Die Freie Uni Bochum bietet auch in diesem Wintersemester eine Reihe an Vorträgen, Workshops und Kulturveranstaltungen an. Diese sollen in regelmäßigen Abständen ab dem 15. November jeweils donnerstags ab 16.00 Uhr stattfinden. Veranstaltungsort wird vermutlich – wie bei der Action Week letztes Semester – die Schirmbar vor GB sein.
Es beginnt am 15.11. mit einem Vortrag zum Thema „Studiengebühren und Proteste“. Es folgen Diskussionen zu „Repression im politischen Alltag“ und zum „Hochschulfreiheitsgesetz“. Näheres.
Freitag 24.08.07, 11:00 Uhr
Freie Uni Bochum bietet dem SPD-Landesparteitag 500-Euro-Wette an
Am Samstag, den 25. August, findet im Bochumer RuhrCongress der bildungspolitische Parteitag der NRW-SPD statt. Anlässlich des Parteitags bieten die Aktiven der Freien Universität Bochum (FUB) den SozialdemokratInnen eine außergewöhnliche Wette um 500 Euro an: Wetten, dass die NRW-SPD im Fall einer Regierungsübernahme nicht wie versprochen die Studiengebühren ohne wenn und aber abschaffen wird, sondern das Wahlversprechen bricht? Die FUB:
»Wir glauben Euch kein Wort mehr!
Die NRW-SPD verspricht in den Leitanträgen zum Parteitag, sie wolle nach Jahrzehnten jetzt endlich dafür sorgen, dass die chronische Unterfinanzierung der NRW-Hochschulen beendet wird. Sie sagt, sie wolle die studentische Mitbestimmung stärken und die von der CDU eingeführten Studiengebühren wieder abschaffen, wenn sie an der nächsten Landesregierung beteiligt sein sollte. Die aktiven Studierenden glauben der SPD jedoch kein Wort mehr. mehr…
Die Freie Uni schreibt: »Die Gespräche zwischen VertreterInnen der Freien Uni Bochum (FUB) und der Leitung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) starten in die zweite Runde.
Ein halbes Jahr nach der Räumung des Querforums West (QFW) gingen diese Woche nun die ersten Strafbefehle bei den von der Räumung betroffenen Aktiven ein. Die VertreterInnen der FUB versuchen nun, in einem Dialog mit dem Rektor Elmar Weiler eine außergerichtliche Einigung zu erreichen. Der Rektor hat die Möglichkeit, eine Verurteilung der Studierenden seiner Uni zu verhindern, indem er die Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs zurückzieht.
Die Studierenden sind zuversichtlich, dass die Gespräche positiv verlaufen werden, da Rektor Weiler im Verlauf einer öffentlichen Senatssitzung im März, sowie in mehreren Gesprächen mit studentischen VertreterInnen zugesichert hatte, sein Möglichstes zu tun, um Schaden von den Betroffenen abzuwenden. mehr…
Mittwoch 27.06.07, 11:00 Uhr
Samstag, 30.6., 20 Uhr, Soziales Zentrum - Die Freie Uni lädt ein:
Am 2. Juli besichtigt eine GutachterInnen-Gruppe die Ruhr-Uni, um über die Förderungswürdigkeit der Uni im Rahmen der so genannten „Exzellenzinitiative“ zu befinden. Es geht um einen Anteil an den 1,9 Milliarden Euro, die sich Bund und Länder die Finanzierung ihres Elite-Projekts kosten lassen. Die Vorbereitungen, sprich das bunte Übermalen von marodem Beton, liefen in den vergangenen Wochen auf Hochtouren (siehe Meldung vom 20.6.2007). Die Freie Uni Bochum ruft jetzt zu Protestaktionen gegen den Elite-Wahn auf. Für den kommenden Samstag, 30.6. um 20 Uhr organisiert sie im Sozialen Zentrum eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Zur Hölle mit der Exzellenz!“.
Zu den Hintergründen schreibt die Freie Uni: »Die Konsequenz des Eliten-Konzepts ist absehbar: Während die staatlichen Mittel auf einige wenige Hochschulen konzentriert werden, bleibt für alle anderen entsprechend weniger. mehr…
Pressemitteilung der Freien Universität Bochum vom 8.5.2007 - 12.00 Uhr
Bochum. Auf der heutigen Sitzung des Studierendenparlaments (ab 14 Uhr) werden aller Voraussicht nach die VertreterInnen der SPD-nahen Rubrosen gemeinsam mit der rechtskonservativen CDU-Hochschulgruppe RCDS sowie der FDP-nahen Liberalen Hochschulgruppe einen neuen AStA wählen. Die Rubrosen, die mit dem Einsatz gegen Studiengebühren um Stimmen geworben haben, brechen damit ihr Wahlversprechen, nicht mit den GebührenbefürworterInnen zu koalieren.Aktive der Freien Uni Bochum sprechen von einem hochschulpolitischen Skandal. „Wir sind schockiert und enttäuscht, dass sich die Rubrosen zuerst studiengebührenkritisch positioniert haben und jetzt doch eine Koalition bilden, die sie vorher kategorisch ausgeschlossen hatten“, sagt Mathias Schäfer von der Freien Universität Bochum.
Für besonderen Sprengstoff sorgt außerdem, dass der Bochumer RCDS durch Kontakte zu Neonazis aufgefallen ist. Noch vor acht Wochen hatte die Juso-Hochschulgruppe Rubrosen selbst erklärt, dass die „Tolerierung von Neonazis“ in den Reihen des RCDS „untragbar“ sei – der RCDS habe sich „auf Jahre disqualifiziert“. Dazu Mathias Schäfer: „Es ist unerträglich, dass die angeblichen antifaschistischen Überzeugungen der Jusos keine 60 Tage halten.“
ENDE DES ASTA-ENGAGEMENTS GEGEN STUDIENGEBÜHREN BEFÜRCHTET
Die bisherige parteiunabhängige AStA-Koalition hatte sich aktiv an Protesten gegen Studiengebühren beteiligt und studentische Initiativen unterstützt, die Aktionen sowie Veranstaltungen zu freier Bildung und kritischer Wissenschaft organisiert haben. Es ist zu befürchten, dass ein AStA unter Beteiligung der rechts-konservativen und wirtschaftsliberalen Listen, die der Landesregierung nahestehen, dieses Engagement schlagartig beendet.
KEINE UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE MEHRHEIT DER STUDIERENDEN
„Die geplante rechte AStA-Koalition ist verheerend für die Belange der Studierenden“, sagt Annika Klüh von der Freien Uni Bochum. „Gerade in Zeiten von Bildungsprivatisierung und Elitedenken braucht die RUB eine unabhängige und kritische Studierendenvertretung.“ Ein rechter AStA habe nicht die Unterstützung der Merheit der Studierenden, so Klüh weiter. „Die WählerInnen sind von den Jusos getäuscht worden. Dass die Rubrosen jetzt rechts abbiegen und gegen die Interessen der studentischen Mehrheit handeln, war für Viele nicht voraus zu sehen.“
KAMPF UM FREIE BILDUNG WEITER NÖTIG – STUDENTISCHE BASISGRUPPEN IN VERANTWORTUNG
Die Aktiven der Freien Universität Bochum und des Protestkomitees gegen Studiengebühren sehen sich nun in einer besonderen Verantwortung. „Wenn die traditionellen Institutionen versagen, dann werden die studentischen Basisgruppen um so wichtiger“, so Annika Klüh. „Wir werden auf jeden Fall weiter mit aller Kraft für eine gebührenfreie Hochschule und für ein gerechtes Bildungs- und Sozialsystem kämpfen. Rechte Positionen werden an der RUB weiterhin heftigen Gegenwind zu spüren bekommen.“
Ein Studierenden – VideoAktivistInnen – Netzwerk hat nun einen Film über die Hochschulproteste des letzten Sommers fertig gestellt. Die Freie Uni Bochum wird hierbei ganz spannend in den bundesweiten Protest eingeordnet. In der Ankündigung des Filmes heißt es: „Studierendenproteste breiten sich seit dem Sommersemester 2005, dem Summer of Resistance, immer weiter aus. 2006 schwappt die gelbe Welle von Hamburg über NRW auch nach Hessen. Inspiriert von den Kämpfen gegen das CPE in Frankreich, aber auch durch das Einsehen der Hoffnungslosigkeit der bisherigen Protestformen, wird 2006 der Summer of Resistance reloaded ausgerufen, mit neuen Kugeln sprich neuen Aktionsformen versuchen die Studierenden mittels begrenzter Regelverletzung das zu erreichen, was ihnen seit Jahren verwehrt wird: Partizipation in der Bildungspolitik.“ Der Film existiert derzeit im XVid-Format und ist 745 MB groß. Näheres.
In den frühen Morgenstunden hat das bundesweite Vernetzungstreffen gegen Studiengebühren die demonstrative Besetzungs-Party beendet und das besetzte alte Hauptbahnhofgebäude an der Ecke Vikoriastraße / Konrad-Adenauerplatz (ehem. Bundesbahnschule) wieder verlassen. Die Polizei hat den friedlichen Studierendenprotest einige Zeit beobachtet und ist dann wieder abgerückt. Es kam zu keinen Zwischenfällen. Die Aktion, die von VertreterInnen aus dem gesamten Bundesgebiet organisiert worden ist, wird von den Studierenden als großer Erfolg gewertet. Weitere Fotos
Die Freie Uni schreibt: „Im Rahmen des bundesweiten Vernetzungstreffens gegen Studiengebühren haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen Mitternacht über 200 AktivistInnen ein leerstehendes Gebäude des ehemaligen Hauptbahnhofs in der Bochumer Innenstadt besetzt. Das Haus an der Ecke Viktoriastraße/Konrad-Adenauer-Platz ist zur Stunde in einen selbstbestimmten Freiraum verwandelt worden, und die Studierenden feiern eine Party. An der demonstrativen Aktion nehmen unter anderem Studierende aus Berlin, Bochum, Chemnitz, Darmstadt, Duisburg, Essen, Frankfurt, Gießen, Hamburg, Köln, Münster und Paderborn teil.“
„Mit der Besetzung wollen wir unsere Solidarität mit der Freien Uni Bochum ausdrücken, die Ende Januar gewaltsam geräumt wurde“, sagt Fredrik Dehnerdt vom bundesweiten Aktionsbündnis gegen Studiengebühren. „Überall werden studentische Freiräume angegriffen und selbstbestimmtes Leben und Lernen unmöglich gemacht. Aber das lassen wir uns nicht einfach so gefallen. Als Aktionsbündnis rufen wir nicht nur zum Demonstrieren, Klagen und Boykottieren auf. Entscheidend in unserem Kampf für ein gerechtes Bildungs- und Sozialsystem ist es auch, Freiräume zurück zu erobern und neue zu schaffen.“
Die BildungsaktivistInnen fordern außerdem die Abschaffung der Studiengebühren insgesamt, ein solidarisches Bildungs- und Sozialsystem sowie die radikale Demokratisierung der Hochschulen und der Gesellschaft. mehr…
Samstag 14.04.07, 22:30 Uhr
Burschenschaftler provozieren Polizeieinsatz an der Ruhr-Uni
Das bundesweite Vernetzungstreffen gegen Studiengebühren auf dem Bochumer Uni-Campus ist heute Abend von der Polizei aufgesucht worden. Etwa 15 bis 20 Beamte, die mit Schlagstöcken und Pistolen bewaffnet waren, wollten durchsetzen, dass die Personalien von allen auf beim Vernetzungstreffen anwesenden Personen aufgenommen werden.
Die Begründung: Offensichtlich hat ein Mitglied der schlagenden rechtsaußen-Burschenschaft Arminia die Polizei gerufen. Der Burschi hat gegenüber der Polizei behauptet, ihm sei seine blau-weiß-schwarze Schärpe weggenommen worden, und der Tatverdächtige habe sich in das Vernetzungstreffen geflüchtet.
Die Polizei machte daraufhin in einer Ansage an der Vernetzungstreffen klar: Sie werte das angebliche Wegnehmen der Schärpe als einen „bewaffneten Raubüberfall“. Schließlich sei die Schärpe mit einem Messer durchgeschnitten worden. Weil es sich damit um ein Verbrechen handle, das nicht unter einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bestraft werden kann, sei es verhältnismäßig, die Personalien der etwa 50 zu diesem Zeitpunkt auf der GB-Wiese anwesenden Personen aufzunehmen.
Als die Situation angespannter wurde und die PolizistInnen den Studierenden verbieten wollten, die Wiese vor dem Gebäude GB zu verlassen, kamen die neu gegründeten Bochumer Gaggles der „Rebel Clown Army“ zu einem ersten Einsatz. Durch die direkten Aktionen (Clown-Marsch durch die Polizei-Absperrung, Anschleichübungen, Polizei-Einkesseln, Gruppenfoto mit Bulle, Polizei-Verfolgung und Polizei-Imitation etc.) wurde die Lage für die BeamtInnen schnell so unübersichtlich, dass sie nicht mehr sagen konnten, wer überhaupt zu der ursprünglich auf der Wiese festgesetzten Gruppe gehörte. mehr…
Seit Montag morgen findet an der Ruhr-Universität die „Bochum Action Week für Solidarität und Freie Bildung“ statt: Mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm ist die Freie Uni Bochum auf dem Campus präsent, um für ein gebührenfreies Studium sowie mehr Freiräume an der Uni und in der Gesellschaft zu streiten. Ausgerechnet während der Aktionswoche kam es zu einer Provokation: Zum ersten Mal seit Jahren war ein Promotion-Team der „BILD“-Zeitung unterwegs, um tausende von Springer-Blättern zu verteilen. Am heutigen Nachmittag haben aktive Studierende zur Gegenwehr gegriffen – auf dem Foto sind die Überreste des BILD-Infostandes zu sehen.
