Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Den verheerenden Folgen des Krieges möchte der Bereich Theater im Musischen Zentrum (MZ) der Ruhr-Uni mit einem passenden Stück gedenken: »Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“, das am 12. und am 13. Juli 2025 im Theatersaal des MZ gezeigt wird. Selbst junger Kriegsheimkehrer, schrieb er das Drama innerhalb von acht Tagen irgendwann zwischen Herbst 1946 und Januar 1947. Die Uraufführung 1947 wurde als „Aufschrei einer ganzen Generation“ verstanden. Borchert erzählt die Geschichte des 25 Jahre alten Soldaten Beckmann, der 1945 verletzt nach Hause kommt.
Er hat kein Zuhause, niemand will ihn. Während er von seinen Erinnerungen an Krieg und Gefangenschaft eingeholt wird, haben seine Mitmenschen die Vergangenheit verdrängt und sich in einem Leben ohne ihn eingerichtet. Seine Frau hat einen anderen. Seine Eltern sind tot. In seiner Not sucht Beckmann einen Ausweg und will ins Wasser. Die Elbe aber will sein „armseliges Leben nicht“. Dann taucht „der Andere“ auf, der nun auf sein Leben achtet. Doch Beckmann erlebt, dass er von der Gesellschaft ausgeschlossen bleibt und seine Fragen unbeantwortet.
Schon 1944 beschrieb Borchert mitten im Kriegsgeschehen eine ähnlich hoffnungslose Situation:
Ich möchte Leuchtturm sein
in Nacht und Wind
Für Dorsch und Stint
Und jedes Boot –
Und bin doch selbst:
Ein Schiff in Not.
Unter Leitung von Karin Freymeyer, Katharina Kleinekemper, Marina Mucha und Christoph Ranft agieren verschiedene Studierenden-Ensembles. Sie spielen das Stück als sogenanntes Stationendrama: Pro Abend führt das Ensemble je drei Zuschauergruppen von Szene zu Szene durch das Musische Zentrum. Deswegen gibt es drei Einlasszeiten, wovon eine bei der E-Mail-Reservierung angegeben werden sollte. Die Einlasszeiten sind 18.30, 19 und 19.30 Uhr. Drei der elf Spielorte sind überwiegend mit Stehplätzen ausgestattet.«
Der Eintritt ist frei,
E.Mail:mz-buero@rub.de