Dienstag 03.01.12, 14:18 Uhr
Großeinsatz der Polizei in zwei Übergangsheimen

Fragen an die Polizei 1


Am Sonntag sind in Wattenscheid zwei Personen durch Schüsse verletzt worden. Der Tatverdächtige hat anschließend sein Fahrzeug vor den Übergangswohnheimen in der Emilstraße abgestellt. Daraufhin kam es zu einem Großeinsatz der Polizei. Astrid Platzmann, grüne Bürgermeisterin und Vorsitzende des Ausschusses des Stadtrates für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat in einem offenen Brief an die Polizeipräsidentin formuliert: „Mit Bestürzung habe ich aber auch die Mitteilung von Frau Dr. Ott, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen, zum Polizeieinsatz am 01.01.2012 im Übergangswohnheim Emilstraße, zur Kenntnis genommen.“ Weiter schreibt Astrid Platzmann: „In dem im Schreiben von Frau Ott geschilderten Maße erscheint mir das Vorgehen in Wattenscheid als unverhältnismäßig. In dem betroffenen Übergangswohnheim leben 22 Familien, insgesamt 107 Personen, davon 50 Kinder unter 18 Jahren. Wie sich ein solcher Einsatz: Stürmen der Wohnung auf z.T. durch Staatsgewalt traumatisierte Menschen und Kinder auswirkt, mag man sich kaum vorstellen. Für mich stellen sich einige Fragen: Ist es richtig, dass alle männlichen Bewohner über 18 Jahre zunächst festgenommen wurden? Wäre das Vorgehen bei vergleichbarer Sachlage in einem üblichen Mietshaus mit 22 Parteien identisch gewesen? Wären auch hier alle männlichen Bewohner über 18 Jahre zunächst verhaftet worden? Wäre es auch hier zu einem Einsatz von 100 SEK-Beamten und Hubschraubern gekommen?“
Alle Festgenommenen sind inzwischen wieder aus der Haft entlassen. Der Brief von Astrid Platzmann, der Vermerk von Heide Ott, die Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.


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