Die Soziale Liste Bochum kritisiert Inhalt, Durchführung und Stil der Veranstaltungen zur Verleihung des sogenannten „Steiger Award“ am 17. März in Bochum: »Auch nach intensiver Recherche ist es nicht gelungen, einen plausiblen Sinn für den Preis (Award = Belohnung), die Verleihung und die Veranstaltungen herauszufinden. Es sei denn, dass eine Ansammlung von Prominenten und vermeintlichen VIPs schon ein Wert an sich ist.
Vor allem kritisiert die Soziale Liste Bochum, dass dies möglicherweise auch noch mit Sponsorengeldern z. B. der Stadtwerke Bochum erfolgt. Über hohe Eintrittspreise (35 Euro nur für die Veranstaltung, 175 Euro für die Veranstaltung inkl. Dinner mit Preisträgern und Laudatoren) wird dafür gesorgt, dass „man unter sich bleibt“. Was das alles mit dem propagierten Ziel der kulturellen und vor allem sozialen Förderung des Ruhrgebiets zu tun hat, bleibt unerklärlich.Die Preisverleihung des Steiger-Award an den Staatspräsidenten der Islamischen Republik Afghanistan, Karzai, dem von Friedensgruppen seine Nähe zur Bush-Administration der USA vorgeworfen wird und der von Menschenrechtlern wegen der Unterdrückung der Frauen in seinem Land kritisiert wird, soll offensichtlich zur Aufwertung dieses Politikers dienen. Das in dem zeitlichen Zusammenhang mit dem umstrittenen Beschluss zum Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan zu tun, findet unsere besondere Kritik.
Die Soziale Liste Bochum kritisiert die undemokratische Verfahrensweise bei der Presseakkreditierung. So sollen vom veranstaltenden „Büro Hellen“ an der Preisverleihung nur 20 und an dem „anschließenden Dinner mit Preisträgern und Laudatoren“ nur fünf Fotografen teilnehmen können, weil die Rechte offensichtlich schon vermarktet sind. Wir fragen auch: Gehören die Stadtwerke Bochum und andere städtische Einrichtungen zu den Sponsoren jenes zweifelhaften Events? Diese und weitere Fragen wird die Soziale Liste im Rat thematisieren.«
Freitag 16.03.07, 14:00 Uhr