Archiv für den Monat: Dezember 2006


Mittwoch 13.12.06, 14:34 Uhr

Soziale Liste fragt nach Alternativen für Antriebe und Fahrzeuge

Die Soziale Liste schreibt: »Sieht die Verwaltung im Rahmen der Initiative Bochum 2015 die Möglichkeit, in Zukunftstechnologien alternativer Antriebe und Fahrzeuge tätig zu werden und so z. B. auch der Opel-Krise entgegenzuwirken? Mit diesem Thema befasst sich eine Anfrage der Sozialen Liste Bochum, die sie kürzlich im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Grundstücke stellte. „Vor dem Hintergrund der Energiekrise und der aktuellen Verkehrs- und Transportprobleme kommt diesen neuen Entwicklungen und Technologien eine große Bedeutung zu“, so Ratsmitglied Günter Gleising.
Die Soziale Liste bezieht sich ausdrücklich auf die Aktivitäten der Fachhochschule Bochum. Diese will ein neues Solarfahrzeug entwickeln und sich im nächsten Jahr an der Weltmeisterschaft für Solarmobile in Australien beteiligen. mehr…


Mittwoch 13.12.06, 09:50 Uhr
Freitag, 15. Dezember, 20.00 Uhr, Bhf. Langendreer, Halle

Xmas Blue Hour im Bhf. Langendreer

blue_hour_15-12-06.jpgDie Musikinitiative Ruhrklang schreibt zu diesem Konzert: „Die letzte Blue Hour des Jahres steht unter dem Motto: Xmas Rock Party! Mit Alternative- bis Punk-Rock bitten wieder drei Newcomerbands aus der Region zum Tanz im Bahnhof. Veranstaltet wird die Konzertreihe Blue Hour vom Kulturbüro der Stadt Bochum und der Kulturabteilung des soziokulturellen Zentrums Bahnhof Langendreer in Zusammenarbeit mit der Musikinitiative Ruhrklang.
Beginnen wird Soulshift aus Dortmund, die auch schon auf einem Konzert der Freien Uni Bochum zu sehen waren. Danach spielen Lhama aus Münster, die schon mit Bands wie Elke, Angelika Express, Revolverheld, Tempeau auf einer Bühne auftraten und am Schluss fs-ninty8 aus Herne, die PunkRock Pur mit Partygarantie präsentieren und einen würdigen Abschluss dieser letzten Blue Hour im Jahre 2006 bilden. Let´s Rock! Zur Feier des Tages gibt es eine Verlosung des aktuellen Ruhrklang Samplers unter allen ZuschauerInnen.
Der Eintritt zum Konzert ist frei und als kleine Zugabe haben alle KonzertbesucherInnnen freien Eintritt zur nachfolgenden Punk/Alternativ/Indie Disco (Break OUT) des Bhf. Langendreer.“


Mittwoch 13.12.06, 09:31 Uhr
Buch über 20 Jahre Bahnhof Langendreer:

„Wir verstehen nur Bahnhof“

bahnhof.jpgDer Bahnhof Langendreer hat sich zum 20. Geburtstag ein Buch geschenkt und erinnert darin u.a. an seine Gründungsphase, als er noch keine etablierte Kultureinrichtung der Stadt darstellte. Aus heutiger Sicht verklärt sich für die jetzigen „BahnhofsvorsteherInnen“ die damalige Revolte zum Gründungsmythos. So heißt es in der Ankündigung des Buches: »Revue und Revolte stehen fast paradigmatisch für den Beginn des Bahnhofs. Als Reaktion auf die Förderung des Populär-Musicals Starlight durch die Stadt Bochum und das Land NRW wurde der Bahnhof Langendreer im Dezember 1986 unter dem Titel „Alle reden von Starlight! Wir verstehen nur Bahnhof.“ eröffnet. Dabei kam die Revue „Die heiligen drei Könige suchen den neuen Schreihals“ zur Aufführung und versetzte die bürgerlich-konservative Öffentlichkeit ob der angeblichen Blasphemie sofort in helle Empörung. Die Revolte gehört zum zentralen Gründungsmythos des Bahnhofs: MacherInnen, FreundInnen und GegnerInnen sehen den Bahnhof Langendreer als späten Ausdruck der Haus- und Fabrikbesetzerbewegung, die in den späten 70ern und frühen 80ern die Großstädte Berlin, Frankfurt und Zürich, aber eben auch Bochum erschütterte.«


