Hellen-Skandale


Mittwoch 10.08.11, 13:16 Uhr

Schlecht beraten und verkauft 1

Oberbürgermeisterin Scholz und PR-Agent Hellen haben sich gestern beim Chef der Deutschen Bank Ackermann für “die weitgehend unsachliche Kritik, aber auch die überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse” im Zusammenhang mit der geplanten Rede des Bankers im Schauspielhaus entschuldigt. Näheres. Die WAZ-Redaktion hat einsichtig reagiert und nicht mehr überzogen. Die Schelte wurde nur als Einspalter unter der Überschrift gebracht: „Presse hat überzogen, andere nichts verstanden.“ Die Ruhr Nachrichten werden noch deutlicher und machen ihren Bochumer Lokalteil mit einem Artikel unter der Überschrift „Kniefall vor Ackermann“ auf.
Ackermann war gut beraten und ist auf Distanz zum Event-Manager Hellen gegangen. OB Scholz hat offensichtlich nicht so gute BeraterInnen.


Dienstag 09.08.11, 21:10 Uhr
OB-Schelte: "überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse"

Ein zweiter Scholz-Knicks vor Ackermann

Ratsmitglied Ralf Feldmann hatte in einem Brief an die Oberbürgermeisterin (OB) den Plan kritisiert, den Chef der Deutschen Bank zu einer Rede im Schauspielhaus einzuladen. Er hatte sie gefragt: „Sind Sie Herrin oder machen Sie nur einen tiefen Knicks vor der Macht?“ Heute kam die Antwort. In einer gemeinsamen Presseerklärung erklären OB Scholz und PR-Manager Hellen: „Mit Datum vom heutigen Tag haben wir uns bei Herrn Dr. Ackermann in aller Form für die unwürdige Diskussion entschuldigt.“ Die beiden kritisieren „die weitgehend unsachliche Kritik, aber auch die überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse“. Medienprofi Hellen erklärt sein PR-Desaster: „Es wurde bereits im Anschluss an die letzte Herausforderung Zukunft Rede mit Orhan Pamuk im März 2011 bekannt gegeben, dass Dr. Josef Ackermann der kommende Referent ist. Daher überrascht mich auch der Zeitpunkt der Kritik. Hier wurde offensichtlich gezielt das mediale Sommerloch abgewartet.“ Hellen begreift offensichtlich nicht den Anlass der Kritik. Es stimmt zwar, dass die Ackermann-Rede auf seiner Webseite bereits längere Zeit angekündigt war und die Mitteilung auch bis heute immer noch nicht korrigiert ist. Allerdings wurde kein Ort verraten, wo die Inszenierung stattfinden sollte.
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Samstag 30.07.11, 09:19 Uhr

Enttäuschung über entgangenen Spaß 2

Stoibers Gestammelte Werke
target="_blank">Stoibers Gestammelten Werken“ auf youtube. Bleibt zu hoffen, dass die PR-Agentur von Sascha Hellen diesen begnadeten Wortakrobaten trotz des Ackermann-Flops doch noch irgendwann in Bochum live – vielleicht sogar in einem Solo – präsentieren wird.

Freitag 29.07.11, 17:56 Uhr
Ein guter Tag für das Bochumer Schauspielhaus:

Ackermann erfolgreich abgesagt

»Nach der heftigen Kritik an seiner Person hat Josef Ackermann seine Teilnahme an einer Veranstaltung über internationale Finanzmärkte im Bochumer Schauspielhaus abgesagt. Ackermann mache „kein Theater“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank.« Das berichtet das Onlineportal der WAZ-Gruppe.  Als gutes Zeichen hat DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund die Absage bezeichnet. „Der Protest und die angekündigte Gegenveranstaltung haben Wirkung gezeigt,“ so Hermund. „ Jetzt ist der Veranstalter am Zuge sich um einen glaubwürdigen Vertreter für das Thema „Herausforderung Zukunft“ zu bemühen. Man sollte nicht einen Brandstifter zum Feuer löschen engagieren.“ Der DGB hatte bereits für den Termin des geplanten Ackermann-Auftritts eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Schauspielhaus angemeldet. Das Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit wollte bei dieser Veranstaltung die soziale Zukunftsalternative zum Ackermannschen Brutalkapitalismus aufzeigen. Die Planungen waren schon sehr konkret, weil die PR-Agentur von Sascha Hellen die Ackerman-Stoiber-Reitz-Show schon vor etlichen Wochen auf ihrer Webseite angekündigt hatte. In der letzte Wochen wurde dann offiziell bestätigt, dass das Schauspielhaus die Bühne für den Bankenchef und seine Mitspieler bieten soll. Dies provozierte nun zusätzlich noch viele KünstlerInnen, allen voran den ehemaligen Intendanten des Schauspielhauses Frank-Patrick Steckel. Er hatte den Banken-Boss eine hoch verderbliche Person genannt. Mehrere KünstlerInnen kündigten Protestaktionen an und die Lokalpresse berichtete ausführlich darüber. Während die Oberbürgermeisterin und Intendant Weber das Schauspielhaus als beliebig vermietbare städtische Mehrzweckhalle für PR-Auftritte öffnen wollen, gibt es viele KünstlerInnen und TheaterbesucherInnen, die die Bühne des Schauspielhauses nur dem echten Theater gewidmet sehen möchten. Diese Debatte ist noch nicht zu Ende geführt. mehr…