Wie inzwischen auf Nachfragen durch den AStA in die Öffentlichkeit gekommen ist, hat sich die BILD auf dem Campus der Ruhr-Uni eingekauft: Insgesamt 1000 Euro hat die Springer-Gruppe für die Erlaubnis der Uni-Leitung bezahlt, die Blätter auf dem Campus verteilen zu dürfen.
Die aktiven Studierenden protestieren gegen diesen weiteren Vorstoß zur Privatisierung des Campus-Geländes. „Es ist eine große Frechheit, dass die Uni-Leitung gegen Bares ausgerechnet einem Konzern die Werbung auf dem Campus ermöglicht, der sogar gegen die Verfassung der Ruhr-Uni verstößt“, ist von den wütenden Studierenden zu hören.
Die Verfassung der Ruhr-Uni verpflichtet nicht nur zur Wahrnehmung eines „kritischen Bildungsauftrags“ [Art.2 (1)], sondern auch zur „tatsächliche[n] Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Beseitigung der für Frau-en bestehenden Nachteile[n]“ [Art. 1, (4) 2.]. Mit der bezahlten Erlaubnis an die Springer-Promoter, eine Zeitung mit populistischen und sexistischen Inhalten zu verteilen, auf deren Titelseite Frauen schon zum Objekt degradiert werden, hat die Leitung der Ruhr-Uni gegen die Verfassung der Universität verstoßen.
Die Studierenden fordern das Rektorat auf, dem Springer-Konzernen und ähnlichen Unternehmen den Auftritt auf dem dem Campus zu verbieten. Außerdem kündigen sie an, dass sie auch in Zukunft zu Selbsthilfemaßnahmen greifen werden, wenn sich die BILD noch einmal auf den Campus der RUB trauen sollte.
Die Freie Uni schreibt: »Knapp 100 Studierende haben am Montag den Beginn der 1. Bochumer Action Week in und vor der „Schirmbar“ (ehemaliges Mensa-Bistro) auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum gefeiert. Im Rahmen der Aktionswoche organisiert die Freie Uni Bochum (FUB) vom 9. bis zum 13. April zahlreiche kulturelle und politische Veranstaltungen. Ein zentrales Anliegen der OrganisatorInnen ist es auch, jene Probleme aufzuzeigen, welche durch die Einführung allgemeiner Studiengebühren entstanden sind. „Was die Studiengebühren angeht, hat die Ruhr-Uni unsere schlimmsten Erwartungen übertroffen“, so Katharina Teiting von der Freien Uni. „Die RUB hat es bisher noch nicht einmal geschafft, die Härtefallanträge zu bearbeiten. Am Freitag enden die Rückmeldefristen, und es herrscht totales Chaos.“ Auf Grund der mangelnden Beratung zu Studiengebühren, dem Verwaltungschaos in der Einschreibungswoche und dem dramatischen Rückgang der Studierendenzahlen in ganz NRW fordert die Freie Uni eine Aussetzung der Studiengebühren. mehr…
Heute Abend um 18 Uhr eröffnet die Freie Uni Bochum offiziell ihre Aktionswoche für Solidarität und freie Bildung – und zwar mit einem Eröffnungsgrillen an der Schirmbar auf dem Campus. Später am Abend tritt Markus Henrik auf. In den vergangenen Tagen haben die aktiven Studierenden ihr Quartier für die Woche zu einem wohnlichen Freiraum hergerichtet: Sofa-Ecken zum gemütlichen Unterhalten, Infowände, die die Geschichte der Freien Uni dokumentieren, und es wurde sogar eigens für die Woche eine stabile Bühne in der Schirmbar gebaut. Auch das Programm der Woche kann sich sehen lassen: Mit Diskussionsveranstaltungen, Vorträgen, Workshops und Filmen geht es an jedem Tag jeweils um ein Schwerpunktthema: Am morgigen Dienstag um den G8-Gipfel in Heiligendamm, am Mittwoch um die Proteste gegen Studiengebühren und am Donnerstag um Datensicherheit und Überwachung. Die Veranstaltungen am Freitag stehen unter dem Motto „Repression und Recht auf Protest“. Am Wochenende sind dann Studierendengruppen aus dem ganzen Bundesgebiet zu einem Vernetzungstreffen für Solidarität und freie Bildung zu Gast in Bochum. Das ganze Programm der Aktionswoche ist auf der Homepage der Freien Uni zu finden. Die Veranstaltungen sind natürlich offen für alle und kostenfrei.
Während der „action week“ der Freien Uni wird ein zweitägiger Workshop angeboten, der die Grundlagen und Möglichkeiten des Rebel Clownings und der gewaltfreien direkten Aktion nahe bringen will. Hier soll den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben werden, durch Spiele und Übungen die eigene Spontaneität und Spielfreude zu erleben und das Selbstvertrauen in sich und die Kraft des eigenen Clowns zu stärken. Idealerweise wird der Workshop mit einer von der Gruppe geplanten und durchgeführten direkten Aktion enden und ein neues „Battalion der Clownarmy“ erblickt das Licht der Welt…
Zum zweiten Quartal 2007, also ab dem 1.April, hat bo-alternativ.de erstmals einen Chefreporter engagiert. Ulrich Schröder, bisher hauptamtlich in der Pressestelle der Ruhr-Uni für das Image der Hochschule verantwortlich, will in Zukunft seriös arbeiten und hat deshalb das Angebot unseres Onlinedienstes angenommen. Hier seine erste Reportage: »Bei einem routinemäßigen Ausritt der Bochumer Polizei auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum (RUB) kam am Sonntag in den frühen Abendstunden auf dem Vorplatz der Uni-Bibliothek (UB) ein dreijähriger Wallach zu Schaden. Das Tier brach auf der Höhe der Monumentalreplik von Pablo Picassos „Guernica“ vor dem rechten Seiteneingang der UB in eine der Betonplatten auf dem Nordforum der RUB ein und erlitt vermutlich eine Vorderlauffraktur. Da die marode Bausubstanz der Bodenplatten auf dem Forumsplatz keine Bergung des verletzten Tieres mit einem herkömmlichen Pferdetransporter der tiermedizinischen Ambulanz zuließ, musste der Polizeiwallach in einem spektakulären Einsatz per Hubschrauber geborgen werden. Das Kostenvolumen für die Bergung soll sich auf einen fünfstelligen Euro-Betrag belaufen. mehr…
Sonntag 01.04.07, 08:00 Uhr
Ab Ostermontag in der Schirmbar mitten auf dem Campus der Ruhr-Uni:
In der letzten Woche des Wintersemesters ließ RUB-Rektor Weiler die Freie Uni Bochum mit einen gewaltigen Polizei-Aufgebot aus dem Querforum West räumen. Das Querforum stand vor der Besetzung leer und hatte zuvor als Ersatz-Gebäude für die Mensa gedient, die saniert wurde. Ein zweites Ersatzgebäude für die Mensa war die Schirmbar, einige Meter weiter vor dem Gebäude GB.
In der ersten Woche des Sommersemesters meldet sich die Freie Uni nun mit einer „action week“ spektakulär auf dem Campus zurück – in der Schirmbar, dem schönsten Ort auf dem Campus im Sommer. Die Schirmbar muss nicht einmal besetzt werden. Das Studentenwerk AKAFÖ hat der Freien Uni das Gebäude überlassen. Die Freie Uni hat für den Semesterbeginn ein beeindruckendes Programm organisiert: mehr…
Die Bochumer Polizei hat sich offensichtlich heftig darüber geärgert, dass sie heute früh völlig vergebens zum Querforum ausrückte, um gegen die erneute Besetzung des Querforums vorzugehen. Die BesetzerInnen hatten das Gebäude bereits wieder verlassen. Als „Rache“ veröffentlichte die Pressestelle der Polizei eine Meldung, dass „etwa 20 – 30 an- bzw. betrunkene Personen mit Bierkästen und einer Musikanlage“ im Querforum gesichtet wurden und „augenscheinlich keine Besetzung der Gebäude geplant war“. Berichtenswert ist der Polizei auch: „An dem Gebäude Universitätsstraße 150 konnten keinerlei Aufbruchspuren festgestellt werden.“
Die Freie Uni schreibt: »Nachdem rund 100 Aktive der Freien Universität Bochum (FUB) in der Nacht auf Samstag im Querforum West der Ruhr-Uni Bochum die Verabschiedung des sogenannten Hochschulfinanzierungs – gerechtigkeitsgesetzes (HFGG) vor einem Jahr „gefeiert“ hatten, verließen die Studierenden das Gebäude gegen 2:30 Uhr, bevor es zu einem Konflikt mit der Polizei kommen konnte. Die Studierenden hatten sich insgesamt über drei Stunden in dem Gebäude aufgehalten, bevor sie sich friedlich zurückzogen. Die AktivistInnen räumten in kürzester Zeit ihre Sachen zusammen und feierten dann im Studierendenhaus weiter. mehr…
Heute Nacht haben ca. 100 Studierende erneut das Querforum West (QfW) besetzt, um dort den Geburtstag der Einführung allgemeiner Studiengebühren zu feiern. In der Presseerklärung heißt es: »Studierende hatten das Gebäude erstmals am 22. Mai 2006 besetzt und dort die Freie Uni Bochum gegründet. In ihrem 8-monatigen Bestehen etablierte sich die FUB als selbstverwaltetes studentisches und kulturelles Zentrum auf dem Campus. Am 31. Januar 2007 wurde das Gebäude jedoch gewaltsam von der Polizei geräumt.
Als Anlass für die erneute Besetzung nennen die Studierenden das einjährige Bestehen des Hochschulfinanzierungsgerechtigkeitsgesetzes (HFGG). Dies ermöglichte es den Hochschulen in NRW, 500 Euro allgemeine Studiengebühren einzuführen. „Studiengebühren sind unsozial und machen den Zugang zur Hochschule vom Einkommen abhängig.“ beschwert sich Jan Dreyer von der FUB. Der Protest gegen diese selektive Bildungspolitik dürfe kein Ende finden, so Dreyer weiter.
Dass die Studierenden nun genau das Gebäude ausgewählt haben, aus dem sie vor gut eineinhalb Monaten geräumt wurden, ist kein Zufall. Sie wollen zeigen, dass sie sich von den häufigen Polizeieinsätzen gegen die Protestbewegung nicht einschüchtern lassen. [Fotogalerie] mehr…
Das mittler-„Weiler“ gewohnte Bild an der Ruhr-Uni. Ein paar Dutzend Studierende verteilen Flugblätter. Eine Hundertschaft der Polizei überwacht die Aktion. Minister Pinkwart und die Rektoren der Ruhr-Unis unterzeichnen einen Kooperationsvertrag. Die Studierenden befürchten: „Viel Zeit und Energieverschwendung wegen Zwangspendel durchs ganze Ruhrgebiet bei Zerlegung gemeinsam studierte Fächer auf verschiedene campi; Zusammenlegung zu einheitlichen riesen Fakultäten bedeuten das Ende von Orchideenfächern und Meinungsvielfalt; Umstrukturierung als Durchsetzung weiterer Kürzungen, Stellenkürzungen und Fächerstreichungen.“ Näheres.
Die Hochschulrektoren träumen gleichzeitig von einer Vision. Ihre „Vision ist die Etablierung der Universitätsallianz Metropole Ruhr als exzellenten Standort in der nationalen und internationalen Wissenschafts- und Studienlandschaft.“ Näheres.
Die Ruhr-Uni hat auf ihrer Webseite die Ausbaupläne für das Querforum West vorgelegt. Das Gebäude war acht Monate lang von der „Freien Uni“ genutzt worden. Ende Januar 2007 ließ Uni-Rektor Weiler das Gebäude gewaltsam durch die Polizei räumen. In der Überschrift der Presseerklärung zur Räumung stand zu lesen: »Rektor Weiler: „Wir wünschen uns, dass Studierende mitwirken“« In der Erklärung hieß es dann weiter: »Mit dem Ende der widerrechtlichen Besetzung des Querforums West ist der Weg frei, im Querforum West einen zusätzlichen, zentralen Ort für Tutorien einzurichten. In die Planungen werden gewählte, offizielle Vertreter der Studierenden, also die Fachschaften und der AStA, soweit sie daran mitwirken wollen, einbezogen.«
Über die nun vorgelegten Planungen hat die Uni-Leitung bis heute keine Gespräche mit den Studierenden geführt.
Die Freie Uni Bochum (FUB) berichtet auf ihrer Webseite über die laufenden und geplanten Aktivitäten: „Am Freitag, den 23. Februar, trifft sich um 16 Uhr das erste Mal der neue FUB-Spanischkurs im Sozialen Zentrum an der Rottstraße. Montags um 18 Uhr findet jeweils das Plenum des Protestkomitees ‚gegen Studiengebühren‘ an der Ruhr-Uni statt. Samstags abends lädt das FUB-Café im Sozialen Zentrum zum Quatschen, Planen, Diskutieren in gemütlicher Atmosphäre ein. Gemeinsam mit unseren BündnispartnerInnen kämpfen wir weiter für mehr selbstorganisierte Freiräume an der Uni und in der Gesellschaft. Und am Anfang des Sommersemesters wird’s richtig heiß: Für den April plant die Freie Uni eine umfangreiche Veranstaltungswoche mit Vorträgen, Diskussionen, Kultur und ganz viel Leben auf dem Campus.“
„Der Studiengebührenboykott findet zumindest für das Sommersemester 2007 in Bochum nicht statt,“ schreibt das Protestkomitee gegen Studiengebühren auf seiner Webseite. Bei der Wahl des Studierendenparlament hatte der bisherige AStA keine Mehrheit bekommen und die Rubrosen/Jusos waren WahlsiegerInnen. Die SozialdemokratInnen stehen der Boykott-Kampagne äußerst skeptisch gegenüber.
