Am 23. Februar steht eine entscheidende Wahl in Deutschland an. Politisierung und Polariserung haben spätestens nach dem Offenbarungsseid der CDU ungeahnte Ausmaße erreicht. Erneut haben die zerstörerischen Auswirkungen jahrzehntelanger kapitalistischer Ellenbogengesellschaft große Teile der Bevölkerung derartig verrohen lassen, dass sie sich wieder eine faschistoide Regierung wünschen. Es liegt eine entscheidende Wahl vor uns, die für uns alle realistischerweise sicher keinen Anlass für eine Partystimmung bietet. Sie bietet aber Anlass mit stabilen Menschen in düsteren Zeiten zusammenzukommen, um sich auszutauschen und zu vernetzen.
Ich begrüße euch alle herzlich zur Kundgebung „Perspektiven gegen Antisemitismus“ am heutigen Abend. Bevor wir mit den Reden beginnen, möchte ich euch erzählen, wie es zu der Idee der Kundgebung kam. Dazu hole ich etwas aus, um alle Anwesenden abzuholen. Fast 10 Jahre lang haben wir in Kooperation mit dem BgR, dem Bündnis gegen Rechts aus Bochum das Gedenken zum 27. Januar organisiert. Wir finden das Gedenken am Tag der Befreiung von Auschwitz nach wie vor sehr wichtig. Es bringt die Anwesenden den Opfern des Nationalsozialismus näher. Bei der Verlesung der Namen und Wohnorte der aus Bochum und Wattenscheid Deportierten und von den Nazis ermordeten haben immer wieder Menschen innegehalten. Gleichzeitig mahnte das Gedenken an, nicht zu vergessen.
Antisemitische Straftaten nehmen drastisch zu. 2024 hat sich ihre Anzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Mehr als 3200 antisemitisch motivierte Straftaten wurden 2024 von der Polizei registriert. Diese genannte Zahl spiegelt aber weder die Dunkelziffer noch Antisemitismus, den jüdische Menschen tagtäglich erleben, wider, obwohl ihr alltägliches Leben dadurch so sehr geprägt und gefährdet wird. Der Versuch, durch Erinnerungskultur Verständnis zu schaffen und antisemitischem Gedankengut vorzubeugen, scheint bei den vorliegenden Zahlen sowie Berichten jüdischer Menschen nicht das angestrebte Ziel in seiner Gänze zu erreichen.
Immer am ersten Sonntag im Monat wird ab 13 Uhr im Sozialen Zentrum nach dem DIY (Do It Yourself) – Prinzip geschlemmt: Bringt mit, worauf Ihr Lust habt, für euch und für alle anderen! So entsteht ein großes Buffet. Egal ob süß oder herzhaft, warm oder kalt – alles ist möglich, Hauptsache es ist vegan. Wir freuen uns auf einen tollen Nachmittag mit euch. Ihr seid herzlich eingeladen!!! Ort: Soziales Zentrum Bochum, Josephstraße 2 / Ecke Schmechtingstraße Anreise per ÖPNV: U35-Haltestelle Feldsieper Straße
Hin und wieder stolpere ich auf meinem Instagram-Feed über eine Kachel, die die Anzahl der bisherigen Femizide des Jahres zählt: Nummer 1, Nummer 2, Nummer 50, Nummer 101. Wie schnell diese Zahlen steigen, errschreckt mich immer wieder. Jedes Jahr beginnt die Zählung bei Null. Ich versuche oft, alles von mir wegzuschieben. „Nicht in Bochum“, sage ich dann, „schon gar nicht in Weitmar.“ Ich habe bestimmt schon im selben Laden eingekauft, bin über dieselbe Ampel gegangen und saß auf dem gleichen Sitz in der Bahn wie Michaela. Aber auch wie ihr ehemaliger Ehemann. Nichts davon ist weit weg, nichts davon lässt sich wegschieben. Es kann uns alle treffen. Patriarchale Gewalt ist keine Antwort auf eine bestimmte Person, keine Freundin, keine Ehefrau ist zu laut oder zu anstrengend gewesen.
Wir stehen heute hier, um unserer getöteten Schwester Michaela zu gedenken. Und gleichzeitig wollen wir auch all unseren getöteten Schwestern weltweit gedenken, die Opfer von Femiziden und sexualisierter Gewalt wurden. Als Seebrücke Bochum wollen wir hier an die Menschen auf der Flucht erinnern, die vor sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt fliehen, auf der Flucht in einem besonderen Maße dieser ausgesetzt sind und auch in Europa angekommen eine besonders gefährdete Gruppe darstellen.