Dienstag 12.12.06, 20:00 Uhr

Neuer Justizskandal in Bochum

Dokumentation des Polizeiübergriffes am 5. September 2005 (Foto: R. Schäfer - Ruhrnachrichten)

Dokumentation des Polizeiübergriffes am 5. September 2005 (Foto: R. Schäfer - Ruhrnachrichten)

Das nebenstehende Foto (durch Anklicken vergrößerbar) ist der Dokumentation des Polizeiübergriffes am 5. September 2005 entnommen.

Am 5.September 2005 hatte die NPD auf der Harmoniestr. zwischen Kortum und C&A einen Informationsstand aufgebaut. Über Lautsprecher hetzten die Nazis gegen AusländerInnen und brüllten antisemitische Parolen. Als die in der Nähe stattfindende Montagsdemo zur Gegendemo umfunktioniert wurde, griff die Polizei brutal ein. Ein Demonstrant wurde äußerst gewalttätig von der Polizei festgenommen. Heute stand der Demonstrant vor Gericht. Er soll angeblich die Polizei beleidigt haben. Die PolizistInnen machten heute vor Gericht derartig widersprüchliche und nachweislich unglaubwürdige Aussagen, dass die Staatsanwältin ihre Anklage nicht mehr aufrecht erhielt und für einen Freispruch plädierte. So etwas kommt in Fällen, bei denen PolizistInnen Anzeige erstatten, äußerst selten vor. Doch für die eigentliche Sensation sorgte der Richter. Er verurteilte den Angeklagten trotz der eindeutigen Beweisaufnahme zu 20 Tagessätzen. Lutz Berger, stellvertretender VVN-BdA Vorsitzender, hat einen Prozessbericht geschrieben: „Skandalurteil gegen Roland G.“ mehr…


Dienstag 12.12.06, 12:08 Uhr
Arbeitsagentur startet Modellversuch in Bochum:

Vermittlung von Arbeitslosengeld-I-EmpfängerInnen soll privatisiert werden

Die Thüringer Allgemeine berichtet heute in einem Beitrag: »In drei west- und drei ostdeutschen Großstädten sollen private Arbeitsvermittler in großem Stil die Betreuung und Vermittlung von Arbeitslosengeld-I-Empfängern übernehmen. Das bestätigte ein Sprecher der Bundesagentur gestern gegenüber der „Thüringer Allgemeine“. Voraussichtlicher Start ist das Frühjahr 2007. Als Modellgebiete wurden neben Erfurt auch Magdeburg und Dresden sowie Köln, Nürnberg und Bochum ausgewählt. In jeder der Regionen sollen jeweils bis zu 2000 neue Arbeitslose von privaten Unternehmen betreut werden. „Die Einschaltung Dritter ist nichts Ungewöhnliches“, so der Sprecher der Agentur, „neu ist aber die Komplexität der Aufgaben.“«
Der Sprecher der Bochumer Arbeitsagentur erklärte gegenüber bo-alternativ.de, dass der Modellversuch tatsächlich in Bochum stattfinden soll, jetzt die Ausschreibungen hierfür laufen und frühestens Ende des Frühjahres mit einem Beginn der Maßnahmen zu rechnen sei. Der Modellversuch soll zwei Jahre dauern.