Das Protestkomitee zieht daraus die Konsequenz: „Mit einem AStA, der den Boykott nicht unterstützt, macht dieser wenig Sinn. In der entscheidenden Phase, wenn das Quorum von 20% erreicht worden ist, muss der AStA in Verhandlungen mit dem Rektorat treten. Steht der AStA dann nicht vollständig hinter dem Boykott, sind die Verhandlungen wenig erfolgversprechend. Außerdem muss die Infrastruktur des AStA genutzt werden, um die Studierenden zu informieren und Öffentlichkeitsarbeit leisten zu können. Ob dies alles möglich sein wird, ist im Moment noch fraglich. Schließlich führt die momentane Situation zu einem Risiko aller BoykotteilnehmerInnen, das der jetzige AStA und der Bochumer Bildungschancen e.V., so nicht tragen kann.“ Näheres unter: http://www.boykott-bochum.de/
Mit einer Werbeoffensive versucht die Ruhr-Uni ihre umstrittene Entscheidung zur Einführung von allgemeinen Studiengebühren in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr zu verkaufen. Auf ihrer Webseite kündigt die RUB an: „Per Post werden alle eingeschriebenen Studierenden im Erststudium, alle Zweit- und Gasthörer der RUB über die künftige Regelung der Studienbeiträge informiert: mit einem persönlichen Anschreiben des Rektors“. Der AStA erwidert auf seiner Webseite: „Ergänzend zu den Informationen, die ihr von Uni und AStA per Post erhaltet/erhalten habt, findet ihr hier ausführliche Informationen.“ Der Tipp des AStA: „Wer die Gebühren wie wir für unsozial und nicht gerechtfertigt hält, sollte direkt nach Erhalt des Gebührenbescheides Widerspruch einlegen. Ohne Widerspruch gibt es keine Möglichkeit, das Geld zurück zu bekommen.“
Eindeutig rechtswidrig verhält sich die Ruhr-Uni, wenn sie auf einer Webseite schreibt: „Ab März 2007 können Sie mit Hilfe Ihrer Chipkarte über RUBICON Ihren Status im Studienbeitragssystem einsehen sowie Anträge auf Befreiung stellen.“ Alternativen zur Regelung mit der Chipkarte werden nicht angeboten. Bei der Einführung der Chipkarte wurde wegen ihres äußerst fragwürdigen Datenschutz-rechtlichen Charakters festgelegt: „Die Teilnahme am Pilotprojekt ist nur freiwillig möglich. Es dürfen keine wesentlichen Vorteile durch den neuen Ausweis entstehen.“
Die Freie Uni (FUB) schreibt auf ihrer Webseite: „Ab dem 17. Februar 2007 findet im Sozialen Zentrum Bochum immer Samstags ab 20 Uhr das FUB-Café statt. Vorher, um 19:00 Uhr wird es regelmäßig ein Plenum zu den Perspektiven von FUB, QFW und den Protesten gegen Studiengebühren geben. Die BildungsaktivistInnen der Freien Uni lassen sich nicht unterkriegen. Wir machen im Exil weiter.
ACHTUNG: Diesen Samstag (17.02.) treffen wir uns schon um 12 Uhr im sz um die Perspektiven der FUB und des Protestkomitees für das nächste Semester zu entwickeln!“
Der Fachschaftsrat Sozialwissenschaft der Ruhr Universität Bochum verurteilt in einem offenen Brief an den Rektor der RUB die polizeiliche Räumung des Querforums West. Wörtlich heißt es: „Innerhalb der letzten zehn Monate war dies bereits der dritte Großeinsatz der Polizei auf dem Bochumer Campus. Dies widerspricht unserem Verständnis von Konfliktlösung. Gerade innerhalb einer Universität sollte eine andere Konflikt-Kultur herrschen, die anderen Teilen der Gesellschaft als Vorbild dienen kann.“ Der Brief im Wortlaut.
Dienstag 06.02.07, 08:00 Uhr
Donnerstag, 8. Februar, 18.00 Uhr, Freie Uni im Exil, GB 02 / 160
Die Freie Uni lädt zu einer Veranstaltung ein: »Mit ihrem wilden Streik haben die ArbeiterInnen von Opel Bochum im Herbst 2004 ein Zeichen gesetzt. Seitdem gab es in einigen weiteren Betrieben Streiks und Versuche, den Rahmen gewerkschaftlich verregelter Konfliktbereinigung zu sprengen. Bei Gate Gourmet am Düsseldorfer Flughafen haben die ArbeiterInnen mit großer Hartnäckigkeit gegen den Finanzinvestor Texas Pacific Group gestreikt, ein halbes Jahr lang. An dem kleinen, aber exemplarischen Konflikt werden die aktuellen Probleme und Möglichkeiten des Widerstandes von ArbeiterInnen herausgearbeitet. Das Buch entstand aus der ungewöhnlichen Zusammenarbeit von streikenden ArbeiterInnen und radikalen Linken, die direkte Aktionen gegen den Streikbruch organisierten. Die lange Dauer machte auf beiden Seiten außergewöhnliche Erfahrungen und Einblicke möglich: in die klandestine Organisierung vor dem Streik und Ansätze von ArbeiterInnen-Autonomie im Streik.«
Die Linke Liste hat heute an der Ruhr-Uni ein Flugblatt verteilt, in dem bestätigt wird, dass der AStA rechtlich gegen die Jusos vorgeht. Als Gründe werden genannt: „Im Wahlkampf hatte die Juso-Hochschulgruppe mit bewussten Fehlinformationen an die niedersten Instinkte der WählerInnen (Futterneid, Sozialneid etc.) appelliert: Angeblich habe der linke AStA den Aktiven der Freien Uni Bochum vom Geld der WählerInnen Mittagessen in der Mensa finanziert, damit diese dort umsonst „schlemmen“ könnten. Der AStA habe für viel Geld der Freien Uni einen Wasseranschluss und 1000 Transparente bezahlt, ja, die Freie Uni habe sogar „alles umsonst“ bekommen. Besonders dreist: Die Jusos behaupteten, im vergangenen Jahr habe die LiLi Koalitionsverhandlungen mit dem rechten RCDS geführt. Dass keine dieser populistischen Wahlkampfaussagen wahr ist, war den Rubrosen offensichtlich egal.“ Weiter heißt es: „Es ist einmalig, dass an der RUB eine Wahl mit so unverschämten Falschbehauptungen gewonnen werden konnte. Wir bewerten das als einen Tiefschlag in der politischen Kultur an der Ruhr-Uni. Um zu verhindern, dass die Rubrosen weiter die Unwahrheiten verbreiten und damit der Verfassten Studierendenschaft insgesamt einen Schaden zufügen, hat jetzt sogar der AStA rechtliche Schritte gegen die Rubrosen eingeleitet.“
Die Freie Uni Bochum schreibt auf ihrer Webseite: »Auch nach der Räumung des Querforums durch zwei Polizei-Hundertschaften macht die Freie Uni Bochum weiter. Die Plenumssitzungen, die derzeit provisorisch in unterschiedlichen Räumen stattfinden müssen, sind derzeit genauso gut besucht wie vor dem Polizeiübergriff. „Die FUB, das ist ja nicht das Gebäude, sondern das sind wir, die wir seit über acht Monaten für Leben auf dem Bochumer Uni-Campus gesorgt haben“, so eine Aktive. Im Moment steht eine ganze Menge Organisationsarbeit an: Es müssen Ausweichräume für bereits geplante Veranstaltungen gefunden werden, damit wenigstens ein Teil des Programms auch im Exil aufrecht erhalten werden kann. Darüber hinaus laufen die Planungen für zukünftige Aktionen auf Hochtouren: „Wir werden auch in Zukunft weiter Freiräume erkämpfen!“ mehr…
Die Freie Uni hat auf ihrer Webseite einen ausführlichen Fotobericht von der gestrigen Protestdemonstration gegen die gewaltsame Räumung der FUB veröffentlicht. Dabei werden auch einige Redebeiträge dokumentiert. Näheres. Außerdem wird ein Pressespiegel präsentiert. Näheres. Hier wird um die Zusendung weiterer Veröffentlichungen gebeten. Es wird z. B. noch die Berichterstattung in der BILD-„Zeitung“ gesucht.
Gegen die gewaltsame polizeiliche Stürmung der Freien Universität Bochum am Mittwoch Morgen kam es gestern Abend in der Bochumer City zu einer empörten Spontan-Demo von mehreren hundert Menschen. Die Polizei zeigte – offenbar im Bewusstsein ihres unangemessenen Gewaltangriffs vom frühen Morgen – wieder massiv Präsenz.
Die Forderungen nach sofortigem Rücktritt von Rektor Weiler und nach „Bildung für alle, und zwar umsonst!“ standen im Zentrum der Proteste. Bei der Schlusskungebung vor dem Hauptbahnhof – nachdem es vorher eine längere Blockade des Südrings gegeben hatte – dokumentierten Solidaritätserklärungen aus so ziemlich allen deutschen Universitätsstädten, wie bekannt und wie wichtig die Aktionen der FUB im Widerstand und für ein selbstbestimmtes Studium im ganzen Land sind.
Der Opel-BR-Vorsitzende Rainer Einenkel (Foto) unterstrich in der Schlussrede die gegenseitige Solidarität gegen die gleichen GegnerInnen. Wie in der Opel-Werksbesetzung 2004 immer auf die Solidarität und Unterstützung durch die Studierenden gesetzt werden konnte, so unterstütze nun der Betriebsrat die Interessen der Studierenden nach demokratischer für alle finanzierbarer Bildung – denn das seien letztlich auch die eigenen Interessen der Belegschaft.
Polizei und Rektor hatten heute um 12.00 Uhr zum Pressetermin geladen. Nachdem die Polizei am frühen Morgen mit 150 BeamtInnen ein Loch in die Rückwand des Querforums gerissen hatte und zur ihrer Überraschung feststellen mussten, dass die zehn Anwesenden in der Freie Uni ohne jeglichen Widerstand das Gebäude räumten, war ein gewisser Rechtfertigungsdruck für den massiven Polizeieinsatz erforderlich. Doch statt die Polizei möglichst schnell von der Uni zurückzuziehen, entschloss sich die Einsatzleitung für das Gegenteil. Den JournalistInnen sollte offensichtlich suggeriert werden, dass es sich um eine ganz, ganz gefährliche Geschichte handelt. Für die Pressekonferenz wurde eine halbe Hundertschaft der Polizei im und um das Verwaltungsgebäude der Uni postiert. JournalistInnen mussten sich ausweisen, um in das Rektorat zu gelangen. So ungefähr stellt man sich Pressearbeit in einer Militärdiktatur vor.
Weit und breit war kein Protest zu sehen. Das Polizeiaufgebot schaffte es lediglich, eine Vertreterin der Freien Uni daran zu hindern, ihre Presseinformation an die anwesenden JournalistInnen zu verteilen.
Der Rektor der Uni wiederholte dann vor der Presse, was er zuvor schon auf der Webseite der Ruhr-Uni veröffentlicht hatte. Die Freie Uni sei für ihn: „Ein unhaltbarer Zustand!“
Der Einsatzleiter der Polizei mühte sich, das Großaufgebot der Polizei und die Zerstörung der Rückwand des Querforums zu rechtfertigen. Blumig schilderte er, wie das Querforum von den BesetzerInnen mit Balken verbarrikadiert worden sei. Er wollte den JournalistInnen ernsthaft erzählen, dass ein Gebäude, das auf der Vorderseite aus einer mehr als 30 Meter breiten und 6 Meter hohen Glasfront besteht, zu verbarrikadieren sei. Das polizeiliche Großaufgebot sei also gerechtfertigt gewesen.
Rektor Weiler und Kanzler Möller versuchten schließlich die Geschichte der Besetzung des Querforums neu zu schreiben. Sie wollten darstellen, dass die Uni-Leitung von Anfang an geduldig mit der FUB verhandelt hätte. Erst auf Nachfrage räumte sie ein, dass es vor dem Amtsantritt des Rektor Vereinbarungen zwischen Freier Uni und dem Studierendenwerk AKAFÖ über die Nutzung des Querforums gegeben habe. Die Feueralarme mussten dann wieder als Grund für die Räumung herhalten. Dass dies u.a. seine Ursache in der vom Rektor angeordneten Abschaltung des Heizung hatte, wurde nicht erwähnt. Nach 22 Minuten war die best geschützte Pressekonferenz in der Geschichte der Ruhr-Uni beendet. Keine weitere Fragen.
Eine Stellungnahme der Freien Uni zur Polizeipräsenz an der Uni. Ein Bericht auf Indymedia.
Der AStA der Ruhr-Uni hat nach der gewaltsamen Räumung der Freien-Uni die Kompetenz des derzeitigen Rektors in Frage gestellt. Das Protestkomitee gegen Studiengebühren hat bereits den Rücktritt des Rektors gefordert. Auch unter den HochschullehrerInnen wird inzwischen offen darüber diskutiert, ob es glücklich ist, dass das Rektorat nur von männlichen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren besetzt ist. Viele Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen der Uni fühlen sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass eine solche Uniführung mit der Lösung sozialer Konflikte überfordert ist.
„Es ist bezeichnend, dass die Leitung einer Universität mit knapp dreißigtausend Studierenden offensichtlich nicht in der Lage ist, die Situation friedlich durch Verhandlungen zu lösen“ kritisiert die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka. „Dass das Rektorat sich nicht anders zu helfen weiß, als die Polizei auf den Campus zu holen, wirft Fragen über die Kompetenzen Rektor Weilers als Verantwortlichen für mehrere Tausend Studierende auf“ so Konetzka weiter. Die Erklärung des AStA im Wortlaut. Weitere Stellungnahmen: von der Bundestagsabgeordneten Hirsch, von der Linkspartei Bochum, von der Sozialen Liste, von der WASG-NRW, von der Bundestagsabgeordneten Dagdelen, von der WASG – Kreisverband Bochum/Herne, Gemeinsame Presseerklärung des Allgemeinen Studierendenausschusses der Freie Universität Berlin (AStA FU) und des ReferentInnenRates der Humboldt Universität zu Berlin.
