Als im März 2015 hunderttausende Menschen in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, auf die Straße gingen, um gegen die enorm hohe Rate an Feminiziden, gegen sexualisierte sowie geschlechtsspezifische Gewalt und gegen den tatenlos zusehenden Staat zu protestieren, war die ni una menos Bewegung geboren. Ni una menos, das bedeutet „nicht eine weniger“ und nimmt Bezug auf die vielen Feminizide im Land und in ganz Südamerika. Schnell verbreitete sich die Bewegung wie ein Lauffeuer durch Lateinamerika und um die ganze Welt.
In Bochum gehen wir 2023 bereits das fünfte Jahr in Folge anlässlich des 8. März mit tausenden Menschen auf die Straße, um uns gegen patriarchale Unterdrückung und sexualisierte Gewalt stark zu machen.
Die NGG stellt in ihrer aktuellen Pressemitteilung fest, dass sich in Bochum viele Unternehmen vor der Zahlung der Inflationsprämie drücken: »Extra-Geld gegen die Löcher, die die Inflation ins Portemonnaie reißt? – Fehlanzeige. Viele Chefs in Bochum machen um die Inflationsausgleichsprämie einen großen Bogen. Und das geht quer durch alle Branchen: von Hotels bis zu Lebensmittelbetrieben“, sagt Martin Mura von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Dabei sei die Prämie ein Instrument, das die Bundesregierung extra geschaffen habe, um die Härte der Krise abzufedern.
Am Sonntag, den 5.3. um 14 Uhr findet im Tanas im Schaupspielhaus eine Podiumsdiskussion des Klima- und Nachhaltigkeitsforums statt. Das Thema ist dieses Mal: „Wie machen es eigentlich die anderen?“. Aus der Ankündigung der Veranstaltung:
ab Donnerstag, den 02.03. zeigt endstation.kino den chinesischen Spielfilm Return to Dust. Das Kino schreibt dazu: »Ma und Guiying sind unerwünschte Außenseiter: er der gutmütige, schweigsame „vierte Bruder“, der mehr mit seinem einzigen Besitz, einem Esel, zusammenlebt als mit seiner Familie, sie schüchtern, unfruchtbar und körperlich eingeschränkt. Beide haben das im ländlichen China übliche Heiratsalter weit überschritten und sind „überfällig“. Eine Ehe zwischen den beiden wird ohne ihr Zutun arrangiert. Plötzlich leben zwei Fremde miteinander in einer ärmlichen Hütte auf engem Raum und begegnen sich mit Zurückhaltung und Arglosigkeit. Gemeinsam bestreiten Ma und Guiying die harte, archaisch anmutende Feldarbeit mit der sie ihren kargen Lebensunterhalt verdienen.
Für die geschlechtshierarchische Struktur der kapitalistischen Gesellschaft spielt die Zuweisung der reproduktiven Arbeiten an weiblich gelesene Menschen eine besondere Rolle. Trotz aller Kritik, die in den vergangenen 50 Jahren an diesen patriarchalischen und heterosexistischen Grundmustern geleistet worden ist, hat sich an dem Gender Care Gap bisher nicht viel geändert: Über 80% der beruflichen Care-Arbeit in Deutschland wird der Statistik nach von „Frauen“ geleistet. 34% aller berufstätigen weiblich gelesenen Menschen sind im Fürsorgebereich tätig, gegenüber 8% der männlich gelesenen.
Das Center for advanced Internet Studies (CAIS) aus Bochum wird am 3.3. um 17:30 Uhr in der KoFabrik das Theaterstück „Das wunderbare Leben der Margot Heuman“ (UK 2021) in Form eines „Filmscreening“ präsentieren und schreibt in seiner Ankündigung: »Hier geht es um Margot Heumans Erfahrungen als lesbische Jugendliche in Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau & Neuengamme.
Am morgigen Dienstag, den 28. Februar rufen die Gewerkschaften die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu einem Warnstreik in Bochum auf. Dies greift die LINKE in ihrer aktuellen Pressemitteilung auf und schreibt: »Die Bochumer LINKE ist solidarisch mit den Streikenden und unterstützt die Forderungen in der laufenden Tarifauseinandersetzung. „Wir haben überhaupt kein Verständnis dafür, dass die Vertreter von Bund und Kommunen in den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst nach wochenlanger Blockadehaltung den Beschäftigten jetzt reale Einkommensverluste als ernst gemeintes Angebot verkaufen wollen.
Die Öl-Connection-Ruhr & hellas-solidarität-bochum planen für das Wochenende vom 25. / 26. März die Ausgabe des neuen Olivenöls im Jahr 2023. Sie haben auf ihrer Webseite auch schon ein Mitbestellformular veröffentlicht und schreiben: »Vom leckeren, extra-nativen und solidarisch gehandelten MAZÍ-Olivenöl der Kooperative Messinis Gäa wurden im letzten Jahr 2022 7.500 Liter nach Bochum gebracht. MAZÍ bedeutet auf Griechisch ‚gemeinsam‘. Zusammen mit der Genossenschaft ‚Mazi Oli‘ (Athen) und mit Unterstützung der deutschen Genossenschaft ‚SolidariTrade‘ (Berlin) wurde ein Produktions- und Liefernetzwerk aufgebaut, mit dessen Hilfe wir gute Produkte erhalten und den Kleinbauern und -bäuerinnen faire Preise und Planungssicherheit garantieren können.
