Am 2. Juli besichtigt eine GutachterInnen-Gruppe die Ruhr-Uni, um über die Förderungswürdigkeit der Uni im Rahmen der so genannten „Exzellenzinitiative“ zu beÂfinden. Es geht um einen Anteil an den 1,9 MilÂliarden Euro, die sich Bund und Länder die Finanzierung ihres Elite-Projekts kosten lassen. Die Vorbereitungen, sprich das bunte ÜbermaÂlen von marodem Beton, liefen in den vergangenen Wochen auf Hochtouren (siehe Meldung vom 20.6.2007). Die Freie Uni Bochum ruft jetzt zu Protestaktionen gegen den Elite-Wahn auf. Für den kommenden Samstag, 30.6. um 20 Uhr organisiert sie im Sozialen Zentrum eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Zur Hölle mit der Exzellenz!“.
Zu den Hintergründen schreibt die Freie Uni: »Die Konsequenz des Eliten-Konzepts ist absehbar: Während die staatlichen Mittel auf einige wenige Hochschulen konzentriert werden, bleibt für alle anÂderen entsprechend weniger. So nimmt die UngleichÂeit im Bildungssystem weiter zu. Selbst in den wenigen auserwählten Unis ist zu bezweifeln, dass durchÂschnittliche Studierende von dem Geldsegen profitieÂren, denn das Geld ist ausdrücklich für angebliche „Spitzenforschung“ vorgesehen. Während die ForÂschung finanziert wird, leiden im selben Maße die weÂniger prestigeträchtige Lehre sowie die im undemoÂkratischen Elite-Konzept überflüssige und störende studentische Selbstverwaltung und Mitbestimmung. Weil gesellschaftliche Eliten entscheiden, wer dazu geÂhören darf, geht mit dem Umbau der Hochschulen auch eine weitere Kommerzialisierung einher. Im FalÂle der RUB kommt hinzu, dass Rektor Elmar Weiler in seinen Uni-Fusionierungsplänen bereits die AbstoÂßung oder die Zusammenlegung von anÂgeblich weniger „exzellenten“ und verÂwertbaren geisteswissenschaftlichen FäÂchern angedeutet hat.« Das Flugblatt der Freien Uni im Wortlaut.