Dienstag 12.12.06, 11:00 Uhr

Jugendring mobilisiert gegen Nazi-Laden

jugendring.gifDer Kinder- und Jugendring Bochum hat auf seiner gestrigen Vollversammlung einstimmig eine Resolution gegen den Nazi-Laden „Goaliat“, in der Oskar-Hoffmann-Straße beschlossen.
Im Resolutionstext des Jugendrings heißt es unter anderem: „Ahnungslose Jugendliche sollen mit rechter Mode und rechter Musik von den braunen Rattenfängern für ihre menschenverachtenden Ziele geworben werden. Dabei gehen die Neonazis heute subtiler vor. Vor einigen Jahren waren sie mit Glatze und Springerstiefel leicht auszumachen und haben auf die meisten Jugendlichen eher abschreckend gewirkt. Heute ist es wesentlich schwieriger, Neonazis und ihre Symbole zu erkennen. Auf den ersten Blick sehen die Klamotten modisch aus und sind für viele Jugendliche durchaus attraktiv. Rechte Symbolik soll durch modische Optik verschleiert werden. Nach Mode und Konzerten folgen politische Angebote bei den Anwerbeversuchen der Rechtsextremen oftmals erst später. mehr…


Dienstag 12.12.06, 08:31 Uhr

Flugblatt der Linken Liste an der RUB

lili_logo-mini.gifDie Linke Liste an der Ruhr-Uni hat ein Flugblatt „Schöner leben ohne Nazi-Läden – Kein Vertrieb von Nazi-Fashion in Bochum!“ verteilt und auf ihrer Webseite über das Thema informiert.
Hier heißt es u. a.: „Die Eröffnung eines solchen Ladens in Bochum sollte also ein deutliches Alarmsignal sein. Der Besitzer von «Goaliat», ebenfalls kein Unbekannter in der rechten Szene, weiß sich in guter Nachbarschaft. Mehrere Nazikader leben in der Nähe des Ladens – und durch diverse Zuzüge setzt sich diese Entwicklung derzeit fort. Die extreme Rechte versucht offenbar, sich zunehmend im Stadtbild zu etablieren. Bisher haben sie es eher versteckt getan. Sollte dieser Testballon erfolgreich sein, dürften die Aktivitäten der extremen Rechten in Bochum noch weiter zunehmen. Dem gilt es mehr entgegenzusetzen als politische Absichtserklärungen oder Presseerklärungen diverser Lokalpolitiker.“


Montag 11.12.06, 16:05 Uhr

AStA-Koalition trennt sich von Liberaler Hochschulgruppe

Alternative Liste, Linke Liste, Multikulturelle Liste und die Liste „Schöner Wohnen in Bochum“ bilden seit heute einen „richtigen“ linken AStA. Die der FDP nahe stehende LHG wurde rausgeworfen. In einer Presseerklärung des AStA heißt es u.a.: »Die Vorstellungen der LHG und die der übrigen Koalitionslisten über eine funktionierende und präsente Studierendenvertretung liegen weiter auseinander als anfangs angenommen. Für vier der (mit der LHG) fünf AStA-tragenden Listen gehören soziales Engagement und der Kampf gegen Studiengebühren ebenso zum Selbstverständnis wie der Blick über den Tellerrand der Universität: „Unser Angebot reicht weit über reine Serviceleistungen wie Kopierangebote und Beratungen hinaus“, erklärt die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka. „Wir möchten den Studierenden neben dem Studium auch ein breites Spektrum kultureller, gesellschaftskritischer und antifaschistischer Veranstaltungen bieten. Das sieht die LHG offenbar anders“ so Konetzka weiter.« Die Presseerklärung des AStA im Wortlaut.


