Archiv für den Monat: Januar 2012


Donnerstag 05.01.12, 20:43 Uhr
Vortrag über saharauische Flüchtlingslager

”Im Sande verlaufen”

Am Donnerstag,  den 12. 1. findet um 19.00 Uhr im KulturCafé an der Ruhr-Uni ein Vortrag zu den saharauischen Flüchtlingslagern in der algerischen Sahara statt. In der Ankündigung heißt es: »Seit 1976 leben rund 200 000 saharauische Flüchtlinge in Flüchtlingslagern im Westen Algeriens. Sie flohen vor der bewaffneten Auseinandersetzung um das Territorium der Westsahara zwischen Marokko und der saharauischen Partei POLISARIO. Die beiden Referenten haben im Frühjahr 2011 die Flüchtlingslager besucht und berichten von ihren Erlebnissen, den Gesprächen mit den Menschen, ihrem Alltag und ihrer Geschichte.« Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem AStA der Ruhr-Uni durchgeführt.


Donnerstag 05.01.12, 12:59 Uhr
"Polemik gegen den Sozialstaat und seine kritischen Liebhaber"

Hartz IV und Menschenwürde 1

Am Dienstag, den 17. Januar, lädt  das Asta Referat für Hochschulpolitik der ev. Fachhochschule (EFH) um 18 Uhr zu einer Veranstaltung in der Aula der EFH ein.  Das Thema: Hartz IV – Menschenwürde – Soziale Gerechtigkeit; Polemik gegen den Sozialstaat und seine kritischen Liebhaber. Referent ist Prof. Dr. Albert Krölls. In der Ankündigung heißt es: »Der Sozialstaat ist nicht erst mit der Agenda 2010 nachhaltig in Verruf geraten. In Blütezeiten des deutschen Wirt­schaftswunders und der Vollbeschäftigung noch als beispielhaftes lückenloses Netz der sozialen Sicherheit gepriesen, wird er seit einigen Jahren zunehmend als soziale Hängematte diffamiert, in der sich insbesondere die Arbeitslosen auf Kosten der Gesellschaft ein Faulenzerleben leisten. mehr…


Die Grausamkeiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 17
Mittwoch 04.01.12, 21:17 Uhr

Drogenprobleme verschwinden?

Im Katalog der Grausamkeiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: »Nach dem Ausscheiden der Mitarbeiterin (voraussichtlich 07/2019) und des Mitarbeiters (voraussichtlich 02/2021) können diese Stellen (2,0 Stellen mit 1,5 MAK besetzt) eingespart werden.« Hierbei geht es um Stellen bei der Krisenhilfe, der Drogenberatungsstelle in Bochum. Es gibt kaum andere Beispiele im Streichkonzept von Stadt und Regierungspräsidium, bei denen derartig kommentarlos Daseinsvorsorge entsorgt werden soll. Der „Konsolidierungs-Steckbrief“ im Original.


Mittwoch 04.01.12, 13:30 Uhr

Kompliment für Benedikt Reichel

Eigentlich hätten es alle Menschen in unserer Gesellschaft mitbekommen können, dass die Arbeitslosenstatistik der Arbeitsagentur wenig mit der Realität zu tun hat. Das sind einfach schön gerechnete Zahlen. Am Beispiel der älteren ArbeitnehmerInnen, die aus der Statistik bereinigt werden, konnten dies alle lesenden und sehenden Menschen als Top-Meldungen in der Nachrichten-armen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr wahrnehmen. Aber es gibt offensichtlich Ausnahmen. Die Verantwortlichen in Bochum bei WAZ, Radio Bochum und Stadtspiegel haben dies nicht mitbekommen. Sie veröffentlichten die Stellungnahmen der Arbeitsagentur als hätten sie einen Realitätsbezug. Einzig Benedikt Reichel gibt in den Ruhr Nachrichten einen kleinen Hinweis auf die realitätsnäheren Zahlen. Die heißen in der Verlautbarung der Arbeitsagentur „Unterbeschäftigung“.