Das Programm der feministischen Aktionswochen 2023 ist online. Zwischen dem 7. und 31. März werden 35 Termine angekündigt. Zu fast allen Veranstaltungen gibt es bereits nähere Erläuterungen. Die erste Veranstaltung lädt am 7. 3. nachmittags zum Demoschilder Basteln ein für die anschließend stattfindende Vorabenddemo zum feministischen Kampftag. Das Programm endet mit einem queerfeministischen „Walk and Talk“ Stadtspaziergang. Zusätzlich gibt es auch noch Bochumer Frauenwochen, die von der Gleichstellungsstelle der Stadt koordiniert werden. Sie beginnen schon am 1. März. Am kommenden Freitag, den 3. März lädt z. B. der Ronahi e.V. zu einer Veranstaltung zur Situation der Frauen im Iran ein.
Über die Wirkungen des Krieges wird dieser Tage viel gesprochen – darüber welche dramatischen Folgen der brutale Angriff Russlands auf die Ukraine für die Menschen in dem überfallenen Land haben – wie viele Ukrainer:innen sind seither gestorben, verletzt geflüchtet, wie viele Soldat:innen auf beiden Seiten. Diese Auswirkungen sind unmittelbar und brutal und mit jedem Tag wird die Dringlichkeit größer, diese Eskalation zu stoppen. Die russischen Führung mit ihrer aggressiven und nationalistischen Politik muss in die Enge getrieben werden – nicht mit noch mehr Munition – denn davon sterben die einfachen Soldat:innen, sondern mit konkreten und ernst gemeinten Vorschlägen für eine Deeskalation – einen sofortigen Waffenstillstand.
„Hunderttausende Tote, zahllose Verletzte und unzählige schwer traumatisierte Menschen und eine bald völlig verwüstete Ukraine – und wenn der Ausstieg aus der Gewaltspirale nicht gelingt, könnte bald ganz Europa zum atomaren Schlachtfeld werden. Da gibt es nur eins: Nieder mit den Waffen!“, so formulierte Wolfgang Dominik von der DFG-VK zu Beginn der Friedensdemonstration am Freitag den Konsens der meisten Teilnehmenden. (Die Rede im Wortlaut) Anlass war der Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Dr. Ingrid Farzin, Mitglieder IPPNW, beschrieb, was der Menschheit droht:
Für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Bochum steht nicht viel in der Positionierung zu diesem kriegerischen Konflikt und einer möglichen Lösung fest – aber einige Überzeugungen, die der Aufruf des DFG-VK spiegelt, sind für uns wichtig und ausschlaggebend für die Unterstützung und Teilnahme an dieser Friedenskundgebung:
Es darf nicht sein, dass jegliche Perspektive in diesem Konflikt in einer ausschließlichen Diskussion über die Frage nach Zahl und Art der Waffen besteht.
Eine Rede mit lautstarker Gewissheit, die Lösung zu haben, soll dies nicht werden. Ich hoffe, euch leise zu erreichen: Die Opfer des grausamen Krieges müssen im Mittelpunkt stehen. Sie sind der Anknüpfungspunkt für alle Überlegungen. Ein Jahr Krieg in der Ukraine, ein Jahr Schlachten mit schwersten Waffen. Putins Rückfall in die Barbarei des Krieges bringt Tod und Verderben über die geschundenen Menschen in der Ukraine. Schlachten ist wörtlich zu nehmen. Menschen werden zu Tausenden geschlachtet: Hunderttausende Opfer auf beiden Seiten, die Zahl des Bundeskanzlers. Das sind nicht nur Zahlen, sondern Menschen, die grausam sterben. „Ich will, dass das endlich aufhört“, schrie ein Verzweifelter in Mariupol vor den Leichensäcken eines Massengrabes in die Fernsehkameras, „egal, wer da oben regiert.“ Genau darum geht es ein Jahr nach Kriegsbeginn: dass das endlich aufhört! Das ist nicht nur Sache Russlands und der Ukraine. Wer wie Deutschland Waffen liefert, hat eine besondere, eigene Verantwortung dafür, dass der Krieg endlich aufhört. Mit Kompromissen. Jetzt, nicht irgendwann.
Zugegeben: Ich habe mich lange davor gedrückt, hier zu sprechen. Wer setzt sich schon freiwillig auf einen heißen Grill? Dort landet man im Moment unausweichlich, wenn man vergisst, Putin in jedem Satz einen Verbrecher zu nennen.
Wer erwähnt, dass jeder Krieg – also auch der gegenwärtige – eine Vorgeschichte hat, gilt schon als Sprachrohr Moskaus. Wer daran erinnert, dass die ukrainische Armee acht Jahre lang Krieg gegen den Donbass geführt hat, wird zumindest belehrt, dass jeglicher Separatismus das Völkerrecht verletze.
Wir haben uns hier um die Friedensrune versammelt aus Entsetzen über den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, einem Krieg mitten in Europa. Wir haben uns versammelt aus Angst vor der Eskalation dieses Krieges zu einem Atomkrieg. Seit 1947 stellen Wissenschaftler einmal im Jahr die Zeiger der Weltuntergangsuhr – der doomsday – clock. In diesem Jahr rückten sie die Zeiger auf 1 ½ Minuten vor 12 – noch nie waren wir der atomaren Vernichtung so nah wie heute.