Willkommen auf unserer Webseite!

Es­ther Be­ja­ra­noEsther Bejarano, Überlebende der Shoa und Musikerin des sogenannten Mädchen-Orchesters in Auschwitz-Birkenau, war zeitlebens Kämpferin, Aufklärerin  und Mahnerin gegen Faschismus, Antisemitismus und Rassismus. Ihre Vorträge bei Veranstaltungen sowie Konzerte mit Sohn und  Tochter und der Microphone-Mafia bleiben uns immer in würdiger Erinnerung!

Rojbas, Merhaba, Bonjour, Guten Tag –

nachdem 2022 uns den Rücken zugewandt hat, nähern wir uns langsam dem Ende unserer halbjährigen Pause. Einige neue Songs sind entstanden. Wir freuen uns auf euch im Mai. Konzertanfragen nehmen wir natürlich  gerne entgegen. Einige Konzerte in 2023 sind mittlerweile auf unserer Homepage bei Terminen angekommen.

Unseren politischen Blick am Puls der Zeit setzen wir fort ( angesichts der Ereignisse länger als sonst):

Solidarität und einen Strauß roter Rosen für die freiheitsliebende Bevölkerung im Iran. Für die Frauen in Teheran, Meshed, Täbriz bis hin nach Rojhilat /Ost-Kurdistan, die endlich ein freies und eigenständiges Leben, jenseits von Patriarchat und Mullah-Herrschaft, führen wollen und werden. Das Ziel ist nah.

Von welchem religiösen Herrschafts- und Vernichtungswahn alte bärtige Männer im Iran getrieben sind, haben Todesurteile, deren Tenor  “ Demos seien Feindschaft gegen Gott “ und Hinrichtungen gezeigt.

Jin-Jiyan-Azadi! ( kurdisch:) Frau. Leben. Freiheit!)

Darüber hinaus gilt unsere uneingeschränkte Solidarität den Erdbebenopfern in der Türkei und im türkischen sowie syrischen Teil Kurdistans. Wir alle haben die schrecklichen Bilder der Zerstörung und das Leid der Menschen vor Augen.

Wer spenden will und kann, möge das tun. Mehr noch: Dringlichkeit hat in diesem Fall hohe Priorität. Unterstützt den Kurdischen Roten Halbmond, NGO – 1993 gegründete und international tätige humanitäre Hilfsorganisation:

HEYVA SOR A KURDISTANE e.V. / IBAN: DE49370502990004010481 / BIC: COKSDE33XXX / Stichwort: Erdbebenhilfe

Vielen Dank! (kurdisch: Gelek Spas )

Im Kontext einer Welt in schweren Turbulenzen, die u.a. zu mehr autokratischen Herrschaftsverhältnissen geführt haben ( China, Türkei, Russland usw. ), fordert dazu auf, sich mit diesen Entwicklungen auseinanderzusetzen.

Ein Jahr Krieg in der Ukraine ist vergangen. Ein Jahr “ Kampf um Propaganda-Gehör “ gleichwohl. Selbstherrscher Putin setzt weiterhin auf Eskalation. Die von ihm bezeichneten Spezial-Operationen ( das Wort Krieg steht laut neuem Mediengesetz unter Strafandrohung ) fanden nicht nur im zweiten Tschetschenien-Krieg, wo verbrannte Erde und Massengräber hinterlassen  und  ein Russland-treuer Tschetschene (  Ramsan Kadyrow ) an die Macht katapultiert wurde, statt, sondern auch in Afghanistan und aktuell in der Ukraine. Doch wen haben  militärische Konfliktfelder wie Afghanistan oder Tschetschenien damals  und überhaupt interessiert? Wo fanden die Betroffenen  und deren Angehörige Bereitschaft des Zuhörens oder erfuhren Öffentlichkeit im allgemeinen?  Wohl nur im Niemandsland der Geschichte….

Mit welchen Aktionsformen gegen die Opposition in Russland vorgegangen wird, ist bekannt. Anna Politkowskaja, Boris Nemzow oder Alexander Litwinenko stehen exemplarisch für alle anderen durch mutmaßlich russische Dienste ermordeten Menschen. Oligarch Beresowski  wurde erhangen in seinem Haus in London aufgefunden. Yukos-Öl Magnat Chodorkowski dagegen verschwand für 10 Jahre in einem Arbeitslager, seine Reichtümer vom Kreml konfisziert. Sie alle galten als Kritiker*innen des bestehenden Systems.