Liebe Anwesende, wir stehen heute hier, um ein starkes Zeichen zu setzen: für eine Nachbarschaft ohne Hass. für ein Bochum. das auf Solidarität und Vielfalt baut. Die Schließung der rechten Kneipe „Linie 5″ ist nicht nur ein Erfolg, sondern auch ein Ergebnis konsequenter. gemeinsamer Arbeit vieler Menschen, die sich den rechten Umtrieben in unserer Stadt entgegengestellt haben.
Liebe Bochumerinnen und Bochumer, wir stehen hier zusammen, um ein klares Zeichen für Demokratie, Vielfalt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu setzen. Denn in einer lebendigen Demokratie gibt es keinen Platz für rechte Hetze und Ausgrenzung Die Linie 5 ist mehr als nur eine Kneipe – sie ist leider ein Symbol geworden für die Werte, die wir hier in Bochum nicht dulden: Intoleranz, Hass und ein Weltbild, das Menschen ausgrenzt.
wir sind Schülerinnen und Schüler des Louis-Baare-Berufskolleg in Bochum Wattenscheid und wollen heute mit Ihnen gemeinsam den Opfern der Shoah, insbesondere den Bochumer Opfern gedenken. Wir möchten an den 9. November 1938 in Bochum, vor 86 Jahren, erinnern. Zunächst bedanken wir uns beim Kinder- und Jugendring und der jüdischen Gemeinde für die besondere Verantwortung, die bei der Planung einer solchen Gedenkveranstaltung zu übernehmen ist.
Zum 100-jährigen Bestehen der Roten Hilfe zeigt die Ortsgruppe Bochum am Samstag, den 19.10. den Film „Solidarität verbindet – 100 Jahre Rote Hilfe“ im Endstation Kino. Beginn ist um 18 Uhr, mit einem Sektempfang Der Film, widmet sich der Geschichte und Gegenwart der Solidaritätsarbeit.
Die Ergebnisse der kürzlichen Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben uns erschüttert, aber leider nicht überrascht, stehen sie doch für einen weiteren Rechtsruck in Deutschland und Europa. Die AFD – eine rechtsextremistische Partei, die keine Lösungen für die multiplen Krisen anbietet und für eine im höchsten Maße unsolidarische Politik steht – wird von einem Drittel der Menschen in Sachsen und Thüringen gewählt, weil sie das Treten nach unten wieder populär macht. Statt Ausbeutung, Kapitalanhäufung, strukturelle Ungleichheiten, Korruption und die Folgen des menschengemachten Klimawandels anzugehen, wird gegen Menschen gehetzt, die ganz unten stehen und keine Lobby haben. In einer Zeit, in der die Herausforderungen der Klimakrise und der sozialen Ungleichheit immer drängender werden, ist es mehr als beunruhigend, dass Hetze und Spaltung so viel Zustimmung erfahren.
Weil BP große Mengen von CO2 verursacht? Der Konzern hat 1,5 % der weltweiten Treibhausgase zwischen 1988-2022 emmitiert. Aber andere Ölkonzerne werden bei einer vergleichbaren Menge an Öl eine vergleichbare Menge CO2 in die Atmospäre ausstoßen.Weil BP die Umwelt auch unabhängig vom Klimawandel zerstört? Z.B. durch wissentlich gefährliches Vorgehen im Golf von Mexiko, daran schuld ist, dass über knapp 90 Tage inzgesamt 800 Millionen Tonnen Öl ausgetreten sind? Dadurch wurde ein Ökozit im Golf von Mexiko herbeigeführt, von dem sich die Umwelt auch nach über zehn Jahren nicht erholt hat. Oder durch Pipelines wie in Alaska, die mehrmals im Jahr wegen unzureichender Wartung Lecks haben und dadurch Öl in das sensible Ökosystem gelangt? Doch auch andere Konzerne zerstören die Umwelt, wie Shell im Niger Delta.
Liebe Genoss*innen, wir wollen den heutigen Anlass dazu nutzen, ein besonderes Augenmerk auf die deutsche und europäische Beteiligung in Afrikanischen Krisengebieten zu legen. Denn auch wenn es vielen nicht bewusst ist, ist der deutsche Imperialismus durch unsere Bundeswehr auch in Afrika sehr aktiv um deutsche und europäische Interessen durchzusetzen. Aktuelle Beispiele hierfür wären Mali, Niger, der Südsudan und die Westsahara. Gerade weil diese Aktivitäten in diesen Ländern und etlichen anderen afrikanischen Ländern in der Vergangenheit vielen nicht bewusst ist, ist es um so wichtiger, dass wir darüber reden.
In meinen früheren Ansprachen habe ich oft damit begonnen, zu beschreiben, wie die ukrainischen Behörden die Vielfalt meines Landes für ihre politischen Interessen ausgenutzt haben. Wie sie, getrieben von der Jagd nach Popularität, stolz ihre Kompromisslosigkeit zur Schau stellten und sich an immer weiter eskalierenden Konflikten beteiligten.