Mittwoch 04.01.12, 10:37 Uhr

Antwort des Polizeipräsidiums auf den offenen Brief von Astrid Platzmann

Frau
Astrid Platzmann
Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit,
Gesundheit und Soziales der Stadt Bochum
Grüne Fraktion im Rat der Stadt Bochum
Per Mail

Nachrichtlich den Medien im PP Gebiet
Staatsanwaltschaft und Stadt Bochum
Fraktion der Grünen im Stadtrat

Polizeieinsatz nach versuchtem Tötungsdelikt am 1.1.2012
Bochum-Wattenscheid, Emilstraße 46-48

Ihr offener Brief an Polizeipräsidentin Ewert vom 2.1.2012

Sehr geehrte Frau Platzmann,

da Frau Polizeipräsidentin Ewert noch bis zur kommenden Woche im Urlaub im Ausland weilt, beantworte ich Ihre Fragen als zuständiger Leiter der Direktion Kriminalität beim Polizeipräsidium Bochum.

Bevor ich auf Ihre Fragen im Detail eingehe, möchte ich den aktuellen Ermittlungsstand darstellen. Am 1.1.2012 gegen 05.10 Uhr auf der Hochstraße in Bochum-Wattenscheid wurden von einer männlichen Person insgesamt sechs Schüsse auf drei Männer abgegeben, die dazu führten dass ein Mann in Brust und an der Hand verletzt, ein weiterer ins Bein getroffen wurden. Die dritte Person blieb unverletzt. Nach den Geschädigtenangaben entfernte sich der Tatverdächtige unmittelbar mit einem PKW Mercedes Benz, dunkel mit italienischem Kennzeichen, in dem noch zwei weitere Personen – auch Männer – saßen.
Das beschriebene Fahrzeug wurde bereits gegen 05.30 Uhr parkend und verlassen mit noch warmer Motorhaube von Fahndungskräften vor dem Haus Emilstraße 48 festgestellt. Der Auffindeort liegt ca. drei km vom Tatort entfernt.
Die ersten Beschreibungen der Geschädigten hatten bereits ergeben, dass die Tatverdächtigen, wie die Geschädigten auch, einen Migrationshintergrund hätten. Die beiden als Übergangswohnheime für Asylbewerber genutzten Häuser Emilstraße 46 und 48 wurden sofort von Einsatzkräften umstellt, weil zu vermuten war, dass sich die Tatverdächtigen in diese Häuser begeben hatten.
Weil es sich bei den Gesuchten um Personen handelte, die bereits rücksichtslos und gezielt von einer Schusswaffe Gebrauch gemacht hatten, wurde auf eine sofortige Durchsuchung des Hauses verzichtet. Diese hätte sowohl das Risiko des erneuten Schusswaffengebrauchs der Tatverdächtigen auf Polizeibeamte beinhaltet wie auch eine Geiselnahme bei den Hausbewohnern zur Erzwingung der Flucht auslösen können.
Beide Häuser wurden, als entsprechend geschützte und speziell ausgebildete Einsatzkräfte aus dem Land zusammen gezogen waren, gezielt Wohnung für Wohnung nach den namentlich noch nicht bekannten Tatverdächtigen durchsucht.
Es wurden alle angetroffenen männlichen Personen, auf die die Beschreibung des Schützen zutreffen konnte, gefesselt und zur Suche nach Schussabgabespuren an den Händen sowie zur Identitätsfeststellung dem Polizeipräsidium zugeführt. Dabei handelte es sich um 13 Personen, weil ein erkennbar blinder Mann sofort als Tatverdächtiger ausgeschlossen werden konnte.
Frauen und Kinder wurden weder gefesselt noch sonst Zwangsmaßnahmen unterzogen.
Alle Unverdächtigen wurden unmittelbar nach Abschluss der Maßnahmen entlassen. Zwei Personen konnten dabei als Halter des PKW bzw. als dessen Sohn und Träger des Fahrzeugschlüssels identifiziert werden. Diese beiden Personen wurden festgenommen und im Laufe des 2.1.2012 nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft entlassen, weil die vorliegenden Verdachtsgründe noch keinen dringenden Tatverdacht begründeten.
Bei den Maßnahmen handelte es sich um Durchsuchungen zur Ergreifung von flüchtigen Tatverdächtigen von Verbrechen und um damit korrespondierende Maßnahmen zur Sicherung von Tatspuren sowie um Identitätsfeststellungen. Alle Maßnahmen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum vom Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bochum angeordnet.
Nun zu Ihren Fragen, die ich durchnummeriert habe:
1. Ist es richtig, dass alle männlichen Bewohner über 18 Jahre zunächst festgenommen wurden?
Nein, es wurden insgesamt 13 männliche Personen, die als Tatverdächtige in Betracht kommen konnten gefesselt zum Polizeigewahrsam verbracht. Dort wurden Schmauchspuren genommen und die Identität festgestellt, danach wurden 11 Personen entlassen, weil zwei Personen mit dem Tatfahrzeug in Verbindung zu bringen waren. Die Fesselung war erforderlich, um ein Abreiben oder anderweitiges Verändern der möglichen Spuren zu verhindern.