Nachdem  ein anderer Oligarch namens Pugatschow die Machtübergabe von Jelzin an den zu dieser Zeit noch recht unbekannten Putin organisiert hat, pflegt Letzterer ein gutes Verhältnis zur russischen Oligarchie jeglicher ökonomischer Coleur, die ihn in Perioden kaum gefüllter Staatskassen durch ihre Milliarden unterstützten. Das neue Zeitalter hieß Privatisierung ,was mehr und mehr in der Verarmung der russischen Bevölkerung gipfelte. Die Superreichen dagegen waren angesichts der zu erwartenden Profite hoch erfreut. Mit auf den Weg gab Putin ihnen aber  schon vor vielen Jahren den Ratschlag:  “ ihr könnt tun und lassen, was ihr wollt, aber mischt euch nicht ein in meine Politik“. Mit dieser Aussage und der inhaltlichen Aufforderung nach Unterwürfigkeit, wurden die Oligarchen  zu Komplizen von Korruption, Ausbeutung und Kriegsunterstützung gemacht.

Ukraine: Wer die Propaganda kontrolliert, hält einen Trumpf des Machtkarussells in Händen. Propagandakriege sind jedoch immer auch “ Informationskriege „. Manchmal sind sie aber kontraproduktiv, wie der Vietnamkrieg, dessen kriegsverbrecherischen TV-Aufnahmen als Beweise ( Reporter W. Cronkite ) in die Wohnzimmer der US-Amerikaner*innen transportiert wurden. Diese waren entsetzt und es gab stetig wachsenden Widerstand – the progessive peoples choice -,  gegen eine Kriegspolitk von Präsident Johnson, die im Verlauf zum Verlassen des Landes mitsamt US-Armee führte. Dann folgten der Irak oder Afghanistan. Im Zeitalter schneller Datenübertragungen finden Ereignisse heute in Windeseile Wahrnehmung, bevor Fakten genauer überprüft werden können. Zudem entsteht ein Betätigungsfeld für Verschwörungsliebhabende. Das gilt insbesondere für Kriegsverbrechen, die von  beteiligten Kriegsparteien begangen werden. Massaker an der Zivilbevölkerung in der Ukraine auf der einen Seite, gefangene und hingerichtete russische Soldaten auf der anderen. Selenskij als ehemaliger Comedian ist mit seiner Propagandastrategie sehr erfolgreich. Rhetorisch zwar ansprechend, bewegt er sich aber auf patriotisch-nationalistisch dünnen Eis. Mittels des Kampfes um Propagandahoheit nutzt er die Palette sozialer Medien, die bei der ukrainischen Bevölkerung auf fruchtbaren Boden fällt. Das zeigt auch seine Präsenz in der Öffentlichkeit. So scheint er allgegenwärtig  und wahrnehmbar zu sein und schwimmt wie ein Fisch im Wasser. Die ihm gebotene Bühne und Öffentlichkeit der westlichen Medien und Politik eröffnet des Weiteren die Möglichkeit, seinen harrschen und fordernden Ton nach Leopard 2 -Panzern und weiteren Waffensystemen zu unterfüttern. Nicht nur nach Einknicken Deutschlands wird der Sumpf der Kriegslogik immer tiefer. Leopard 1-Panzer als Beigabe werden neben Leopard 2, wie erst kürzlich beschlossen, in absehbarer Zeit geliefert. Mit Waffen Frieden schaffen? Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjet-Union / 1941 wird in Folge der Lieferungen zum zweiten Mal aus deutschen Panzern auf russische Soldaten geschossen.