Montag 11.12.06, 08:00 Uhr

Götz W. Werner im Schauspielhaus zum Thema „bedingungsloses Grundeinkommen“

Am Donnerstag, 14. 12., hält der Chef einer Drogeriemarkt-Kette und Multi-Millionär, Götz W. Werner, um 20.00 Uhr im Schauspielhaus einen Vortrag zum Thema: „Bedingungsloses Grundeinkommen – eine Lösung für viele gesellschaftliche Probleme oder eine nicht finanzierbare Traumvorstellung?“ Veranstalterin ist die Bochumer anthroposophische GLS-Bank, in deren Aufsichtsrat Werner sitzt. In einem Interview der TAZ vom 27.11.06 wird er gefragt: »Selbst in den Parteien, und zwar von ganz links bis rechts, findet das bedingungslose Grundeinkommen bereits Anhänger. Warum ist das so?« Seine Antwort: »Weil es gleichzeitig die radikalste Form des Sozialismus und die radikalste Form des Kapitalismus ist. Nach einem meiner Vorträge schrieb mir ein Zuhörer: „Ihr Grundeinkommensmodell hat mein sozialistisches Herz mit meinem neoliberalen Verstand versöhnt.“« Zur Einladung der GLS-Bank.


Sonntag 10.12.06, 22:00 Uhr

Neue Ausgabe von „bochum links“ erschienen

Die DKP hat eine neue Ausgabe ihrer Zeitung „Bochum links“ veröffentlicht. Aufmacher ist das Thema: „Kaufland und Lidl-Expansion im Ruhrgebiet“. Ein zweites Schwerpunktthema behandelt den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan. Weitere Themen: drohendes Verbot der KP in Tschechien und die Stadtplanung rund um den Haupt-Bahnhof. Zur PDF-Version der Zeitung.


Samstag 09.12.06, 19:00 Uhr

Vorbereitungstreffen für das 4. Bochumer Sozialforum

Am morgigen Sonntag, dem 10.12., findet um 18.00 Uhr im Sozialen Zentrum ein Vorbereitungstreffen für das 4. Bochumer Sozialforum statt. Der Sozialforumskongress wurde um einen Monat auf den 23./24. März verschoben. Alle Gruppen aus der sozialen Bewegung in Bochum sind eingeladen, sich daran zu beteiligen. Schwerpunktthema des Kongresses soll der bevorstehende G-8-Gipfel sein.


Samstag 09.12.06, 08:29 Uhr

WAZ-Artikel vom 09.12.2006

wazkopf.gifProtest gegen Mode für Rechtsradikale

In einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen der Bezirksvertretung Mitte wenden sich die Politiker gegen das im Oktober eröffnete Geschäft an der Oskar-Hoffmann-Straße, das vornehmlich Artikel der Marke „Thor Steinar“ verkauft. Die Marke war ins Gerede gekommen, weil sie mit rechten Symbolen in ihrem Logo spielt und als Mode für Rechtsextreme und Hooligans gilt. Der Resolution stimmten auch die Vertreter von FDP und PDS zu, die in der Bezirksvertretung-Mitte keinen Fraktionsstatus haben. mehr…


Freitag 08.12.06, 20:00 Uhr
Mittwoch, 13.12., 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer

Widerstand gegen Gentechnik: Von Protest bis Feldbefreiung

gendreck.pngDer Bahnhof Langendreer lädt gemeinsam mit Attac-Hagen zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung über das Engagement gegen Gentechnik ein. In der Ankündigung heißt es: »Auch in NRW wird seit fast 10 Jahren mit Gentechnik auf den Feldern experimentiert; unbemerkt von der Öffentlichkeit, geduldet von Behörden und alter wie neuer Landesregierung. Bekannter wurde dies erst, als die Medien in diesem Herbst über Feldzerstörungen durch Unbekannte im nördlichen Ruhrgebiet berichteten. Dort waren Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Maispflanzen durchgeführt worden. mehr…


Freitag 08.12.06, 19:00 Uhr

Bochum erhält zwei neue Gedenktafeln, die an die Verbrechen der Nazi-Verbrechen erinnern

Die Soziale Liste schreibt: »Der Kulturausschuss beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung auch mit dem Thema „Gedenkorte zu Zwangsarbeit und Widerstand gegen den Faschismus“. Grund war die Beantwortung einer Anfrage der Sozialen Liste Bochum.
An der Kohlenstraße soll eine Gedenktafel an das frühere Außenlager des KZ Buchenwald sowie an die Leiden und Opfer der Zwangsarbeiter erinnern, die dort für den Bochumer Verein arbeiten mussten.
Auch auf dem Gelände „Saure Wiesen“ wird nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahre 2008 eine Tafel an das ehemalige Zwangsarbeiterlager des Bochumer Vereins erinnern. Außerdem sollen ausgewählte Fundamentreste des ehemaligen Lagers geborgen werden. Zwecks weiterer Abstimmungen wollen Verwaltung und die VVN-Bund der Antifaschisten ein Konzept erstellen. mehr…