2. Wäre das Vorgehen bei vergleichbarer Sachlage in einem üblichen Mietshaus mit 22 Personen identisch gewesen?
Ja.
a. Wären auch hier alle männlichen Bewohner über 18 Jahre zunächst verhaftet worden?
Ja, wenn nicht andere Gründe den Anfangsverdacht sofort hätten entfallen lassen, wie z. B. ein Körpergebrechen

b. Wäre es auch hier zu einem Einsatz von 100 SEK-Beamten und Hubschraubern gekommen?
Ja, wobei zwar weit über 100 Polizisten im Einsatz waren, dies aber auch zum Zwecke der Absperrung, für Ermittlungen und der Anteil der Beamten des Spezialeinsatzkommandos war deutlich geringer. Hubschrauber wie auch Spür- und Suchhunde wurden zur Absuche des Geländes um die Häuser, um das Fahrzeug und zur Suche nach der Tatwaffe eingesetzt.

3. Welcher Art sind die Verletzungen der drei Menschen, die noch Stunden nach dem Einsatz ärztliche Hilfe benötigten?

Nach allen uns vorliegenden Erkenntnissen wurde bei dem Einsatz niemand verletzt. Eine Frau war kurz vor dem Einsatz operiert worden und wurde deshalb ärztlich betreut. Eine andere Person stellte sich als Dialyse-Patient heraus und wurde deshalb bevorzugt behandelt und sehr zeitnah nach dieser Feststellung entlassen.

4. Wie ist es zu den Verletzungen dieser Menschen gekommen?
Die Antwort entfällt

5. Sind die Verletzten die drei Personen, die nach der Berichterstattung in den Medien zunächst als Verdächtige festgenommen wurden?

Es sind letztlich zwei Personen festgenommen worden, die keine Verletzungsspuren aufwiesen.

6. Wurde der Tatverdacht gegen Bewohner des Übergangsheimes bzw. Besucher des Heimes bestätigt.

Der Tatverdacht besteht unverändert fort und wird sich, wenn das Gutachten über Schmauchspuren vorliegt, ggf. erhärten bzw. wenn andere Ermittlungsergebnisse hinzutreten. Richtig ist, dass es sich bei den Verdächtigen nicht um Bewohner sondern um Besucher von Bewohnern handelt.

Ergänzend zu Ihren Fragen sei noch auf Folgendes hingewiesen:

Ich war selbst von 12.30 Uhr bis 15.00 Uhr und von 16.00 bis ca. 18.30 Uhr am Objekt Emilstraße. Ich habe dort sowohl mit Anwohnern, eintreffenden Angehörigen als auch den Bediensteten der Stadt, die für die Unterkunft zuständig sind, gesprochen.

Insbesondere die städtischen Bediensteten haben vorbildlich sowohl die Polizei mit Informationen unterstützt als auch dann in der Kommunikation mit den Betroffenen und Angehörigen sehr gute Verständigungsarbeit geleistet. Bis heute besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen diesen Bediensteten und der Ermittlungskommission.

Ich habe jedem fragenden Bewohner Rede und Antwort gestanden und dabei dann regelmäßig Verständnis feststellen können. Gleichermaßen waren alle dem Polizeigewahrsam zugeführten Menschen ruhig und verständnisvoll.

Unstreitig führt das Eindringen von Spezialeinsatzkräften bei Betroffenen zu Erschrecken, Schock, ggf. auch einem Trauma. Allerdings würde eine solche Diskussion anders geführt, wenn es zu weiteren Schüssen, zu einer Geiselnahme oder Ähnlichem gekommen wäre.