Gebetsmühlenartig hat Putin wiederholt, die Ukraine sei ein faschistischer Staat. Historisch hinterfragt ist, dass Teile der ukrainischen Gesellschaft  auf eine faschistische Vergangenheit zurück zu blicken haben.  Kollaborationen ukrainischer Faschisten mit der Wehrmacht, die als deren Gehilfen 120.000 jüdische Menschen ermordet und bei Deportationen in die Vernichtungslager zu Mittätern wurden, sind nur ein Beispiel. Stepan Bandera, einst Führer der OUN ( Ukrainische Nationalisten) gilt noch heute unter vielen Menschen als Ikone (Selenskij nannte ihn Volksheld), seine Standbilder im Lande sind immer mit frischen Blumen geschmückt. Der ukrainische Trawniki, Hilfswilliger der SS im NS-Vernichtungslager Sobibor, John Demjanjuk, mitverantwortlich für die Ermordung von 30.000 Häftlingen, wurde durch das LG München 2011 zu lebenslänglich verurteilt. Vergessen wollen wir nicht das Schicksal der Machnoschina um Nestor Machno, einer anarchistisch- revolutionären Bauern – und Partisan*innen-Armee in der Ukraine, die die weiße Armee unter Befehlsgewalt Trotzkis, ukrainischen Großgrundbesitzern und Faschisten, niedergeschlagen hat und damit ein weiteres soziales und libertäres Experiment und Gesellschaftsmodel verhindert wurde.

Putins Analyse von einem heutigen faschistischen Staat Ukraine ist falsch, da Selenskij durch demokratisch organisierte freie Wahlen an die Macht kam. Eine  militante und faschistische  Bewegung ( Assow) gibt es aber trotzdem in der Ukraine. Diese befindet sich am äußersten Rand der Gesellschaft und ist derzeitig nicht wirklich relevant. Unter deutschen Neo-Nazis scheint sich ein Kriegstourismus zu entwickeln, Bündnisse, basierend auf Nationalismus und Antikommunismus, mit der Assow-Bewegung könnten entstehen. Abschließend stellt sich die Frage, ob es autokratischen Verhaltensmustern folgend, nicht eher um eine „Neuordnung“ geo-strategischer Interessen geht, zurück zu alten Werten? An Putins Seite stehen nur noch wenige Verbündete. Der Ukraine-Krieg ist als ein Signal an die politische Weltöffentlichkeit gerichtet. Primär geht es um das westliche Militärbündnis NATO, welches Russland durch seine östlichen Mitgliedpartner militärisch eingekreist und somit ein Bedrohungsszenario zu verantworten hat. Atomare Abschußbasen stehen einsatzbereit beim NATO-Partner Polen und nicht nur dort. Das gleiche gilt natürlich für Atomwaffen in Russland selbst.

Nicht eile mit Weile ist geboten, sondern schnelle Handlungsnotwendigkeit. Zurück an den Verhandlungstisch. Die Lösung dieses Kriegsszenarios, prinzipiell eines jeden Krieges, kann nur durch politische Dialoge erfolgreich gestaltet werden. Zur Erinnerung: der Krieg ist nun zum zweiten Mal ( nach ex-Jugoslawien) in Europa angekommen. Einer fortlaufenden Eskalation sollte bald die Luft ausgehen. Eine politische Lösung muß gefunden werden!

Während weltweite Medien viele relevante Themen, wie die im April 2022 begonnene und bis dato (Ende Februar 2023)) fortgeführten Invasionsversuche der türkischen Armee im irakischen,  südlichen Teil Kurdistans mit Flächenbombardements und täglichen Einsätzen von chemischen Kampfstoffen, thermobarischen- und strategischen Nuklearwaffen aus NATO-Beständen sowie Phosphorbomben ausblenden, eine ökologische Katastrophe durch Brandstiftung der Wälder und Berge stillschweigend hinnehmen und Dorfzerstörungen mitsamt Vertreibung der Bevölkerung außen vor lassen, dominiert der militärische Konflikt zwischen Russland und Ukraine seit langem die Tagespresse. Die Bundesregierung nickt schwere Waffen und weiteres Kriegsmaterial an die Ukraine ab und macht sich erneut zur Kriegspartei. Zeitgleich aber wird  über schwere Menschenrechtsverbrechen wie die zur Anwendung gebrachten geächteten chemischen Kampfstoffe in Basur /Süd-Kurdistan geschwiegen. Trotz eines gewaltigen NATO-Hi-Tech-Waffenpotentials in den Händen Ankaras deutet jedoch vieles darauf hin, dass die türkische Armee mitsamt paramilitärischer Türkei-treuer kurdischer Dorfschützerverbände und Konterguerilla strategisch in den freien Bergen festsitzt. Nach dem militärischen Scheitern in Gare / Südkurdistan vor nicht allzu langer Zeit, steht ein erneutes Waterloo in den  kurdischen Bergen bevor.