Freitag 08.12.06, 16:43 Uhr
Buchvorstellung von "Michael Schiffmann: Wettlauf gegen den Tod"

Mumia Abu-Jamal: ein schwarzer Revolutionär im weißen Amerika

Der Afro-Amerikaner Mumia Abu-Jamal, vielfach preisgekrönter Radiojournalist und Schriftsteller aus Philadelphia, verbringt sein Leben seit fast 25Jahren in der Todeszelle im Hochsicherheitstrakt von Pennsylvania. BisFrühjahr 2007 wird ein Gericht entscheiden, ob Abu-Jamal hingerichtet wird, den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen muss, oder ob er in einemneuen Verfahren endlich seine Unschuld beweisen kann.
Schiffmann beschreibt in seinem Buch noch einmal das Leben Abu-Jamals, das ihn zur Zielscheibe der Polizei und der herrschenden Kräfte in Philadelphia machte und erläutert den sozio-politischen Hintergrund des Falls, insbesondere aber legt er neue Fotos vom Tatort vor, die nun auch visuell das Fehlverhalten der Polizei am Tatort und die Manipulation und Vernichtung von Beweismaterial zeigen. Vor diesem Hintergrund legt er die gegenwärtige rechtliche Situation Abu-Jamals dar und erörtert die Aussichten für den Ausgang des Verfahrens. Noam Chomsky sagt zu diesem Buch: „Michael Schiffmanns sorgfältige und gewissenhafte Untersuchung der Ereignisse und des vorliegenden Beweismaterials fördert viel Neues oder bisher Verschüttetes an den Tag und hebt unser Verständnis für diesen quälenden und enorm wichtigen Fall auf ein neues Niveau.“ Die Buchvorstellung, die wir gemeinsam mit dem Büchertisch Notstand organisieren, ist eingebettet in eine kurze DIA-Show mit Hip-Hop-Musik “The American Dream” und der Präsentation der nach 25 Jahren aufgetauchten Tatortfotos und einem Besuchsbericht Michael Schiffmanns vom August 2006.
Dr. M. Schiffmann ist Sprachwissenschaftler, Dozent an der Uni Heidelberg und freier Übersetzer. Als langjähriger Aktivist gegen die Todesstrafe stellt er den Kampf Abu-Jamals um seine Freiheit in den Zusammenhang der US-Amerikanischen Verfassung und des langen Kampfes der Schwarzen in den USA um Gleichberechtigung.


Freitag 08.12.06, 09:00 Uhr

WDR-Regionalnachricht Essen vom 8.12.2006

wdr2.jpgBochum: Protest gegen Nazi-Mode
In Bochum formiert sich gesellschaftlicher Widerstand gegen eine neue Modeboutique in der Nähe des Schauspielhauses. Sie führt vor allem Kleidung einer Marke, die als Statussymbol rechtsradikaler Gruppen benutzt wird. Gestern Abend erklärte die Bezirksvertretung den Laden als unerwünscht. In einer von allen Fraktionen verabschiedeten Resolution heißt es, wir fordern die Bürger auf Flagge zu zeigen, gegen Rechtsextremismus und klären sie Freunde, über die Absichten der Ladenbetreiber auf. Der Laden stelle einen Angriff auf das friedliche Zusammenleben dar. Absicht sei es so die Kritiker dort einen Treffpunkt für Rechtsradikale einzurichten. Außer der Politik haben sich in dem Stadtviertel bereits die evangelische Kirche, das Schauspielhaus und die Symphoniker sowie die Kaufleute gegen den Fortbestand des Ladens ausgesprochen.