Donnerstag 28.07.11, 11:19 Uhr
Ralf Feldmann zur Haltung der Stadtspitze zum Ackermann-Auftritt:

Ein tiefer Knicks vor der Macht?

Ralf Feldmann, Ratsmitglieder der Linksfraktion im Rat und seit vielen Jahren im Bochumer Friedensplenum aktiv, hat zum geplanten Auftritt von Josef Ackermann im Schauspielhaus Bochum  einen offenen Brief an Oberbürgermeisterin Scholz und Kulturdezernent Townsend verfasst:
»Sehr geehrte Frau Scholz, sehr geehrter Herr Townsend,
am 21. September soll der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann im Schauspielhaus Bochum auftreten in der Veranstaltungsreihe „Herausforderung Zukunft“ des Herrn Hellen, der Sie, sehr verehrte Frau Oberbürgermeisterin, als Schirmherrin verbunden sind. In den vielfältigen – gerade auch lokalen – Wirtschaftskrisen der letzten Jahre sind die Menschen in Bochum immer wieder in großen Demonstrationen gegen die Übermacht der wirklich Herrschenden in unserer Welt aufgestanden – für soziale Gerechtigkeit, für eine solidarische Gesellschaft und für die Verteidigung der Demokratie. Für diese vielen Tausend Bochumer Bürgerinnen und Bürger ist es in der Tat eine Herausforderung, ja Provokation, wenn der führende Exponent des deutschen und europäischen Finanzkapitals Gelegenheit erhält, in unserem geliebten und über die Grenzen unserer Stadt – noch – geachteten Schauspielhaus, einer herausragenden Stätte für Kunst und Kultur, die verderbliche Unkultur des entfesselten neoliberalen Kapitalismus als Hoffnung für die Zukunft zu verkaufen. Gemeinsam mit Herrn Stoiber, als damaliger Regierungschef in Bayern für das Desaster seiner Landesbank hoch verantwortlich, und moderiert von Herrn Reitz, dem es als Chefredakteur der WAZ zunehmend gelungen ist, die führende Zeitung des Ruhrgebiets zu einem alternativlos herrschaftsfrommen Beschwichtigungsblatt in Krisenzeiten zu trimmen. mehr…


Sonntag 24.07.11, 15:14 Uhr

Zukunft mit Ackermann?

Heute endet die erste Spielzeit unter der Intendanz von Anselm Weber im Schauspielhaus Bochum. Die Zauberformel für das zweite Jahr soll das Wort „Zukunft“ sein, das allein 89mal im Magazin für die Spielzeit 2011/2012 genannt wird. Ausgerechnet Josef Ackermann und Edmund Stoiber werden in der Veranstaltungsreihe „Herausforderung Zukunft“ diese Debatte im Schauspielhaus eröffnen.
Viele Bochumer BürgerInnen, denen der ehemalige Intendant Frank-Patrick Steckel eine Stimme verleiht, erleben das als Provokation. In einem öffentlichen Aushang an der Pforte des Schauspielhauses erklärt Intendant Anselm Weber den Beschäftigten, dass er nicht Herr im eigenen Haus ist. Wörtlich: „Es war nicht die Leitung des Schauspielhauses Bochum, die Josef Ackermann … eingeladen hat.“ Ist das eine Distanzierung? Nein. Weber macht sich die Einladung der Hellen Medien Projekte zu eigen und sieht keinen Anlass, Ackermann von seinen Reflexionen abzuhalten: „im Sinne eines pluralistischen offenen Diskurses, durch den die Bühnen der Stadt zum Zentrum einer kritischen, öffentlichen Debatte über unser Zusammenleben in Zukunft werden, ist ein jeder eingeladen, sich den Herausforderungen und Fragen zu stellen.“ 10 Euro Eintritt kostet dieser Diskurs und die Sicherheitsstufe 2, die für den Ackermann Auftritt vorgesehen ist, wird die pluralistische Zukunftsdebatte und das Zusammenleben fördern. Die Erklärung im Wortlaut: mehr…