Der schon von A. Merkel begonnene Schmusekurs mit dem faschistischen NATO-Partner Türkei wird fortgesetzt. Annalena Baerbocks Fragen zur Menschenrechtssituation bei ihrem Besuch in der Türkei wurden auf die Freilassung von Osman Kavala reduziert. Die Kriegssituation in Kurdistan nur kurz angerissen. Stellungnahme zur Freilassung des HDP-Politikers Selahattin Demirtas oder begangene Verbrechen gegen die Menschlichkeit fanden keine Erwähnung, birgt jedoch viel Brisanz: die erneute, mehr oder weniger kritiklose Herangehensweise der “ freien “ Welt könnte Ankara im Schatten des Ukraine-Krieges veranlassen, noch brutalere Kriegsverbrechen ( Bombardierung des Geflüchtetenlagers Mexmur oder eines Urlauber*innen-Campingplatzes in Zaxo) in Süd-Kurdistan und Syrien (Rojava, Efrin) zu begehen. Die an der Macht befindlichen Parteien AKP/MHP, ökonomisch am Ende und immer mehr ins politische Abseits gestellt, brauchen dringend einen Erfolg für die Wahlen im Mai 2023 um von inneren Konflikten  und Widersprüchen (Ausstieg Istanbul-Konvention, steigende Zahl der Femizide ( Frauenmorde), Inflation, hohe Arbeitslosigkeit und Repression ) abzulenken. Da kommt der schmutzige Krieg zum eigenen Machterhalt, verknüpft mit größenwahnsinnigen Hirngespinsten eines Neo-Turanismus (einem neuen Osmanischen Reich ) gerade recht. Kurdistan soll Kolonie bleiben und ist länderübergreifend in eine Combat-Zone (Kriegszone) verwandelt worden. Um die drohende Niederlage abzuwenden wird ebenso auf die im Irak ansässige kurdische Partei PDK unter Barzani gesetzt, die am finanziellen Tropf Ankaras hängt und ihre Peshmerge/Kämpfer gegen kurdische Brüder und Schwestern in Kampfhandlungen schickt. Türkische Bayraktar-Drohnen, die ihre tödliche Fracht abwerfen, sind weitere Instrumente des Todes. Gemessen an all dem und noch vielem mehr, wird es dringend Zeit, sich solidarisch mit den  Kurd*innen, die zu den Vergessenen der Zeitgeschichte gehören, zu erklären und sie zu unterstützen, denn: Freiheit und Selbstbestimmung ist unteilbar. Kurdistan mit seinen fortschrittlichen Menschen darf nicht vergessen werden.

Zur Erinnerung: waren es nicht die Volksverteidigungskräfte, die unter hohen eigenen Verlusten, den Shengal / kurd. Siedlungsgebiet im Nord-Irak / befreit und autochthone ezidische Lebenszusammenhänge vor dem Genozid durch den IS gerettet und bewahrt haben? Trotz positiver Bewertung durch das westliche Militärbündnis / NATO für den kurdischen Kampf gegen den IS, wirken diese Worte im Nachlauf wie inhaltsleere Lippenbekenntnisse.  Statt Intervention und Deeskalation wird heute auf Zuspitzung und Militarisierung des Krieges gesetzt, denn die nächste Invasion in das revolutionäre, kurdische Nord- und Ostsyrien (Rojava, Kobane, Efrin) durch die türkische Armee und ihren Söldnerbanden (Dschihadisten, Kontras) ist beschlossene Sache. Mit Konsens zwischen USA und NATO , als ein Ergebnis des NATO-Gipfels in Madrid. Von Wichtigkeit ist aber auch die NATO-Nord-Erweiterung durch Schweden und Finnland sowie das Veto der Türkei gegen diesen Beitritt. In beiden Ländern, so die erpresserische Lesart Ankaras, seien Rückzugsräume für kurdische Geflüchtete und Freiheitskämpfer*innen entstanden. Ein alter Erklärungsansatz: der des Täter-Opfer-Umkehrschlußes. Substantiell aber bleibt eine fast beispiellose und generelle Kriminalisierung kurdischer Menschen, die potentielle Weitergabe ihrer Daten an den türkischen Geheimdienst oder Auslieferungen in die Folterkeller einer diktatorischen Türkei. In Deutschland nicht unbekannt und praktiziert, in diesem Fall aber mit internationalen Auswirkungen.