Dieses Dilemma ist für Polizei nur schwer aufzulösen und die Entscheidungen werden unter großem Zeit und Handlungsdruck gefällt.

Mit dieser Maßnahme haben wir durch bewusstes Zeigen von einer großen polizeilichen Übermacht mit entsprechender Professionalität und durch sehr konsequentes und entschiedenes Vorgehen etwaige Flucht- oder Befreiungspläne der Tatverdächtigen versucht, im Keim zu ersticken. Wir haben dabei in Kauf genommen, dass Zeit bleibt, um die Tatwaffe(n) zu entsorgen, was gleichzeitig die davon ausgehenden Gefahren minimiert.

Die Annahme, dass die Insassen des als Tatfahrzeug anzusehenden Wagens vor dem Objekt dann in eines der beiden Häuser geflüchtet sind und sich dort verborgen hielten, hat sich aufgrund der Feststellungen zu den beiden Hauptverdächtigen wie auch durch die eingesetzten Spürhunde bestätigt. Mit Blick auf die sehr kurze Zeitspanne zwischen Tat- und Fahrzeugentdeckung dürften sich der Täter und dessen Begleiter (Mittäter) daher unter den 13 überprüften Personen befunden haben.

Seitens der Polizei werden alle materiellen Schäden erstattet und Sie weisen zu Recht darauf hin, dass seitens des Sozial- und Jugendamtes professionell schon am Einsatztage gearbeitet wurde.

Ich hoffe, damit die Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben und sowohl Herr Sprogies, als Vertreter der Polizeipräsidentin wie auch Frau Ewert selbst in der kommenden Woche oder ich stehen gerne als Gesprächspartner für ergänzende Fragen zur Verfügung.

Da Ihr Brief – wofür ich vollstes Verständnis habe – als offener Brief abgefasst wurde, stelle ich diesen Brief parallel zur Information an Sie ebenfalls allen in Bochum erscheinenden oder sendenden Medien zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Gez.

Andreas Dickel

Leiter Direktion Kriminalität


Mittwoch 04.01.12, 10:16 Uhr
Zum Großeinsatz der Polizei am Sonntag in Wattenscheid

Fragen und Antworten

Der Leiter der Direktion Kriminalität im Bochumer Polizeipräsidium Andreas Dickel hat in einer ausführlichen Stellungnahme auf den offenen Brief von Astrid Platzmann geantwortet, in dem sie Fragen zum Polizeieinsatz am vergangenen Sonntag in den Übergangsheimen in Wattenscheid formuliert hatte. Anna Conrads, innenpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, hat den Antrag gestellt, den Vorgang am Donnerstag im Innenausschuss des Landtages zu behandeln.


Dienstag 03.01.12, 21:02 Uhr

Redaktionssitzung von bo-alternativ.de

Am kommenden Freitag, den 6. Januar trifft sich um 20.00 Uhr die Redaktion von bo-alternativ.de in der entflammBar im Sozialen Zentrum. Wer schon immer mal Kritik oder Anregungen persönlich los werden wollte, ist herzlich eingeladen. Wer gar bei bo-alternativ.de mitarbeiten möchte, ist noch herzlicher eingeladen. Übrigens: Am ersten Freitag im Monat gibt es in der entflammBar immer köstliche Cocktails. Außerdem ist Schrottwichteln!


Dienstag 03.01.12, 20:52 Uhr

NPD jetzt mit akademischem Referenten

Das Internetportal NRW rechtsaußen berichtet: »Was ein richtiger (Kommunal-)Parlamentarier ist, der braucht auch Personal. Claus Cremer, NPD-Landesvorsitzender und einziges Ratsmitglied seiner Partei in Bochum, hat nun einen „Referenten“. Als „Referent der NPD im Rat der Stadt Bochum“ jedenfalls unterzeichnete Markus Schumacher heute eine auf der Homepage des NPD-Kreisverbandes veröffentlichte Mitteilung. Kommunalpolitisch unerfahren ist der 34-Jährige nicht. 2004 war er für die NPD in den Stadtrat von Hattingen gewählt worden. Im Sommer 2007 musste er sein Mandat jedoch wieder abgeben. Schumacher hatte seinen Hauptwohnsitz nach Bochum verlegt. Hattingens Rat beschloss daraufhin am 14. Juni 2007 einstimmig, dass er seinen Sitz in der Stadtverordnetenversammlung von Bochums Nachbarstadt damit verloren hatte. mehr…