Pressemitteilung
Freitag 08.12.06, 07:00 Uhr

Unabhängige Sozialberatung – Beratungs- Beschwerde- und Ombudsstelle für Erwerbslose

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Teil – Hartz IV für Studierende und Auszubildende

Wir erlauben uns, auf folgende Neuerung ab dem 1.1.2007 hinzuweisen: Die Betroffenen müssen rechtzeitig (spätestens am 2. Januar) mündlich ihre Ansprüche anmelden. Der dann ausgehändigte ALG II – Antrag ist nachträglich zügig einzureichen.Ab dem 1. Januar 2007 erhalten Auszubildende, die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder Ausbildungsgeld (SGB III) erhalten, und SchülerInnen/Studierende, die BAföG erhalten, einen Zuschuss zu ihren durch die Ausbildungsbeihilfe nicht gedeckte Wohnungskosten (§ 22 Abs. 7 NEU SGB II). Dabei wird in Bochum – wie bei allen Hartz IV-Betroffenen – für Singles eine Höchstgrenze der „Nettomiete kalt“ (ohne (Betriebs-) Nebenkosten und Heizkosten) von 219,15 Euro, für ein Paar oder ein Elternteil mit Kind 292,20 Euro, für drei Personen 359,25 Euro anerkannt. Hinzu kommen die (Betriebs-) Nebenkosten und die Heizkosten, auch zukünftige Nachzahlungen.
Hintergrund für diese Neuerung ist, dass im BAföG- und BAB-Satz nur 197 Euro für die Wohnung vorgesehen sind. Damit ist für diesen Personenkreis der notwendige Bedarf nicht gedeckt und muss aufgestockt werden. In der Vergangenheit kam es allein wegen dieser Unterdeckung zu Ausbildungsabbrüchen.
Leben Auszubildende/SchülerInnen/Studierende im Haushalt von Eltern, die Hartz IV-Leistungen erhalten, so haben sie auch hier Anspruch auf Übernahme der durch BAB/BAföG nicht gedeckte angemessene Wohnungskosten. Auszubildende, (gemeint auch: SchülerInnen und Studierende), die KEIN BAB oder BAföG erhalten, können unter bestimmten Umständen Anrecht haben auf Arbeitslosengeld II, z. T. allerdings nur als Darlehen.Wie bisher schon können Auszubildende/SchülerInnen/Studierende einen Anspruch auf „Mehrbedarfe“ und auf vom „Normalbedarf“ abweichende Bedarfe haben. Dazu zählen: Mehrbedarfe für Schwangere und Alleinerziehende, krankheitsbedingte Sonderkost, Zuschläge wegen einer Behinderung, Erstausstattung für Schwangerschaftsbekleidung und Babyausstattung, Kosten für mehrtägige Klassenfahrten der Kinder, und im Grunde auch die umzugsbedingten Kosten und die Erstausstattung der Wohnung, wenn der Umzug beispielsweise bedingt ist durch einen Familienzuwachs, eine Erkrankung oder andere nicht „ausbildungsgeprägte“ Gründe (Kündigung u.a.).
Gezahlt wird ab mündlicher Antragstellung. Der dann ausgehändigte bis zu 20 Seiten umfassende Antrag sollte zunächst leer kopiert werden. Diese Kopie sollte mit unserer Hilfe oder der Hilfe des AstA-Rechtsreferates oder der Gleichstellungsstelle ausgefüllt werden und das Ergebnis in das Original übertragen werden. Vor Abgabe sollte dieses ausgefüllte Original nun wiederum kopiert werden. Auf dieser Kopie sollte von der ARGE-Sachbearbeitung der Erhalt mit lesbarem Namen, Unterschrift und Datum bestätigt werden. – Insgesamt sehen wir hier wegen der vielen Fallstricke des Gesetzes und der ARGE einen großen Beratungsbedarf!