Gebührend wurde vor einiger Zeit weltweit das 10-jährige Jubiläum der Rojava-Revolution /Syrien gefeiert. Ein neues Gesellschaftsmodel (Demokratischer Konförderalismus), bestehend aus Autonomie, Frauenbefreiung, freiheitlicher Demokratie und Schutz der Natur, fand überall viele Freund*innen. Mittlerweile hat die türkische Armee auch dort damit begonnen den Aufbau eines neuen Lebens durch Drohnenterror und Raketenangriffen in Schutt und Asche zu bomben. So schließt sich ein Kreis: die deutsche Rüstungsschmiede Hensoldt lässt bei einer südafrikanischen Tochterfirma Okulare ( „Augen“ für die Bayraktardrohne ) produzieren und liefert das Instrument zur Zielerfassung an die Türkei aus. Die Bundesregierung  ist mit 25% an dem Unternehmen beteiligt und verdient am Tod von Menschen, vielfach Kindern, mit. Ankara führt nicht nur Krieg in allen kurdischen Siedlungsgebieten (Syria, Irak, Türkei), sondern ist zudem militärisch in Libyen involviert. Am Rande eines Krieges mit dem Nato-Partner Griechenland bewegt sich ferner der Konflikt um die Gas/Öl-Vorkommen im Mittelmeer. Des Weiteren ist die Zypern-Frage ungelöst. Griechenland hat aufgrund dieses Bedrohungsszenarios seine Rüstungsausgaben massiv erhöht, was die griechische Bevölkerung durch Steuerbelastungen finanziell zu tragen hat.

Zu was sind die gebetsmühlenartig propagierten angeblich “ hohen deutschen Werte “ in Fragen einer humanistischen Außenpolitik, insbesondere dem Brennpunkt Kurdistan verkommen?

Die Zeit  der Machtausübung Erdogans ist abgelaufen. Am 14.5. finden Wahlen in der Türkei statt.  Die Erdbebenkatastrophe hat das Faß endgültig zum Überlaufen gebracht, Wut ist tägliche Begleiterin der betroffenen Menschen. Eingestürzte Häuser durch Pfusch am Bau, fehlender Bauaufsicht und Korruption haben die Parteien von AKP/MHP zu verantworten. Einem Beißreflex gleich sind kritische Internet-Portale aktuell abgeschaltet worden, helfen wird das jedoch nicht. Während Freiheitskämpfer*innen respektvoll an der Seite der durch die Erdbeben betroffene Bevölkerung stehen und seit Wochen die Einstellung aller Kampfhandlungen praktizieren, außer der Selbstverteidigung, nutzt die türkische Armee die Gelegenheit ihre geächteten und todbringenden Bomben nun noch massiver über den freien Bergen und Dörfern abzuwerfen. Des Weiteren soll die türkische Regierung Gelder weltweiter Spender*innen für eigene Zwecke umverteilt haben. Der türkische Rote Halbmond hat Zelte, die an Menschen übergeben werden sollten, nicht zur Verfügung gestellt, sondern zum Kauf angeboten, trotz bitterer Kälte. Generell kam Erdbebenhilfe in den kurdischen Gebieten, das gilt auch für Syrien, aber viel zu spät oder gar nicht an, was Ausdruck eines ungenügsamen Krisenmanagements verbildlicht, kaum ein offizieller Politiker hat sich bis heute sehen lassen. Mutmaßlich hätten tausende Menschen gerettet werden können. Was aber wird sein, wenn die Erde in der Region Istanbul, einer 23-Millionen Metropole, bebt? Wie sehen dort die Sicherheitsmaßnahmen aus? Bei einem Fußballspiel zwischen Bursaspor und Amedspor haben Bursa-Fans pogromartige und rassistische Stimmung verbreitet und den Platz gestürmt. Amedsporspieler wurden auf dem Rasen attackiert, angespuckt und geschlagen. Sicherheitsbehörden schauten zu.