Die Grausamkeiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 16
Dienstag 03.01.12, 17:20 Uhr

Keine Pflege der Naturschutzgebiete? 1

Im Katalog der Grausamkeiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: »Im Rahmen der Einsparungen sollen die Pflegestandards im Bereich der Naturschutzgebiete neu konzipiert werden. Durch Reduzierung dieser Standards soll eine Einsparung erreicht werden. Dadurch können Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in diesen Bereichen (insb. Wiesenflächen, Feuchtbiotope, Kopfweiden) nicht mehr im vollem Umfang gewährleistet werden. Dem entsprechend ist die konzeptionelle Entwicklung der Naturschutzgebiete in Bochum anzupassen.« Diese Maßnahme soll 18.900 € Entlastung für den kommunalen Haushalt bedeuten. Der „Konsolidierungs-Steckbrief“ im Original.


Dienstag 03.01.12, 16:31 Uhr

Fragen an den Innenausschuss

Die Linksfraktion im Rat schreibt: »Am frühen Sonntagmorgen hat es in Wattenscheid eine Schießerei mit zwei (schwer-) verletzten Personen gegeben. Die geflohenen Täter vermutete die Polizei im Flüchtlingsheim in der Emilstraße. Daraufhin stürmte ein Sondereinsatzkommando mit ca. 100 Einsatzkräften das Flüchtlingsheim. Alle Wohnungstüren wurden aufgebrochen und alle männlichen Bewohner vorübergehend festgenommen. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat Uwe Vorberg: „Auf uns macht das einen sehr aggressiven Eindruck und uns stellt sich die Frage, ob das Vorgehen angemessen war. Schließlich handelt es sich bei den Flüchtlingen um Menschen, die vielfach traumatisiert sind und oft schlechte Erfahrungen mit den heimischen Sicherheitskräften gesammelt haben. Allein 50 Kinder waren von diesem Einsatz betroffen. mehr…


Dienstag 03.01.12, 14:18 Uhr
Großeinsatz der Polizei in zwei Übergangsheimen

Fragen an die Polizei 1

Am Sonntag sind in Wattenscheid zwei Personen durch Schüsse verletzt worden. Der Tatverdächtige hat anschließend sein Fahrzeug vor den Übergangswohnheimen in der Emilstraße abgestellt. Daraufhin kam es zu einem Großeinsatz der Polizei. Astrid Platzmann, grüne Bürgermeisterin und Vorsitzende des Ausschusses des Stadtrates für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat in einem offenen Brief an die Polizeipräsidentin formuliert: „Mit Bestürzung habe ich aber auch die Mitteilung von Frau Dr. Ott, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen, zum Polizeieinsatz am 01.01.2012 im Übergangswohnheim Emilstraße, zur Kenntnis genommen.“ Weiter schreibt Astrid Platzmann: „In dem im Schreiben von Frau Ott geschilderten Maße erscheint mir das Vorgehen in Wattenscheid als unverhältnismäßig. In dem betroffenen Übergangswohnheim leben 22 Familien, insgesamt 107 Personen, davon 50 Kinder unter 18 Jahren. Wie sich ein solcher Einsatz: Stürmen der Wohnung auf z.T. durch Staatsgewalt traumatisierte Menschen und Kinder auswirkt, mag man sich kaum vorstellen. Für mich stellen sich einige Fragen: Ist es richtig, dass alle männlichen Bewohner über 18 Jahre zunächst festgenommen wurden? Wäre das Vorgehen bei vergleichbarer Sachlage in einem üblichen Mietshaus mit 22 Parteien identisch gewesen? Wären auch hier alle männlichen Bewohner über 18 Jahre zunächst verhaftet worden? Wäre es auch hier zu einem Einsatz von 100 SEK-Beamten und Hubschraubern gekommen?“
Alle Festgenommenen sind inzwischen wieder aus der Haft entlassen. Der Brief von Astrid Platzmann, der Vermerk von Heide Ott, die Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.


