das Treffen der Regierungschefs war keine Lebensrettungsoperation, sondern galt lediglich der Gesichtswahrung. Das war und ist Augenwischerei.
Der Fokus muss auf das gesamte Mittelmeer gerichtet sein. Perspektiven für Flüchtlinge müssen her. Wir wollen keine Abschottungspolitik, sondern eine Willkommenskultur.
Geld darf keine Rolle spielen! Hier geht es um Menschenleben und nicht um Grenzschutz. Die Menschen müssen gerettet werden und nicht auf dem Mittelmeer begraben.
Seit Jahresbeginn sind bereits mehr als 1.700 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Wie viele Menschen müssen noch auf dem Mittelmeer sterben? Wie oft muss ein Kind dabei zusehen, wie die eigene Mutter ertrinkt? Solche Tragödien müssen verhindert werden. Das darf nicht mehr passieren. Wir stehen in der Pflicht das zu verhindern.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
und wenn es Menschen doch nach Europa geschafft haben, was finden sie hier vor? Irgendwelche Gruppierungen wie Pegidas, die mit rassistische Parolen gegen Schutzsuchende Menschen demonstrieren. Nationalsozialisten, die Wohnheime in Brand setzen. Nächste Woche jährt sich zum 70mal die Beendigung des zweiten Weltkriegs. Wir wissen alle was in der Vergangenheit für ein Massaker in Deutschland passiert ist. Sowas darf nicht mehr passieren. Es kann doch nicht sein, dass die dritte Generation der Gastarbeiter immer noch Opfer von rassistischen Angriffen wird.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Menschen leben hier, arbeiten hier, sind deutsche Mitbürger und gehören zu dieser Gesellschaft. Menschen, die hergekommen sind werden auch unsere Gesellschaft mitgestalten.
Hautfarbe, Religion und Herkunft sollten doch keine Rolle spielen. Wir sollten eine Willkommenskultur schaffen. Diskriminierung und Ausgrenzung müssen wir bekämpfen. Alle Menschen sind gleichwertig. Der Kulturaustausch macht uns nur reicher und dafür müssen wir uns einsetzen. Wir haben noch einiges zu tun. Lasst uns das gemeinsam anpacken. Glück auf!