Wir gedenken den kurdischen Menschen aus Helebce / Südkurdistan, die angesichts der sogenannten Anfal (Sure im Koran) – Offensive Saddam Husseins  (verantwortlich Chemie Ali, ein Familienangehöriger) gestorben sind. Am 16.3.1988 (vor 35 jahren) wurde das gesamte Dorfleben durch Giftgas mit tausenden Toten ausgelöscht.

Newroz – piroz be! Lang lebe das kurdische Neue Jahr! Biji Amedspor!

Neue LIVE-Videos sind auf unserer Homepage bei Facebook zu finden. U.a. Oberhausen und Berlin.

Weitere Infos zur politischen Situation in der Türkei und Kurdistan bei ‚Politischen Stellungnahmen‘

Das Programm der COMPANIA, deren Musiker*innen auch die Instrumente untereinander tauschen, präsentiert einen Stil- Mix mit eigenen Texten und begeistert unter anderem mit anatolischen Grooves. An den europäischen Osten erinnert ein Klezmer-Freilachs, ein traditionelles jiddisches Lied. Neben der musikalischen Vielfalt tritt COMPANIA auf der Bühne gleichwohl mit politischer Aussage, aber auch Liebesliedern, an das Publikum heran. Immer tanzbar und mit viel Groove.

COMPANIA BATACLAN ist eine 6-köpfige Band aus NRW.
Musikalischer Abwechslungsreichtum verbindet sich mit politischem Anspruch. Texte aus eigener Feder werden mit verschiedenen Stilen unterlegt. Heraus kommt ein spannender Soundclash; ob Balkan, Klezmer, Rock, Swing, ReggaeSka sowie orientalische Nuancen – COMPANIA BATACLAN tanzt auf vielen musikalischen „Hochzeiten“ – frei nach dem Motto der US-amerikanischen Anarchistin Emma Goldman „Wenn ich nicht tanzen kann, will ich eure Revolution nicht.“

Unser Bandname hat übrigens nichts mit den schrecklichen Attentaten des sogenannten IS ( Islamischer Staat) in Paris zu tun, sondern erinnert  an eine Gruppe libertärer Menschen im Umfeld einer Bar (Bataclan) in Madrid, die den Plan fassten, ein Attentat auf den spanischen Diktator und Vorgänger Francos, Primo de Rivera, zu verüben. Durch Denunziantentum wurde der Plan vereitelt, die Beteiligten festgenommen und hingerichtet. Mit diesem historischen Rückgriff und Namen will die Band an jene mutigen Menschen erinnern, die in der Geschichtsschreibung (fast) keinen Platz gefunden haben.

COMPANIA BATACLAN hat u.a. als musikalische Begleiterin mit Markscheider Kunst, Irie Revoltés, Kocani Orkestar, Antwerp Gypsy Ska Orkestra, Red Ska, Özgür Cebe (Kabarett), Sookee, Esther & Joram Bejarano / Microphone Mafia, Dottore Ring Ding, Sara Hebe und Band, den türkischen- und kurdischen Kapellen Bandista, Hakan Vreskala, Grup Yorum, Mikail Aslan & Ensemble, Mavis Güneser, Miraz sowie Ma Valise oder 44 Leningrad gespielt.

Gerne treten wir bei Solidaritätsveranstaltungen auf, deren Inhalte wir teilen.

COMPANIA BATACLAN organisiert sich selbst. Freund*innen unterstützen uns.

Line-up:

Zebralina – Stimme, Kazoo, Tinwhistle, Percussion, Texte, Akkordeon

Yael Bassasin – Gitarre, Bass

Niko – Cajon / Schlagwerk

Heval B. – Percussion, Texte

Sax-Machine San Holo – Saxophon, Klarinette, Violine, Zurna & Satire

El Luce – Elektro Saz, Bass, Kontrabass

Che-Thin, Istanbul – Percussion ( wenn er im Lande ist)

Nutty Dread – Webmaster / Design

Vielen Dank und beste Grüße an die Redaktion von bo-alternativ.de, alle Konzertbesucher*innen, Freund*innen und Veranstalter*innen.
Doppelt+gut+Dank: U. Uno, Wolfgang. Companeros Webmaster/Designer und  Fips, der uns im August 2022 verlassen hat.

 Booking und Kontakt: bataclan@bo-alternativ.de