Vermerk der Leiterin des Bochumer Sozialamtes zu einer Polizeiaktion am 1. 1. 2012
Dienstag 03.01.12, 14:13 Uhr

Polizeilicher Großeinsatz

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den frühen Morgenstunden des 1. Januar 2012 kam es auf der Hochstraße zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit Schusswaffengebrauch und drei verletzten Personen.
Der Täter flüchtete zur Emilstraße, wo er vor den Gebäuden unseres Wohnheimes seinen Wagen abstellte und sich offenbar in diesem Bereich auch aufhielt.
Aufgrund dieser Situation kam es zu einem polizeilichen Großeinsatz mit rd. 100 Personen des SEK – Sondereinsatzkomando, die 2 Gebäude umstellten und anschließenden die Wohnungen stürmten.
Bei dem Einsatz wurden die erwachsenen männlichen Bewohner festgenommen und zur Vernehmung gebracht. Alle Festgenommenen wurden im Laufe des Tages wieder frei gelassen und sind in die Einrichtung zurückgekehrt.
Kurze Zeit nach Bekanntwerden der polizeilichen Aktion, haben wir den Kontakt und die Betreuung der Bewohner im Übergangsheim aufgenommen und auch durch ärztliche Unterstützung die ersten Schritte eingeleitet.
Im Laufe des Tages haben wir mehrfach mit den Bewohnern gesprochen und uns in den Abendstunden erneut mit allen Betroffenen ausgetauscht. Dabei wurde nochmals für drei Personen medizinische Versorgung organisiert.
Für die Nacht vom 01. auf 02.01.12 wurde ein Wachdienst eingesetzt, da es durch den polizeilichen Einsatz zu Beschädigungen an den Türen kam.
Die BewohnerInnen werden weiterhin durch uns sozialarbeiterisch betreut und die  Kinder durch das Jugendamt begleitet.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ämter 50 und 51 sind vor Ort.
Sicherungs- und Reparaturbedarfe werden zur Zeit aufgenommen und durch uns veranlasst.
Betroffen von dem Einsatz sind 22 Familien mit ingesamt 107 Personen, davon 50 Kinder unter 18 Jahren. Die Bewohner stammen mehrheitlich aus Syrien, Kosovo, Irak, Aserbaidschan, Armenien, Russische Förderation, Serbien.
Wir werden Sie über die Entwicklung weiter auf dem Laufenden halten.
Die Bezirksverwaltungsstelle Wattenscheid, die Fraktionen und die Mitglieder des ASG sind/werden parallel informiert

Gruß
Heide Ott


Dienstag 03.01.12, 12:23 Uhr

Massenarbeitslosigkeit im Dezember

Die Arbeitsagentur Bochum hat ihre monatliche Statistik veröffentlicht. In der Pressemitteilung heißt es: „Der Arbeitsmarkt ist auch im Dezember weiter stabil. Mit insgesamt 17.125 Arbeitslosen waren zwar in diesem Monat in Bochum 0,4 Prozent oder 76 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im November. Die Arbeitslosenquote blieb aber konstant bei 9,4 Prozent.“ Die Formulierung „arbeitslos gemeldet“ ist irreführend. Richtig müsste es heißen: „17.125 Menschen werden in der Arbeitslosenstatistik der Agentur geführt“. Die Bochumer Arbeitsagentur schickt vorbildlicher Weise am Ende ihrer Pressemitteilung auch realitätsnähere  Zahlen mit. In der Rubrik „Unterbeschäftigung“ werden auch die Arbeitlosen aufgeführt, die durch ihre Teilnahme an Maßnahmen oder schlicht durch statistische Tricksereien nicht in der offiziellen Statistik auftauchen. Die hier genannte Zahl von 22.847 Arbeitslosen nähert sich schon etwas mehr der Realität.  Hinzurechnen muss man dann noch diejenigen, die unfreiwillig Minijobs oder Teilzeitbeschäftigungen haben. Schließlich gibt es noch eine Reihe von Leuten, die sich nicht arbeitslos melden, weil sie die Repressionsmaßnahmen von Arbeitsagentur oder Jobcenter nicht über sich ergehen lassen möchten. Alles zusammen addiert ist es dann angemessen, von Massenarbeitslosigkeit zu sprechen.