Die zehn BesucherInnen, die heute früh in der Freien Uni von einem Großaufgebot der Polizei festgenommen wurden, befinden sich wieder in Freiheit. Während der Festnahme ist es zu keinerlei Übergriffen oder körperlichen Gewaltanwendungen der Polizei gekommen.
Mittwoch 31.01.07, 07:33 Uhr
Aufruf: "Heute Abend findet ab 18:30 Uhr eine Demo ab Bochum Hbf statt. Kommt alle!"
Am Mittwoch morgen gegen 5:30 hat eine Polizei-Hundertschaft die Freie Universität Bochum umstellt und ist anschließend in das Gebäude eingedrungen. Einige Personen, die zu dieser Morgenstunde schon im Gebäude waren, sind von der Polizei vom Campus abtransportiert worden. (Bilder von der gewaltsamen Räumung der FUB)
„Für diese skandalöse Nacht- und Nebelaktion gegen Studierende, die friedlich ihr Recht auf Protest an der Uni wahrgenommen haben, ist Rektor Elmar Weiler direkt und persönlich verantwortlich“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni. „Der Einsatz von Polizeigewalt ist die Folge der absoluten Verhandlungsunfähigkeit der Bochumer Uni-Leitung.“ Rektor Weiler weigert sich sogar zur Stunde, mit VertreterInnen der Freien Uni und des AStA zu sprechen.
Martin Ströhmeier vom AStA der Ruhr-Uni: „Was hier passiert ist ein politischer Skandal. Die Polizei greift zu Gewalt und hindert die gewählte Vertretung der Studierendenschaft, ihr Amt wahrzunehmen. Das alles ist offensichtlich von Rektor Weiler sanktioniert. Selbst vor den AStA-Büros haben sich Polizisten postiert. So richtet die Leitung der Ruhr-Uni die Demokratie zu Grunde.“
Am heutigen Abend sollte im Querforum West eigentlich ein großes Treffen von Fachschaften und studentischen Initiativen stattfinden, die derzeit ein studentisches Nutzungskonzept für das Gebäude ausarbeiten. „In den vergangenen Tagen haben sich viele Gruppen an der Entwicklung eines studentischen Nutzungskonzeptes beteiligt. Dadurch, dass ausgerechnet am morgen vorher das Gebäude geräumt wird, soll das breite Treffen offensichtlich verhindert werden“, so Teiting weiter. „Das kann man nur als bewussten Schlag gegen die studentische Selbstorganisation an der Ruhr-Uni verstehen.“ mehr…
Mehrere hundert Polizisten haben heute morgen (kurz vor 5 Uhr) die Freie Universität und andere Gebäude der Universität umstellt und die Freie Universität (FUB) geräumt. Sechs Personen sind verhaftet worden. Ohne Durchsuchungsbefehl ist die Polizei ebenfalls in den AStA eingedrungen. Mehr als 50 Menschen haben sich schon aus Solidarität vor dem Gebäude MA (Süd) versammelt, um gegen die Räumung zu protestieren. Ein Sprecher des AStAs ruft zum sofortigen Protest auf: „Kommt alle zur Universität“. Sobald mehr bekannt ist, wird die Redaktion berichten. Radio 98.5 spricht von 10 Personen, die aus dem Gebäude der FUB vorläufig festgenommen wurden.
aktuelle Termine der FUB:
15:00 Uhr FUB-Sonderplenum zur Räumung vor der Freien Uni Bochum (Querforum West)
17:30 Uhr im AusländerInnenzentrum der Ruhr-Uni: Konzepttreffen zur studentischen Nutzung des Querforum Wests mit VertreterInnen von Fachschaften und studentischen Initiativen
18:30 Uhr Demonstration für studentische Freiräume und gegen die Gewaltsame Räumung der Freien Uni am HBF Bochum (18 Uhr Treffpunkt am AStA)
Die Existenz der Freien Uni (FUB) provoziert bei Jusos und RCDS heftigste Reflexe. Die Jusos/Rubrosen hatten vor einigen Tagen einen äußerst denunziatorischen Brief an den Rektor der RUB geschickt, der kaum zu toppen schien. Der RCDS hat es aber geschafft. Auf dem umstrittenen Web-Portal „StudiVZ“ zeigt sich der letztjährige Landesvorsitzende des RCDS Roman Scheuschner frustriert, dass Rektor und Polizei die FUB noch nicht geräumt haben: „Dann müssen wir das doch selbst in die and nehmen. Ich besorgen die Fackeln, ihr den aufgebrachten Mob und die Heugabeln?“. Der örtliche RCDS-Chef Julian Fennhann pflichtet ihm bei: „Am Mob beteilige ich mich! *hier hier schrei*“. Alexander Gerke unterstützt das ganze mit dem Beitrag: „Jeder weiß, dass Zecken schlecht sind. Sie verbreiten Krankheiten. Eine davon nennt sich Kommunismus, eine andre Anarchismus. Es gibt Zecken, die jene und Zecken die andere Krankheiten übertragen. Aber es sind alles Zecken und Zecken kann man nur unschädlich machen, wenn man sie entfernt. (Und entfernen kann man sie nur, wenn man sie am Kopf packt und heraus dreht.)“
Julian Fennhann hat bestätigt, dass der Eintrag wirklich von ihm stammt, aber nur ironisch gemeint sei. Alexander Gerke sei kein Mitglied des RCDS. Fennhan beteuert: „Der RCDS Bochum hat keine Mitglieder, die zugleich Mitglied einer Burschenschaft sind.“ Der Screenshot der RCDS Entgleisung.
Während sich die Unileitung weiterhin auf stur stellt, arbeiten die Studierenden an einem Kompromisskonzept. Das 2. Planungstreffen von Fachschaften und Initiativen verabschiedete gestern Abend eine gemeinsame Resolution, in der sie vom Rektor eine einvernehmliches Einigung über ein studentisches Nutzungskonzept des Querforums West fordern. Die baulichen Maßnahmen sollten in Absprache mit dem AStA und der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) entschieden werden. Kommt es in diesem Sinne zu einer Lösung des Konflikts, beendet die Freie Uni unverzüglich die Besetzung.
Ein tragbares Nutzungskonzept wollen die UnterzeichnerInnen zusammen mit den demokratisch legitimierten Gremien erarbeiteten. „Die Nutzung schließt selbstorganisierte Veranstaltungen der demokratisch gewählten Gremien und gemeinnützigen studentischen Initiativen, sowie Tutorien des regulären Lehrbetriebs ein,“ heißt es in dem Forderungskatalog.
Fundsache: „Unternehmen, Verbände und Verwaltungen befinden sich in einem stetigen Wandlungsprozess. Diese notwendigen Veränderungen sind aber auch mit Reibungen und Konflikten verbunden. Konflikte sind nicht nur schmerzhaft für die direkt Betroffenen, sondern oft auch für die Unternehmen mit hohen Kosten verbunden. Um die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen zu erhalten, wird es immer notwendiger, kurzfristig konstruktive Formen der Bearbeitung von auftretenden Konflikten zu finden und längerfristig durch die Umsetzung von modernen Konfliktmanagementsystemen die Konfliktkosten dauerhaft zu senken und Konflikte als Signale zur Weiterentwicklung zu nutzen.“ Fundort: Die Webseite der Akademie der Ruhr-Uni. Sie bietet für 5.200 Euro eine Weiterbildung zur Mediatorin / zum Mediator an. Titel des Kurses: „Mediation und Konfliktmanagement in Wirtschaft und Arbeitswelt“. Zum Angebot der Ruhr-Uni.
Die Freie Uni Bochum (FUB) ist akut räumungbedroht. Nachdem (bo-alternativ berichtete) der Rektor Weiler am Montag erneut die Gespäche abbrach, sollte die Freie Uni das von ihr genutzte Querforum West an der Ruhr-Uni räumen. Aus diesem Anlass sind UnterstützerInnen der Freien Uni heute ab 11 Uhr zum Soli-Brunchen in die FUB aufgerufen.
Ungeachtet der Drohgebärden des Rektors findet heute Abend ab 18 Uhr das 2. Planungstreffen statt, auf dem die FUB-Aktiven in Zusammenarbeit mit interessierten Initiativen, Fachschaften und Tutorien eine gemeinsame studentische Nutzung des Querforum konzipieren. Anschließend wird in der Freie Uni der Film „5 Fabriken“ über neue Selbstverwaltungsformen in venezuelanischen Bertrieben gezeigt.
Die Freie Uni meldet auf ihrer Webseite: »FUB-ALARM! Der Rektor hat heute Gespräche mit der Freien Universität abgebrochen! Die Argumente von AStA und der Freien Uni, untermauert durch das erfolgreiche Treffen mit den Fachschaften und Initiativen, werden gänzlich ignoriert! Die FUB soll mal wieder geräumt werden, und zwar am Mittwoch um 12 Uhr! Das Treffen mit den Fachschaften und Inititativen findet trotzdem statt! Kommt in die FUB! Die FUB bleibt! Für die studentische Nutzung des QFW!“ Mit QFW ist das Querforum West gemeint, in dem sich die Freie Uni seit Mai 2006 befindet.
Donnerstag 18.01.07, 16:45 Uhr
Studierende an der Ruhr Uni entwickeln Konzept für das Querforum
Rund 100 Studierende aus Fachschaften und Initiativen der Ruhr- Uni trafen sich gestern, um über ein Nutzungskonzept für das Querforum West zu beraten, das seit Mai 2006 von der Freien Uni Bochum (FUB) genutzt wird. Die Freie Uni berichtet: »Bei dem Treffen wurde schnell deutlich, dass es nicht nur darum gehe, die Freie Uni an sich zu erhalten, sondern darüber hinaus ein gemeinsames studentisches Projekt auf die Beine zu stellen. Im Gegensatz zu den Plänen des Rektorats, das Querforum nur für Tutorien zu nutzen, geht das studentische Konzept noch viel weiter. Geplant sind zum Beispiel Seminare und Fachschaftsveranstaltungen in dem Gebäude stattfinden zu lassen. Auch die Initiativen der Universität waren begeistert von der Idee, das Querforum für vielseitige Zwecke zu nutzen. Eine Vertreterin meldete direkt konkretes Interesse an. „Wir haben zwar schon einen Büroraum, den wir nutzen können, aber der reicht für unsere Vorbereitungen, wie zum Beispiel die Sichtung von Filmmaterial nicht aus “, beschwert sich Imme Klages vom Videofestival. mehr…
Fast 100 Interessierte aus Fachschaftsräten und studentischen Initiativen sind heute der Einladung der Freien Uni gefolgt, um über ein Nutzungskonzept für das Querforum West zu diskutieren. Die wichtigsten Ergebnisse: 1. Der Rektor soll darum gebeten werden, Zeit einzuräumen, damit ein Konzept entwickelt werden kann. 2. Nächsten Mittwoch soll weiter beraten werden. Ein ausführlicher Bericht folgt.
Die Freie Uni schreibt: » Nach der Entscheidung von RUB-Rektor Elmar Weiler, die unpopulären „Erlebnisgastronomie“-Pläne im Querforum West aufzugeben, stehen die Chancen auf eine Einigung mit der Freien Uni Bochum besser denn je. Am heutigen Montag treffen sich die VertreterInnen der Freien Uni und des AStA mit der Uni-Leitung, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Parallel entwickeln die Studierenden Konzepte für die studentische Nutzung des Gebäudes.
Am Mittwoch findet im Querforum West ein großes Treffen statt, auf dem Fachschaften, studentische Initiativen und die Freie Universität gemeinsam planen wollen, wie die studentische Nutzung des Querforums in Zukunft aussehen soll. „Schon jetzt haben zwanzig Fachschaften und Initiativen zugesagt – das finden wir toll“, sagt Annika Klüh von der Freien Uni Bochum. mehr…
Im Rahmen der Ringvorlesung „Ware Bildung“ ist am Donnerstag, 18. Januar, 16.00 Uhr, Reiner Braun zu Gast an der Freien Uni. Sein Vortag setzt sich an ausgesuchten Beispielen mit dem finanziellen und persönlichen Einfluss der Wirtschaft auf die Entwicklung, die Schwerpunkte und Ausrichtung von Wissenschaft und Forschung auseinander. Aus der Darstellung werden Anforderungen an eine Forschung, die frei von käuflichen Einflüssen ist, formuliert und die dazu notwendigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen thematisiert.
Reiner Braun ist Geschäftsführer der International Association of Lawyers against Nuclear Arms (ILANA) und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW).
Die Freie Uni schreibt: »Das Rektorat der Ruhr-Uni hat die Pläne aufgegeben, aus dem Querforum West eine „Erlebnisgastronomie“ zu machen. „Das ist ein Riesen-Erfolg für die aktiven Studierenden“, sagt Katharina Teiting von der Freien Universität. „Wenn der Rektor jetzt von einer weiterhin studentischen Nutzung des Querforums spricht, ist für uns aber klar: Ein studentisches Nutzungskonzept muss von den Studierenden ausgestaltet werden und kann nicht vom Rektorat verordnet werden.“
Die Freie Universität wird sich konstruktiv an den Gesprächen über die Zukunft des Gebäudes beteiligen. Die bisher nur grob umrissenen Vorstellungen der Uni-Leitung werfen noch viele Fragen auf. Das Rektorat will offensichtlich Tutorien, die ja ohnehin Teil des regulären Lehrangebots der Ruhr-Uni sind, in das Querforum West auslagern. „Dabei darf es nicht passieren, dass das Raumproblem der Universität auf die Studierenden abgewälzt wird“, sagt Benjamin Bettinger von der Freien Uni. „Wenn ein Gebäude studentisch genutzt wird, dann ist es unserer Meinung nach unbedingt notwendig, dass es auch von den Studierenden selbst verwaltet wird. Die Nutzung des Gebäudes durch studentische Initiativen darf dabei natürlich nicht von vornherein ausgeschlossen werden.“ mehr…
Der Allgemeine Studierendenausschuss zeigt sich überrascht von den Plänen des Rektors, das Querforum West (QFW) ab Sommersemester 2007 als Raum für Tutorien zu nutzen. „Wir begrüßen natürlich die Kehrtwende in den Planungen, durch die das Gebäude weiter den Studierenden zu gute kommen kann. Allerdings sind wir irritiert, dass der Rektor über die Interessen der Studierenden entschieden hat, bevor er überhaupt darüber mit deren gewählten VertreterInnen gesprochen hat“, so die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka. Die Erklärung im Wortlaut.