Freitag 08.12.06, 07:00 Uhr
Unabhängige Sozialberatung gibt Tipps:

Studierende und Auszubildende können teilweise Geld über Hartz IV beantragen

Ab dem 1. Januar 2007 erhalten Auszubildende, die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder Ausbildungsgeld (SGB III) erhalten, und SchülerInnen/Studierende, die BAföG erhalten, einen Zuschuss zu ihren durch die Ausbildungsbeihilfe nicht gedeckte Wohnungskosten. Die Unabhängige Sozialberatung weist darauf hin, dass die Betroffenen spätestens am 2. Januar mündlich ihre Ansprüche anmelden müssen. Der dann ausgehändigte ALG II – Antrag kann nachträglich eingereicht werden.
Unter bestimmten Umständen, so die Unabhängige Sozialberatung, besteht auch Anrecht auf Arbeitslosengeld II, z. T. allerdings nur als Darlehen. Wie bisher schon können Auszubildende/SchülerInnen/Studierende einen Anspruch auf „Mehrbedarfe“ und auf vom „Normalbedarf“ abweichende Bedarfe haben. Dazu zählen: Mehrbedarfe für Schwangere und Alleinerziehende, krankheitsbedingte Sonderkost, Zuschläge wegen einer Behinderung, Erstausstattung für Schwangerschaftsbekleidung und Babyausstattung, Kosten für mehrtägige Klassenfahrten der Kinder, und im Grunde auch die umzugsbedingten Kosten.
Die Unabhängige Sozialberatung sieht bei der Antragstellung „wegen der vielen Fallstricke des Gesetzes und der ARGE“ einen großen Beratungsbedarf und bietet Unterstützung an und weist auch auf die Hilfe des AstA-Rechtsreferates und der Gleichstellungsstelle hin. Zur ausführlichen Mitteilung der Unabhängigen Sozialberatung.


Donnerstag 07.12.06, 17:35 Uhr

Bezirksvertretung Mitte beschließt Resolution gegen Nazi-Laden

In einer gemeinsame Erklärung aller Fraktionen hat die Bezirksvertretung Bochum-Mitte heute Nachmittag beschlossen: „Der gleichberechtigte und respektvolle Umgang aller Menschen miteinander ist die Grundlage des Zusammenlebens in Bochum. Wir akzeptieren kein Gedankengut, das Intoleranz und Gewalt gegen andere Menschen befördert und sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richtet.
Deshalb ist für uns ein Laden, der rechtsextreme Artikel vertreibt und als Treffpunkt und Einnahmequelle für Rechtsextreme dient, in unserem Stadtbezirk nicht hinnehmbar. Er stellt einen Angriff auf unsere gemeinsamen demokratischen Werte und das friedliche Zusammenleben dar.
Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um den Rechtsextremen deutlich zu machen, dass sie bei uns unerwünscht sind.
Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, Flagge zu zeigen für Toleranz und gegen Rechtsextremismus. Klären Sie Freunde und Bekannte über diesen Laden und die dahinter stehenden Absichten auf!“
Die Bezirksvertretung Dortmund Innenstadt-West – hier gibt es den Nazi-Laden Donnerschlag – hat kürzlich „Tipps für Vermieter wegen Neonazi-Problematik“ veröffentlicht.


Donnerstag 07.12.06, 08:00 Uhr
Filmvorführung und Gespräch

4 Tote in Ohio – Ein amerikanisches Trauma

Am Sonntag, dem 10.12. zeigt das Kino Endstation um 13 Uhr „4 Tote in Ohio – Ein amerikanisches Trauma“. In der Beschreibung heißt es: »Es gibt in der Geschichte der USA eine Reihe von traumatischen Ereignissen, die das Land nachhaltig erschüttert und verändert haben. Dazu gehören die Ermordung der Kennedys und Martin Luther Kings, aber auch ein Geschehen, das außerhalb der USA in Vergessenheit geraten ist. In Gegenwart amerikanischer Fernsehsender erschießen am 4. Mai 1970 an der Universität von Kent in Ohio Soldaten der Nationalgarde vier Studierende und verletzen neun zum Teil schwer. mehr…