Dienstag 03.01.12, 10:35 Uhr

Neujahrsempfang der Linksfraktion

Die Linke im Rat lädt zu ihrem Neujahrsempfang ein und schreibt: »Er findet statt am Dienstag, den 10. Januar um 18.00 Uhr im Museum Bochum, Kortumstr. 147. Vor dem Empfang bietet Museumsleiter Hans Günter Golinski eine kostenlose Einführung in die Ausstellung „Niemandslicht“ mit Fotografien von Ursula Schulz-Domburg an. Die Führung beginnt um 17.00 Uhr. Gute Bildung ist auch ein Schlüssel für die spätere berufliche Entwicklung. Bisher bleibt der Schulerfolg von Kindern mit Migrationshintergrund jedoch auch in Bochum hinter dem der Kinder mit deutscher Muttersprache zurück. Nicht weil sie weniger begabt wären oder ihre Eltern desinteressiert, sondern weil der Schatz der zweiten Sprache, den sie mitbringen, im Regelunterricht nicht gefördert wird. Die Linksfraktion hat sich deshalb im vergangenen Jahr für die Einrichtung interkultureller Schulen in Bochum eingesetzt. Gunhild Böth, Vizepräsidentin des Landtags und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion NRW, wird dieses Thema in ihrem Grußwort aufgreifen. Danach gibt der Bochumer Ratsfraktionsvorsitzende, Uwe Vorberg, einen kurzen politischen Rückblick auf das vergangene Jahr. mehr…


Dienstag 03.01.12, 10:05 Uhr

BoFo unterstützt BLOCK Dresden 2012

Das Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur – BoFo e.V. unterstützt den diesjährigen Aufruf des Bündnisses „Dresden Nazifrei“.
„Auch in diesem Jahr wollen wir uns den Rassisten nicht nur in Langendreer, Bochum, Dortmund oder Wuppertal entschlossen entgegenstellen, sondern wie auch in den vergangenenen Jahren in Dresden. Daher haben wir vom BoFo den Aufruf  „BLOCK Dresden 2012″ unterschrieben und werden bei der Mobilisierung in Bochum und Umgebung für die Dresdener Demo im Februar tatkräftig mithelfen“, so das antirassistische Bochumer Forum.
Hier der Aufruf im Wortlaut


Dienstag 03.01.12, 09:31 Uhr

Medien-Workshop für Jugendliche

Die Bochumer Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen, MdB Die Linke und der Deutsche Bundestag laden gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Jugendpresse 30 junge Journalistinnen und Journalisten zu einem Workshop nach Berlin ein. „Junge Menschen, die eine journalistische Karriere planen, haben hier die Möglichkeit, einen Einblick in das politische Tagesgeschehen bekommen. Da ich selbst auch journalistisch tätig bin, weiß ich wie wertvoll ein solcher Einblick für angehende Journalistinnen und Journalisten sein kann und hoffe auf viele interessante Bewerbungen“, so Sevim Dagdelen. Eine Woche lang werden die Jugendlichen hinter die Kulissen des parlamentarischen und medialen Geschehens in der Hauptstadt blicken. mehr…


Die Grausamkeiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 15
Montag 02.01.12, 21:50 Uhr

380.000 Euro weniger für die VHS?

Im Katalog der Grausamkeiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: »Die bisher zusätzlich zu den förderbaren Pflichtstunden angebotenen 32.800 Unterrichtseinheiten sollen einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen werden. Durch die aus dieser Überprüfung resultierenden Konsequenzen werden 380.000 € eingespart. Als Konsequenz dieser Überprüfung ist denkbar, dass nur noch solche Kurse durchgeführt werden, die die durch sie verursachten variablen Kosten decken (z.B. Honorarkräfte, Material, speziell angemietete Räume) und darüber hinaus einen Kostendeckungsbeitrag zu den Fixkosten der VHS erwirtschaften. Diejenigen Kurse, die diese Vorgabe nicht erfüllen, können nicht stattfinden – es sei denn, dass durch einen anderen Kurs der Kostendeckungsbeitrag mit erwirtschaftet wird. Gleichzeitig müssen neben der regulären Entgeltstruktur die Ermäßigungstatbestände überprüft und nötigenfalls angepasst werden. Sofern durch die Erhöhung von Kursgebühren oder Änderungen an den Rahmenbedingungen weniger als 380.000 € eingespart werden können, müssen die unwirtschaftlichen Angebote entfallen.« Mit „förderbaren Pflichtstunden“ ist hier der Teil der Unterrichtsstunden gemeint, der  über das Weiterbildungsgesetz NRW vom Land finanziert wird. In dem Vorschlag wird nicht erwähnt, dass die Teilnahmegebühren für VHS-Kurse in den letzten Jahren gigantisch erhöht worden sind.  Der „Konsolidierungs-Steckbrief“ im Original.