Donnerstag 11.01.07, 13:45 Uhr
Rektor der Ruhr Uni lenkt ein - Gesprächsbereitschaft mit der Freien Uni
Der Rektor der Ruhr-Uni hat heute auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass das von der Freien Uni (FUB) besetzten Querforum nun nicht mehr wie geplant zu einem exclusiven Gastronomiebetrieb umgebaut werden soll. „Das Querforum West soll zum Sommersemester 2007 als ein zentraler Ort für studentische Tutorien hergerichtet und genutzt werden,“ heißt es in der Presseerklärung des Rektorates. Der Rektor hat gleichzeitig wieder Bereitschaft gezeigt, mit dem AStA und der FUB über das Querforum und die Freie Uni zu reden. Für nächsten Montag hat er zum Gespräch eingeladen.
Die Uni-Leitung bleibt damit bei ihrer Strategie, zu versuchen unterschiedliche studentische Interessen gegeneinander auszuspielen. Der AStA und die Freie Uni haben diese Versuche in den vergangenen Wochen immer wieder sehr souverän erwidert. Dies wurde auch in einer anschließenden Pressekonferenz der Freien Uni deutlich. AStA und FUB werteten es als beachtlichen Punktsieg, dass das Rektorat das Querforum nun einer studentischen Nutzung zur Verfügung stellen will. Der Vorschlag der Freien Uni lautet nun gemeinsam und öffentlich über ein Nutzungskonzept des Querforums zu diskutieren und gemeinsam zu überlegen, wo in Zukunft der Freiraum für eine Freie Uni sein soll – im Querforum oder an einem anderen Ort. Der AStA: Über eine studentische Nutzung des Querforums sollten schließlich die Studierenden zumindest mit entscheiden.
Die Freie Uni (FUB) hat für den morgigen Donnerstag zu einem Pressegespräch eingeladen. Unmittelbar nach dem Pressetermin des Rektors zum Thema FUB, sollen „Vorschläge zu einem nicht-kommerziellen alternativen Nutzungskonzept des Querforums West und das Veranstaltungsprogramm der Freien Universität in den kommenden Wochen“ vorgestellt werden. Für nächsten Mittwoch, 17.1. um 17.00 Uhr hat die FUB alle möglichen studentischen Initiativen und Fachschaften eingeladen, um zu beraten, wie „die Freie Uni Bochum als ungezwungene, offen strukturierte und selbstorganisierte Initiative das wissenschaftliche und kulturelle Programm der Fachschaften und studentischen Initiativen bündeln und ergänzen“ kann.
Der Rektor der Ruhr-Uni Elmar W. Weiler will am Donnerstag auf einer Pressekonferenz „über den aktuellen Stand sowie die Entwicklung aus der Sicht des Rektorats der Ruhr-Universität Bochum“ zum Thema Freie Uni informieren. Ausgesprochen konstruktiv heißt es in der Einladung: „Seit Wochen bemühen sich das Rektorat und die Verwaltung der Ruhr-Universität Bochum um eine Lösung für das Querforum-West und die so genannte ‚FUB'“. Näheres.
Der Personalratsvorsitzende der Ruhr Uni, Werner Schwarz, der auch Landesvorstandsmitglied von ver.di ist, bemüht sich offensichtlich in Gesprächen mit dem Rektorat um eine Lösung für die Freie Uni. Hier war mit Räumung gedroht worden. Außer dass es Gespräche gibt, ist allerdings nichts zu erfahren.
Die Freie Uni hat inzwischen ihre Veranstaltungsplanung intensiviert. Näheres dazu ist auf ihrer Webseite zu finden.
Freitag 05.01.07, 23:30 Uhr
Beobachtungen an einem Freitagabend an der Ruhr-Uni
Freitagabend an der Ruhr-Uni: In der Freien Uni sitzen mehr als 100 ZuhörerInnen und feiern Kelvin, den Bullen von der Musikpolizei. Er demonstriert wie mit Musik für Ruhe und Ordnung zu sorgen ist. Er reduziert Stars wie Toto und Harry auf das, was sie sind: langweilige Beamte. Vor allem kann er aber diverse KünstlerInnen parodieren. Udo Lindenberg oder Herbert Grönemeier werden genial vorgeführt. Grönemeiers Reim gelingt in der Persiflage zur ganz, ganz großen Kleinkunst.
Keine 400 Meter weiter läuft im Kulturcafé des AStA die Bluessession. So wie an jedem ersten Freitag im Monat. Inzwischen ein Kulttermin. Mehr als 200 Gäste verfolgen hier mit Applaus jedes Solo. Die Stimmung ist gigantisch. Wer erinnert sich noch daran, wie schwierig es war, Boskop und das Kulturcafé an der Uni zu etablieren?
Die Freie Uni schreibt: »Polizeipräsident Thomas Wenner musste draußen bleiben, als kurz vor Weihnachten an der Freien Uni Bochum (FUB) die Angst vor einer polizeilichen Räumung am größten war. Zum Jahresauftakt wird jetzt zumindest am Freitag die Musikpolizei herzlich im besetzten Querforum West auf dem Bochumer Uni-Campus empfangen.
Der Essener Musiksatiriker Henning Schmidtke alias Kelvin wird am Freitag in der FUB seiner musikpolizeilichen Pflicht nachkommen und die Popkultur auf „geistigen Samenraub“ abklopfen. Ob Britney Spears, AC/DC oder Nirvana – alle haben sie Dreck am Stecken und aus geheimen Quellen abgekupfert. Kelvin, der coolste Bulle der Musikpolizei, überführt sie alle: Seine Waffen sind Klavier und Sonnenbrille. mehr…
Über großen Teilen der Innenstadt war am heutigen Freitag die Forderung „Für freie Bildung! FUB bleibt!“ deutlich zu lesen. In 70 Meter Höhe haben UnterstützerInnen der Freien Uni Bochum (FUB) ein überdimensionales Solidaritäts-Transparent entrollt. Für die Aktion wurde der Förderturm am Bergbau-Museum kurzzeitig besetzt. Die Freie Uni schreibt: »Mit dem spektakulären Auftritt wollten die AktivistInnen für den Erhalt des selbstverwalteten Veranstaltungszentrums auf dem Bochumer Uni-Campus demonstrieren.« Näheres mit weiteren Fotos ist auf der Webseite der FUB zu finden.
Devi Dumbadze, Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaft an Ruhr-Uni, informiert am Samstag, 30. Dezember, 16 Uhr in der Freien Uni über die jüngsten Entwicklungen in Georgien. In der Einladung heißt es: »Während der sogenannten „Rosenrevolution“ in 2003 gab es in Georgien einerseits einen mehr oder wenig breiten zivilgesellschaftlichen Aufschwung. Andererseits gelang es der neuen Regierung unter den Präsidenten Saakaschwili mit beispielloser Unterstützung in der Bevölkerung in den ersten Jahren seiner Präsidentschaft (96% Stimmen in den Wahlen 2004) genau jene umstrittenen Reformen zügig durchzusetzen, welche durch die Regierung unter dem der Korruption bezichtigten Schewardnadse lange hinausgeschoben wurden. mehr…
Die Freie Uni lädt zur Silvesterparty: »Das Jahr 2006 neigt sich dem Ende zu – ein Jahr, das viele von uns nicht so schnell vergessen werden. Nicht nur der Kampf für freie Bildung und ein gerechtes Bildungssystem, sondern auch der Widerstand gegen Naziaufmärsche und den Naziladen, der ver.di-Streik im öffentlichen Dienst, das Engagement gegen Hartz-IV-Zwangsumzüge und 1-Euro-Ausbeutung, die Aktionen für einen gesetzlichen Mindestlohn, die Opel-Solidarität, die Mobilisierung zu den Castor-Transporten und zu den Großdemos gegen Sozialabbau haben gezeigt: Die sozialen Bewegungen in Bochum sind enger zusammengerückt, besonders was die Vernetzung zwischen den Aktiven in der Stadt und an der Uni angeht.
Um das Jahr 2006 gebührend (aber gebührenfrei) ausklingen zu lassen und um beste Vorraussetzungen für ein kämpferisches 2007 zu schaffen, lädt die Freie Uni Bochum zur Silversterparty ein. Mit Musik, guter Laune, entflammBAR-Cocktails und der Möglichkeit zum entspannten Quatschen werden wir gemeinsam die Verhältnisse zum Tanzen bringen.
Wir starten mit Schwung und kein bißchen leise ins neue Jahr, stecken aber unsere Kohle eher in sinnvolle Projekte als in Böller und Raketen. Dazu rufen wir auch alle auf, die mit uns Silvester feiern.«
Die von der Räumung bedrohte Freie Universität Bochum (FUB) bedankt sich „für die riesige Solidarität“, die die Aktiven über die Weihnachtsfeiertage erfahren haben. „Wir sind mit Plätzchen, Schokolade und Weihnachtsessen von solidarischen Menschen aus der Stadt fast überschüttet worden“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni.
In vielen gesellschaftlichen Bereichen nimmt die Unterstützung für die Freie Universität weiter zu. Der Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel hat sich mit einem offenen Brief an den Rektor der Ruhr-Uni gewandt. In dem Schreiben stellt er fest, dass er und seine „Betriebsrats- und Gewerkschaftskollegen von Opel ohne Einschränkung die Forderung der Studierenden nach Abschaffung der Studiengebühren sowie in ihrem Bemühen, die Freie Uni Bochum aufrechtzuerhalten“ ohne Einschränkung unterstützten. Weiter bittet Einenkel den RUB-Rektor, „alles zu tun, damit es zu einer Verhandlungslösung kommt und ein Polizeieinsatz vermieden wird. Die politische Verantwortung des Polizeieinsatzes würde bei Ihnen liegen, da Sie mit Ihrer Strafanzeige wegen angeblichen Hausfriedensbruchs die Voraussetzungen dafür geschaffen haben. Eine gewaltsame Lösung würde unermesslichen Schaden für das Ansehen der Ruhr-Uni sowie aller Beteiligten nach sich ziehen.“ Außerdem bietet Einenkel sich als Vermittler in dem Konflikt zwischen Rektorat und Freier Uni an. Neben Einenkel haben sich auch der AKAFÖ-Verwaltungsratsvorsitzende René Voss und der RUB-Personalratsvorsitzende Werner Schwarz als Moderatoren für weitere Verhandlungen zwischen Freier Universität und dem Rektorat der Ruhr-Uni angeboten. mehr…
Christliche Weihnachtswünsche:
Der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS), die Hochschulgruppe der CDU an der Uni, schreibt auf seiner Webseite: „Der RCDS Bochum wünscht frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Für alle Studentinnen und Studenten der RUB; gegen die ‚Freie Uni Bochum‘
Wir begrüßen ausdrücklich die Räumungsaufforderung des Rektors und Kanzlers an die so genannte ‚Freie Uni Bochum‘. Die Besetzung des Querforums muss ein Ende finden, so dass durch diese lächerliche Aktion das Bild der RUB in der Öffentlichkeit nicht weiter verschlechtert wird!“ Jungsozialistische Weihnachtswünsche: Die Jusos (Rubrosen) schreiben auf ihrer Webseite: „Wie viele andere Studierende lehnen die Mitglieder der Rubrosen die Art Protest, wie die FUB ihn durchführt, ab. Dennoch kann es nicht Ziel der beiden Parteien sein, gewalttätige Aktionen hervorzurufen. Es müssen Lösungen gefunden werden, die beiden Parteien entgegenkommen. […] Ein Eingreifen der Polizei ist nicht notwendig und wäre nicht verhältnismäßig. Auch das Rektorat muss sich an die Spielregeln der Verhältnismäßigkeit halten!
In der Freien Uni Bochum kommt langsam Feiertagsstimmung auf. Zwar kreisen nach wie vor Streifenwagen regelmäßig um das Gebäude, doch das kann die Stimmung nicht trüben. Es wird ein wenig geputzt und aufgeräumt – einige Eltern kommen schließlich gleich. Zwischendurch kommt Freude auf, wenn z.B. Kekse oder Glühwein vorbei gebracht werden. Beste Wünsche aus aller Welt übertreffen sich an Originalität: „Besser das Grün der Tannenzweige als das Grün der Staatsgewalt!“ oder „schönes ‚Besinnlichkeitsgedöns‘ und never forget: Kopf hoch, nicht die Hände!“
Gestern Abend gab es schon zwei Festessen, zunächst ein selbst kreiertes Menue und am späten Abend dann noch Tapas-Platten von einem netten spanischen Restaurant in Bochum, das die am Abend nicht verkauften Köstlichkeiten geschenkt hat.
Für die nächsten Stunden und Tage haben solidarische Menschen eine Reihe von netten Überraschungen für die FUB vorbereitet. Ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Wegbeschreibung.
