Freitag 08.12.06, 19:00 Uhr

Bochum erhält zwei neue Gedenktafeln, die an die Verbrechen der Nazi-Verbrechen erinnern


Die Soziale Liste schreibt: »Der Kulturausschuss beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung auch mit dem Thema „Gedenkorte zu Zwangsarbeit und Widerstand gegen den Faschismus“. Grund war die Beantwortung einer Anfrage der Sozialen Liste Bochum.
An der Kohlenstraße soll eine Gedenktafel an das frühere Außenlager des KZ Buchenwald sowie an die Leiden und Opfer der Zwangsarbeiter erinnern, die dort für den Bochumer Verein arbeiten mussten.
Auch auf dem Gelände „Saure Wiesen“ wird nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahre 2008 eine Tafel an das ehemalige Zwangsarbeiterlager des Bochumer Vereins erinnern. Außerdem sollen ausgewählte Fundamentreste des ehemaligen Lagers geborgen werden. Zwecks weiterer Abstimmungen wollen Verwaltung und die VVN-Bund der Antifaschisten ein Konzept erstellen.
Bezüglich der versetzten Gedenktafel an dem Gebäude der früheren Zeche Gibraltar, das als frühes KZ durch SA und SS missbraucht wurde, soll in gemeinsamen Gesprächen mit der Freizeitgesellschaft Kemnade GmbH ein neuer Standtort gefunden werden.
Unverständnis herrschte im Kulturausschuss über die Entfernung der Gedenktafel am Kriegerdenkmal Langendreer. Hier wurde angeregt, dass sich die Bezirksvertretung Bochum-Ost des Problems annehmen möge. Auch eine Neuaufstellung der Tafel auf stadteigenem Gelände soll dabei erwogen werden.
Günter Gleising, Ratsmitglied der Sozialen Liste, dankte der Verwaltung für die gründliche Aufarbeitung des Themas. Gleising: „ Die jetzt gefundenen Lösungen sind der Bedeutung des Themas angemessen und werden eine Hilfe sein, z. B. bei alternativen Stadtrundfahrten und gegenüber Gästen und Besuchern der Stadt, diesen Teil der Vergangenheit Bochums wach zu halten. Vor dem Hintergrund neonazistischer Tendenzen auch in Bochum ist dies besonders wichtig“. «