Montag 02.01.12, 21:47 Uhr

Der Begriff der Natur & Kritische Theorie 1

In der Reihe “Politischer Dienstag” geht es am 10. Januar  um 18.30 Uhr im KulturCafé an der Ruhr-Uni um das Thema: „Der Begriff der Natur in der Kritischen Theorie“ Referent ist Georg Spoo. In der Ankündigung heißt es: »Die „Kritische Theorie“ umfaßt bekannte Denker wie Adorno, Marcuse oder Horkheimer und ist untrennbar mit Begriffen verbunden, die fast zu Schlagwörtern geworden sind. Worte wie Kulturindustrie, die autoritäre Persönlichkeit oder Verdinglichung finden sich – mal mehr und mal weniger bestimmt – in zahlreichen Diskussionen wieder. Dass sie so einen bleibenden Einfluß gewinnen konnte, liegt sicherlich nicht nur an dem Einfluss, den die Denker selber hatten, sondern an ihrer Grundkonzeption. Die Kritische Theorie bezog die Marxsche Kritik kapitalistischer Produktion radikaler als die meisten anderen Marxisten auf alle Sphären der bürgerlichen Gesellschaft. mehr…


Montag 02.01.12, 21:26 Uhr

Einladung zum Euromayday 2012

Die Euromayday-Initiative schreibt: »Am Montag den 16. Januar, möchten wir mit dem ersten regulären Vorbereitungstreffen für den Euromayday 2012 ins neue Jahr starten. Das Treffen findet um 19:30 Uhr in Sozialen Zentrum in Bochum statt. Ihr seid eingeladen euch mit euren Ideen und Themen zu beteiligen. Eine Entscheidung ist allerdings schon gefallen: Nachdem der Euromayday Ruhr in 2010 und 2011 jeweils in Dortmund stattfand, möchten wir ihn in diesem Jahr in Bochum veranstalten. Ein wichtiger Slogan des Euromayday Ruhr im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 war: »Unsere Leben sind keine Geschäftsidee!« Auch in 2012 möchten wir versuchen unterschiedliche Themen, Konflikte und Kämpfe zu bündeln, um sie auf der Straße zum tanzen zu bringen. Ein erster Gedanke zum möglichen Motto 2012 lautet: »Das Gemeinsame aneignen«. Zu dieser zunächst noch recht abstrakt klingenden Idee, soll es beim ersten Treffen einen kurzen Input zur Diskussion geben. Die Fragen  dazu könnten lauten: Was bedeutet gesellschaftliche Arbeit? Was sind Gemeingüter? Was bedeute Produktion des Gemeinsamen? Wer eignet sich wie den Reichtum des Gemeinsamen an? Soviel zu unseren ersten Ideen. Aber noch ist alles offen. Also kommt zum Treffen und gestaltet mit uns gemeinsam den Euromayday 2012.«


Die Grausamkeiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 14
Sonntag 01.01.12, 18:20 Uhr

Bochumer Brunnen sollen versiegen 1

Im Katalog der Grausamkeiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: „Ab 2013 sollen schrittweise sämtliche Brunnen und Wasserspiele im Stadtgebiet abgeschaltet werden, um Verbrauchs- und Reparaturkosten in Höhe von ca. 14.000 EUR einsparen zu können. Es werden dann nur noch die nötigsten werterhaltenden Wartungsmaßnahmen durchgeführt, um zeitweise dem vollständigen Verfall der Anlagen vorzubeugen.“ Der „Konsolidierungs-Steckbrief“ im Original.