Bo-alternativ.de hat es in den vergangenen Tagen nicht geschafft, alle Solidaritätsschreiben an die Freie Uni Bochum (FUB), die uns nachrichtlich geschickt wurden, gebührend zu erwähnen. Es lohnt ein Blick auf die Zusammenstellung, die auf der entsprechenden Webseite der FUB zu finden ist. Ferner gab es einige Briefe an den Rektor, die erwähnt werden sollten: z. B von der Fachschaft Sozialwissenschaften oder dem Opelbetriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel.
Für Unmut bei der Bochumer attac campus-gruppe sorgt die Rhetorik, mit der das Rektorat der Bochumer Ruhr-Universität (RUB) seine Forderung nach Räumung der Freien Uni Bochum (FUB) vertritt. Die GlobalisierungskritikerInnen an der RUB sehen darin die Folgen der Neubestimmung im Verhältnis der RUB gegenüber ihren StudentInnen: als KundInnen – nicht als Teil der Hochschule.
Anlass zu dieser Befürchtung gibt eine mit „Besetzung wird nicht geduldet“ überschriebene Erklärung der RUB, der zufolge Rektor Weiler den Strafantrag gegen die „Besetzer“ des Querforums West nicht zurückziehen werde. „Rektor Weiler verhält sich wie ein Wirt, der als Herr-im-Haus die Polizei gegen verspätete ZecherInnen zu Hilfe ruft. Und nicht wie ein Rektor gegenüber Angehörigen der eigenen Hochschule“, so eine Sprecherin von attac campus bochum: „Offenbar hat Rektor Weiler schon die Rolle eines Dienstleisters verinnerlicht, die die GebührenbefürworterInnen den Hochschulen zuweisen. Da sind die Studis dann bloß noch KundInnen und Streitigkeiten ein Fall für Polizei und Gerichte. “ Die Pressemitteilung im Wortlaut.
Die Freie Uni chreibt: »Während ganz Bochum die letzten Weihnachtseinkäufe in der Innenstadt erledigt, informieren Studierende mit Flugblättern die PassantInnen über ihren Kampf für den Erhalt der Freien Uni. „Viele haben schon aus den Medien von dem Streit erfahren und finden gut, dass wir uns für ein gerechtes Bildungssystem engagieren“, freut sich Jan Dreyer über die positive Resonanz.
Auf das Angebot der Freien Uni, einen Verhandlungsfahrplan für konstruktive Gespräche zu erstellen, will Rektor Weiler noch immer nicht eingehen. Am Mittwoch hatte die Leitung der Ruhr-Uni die Gespräche mit dem AStA und der Freien Universität offiziell abgebrochen. mehr…
Die Bochumer WAZ schreibt in ihrer morgigen Ausgabe unter dem Titel „Polizeichef musste draußen bleiben“: „Polizeipräsident Thomas Wenner machte sich gestern auf dem Campus selbst ein Bild von der Lage am besetzten Querforum West. Die Besetzer/innen hatten sich, wohl aus Furcht vor der Räumung, in das Gebäude zurückgezogen, so dass Wenner sich nur außen umsehen konnte.“ Die WAZ erinnert mit ihrer Überschrift an einen der berühmtesten Comics des APO-Zeichners Seyfried. In Anspielung an das Verbotsschild für Hunde stand unter der Zeichnung des knollennasigen Polizisten: „Wir müssen leider draußen bleiben“.
Seit inzwischen sechs Tagen bedroht der Rektor der Ruhr-Uni die Freie Universität Bochum massiv. Doch die Aktiven und ihre UnterstützerInnen machen weiter. Rektor Elmar Weiler gibt sich für FUB und AStA heute den ganzen Tag unabkömmlich – immerhin konnte er aber telefonisch erreicht werden. Auf das Angebot der FUB, einen Verhandlungsfahrplan zu erstellen, will er nicht eingehen. Er sei nur noch zu Gesprächen bereit, wenn die Freie Uni „substanzielle Angebote“ mache, sich also zur freiwilligen Räumung des Querforums und der Schlüsselabgabe bereiterkläre. Die Aufforderung, die Anzeige wegen „Hausfriedensbruch“ gegen die NutzerInnen des Querforums zurückzunehmen, um eine vernünftige Verhandlungssituation zu schaffen, hat Weiler ebenfalls abgelehnt. Die Freie Uni hat einmal mehr klar gestellt, dass sie zu Verhandlungen bereit ist. Weiler betonte dagegen, dass die Entscheidung über eine gewaltsame Räumung nicht mehr bei ihm liege, sondern nur noch bei der Polizei. Derweil gibt es immer mehr Solidaritätserklärungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Eine besondere Form der Unterstützung haben sich VideoaktivistInnen einfallen lassen, die in zwei Videos für die nächste bundesweite Anti-Studiengebühren-Demo am 26. Januar in Karlsruhe mobilisieren. Video1, Video2,
FreundInnen der FUB sollten insbesondere auf das Ende der beiden Videos achten. Am Mittwoch abend gab es in Hamburg eine spontane Soli-Demo, die sich gegen die gewaltsame Räumung des Ungdomshuset (Kopenhagen) und der Freien Uni (Bochum) ausgesprochen hat. Von der Demo wurde gleich bei der FUB angerufen, um die solidarischen Grüße des Zuges zu übermitteln. Aus Solidarität mit der Freien Uni hat die FAU den Schwarz Roten Tresen heute abend in die FUB verlegt. Ab 19 Uhr gibt es leckere VoKü und kämpferische Thekenlaune. Alle UnterstützerInnen der FUB sind herzlich eingeladen!
Mittwoch 20.12.06, 23:00 Uhr
Zusammenfassung der Ereignisse am 20.12. an der Freien Uni Bochum
In der Auseinandersetzung um die Freie Universität Bochum haben am heutigen Mittwoch namenhafte VertreterInnen der Zivilgesellschaft ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Kurz danach ist die Polizei auf dem Campus erschienen und hat eine Drohkulisse aufgebaut. Inzwischen hat die Polizei gegenüber dem AStA bestätigt, dass der Rektor der Ruhr-Uni Elmar Weiler Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet hat.
Zuvor hatten Persönlichkeiten aus Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und Politik Solidarität mit der Freien Universität Bochum demonstriert. Keinesfalls dürfe mit Polizeigewalt gegen die studentische Initiative vorgegangen werden. Das Rektorat der Ruhr-Uni hatte heute morgen um acht Uhr die Gespräche mit dem AStA und der Freien Uni abgebrochen.
Kurz nachdem die gemeinsame Aktion von Gewerkschaften, Personalratsvertretern, PolitikerInnen und sozialen Bewegungen beendet war, hat sich die Lage weiter zugespitzt: Die Polizei hat mit dem Einbruch in das Querforum West gedroht. Da der Rektor der Ruhr-Uni eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt hat, könne eine Räumung prinzipiell jederzeit erfolgen, heißt es.
Der Pressesprecher der Uni König hatte gegenüber MedienvertreterInnen sichtlich erleichtert behauptet, die Uni habe sich mit der Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs des Problems entledigt. Nun sei es an der Polizei zu handeln. Die ausgesprochen positive Berichterstattung der Medien über die Freie Uni lässt aber die Polizei zögern. Sie möchte sich nicht den schwarzen Peter für die unpopuläre gewaltsame Räumung zuschustern lassen. Die Polizeiführung überlegt, ob sie erst dann gewaltsam räumt, wenn sie dazu von der Unileitung ausdrücklich aufgefordert wird. mehr…
Mittwoch 20.12.06, 17:32 Uhr
Polizei hat nun Handhabe zur Räumung des Querforums
Der Rektor der Ruhr-Uni hat Anzeige gegen die BesetzerInnen des Querforums erstattet. Damit hat er die Polizei bevollmächtigt, die Freie Uni zu räumen. Zur Zeit befindet sich noch keine uniformierte Polizei auf dem Campus.
Die Freie Uni schreibt: »In der Auseinandersetzung um die Freie Universität Bochum haben am heutigen Mittwoch namhafte VertreterInnen der Zivilgesellschaft ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Gemeinsam fordern unten genannte Personen das Rektorat der Ruhr-Universität auf, die Freie Uni zu erhalten und keinesfalls mit Polizeigewalt gegen die studentische Initiative vorzugehen. Das Rektorat der Ruhr-Uni hatte heute morgen um acht Uhr die Gespräche mit dem AStA und der Freien Uni abgebrochen. Kurz nach der Aktion der unten aufgezählten VerteterInnen ist die Polizei auf dem Campus erschienen und baut eine Drohkulisse auf. Die gewaltsame Räumung des Gebäudes durch die Polizei ist nicht ausgeschlossen. mehr…
Mittwoch 20.12.06, 15:45 Uhr
Steht die polizeiliche Räumung der Freien Uni bevor?
Die Polizei hat sich wieder von der Freien Uni zurückgezogen. Einiges deutet darauf hin, dass Verstärkung geholt wird, um die Freie Uni zu räumen. Die Freie Uni füllt sich z.Z. mit FreundInnen und UnterstützerInnen.
Die Freie Uni lädt am heutigen Mittwoch um 15.00 Uhr zu einer Diskussionsveranstaltung mit Frederik Dehnerdt, dem Geschäftsführer des bundesweiten ‚Aktionsbündnis gegen Studiengebühren‘ ein. Thema ist: „Repression und Recht auf Protest“ . In der Ankündigung heißt es: »Seit dem Frühjahr 2006 protestieren die Studierenden in Deutschland in einer lange nicht dagewesenen Entschlossenheit gegen Bildungs- und Sozialabbau. Neben den spektakulären studentischen Aktionen prägen auch immer wieder Übergriffe der Polizei und undemokratisches Vorgehen der Hochschulen das Bild. Wie können praktische Strategien gegen die verschärfte Repression entwickelt werden? Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren erstellt derzeit einen Reader, in dem die Repression gegen die studentischen Proteste dokumentiert und ausgewertet wird.«
Die Linkspartei.PDS Bochum erklärt sich solidarisch mit der Freien Uni Bochum. Zur angedrohten Räumung des Querforums West erklärt Anna-Lena Orlowski, Sprecherin Die Linke.PDS Bochum: „Die Freie Uni Bochum hat sich seit ihrer spontanen Gründung fest etabliert. Durch ihr alternatives Vorlesungsverzeichnis sowie die zahlreichen Konzerte, Veranstaltungen und Treffen ist sie zu einem wichtigen sozialen Punkt, nicht nur für Studierende geworden. Sie soll solange im Querforum West bleiben dürfen, wie kein vernünftiges und von den Studierenden gewünschtes Nutzungskonzept für das sonst leer stehende Gebäude vorliegt.“ Orlowski betont, dass die FUB auch darüber hinaus bestehen bleiben soll. mehr…
Die Freie Uni schreibt: »Im Streit um die Zukunft der Freien Universität Bochum (FUB) sind die aktiven Studierenden zu weiteren Gesprächen bereit. Heute morgen hat es mit der Uni-Verwaltung die Begehung eines Raums gegeben, den das Rektorat der Ruhr-Uni den Aktiven im Austausch für das Querforum anbieten will. Derzeit wird der Raum allerdings nahezu ganztägig für „Deutsch als Fremdsprache“-Kurse genutzt. „Die Begehung des Raums hat mehr Fragen gestellt als beantwortet“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni. „Der Begehungstermin war vorher noch nicht einmal mit den derzeitigen NutzerInnen des Raumes abgesprochen, so dass wir mitten in einen laufenden Sprachkurs reingeplatzt sind. Die Freie Uni entschuldigt sich dafür und betont einmal mehr, dass wir uns nicht gegen die Interessen der ausländischen Studierenden ausspielen lassen.“ mehr…
Die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) erklärt sich solidarisch mit der Freien Uni: »Eine gewaltsame Räumung des besetzten Gebäudes sollte keine ernsthafte Option der Uni-Verwaltung sein. Wir fordern daher das Rektorat der RUB auf, nicht nur eine gewaltfreie Lösung anzustreben, sondern auf die Belange der Beteiligten einzugehen. Der gerechtfertigte Protest gegen die Studiengebühren, die Besetzung des leer stehenden Querforums West und die alternativen Veranstaltungsangebote der Freien Uni können nicht isoliert voneinander gesehen werden. Für das bunte Treiben an der RUB und in Bochum ist die Freie Uni ein unverzichtbarer Bestandteil.
Die WASG begrüßt ausdrücklich, dass mit der FUB ein Freiraum geschaffen wurde, in dem selbstverwaltetes Leben und Studieren wenigstens in Ansätzen möglich ist. Alternative Inhalte, selbstbestimmtes Lernen und gemeinsamer Widerstand gegen Studiengebühren sind heute wichtiger denn je. Bildung darf keine Ware werden, die Studieninhalte dürfen nicht dem neoliberalen Mainstream unterworfen werden.«
Die AG Kritik mit Fernbedienung zeigt am Dienstag, 19.12., um 18.00 Uhr in der Freien Universität den Film „The Corporation“. Wikipedia beschreibt „The Corporation“ (R: Mark Archbar, Jennifer Abbott) als „ein[en] kanadische[n] Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003, der besonders kritisch den modernen Konzernen und dem Kapitalismus gegenübersteht“. Der liberale The Economist schreibt zu diesem durchaus populären Film jenes Jahres: „Beide Lager der Globalisierungsdebatte sollten aufmerken. The Corporation ist ein überraschend rationaler und intelligenter Angriff auf die wichtigste Institution des Kapitalismus“. mehr…
Ein weiteres Gespräch zwischen Uni-Leitung, AStA und Freier Uni hat heute Nachmittag eine Annäherung der Standpunkte gebracht. Die Uni-Leitung hat ihre Räumungsandrohung zunächst einmal ausgesetzt und der Freien Uni einen alternativen Raum angeboten. Hierbei handelt es sich um einem Raum, der bisher für den AStA-Deutsch-Sprachkurs genutzt wird. Der Sprachkurs soll ein Alternativangebot erhalten. Für den morgigen Vormittag ist eine Besichtigung des Raumes vorgesehen.