Samstag 23.07.11, 19:01 Uhr

Michael Townsend ärgert sich 1

Michael Townsend, Bochumer Dezernent für Schule und Kultur hat eine schlechte Woche hinter sich. Erst handelt sich sein Schulverwaltungsamtsleiter ein Disziplinverfahren ein, dann kommt auch noch das Schauspielhaus in Verruf. Offensichtlich war er richtig ärgerlich, als die Ruhr Nachrichten heute mit der Überschrift Ex-Intendant Steckel kritisiert Ackermann-Auftritt im Schauspielhaus ausführlich über die Kritik berichteten. Auf seiner Facebook-Seite schreibt Townsend: „Ich finde, Steckel sollte langsam aufhören, sich in Bochumer Angelegenheiten einzumischen. Die damalige Diskussion um Lammert und Flimm hat doch auch schon gezeigt, dass der reflexhafte Protest verschiedener Alt-68-er nur noch langweilt.“ Wenn er sich da nicht gewaltig täuscht. Max Kühlem erwidert z. B. : „Ich finde eher reflexhafte Kommentare langweilig, die angebliche Alt-68er über einen Kamm scheren und ihnen irgendwelche Reflexe unterstellen. Man sollte lieber mal generell über den Sinn und Unsinn dieser hellenschen Veranstaltungen reden. Diesen Quatsch hat Bochum doch gar nicht nötig.“


Donnerstag 21.07.11, 07:00 Uhr
Frank-Patrick Steckel zum geplanten Ackermann-Auftritt im Schauspielhaus:

Eine Provokation

Der ehemalige Intendant des Bochumer Schauspielhauses Frank-Patrick Steckel hat einen Brief an die Oberbürgermeisterin und den Veranstalter des geplanten Ackermann-Auftritts im Schauspielhaus geschrieben:
Verehrte Frau Scholz, verehrter Herr Hellen –
was versprechen Sie sich von einem Auftritt von Josef Ackermann im Zusammenhang von HERAUSFORDERUNG ZUKUNFT?
Abgesehen davon – warum muss dieser Auftritt ausgerechnet im Schauspielhaus Bochum stattfinden?
Ich war von 1986 bis 1995 Intendant dieses Schauspielhauses. Und ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihnen niemals die Gelegenheit gegeben hätte, eine stockreaktionäre, für jede Zukunft, die den Namen verdient, hoch verderbliche Person wie Herrn Ackermann – und obendrein noch den ebenfalls mehr als zweifelhaften Herrn Stoiber – eine Bühne betreten zu lassen, die der Kunst der Schauspieler und ihrem Bemühen um eine andere Welt vorbehalten ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Ihnen verborgen geblieben sein sollte, welche Rolle insbesondere die Deutsche Bank und Herr Ackermann bei den unheilvollen Entwicklungen gespielt haben, die, unter anderem,
Schlimmerem, die Zukunft unserer Schauspielhäuser aufs (fast schon verlorene) Spiel setzen.
Wenn ich darin nicht irre, handelt es sich bei der Anberaumung des Termins an diesem Ort um eine Provokation.
Sie werden sich auf einigen Protest gefasst machen müssen.
Frank-Patrick Steckel.


Freitag 16.03.07, 14:00 Uhr

Der „Steiger Award“ nur eine Ansammlung von Prominenten?

Die Soziale Liste Bochum kritisiert Inhalt, Durchführung und Stil der Veranstaltungen zur Verleihung des sogenannten „Steiger Award“ am 17. März in Bochum: »Auch nach intensiver Recherche ist es nicht gelungen, einen plausiblen Sinn für den Preis (Award = Belohnung), die Verleihung und die Veranstaltungen herauszufinden. Es sei denn, dass eine Ansammlung von Prominenten und vermeintlichen VIPs schon ein Wert an sich ist.
Vor allem kritisiert die Soziale Liste Bochum, dass dies möglicherweise auch noch mit Sponsorengeldern z. B. der Stadtwerke Bochum erfolgt. Über hohe Eintrittspreise (35 Euro nur für die Veranstaltung, 175 Euro für die Veranstaltung inkl. Dinner mit Preisträgern und Laudatoren) wird dafür gesorgt, dass „man unter sich bleibt“. Was das alles mit dem propagierten Ziel der kulturellen und vor allem sozialen Förderung des Ruhrgebiets zu tun hat, bleibt unerklärlich. mehr…