Im Laufe des Tages soll dann geprüft werden, wo der Sprachkurs untergebracht werden soll. Am Dienstag Abend wird dann das FUB-Plenum beraten, ob es unter diesen Bedingungen bereit ist, das Querforum zu räumen.
Die Freie Uni Bochum „bedankt sich ganz herzlich für die riesige Solidarität in und um die FUB, die als sichtbares und beeindruckendes Zeichen erst die Vorraussetzung dafür geschaffen hat, dass die Uni-Leitung keine unmittelbare Räumung durchsetzen konnte. Das ist ein Erfolg. Gleichzeitig bleibt die Situation angespannt und schwierig, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Die Erklärung der Freien Uni im Wortlaut.
Nachdem die Freie Uni Bochum heute Morgen ein Ultimatum erhalten hat, solidarisiert sich das Bochumer Sozialforum noch einmal nachdrücklich mit der Freien Uni Bochum: „Wir fordern die Unileitung auf zu einer konstruktiven Diskussion zurückzukehren.
Das Ansehen der Uni hat durch die Räumung der Senatssitzung im Mai und die folgenden Handlungen des Rektorats enorm gelitten. Die völlig unangemessene Räumung der Freien Uni hätte ein verheerendes Signal für den Zustand der Ruhr-Uni. Die AktivistInnen der FUB haben unserer Ansicht dagegen für das Image der Ruhr-Uni als Ort kritischen Denkens und kreativen Handelns gesorgt. Gleichzeitig haben sie Brücken zwischen der Ruhr-Uni und der Stadt geschlagen, deren Fehlen sonst immer beklagt wird. Insbesondere zu Sozialen Bewegungen in Bochum und den Nachbarstädten pflegt die Freie Uni intensiven Kontakt.
Das Sozialforum lädt daher heute Abend aktive sozialer Bewegungen zu seinem monatlichen Plenum ein. Das wichtigste Thema dabei wird die konkrete Unterstützung der FUB sein.“
„Die Entwicklungen rund um die Freie Universität Bochum spitzen sich dramatisch zu, “ schreibt der AStA. „In einem Gespräch am heutigen Montag zwischen VertreterInnen des AStA und der FUB mit dem Rektorat zeigte sich, dass die Hochschulleitung nicht bereit ist weiter zu verhandeln. Stattdessen wurde den Aktiven in der FUB ein Ultimatum gestellt: Bis heute, 14 Uhr soll das Querforum West geräumt werden.
Nachdem VertreterInnen des AStA und der FUB im Vorfeld zugesagt worden war, gemeinsam einen alternativen Raum und damit eine für alle Seiten befriedigende Lösung zu finden, schlägt das Rektorat nun einen fatalen Kurswechsel ein. In einem offenen Brief an die „Gruppe FUB“ scheint es, als solle der legitime Protest gegen Studiengebühren kriminalisiert werden. Eine der im offenen Brief formulierten Forderungen ist bereits erfüllt worden: Die FUB hat sich offiziell als „Vereinigung von Mitgliedern an der RUB“ in die Matrikel eingetragen.
Auch ein Raumangebot seitens des Rektorats liegt nun vor. Kurioserweise bietet der Rektor den Aktiven der FUB das AusländerInnen-Zentrum (AZ) hinter dem KulturCafe an, ein Raum der bereits seit langem von der Studierendenschaft genutzt wird. „Der Vorschlag den ausländischen Initiativen einen Raum zu entziehen, um ihn der FUB zur Verfügung zu stellen, ist im Hinblick auf die vorangegangenen Gespräche eine Zumutung“ erklärt die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka. „Hier sollen offensichtlich die unterschiedlichen studentischen Initiativen gegeneinander ausgespielt werden“ so Konetzka weiter. mehr…
Attac Campus Bochum schreibt: „Attac Campus Bochum solidarisiert sich mit der seitens des Rektorats von der Räumung bedrohten Freien Uni Bochum. Die FUB hat sich seit ihrer Gründung zu einem Raum für kritische Wissenschaft, selbstbestimmtes Lernen und auch studentischer Kultur entwickelt, für die es bisher auf dem Campus wenig Platz gegeben hat. Wie die Reaktion des Rektorats, sich mit vorgeschobenen Brandschutzargumenten einer kritischen Gruppe zu entledigen, zeigt, wird der Protest der AktivistInnen der FUB auch durchaus ernst genommen.
Wenn das Rektorat nun versucht, in „gute FUB“ und „böse HausbesetzerInnen“ zu trennen, wollen wir doch daran erinnern, daß es sich beim Querforum West um ein für sehr viel öffentliches Geld gebautes Gebäude handelt, welches ohne die FUB leer stehen würde und durch die BesetzerInnen wieder sinnvoll genutzt wird. Warum sollten sich StudentInnen nicht nehmen, was ihnen sowieso gehört?“
In einem Gespräch der Freien Uni und des AStA mit der Leitung der Ruhr-Uni hat es keine Annäherung gegeben. Rektor und Kanzler suchen offensichtlich die Konfrontation. Sie haben die Freie Uni aufgefordert, dass Querforum West bis 14.00 Uhr zu verlassen, ohne – wie bisher versprochen – Ersatzräumlichkeiten anzubieten. Auf der Webseite der Ruhr-Uni haben Rektor und Kanzler einen offenen Brief an die Freie Uni veröffentlicht.
Für BeobachterInnen der Uni-Szene ist schwer zu erkennen, ob der neue Rektor die Situation wirklich nicht durchschaut, oder ob er sich wissentlich etwas naiv gibt. Er versucht eine Trennung zwischen Freier Uni und BesetzerInnen zu konstruieren, die abstrus ist. Er wirft z. B. der Freien Uni vor, dass sie sich nicht als Gruppe an der RUB registrieren lässt, sondern hierfür eine „Gesellschaft der FreundInnen der Freien Uni“ gegründet hat. Dieses Argument scheint vorgeschoben, da gerade das Querforum West zeigt, wie im Hochschulbereich mit einer Reihe von Gesellschaften wie AkAFö oder BLB aber auch in anderen Bereichen mit der Gesellschaft der Freunde der Ruhr Uni effektiv gehandelt wird. Eine nicht hierarisch organisierte Struktur, die täglich im Plenum ihre Position verändern kann, wie die Freie Uni, dürfte nur schwerlich eine Verhandlungspartnerin für die Ruhr-Uni sein. Wenn die Freie Uni eine verbindliche Struktur für Verhandlungen anbietet, dann ist es zumindest nicht souverän, wenn die Unileitung das Angebot nicht ernsthaft prüft. Die Freie Uni bittet FreundInnen und UnterstützerInnen, möglichst umgehend in das Querforum West zu kommen!
Die von Räumung bedrohte Freie Uni Bochum (FUB) ist im Laufe des Wochenendes mit Solidaritätsbekundungen und konkreten Hilfsangeboten überschüttet worden. Am Abend fand erneut ein Soli-Konzert statt. Viele FreundInnen und UnterstützerInnen haben sich in der FUB eingefunden, um die Nacht gemeinsam auf dem Campus zu verbringen. Am Montag früh soll die Universitätsleitung erneut an ihre bisherigen Zusagen erinnert und zu Verhandlungen eingeladen werden.
Auf einer Pressekonferenz wird dann am Montagmittag über den Stand der Verhandlungen informiert. Parallel ist ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für die nächsten Tage vorbereitet worden. Außerdem haben Gruppen ihre Treffen als Zeichen der Solidarität in die FUB verlegt. Morgen Abend trifft sich z. B. das monatliche Plenum des Bochumer Sozialforum nicht wie gewohnt im Sozialen Zentrum, sondern tagt ab 19.30 Uhr in der FUB.
Die Leitung der Ruhr-Uni hat am Freitag eine „nicht mehr zu vertretenden Brandlast“ in der Freien Uni festgestellt und die Räumung des Gebäudes angedroht. Die Freie Uni reagiert heute Nachmittag um 17.00 Uhr darauf mit einer Veranstaltung mit dem Titel: „Was tun, wenn’s brennt?“ Fachkundige Tipps gibt allerdings nicht die Feuerwehr, sondern die Rote Hilfe. Es wird also beraten, welche rechtlichen Dinge nach dem Schreiben der Uni-Leitung zu bedenken sind.
Das Rektorat der Ruhr-Uni hat offensichtlich den Senat, das höchste Entscheidungsgremium der Uni, am Donnerstag hintergangen. Als in der Senatssitzung über die Freie Uni diskutiert wurde, hat das Rektorat verheimlicht, dass es für den nächsten Tag eine Räumungsandrohung bereits beschlossen und vorbereitet hat. Die Inszenierung war mit Feuerwehr und Haustechnik abgesprochen. Selbst das Fotoshooting für die Webseite (Foto) war wahrscheinlich während der Senatssitzung schon geplant. Der AStA der RUB schreibt in einer Erklärung: „Die Aufforderung [zur Räumung] kommt besonders deswegen völlig unerwartet, weil auf der gestrigen Senatssitzung ausführlich über die Freie Uni diskutiert worden ist. Im Vorfeld hatte das Rektorat immer verkündet, auf eine Verhandlungslösung zu setzen. Dazu sollten der Freien Uni Ersatzräumlichkeiten angeboten werden. Kanzler und Rektor haben auf der Senatssitzung die bevorstehende Kehrtwende in ihrer Politik verheimlicht.“ mehr…
Die Freie Uni Bochum (FUB) bedankt sich in einer Erklärung für die große Unterstützung und die vielen Solidaritätserklärungen, die sie seit der gestrigen Räumungsaufforderung erhalten hat. Auf der spontanen Soli-Party am Freitag Abend haben über 150 Gäste in der Freien Uni gefeiert. Die Stimmung unter den Aktiven ist gut. „Nach wie vor freuen wir uns über jede Form von Solidarität – seien es Unterstützungserklärungen, Lebensmittelspenden, oder aktive Mithilfe in den FUB-Räumlichkeiten.“ Das Veranstaltungsprogramm in der Freien Uni werde aufrecht erhalten. Weiter schreibt die Freie Uni: „Wer das FUB-Programm mit Vorträgen, Workshops oder anderen Veranstaltungen bereichern will, kann sich per Mail an den AK Veranstaltungen unter fub-programm@bo-alternativ.de melden. Besuche in der Freien Uni sind jederzeit herzlich willkommen.“Weiter weist die FUB darauf hin, dass der Angriff auf die Freie Uni Bochum in diesen Tagen nicht der einzige auf alternative Bildungsstrukturen in NRW ist. In Bonn organisieren aktive Studierende alternative Lehrveranstaltungen unter den Namen „Offene Uni“, haben sich aber anders als in Bochum noch keinen eigenen Raum erkämpft. Die Universität Bonn hat diesen Studis jetzt mit Klage gedroht. Der Grund: Die Internetseite www.offene-uni-bonn.de verstoße gegen Namensrechte der Uni.
Das Protestkomitee gegen Studiengebühren schreibt: »Völlig überraschend hat die Verwaltung der Ruhr-Universität am heutigen Freitag den Aktiven der Freien Uni ein von RUB-Rektor Elmar Weiler und Kanzler Möller unterschriebenes Schreiben übergeben. Im Schreiben fordert die Uni-Leitung die sofortige Räumung der Freien Uni Bochum. Damit bricht die Uni-Leitung die Absprachen mit der Freien Uni: Erst vor einigen Tagen haben die Aktiven der Freien Uni einen Antrag darauf gestellt, eine Vereinigung in die Matrikel der Hochschule eintragen zu lassen. Entgegen der Zusagen hat das Rektorat den Studierenden kein Angebot für Alternativräumlichkeiten vorgelegt. Das Angebot hatte Rektor Elmar Weiler schon für vergangenen Montag angekündigt. Stattdessen schickt sich die Uni-Verwaltung jetzt offensichtlich an, das in dieser Form bundesweit einmalige Zentrum für selbstorganisierte studentische Kultur und Wissenschaft zu zerschlagen. Die Aktiven der Freien Universität setzen weiter auf Verhandlungen. „Auch für die kommenden Tage sind natürlich diverse Veranstaltungen geplant – heute Abend zum Beispiel gibt es ein Konzert mit zwei lokalen Bands“, so ein Aktiver der Freien Universität. „Wir werden nicht akzeptieren, dass das Rektorat alle Zusagen bricht und in dieser Form gegen die Freie Uni vorgeht.“ Deswegen fordern die Aktiven der Freien Uni alle FreundInnen und UnterstützerInnen des lebendigen und bunten Projekts auf, zur Freien Universität (Querforum West) auf dem Campus der Ruhr-Uni Bochum zu kommen. mehr…
Am kommenden Montag, 18.12., findet um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum das Dezember-Plenum des Bochumer Sozialforums statt.
Themen diesmal sind unter anderem: G8 – Mobilisierung und Veranstaltungsreihe; Freie Uni Bochum und 1.Mai in Bochum. Die Einladung.
Rektor und Kanzler der Ruhr-Uni haben ihren Pressesprecher König in die Freie Uni geschickt, um eine Erklärung abzugeben, dass die Freie Uni sofort zu räumen sei.
Seit einigen Wochen demonstriert die Uni täglich, dass das Gebäude grundsätzlich zu beheizen ist. Für ca. eine halbe Stunde pro Tag werden die Heizkörper des Gebäudes im Querforum West angestellt, um anschließend wieder Kälte in das Gebäude einziehen zu lassen. In der Kälte des Gebäudes hatte sich vor einigen Tagen durch die Dampfentwicklung beim Kochen ein Brandalarm ausgelöst. Dies ist jetzt der offizielle Vorwand, mit dem das Gebäude geräumt werden soll. Die Freie Uni ruft alle FreundInnen auf, sich zu solidarisieren und zur Freien Uni zu kommen!
Die Freie Uni Bochum schreibt: »Nur einen minimalen Teilerfolg für die Studierenden brachte die Sitzung des Senats der Ruhr-Universität Bochum (RUB) vom 14.12.: Lediglich einer von fünf studentischen Anträgen fand im 25köpfigen höchsten Uni-Gremium eine Mehrheit. So wurde das Hauptanliegen einer Rücknahme allgemeiner Studiengebühren gegen die Stimmen der Studierendenfraktion abgelehnt. Die zusätzlichen Gebühren sollen in Höhe von 1000 Euro pro Jahr ab Sommersemester 2007 erhoben werden.
Immerhin hat sich eine deutliche Senatsmehrheit auf Antrag der Studierenden zum Fächererhalt an der größten Revier-Uni bekannt. Der Senat fordert im Beschluss den „Erhalt und den Ausbau der Hochschullandschaft im Ruhrgebiet“ und macht klar, dass die RUB weiterhin eine „Volluniversität“ bleiben muss. Damit widerspricht das höchste Uni-Gremium den Aussagen von Rektor Elmar Weiler, der in der Presse mit der Forderung zitiert wird, die Ruhr-Uni müsse sich von ihren „chronischen Schwächen trennen“. mehr…
Am heutigen Dienstag ist die Wasserversorgung des Querforums West abgestellt worden. Noch ist nicht geklärt, auf wessen Anweisung das passiert ist. Das Uni-Rektorat, das sich derzeit mit der Freien Universität in Verhandlungen über mögliche Alternativräumlichkeiten befindet, dementiert, dass es den Auftrag zur Wassersperre gegeben hat. Möglich ist, dass Handwerker des vom Land NRW gegründeten „Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW“ das Wasser abgeschaltet haben.
„Wir hoffen, dass das Wasser so bald wie möglich wieder angeschaltet wird. Alles andere wären wirklich keine gute Vorraussetzungen, um mit dem Rektorat über eine eventuelle Verlegung der FUB in andere Räume zu verhandeln“, so ein Aktiver der Freien Uni. Vergangene Woche hatte das Rektorat der Ruhr-Uni angekündigt, der Freien Uni alternative Räumlichkeiten im Austausch gegen das Querforum West anzubieten. Die Freie Uni hat daraufhin am Montag eine Uni-Begehung veranstaltet, um alternative Standorte zu besichtigen. Zur Zeit arbeiten die Aktiven einen Anforderungskatalog aus, den andere Räume erfüllen müssen, damit über eine Verlegung weiter verhandelt werden kann.
Die derzeitigen Räumlichkeiten der Freien Uni würden ohne die FUB noch mindestens ein Vierteljahr leer stehen – Pläne zur Nutzung vor April 2007 existieren überhaupt nicht. Aus dem aktuellem Anlass hat sich die Folk & Roll Band „Smokin‘ Socks“ zu einem spontanen Soli-Konzert in der Freien Uni Bochum entschlossen: Am heutigen Dienstag tritt die Akustik-Combo „Smokin‘ Socks“ ab 20 Uhr in der FUB auf. Alle Interessierte, FreundInnen und UnterstützerInnen der FUB sind zu diesem spontanen Konzert herzlich eingeladen!
Die Freie Uni hat ihr Programm aktualisiert und eine Reihe von weiteren Veranstaltungen geplant. Näheres. Der für den morgigen Montag geplante Start der Filmreihe „Venezuela bolivarisch“ ist um eine Woche auf den 11.12. verlegt worden. Am Donnerstag, dem 7. November findet um 16.00 Uhr eine Infoveranstaltung über die Volksinitiative „Sichere Wohnungen und Arbeitsplätze“ statt. Hier geht es um den geplanten Verkauf der LEG. Am kommenden Freitag gibt es dann ein Seminar mit Dr. Eva Hohenberger: Frederick Wiseman: Dokumentarfilm, Institutionen und Macht. Gibt es eine Soziologie mit Film?
Freitag 01.12.06, 08:05 Uhr
Suche nach alternativen Räumlichkeiten für die Freie Uni
Der AStA der Ruhr-Universität Bochum (RUB) unterstützt vorbehaltslos die Forderung der aktiven Studierenden, die Freie Universität Bochum (FUB) an ihrem bisherigen Ort zu erhalten und die Heizung im Querforum West endlich anzuschalten. Gleichzeitig begrüßt der AStA, „dass die RUB-Leitung offenbar von ihrer harten Haltung abgerückt ist und der Freien Universität andere feste Räumlichkeiten im Austausch gegen das bisher genutzte Querforum West anbieten will.“
„Um den Prozess einer möglichen Einigung zu unterstützen und um konstruktiv dazu beizutragen, dass der Freien Uni Bochum auch in Zukunft gleichwertige Arbeitsbedingungen zur Verfügung stehen,“ so der der AStA, lädt er zu einer offenen Campusbegehung am Montag, 4. Dezember, 12.00 Uhr an der Freien Uni Bochum ein. Während der Begehung sollen die Möglichkeiten eines alternativen Standorts für die Freie Uni vor Ort erkundschaftet werden. mehr…
Die Freie Uni schreibt: »Die Kontroverse zwischen Freier Universität Bochum (FUB) und dem Rektorat der Ruhr-Uni Bochum (RUB) ist weiterhin nicht beigelegt. Ein am vergangenen Montag eröffnetes Angebot der RUB-Leitung, der FUB andere Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten anbieten zu wollen, geht am Kern des aktuellen Vorhabens der Studierenden der Freien Uni vorbei: Die zum Teil von um die 100 Teilnehmenden besuchten Veranstaltungen, die im alternativen Vorlesungsverzeichnisses für das Wintersemester 2006/07 angekündigt sind, sollen weiterhin im bislang genutzten, zentral auf dem Campus gelegenen Querforum West durchgeführt werden. mehr…
Die Freie Uni schreibt: »Im Streit um die Zukunft der Freien Universität Bochum (FUB) greift die Ruhr-Uni zu populistischen Phrasen. In einer Antwort des RUB-Pressesprechers Josef König auf einen offenen Brief wird die Freie Uni als „Abenteuerspielplatz“ bezeichnet, für den kein Geld der „Steuerzahler“ ausgegeben werden solle. Dazu erklärt Katharina Teiting von der Freien Uni Bochum: „Als Freie Uni stehen wir für den Ausbau eines freien und gerechten Bildungssystems vom Kindergarten bis zur Hochschule. Deswegen können wir nicht hinnehmen, dass die Ruhr-Uni Abenteuerspielplätzen populistisch die Förderungswürdigkeit abspricht, um die Freie Uni zu diffamieren.“
Abenteuerspielplätze sind ein wichtiger Bestandteil der offenen Kinder- und Jugendarbeit, die seit den 60er Jahren auch mit Unterstützung von Aktiven aus der Studierendenbewegung aufgebaut worden sind. Mit den kostenlos zugänglichen Einrichtungen wird die Funktionalisierung öffentlicher Räume hinterfragt und die soziokulturellen Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche werden verbessert. mehr…
Seit 20 Jahren leitet Josef König die Pressestelle der Ruhr-Uni. Er ist damit der mit Abstand Dienstälteste im Management der RUB. Meistens ist seine Arbeit von Kompetenz und Kreativität geprägt. Die Uni-Leitung lässt ihn daher ziemlich eigenständig gewähren. Aber mindestens einmal pro Jahr rastet er aus. Dann pöbelt er gegen Studierende, die ihre Interessen gegenüber der Hochschulleitung artikulieren.
Jetzt war es wieder mal so weit. Als eine Reihe von Organisationen und Persönlichkeiten die Uni-Leitung in einem offenen Brief aufforderten, die Freie Uni nicht einfrieren zu lassen und die WASG NRW diese Forderung in einer Stellungnahme unterstützte, konterte König: “kein Steuergeld für ‚Abenteuerspielplatz'“. Im Wortlaut.
Pech für König ist, dass so ziemlich alle seine AnsprechpartnerInnen dies anders sehen. Fast alle JournalistInnen sehen in der Freien Uni ein einmalig kreatives und konstruktives Projekt in der deutschen Uni-Landschaft. Den ganzen Tag über dreht z.B. heute ein Fernsehteam in der Freien Uni, um einen Beitrag für das ARD Morgenmagazin zu produzieren. Sie werden begeistert sein, dass König sie auf einem Abenteuerspielplatz verortet.
Auf der Webseite der Ruhr-Uni war die Stellungnahme von König bis heute 11.00 Uhr nicht als Pressemitteilung veröffentlicht. Die Pressestelle der Ruhr-Uni räumte allerdings auf Nachfrage ein, dass der Brief echt ist.
Jördis Land vom Friedenskreis Castrop-Rauxel verfolgt seit längerer Zeit intensiv die Entwicklung im Kongo und hat eine sehr informative Webseite zum Thema zusammengestellt. Am Dienstag, dem 28. 11., ist sie als Referentin zu Gast in der Freien Uni (FUB). In der Einladung zu der Veranstaltung heisst es: „Josef Kabila, der im Vorfeld der Wahlen vom belgischen Entwicklungskommissar Louis Michel klar und öffentlich favorisiert wurde, hat bei den Stichwahlen seinen Konkurrenten Bemba besiegt. Beide Kandidaten haben sich bisher durch Korruption und den Ausverkauf nationaler Interessen hervorgetan. Eine Richtungsentscheidung war mit dieser Wahl nicht verbunden. Denn die Richtung wird von ganz anderen vorgegeben. Wie das funktioniert und wer daran beteiligt ist, soll genauer nachgezeichnet werden, um zu verstehen, warum die Bundeswehr Deutschland nun auch am Kongo verteidigen muss.“
Die Veranstaltung wird von FUB und DKP gemeinsam veranstaltet. Die DKP kündigt die Veranstaltung auf ihrer Webseite für 19.00 Uhr, die FUB für 19.30 Uhr an. Wahrscheinlich wird sie also sehr pünktlich um 19.30 Uhr beginnen.
Die bundesweiten studentischen Proteste haben die Einführung von allgemeinen Studiengebühren bisher nur aufhalten, nicht verhindert. In fünf Bundesländern sollen zum Sommersemester 2007 erstmals seit 35 Jahren wieder Gebühren von allen ab dem ersten Semester erhoben werden. Dennoch finden sich die Betroffenen noch längst nicht damit ab: An vielen Hochschulen haben studentische Vollversammlungen bereits den Studiengebührenboykott beschlossen. Auch Landesvertretungen wie die LandesAStenKonferenz (LAK) Baden-Württemberg und die LAK Niedersachsen unterstützen den Boykott. Rund 100 aktive Studierende aus ASten und Basisgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich vom 17.-19. November im Rahmen der bundesweiten Boykottbewegung in Hannover getroffen. Dort haben sie ihre Aktivitäten zum Boykott koordiniert und Erfahrungen ausgetauscht.
Das Konzept des Boykotts ist überall gleich. Die Studierenden überweisen ihre Studiengebühren auf ein notariell verwaltetes Treuhandkonto der Studierendenschaft. Nur wenn mehr als eine vorher festgelegte Mindestbeteiligung erreicht wird, wird das Geld einbehalten und nicht an die Hochschule überwiesen. Eine so große Zahl von Studierenden kann von den Hochschulen nicht exmatrikuliert werden, es muss eine politische Lösung gefunden werden. Hat der Boykott Erfolg, bekommen die Studierenden ihre 500 Euro zurück. mehr…
Einige Wochen vor den nächsten Präsidentschaftswahlen startet die Freie Universität eine dreiteilige Dokumentarfilmreihe, die – so verspricht die Freie Uni – „genügend Stoff für interessante Diskussionen zu diesem Land mit einer von SympathisantInnen wie OpponentInnen vielfach umstrittenen Regierung zu bieten verspricht.“ In der Ankündigung heißt es: »Einerseits regiert mit Hugo „Boss“ Chávez in Venezuela ein Präsident, der sich zum offenen Gegner der weltweit dominanten neoliberalen Programmatik erklärt und eine Umverteilung des Reichtums zugunsten der „Armen“ des eigenen Landes verspricht. Tatsächlich wurde in 1999 54 % des venezolanischen Landesgebiets der indigenen Bevölkerung zugestanden. Die unter Chávez verabschiedete Verfassung sieht umfassende Rechte für die basisdemokratischen lokalen Entscheidungsstrukturen vor, deren Befugnisse weit über den Bereich der Kommunalpolitik hinausgehen. Andererseits profiliert sich Chávez immer wieder mit antisemitischen Äußerungen und scheint mit allen Staatsoberhäuptern paktieren zu wollen, deren Antiamerikanismus sich nicht selten mit offenem und militantem Antisemitismus verschränkt (beispielsweise der iranische Präsident Ahmadinedschad). Was geschieht in „bolivarischem“ Venezuela heute? Wie entwickelt sich dort aktuell die politische Situation?«
Die erste Filmvorführung und Diskussion mit Sven Kühn (Duisburg) findet am Montag, den 4. Dezember, um 18 Uhr statt: The revolution will not be televised mehr…
Das Ruhrgebiets-Musik-Magazin „Szenario“ berichtet in einem Beitrag über die Freie Uni Bochum. Zu empfangen ist diese Sendung auf den Offenen Kanälen von Dortmund, Essen und Marl. Zusätzlich ist die Sendung auch im Internet anzusehen. Zum Anschauen der Sendung im Internet wird das Quicktime Plugin benötigt. Szenario richtet sich an das lokale Publikum und stellt Bands aus dem Ruhrgebiet und ihre Musik vor. Dabei geht es den Machern darum die Musikszene in Ihrer ganzen Vielfalt darzustellen und nicht das bekannte Starfernsehen wie es auf vielen Sendern leider die Regel geworden ist.