Am Freitag den 20. Januar um 19 Uhr wird die Italienerin Lorena Canottiere ihren Comic „Verdad“ in der Stadtbücherei Bochum vorstellen: »Verdad ist die Geschichte einer gleichnamigen jungen, wie rebellischen Frau. Sie kämpft im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik gegen die putschenden Faschisten. Sie stammt aus einem kleinen Pyrenäendorf, aus dem schon ihre Mutter vor der reaktionären Familie floh. Diese suchte in der libertären KünstlerInnen-Enklave „Monte Verita“ am Lago Maggiore ihre Perspektive. Schwanger kommt die Mutter zurück in das Bergdorf, nennt ihr Tochter Verdad und überlässt sie der Obhut der Großmutter. Jahre später flieht auch Verdad aus dieser klerikal-faschistischen Enge, um für ihre und die gesellschaftliche Befreiung zu kämpfen.
Schwarz gekleidete gewaltbereite Personen bei der gestrigen Demonstration in Lützerath
Zur Pressearbeit bei der gestrigen Demonstration in Lützerath schreibt ver.di NRW: »Während der Räumung von Lützerath hatte die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union(dju) in ver.di NRW einen Beobachter und Unterstützer vor Ort, um die Pressefreiheit zu gewährleisten. Hierdurch konnte zahlreichen Journalistinnen und Journalisten bei Konflikten mit der Polizei und RWE geholfen und Probleme gelöst werden. Zudem hat dju in ver.di NRW Übergriffe auf Medienvertreter durch RWE beauftragte Security-Firmen, die Polizei und Demonstrierende dokumentiert. Trotz der zahlreichen Konflikte ist es gelungen, immer im Dialog mit den Verantwortlichen von RWE und der Polizei zu bleiben. Wir ziehen am Ende der Räumung und Protestaktion eine negative Bilanz für die Pressefreiheit.
Der Bahnhof Langendreer lädt am Sonntag, den 22. Januar um 19 Uhr zu einem Gastspiel des Theater Gegendruck mit seiner Inszenierung der Perser von Aischylos ein: »Die Tragödie Die Perser des griechischen Autors Aischylos ist eines der ältesten überlieferten Theaterstücke. Im Mittelpunkt steht die vernichtende Niederlage, die dem zahlenmäßig überlegenen Invasions-Heer der Perser durch die griechischen Verteidiger bei Salamis zugefügt wurde. Das packende Drama schildert das Geschehen aus der Sicht der Besiegten. Der Dichter Durs Grünbein, der das Stück virtuos ins Deutsche übertragen hat, nennt es „ein Stück gegen den Übermut der Hochrüstung und die Blindheit der Kriegstreiberei.“
Am Mittwoch dieser Woche stellte das Fritz Bauer Forum seine interaktive Ausstellung „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“ vor. Das Landgericht hatte zur Präsentation der Ausstellung über das Wirken von Fritz Bauer eingeladen und beachtliche Resonanz gefunden. Die Sitzplätze im großen Schwurgerichtssaal reichten nicht für alle Besucher:innen aus. NRW-Justizminister Limbach war zu einem Grußwort erschienen.
Die ev. Stadtakademie, die GLS-Treuhand und Extinction Rebellion laden am Samstag, den 21. Januar ab 11 Uhr in der KoFabrik, Quartiershalle, Stühmeyerstraße 33 zu Workshops und Vorträgen ein zum Thema: „Handeln im Klima der Katastrophe – wie ist das möglich?“ Nach der Begrüßung und einem Austausch unter den Anwesenden geht es um die Leitfrage: „Handeln im Klima der Katastrophe – wie ist das möglich?“ Anschließend steht „Wissen und Instrumente zum Handeln“ auf de Tagesordnung. Hier wird u.a der Frage nachgegangen, was bringen Gerichtsklagen von NGOs und Bürger*innen gegen Behörden, Unternehmen etc.. Am Nachmittag wird an konkreten Beispielen über „Community Organizing und Bürgerplattformen“ informiert. Zur Einladung.
„Wir können uns nicht auf den jetzigen Staat verlassen, wenn wir unseren Planeten retten wollen“. Mit diesen Worten begann heute die Fridays for Future Demonstration in der Bochumer Innenstadt. Der Beitrag im Wortlaut. „Kämpfen wir gemeinsam für Lützerath und organisieren uns gegen Staat und Kapital. Unsere Zukunft braucht uns gerade mehr denn je“, endete ein Beitrag eines Aktiven von Fridays for Future, der „ein bisschen von meinen Erfahrungen in dieser und letzter Woche im ‚Unser aller Camp'“ direkt neben Lützerath erzählte. Der Beitrag im Wortlaut.
Ich wollte hier ein bisschen von meinen Erfahrungen in dieser und letzter Woche im „Unser aller Camp“ erzählen. Das „UAC“ ist ein angemeldetes Protest Camp in fußläufiger Nähe zu Lützi und von dort aus versuchen wir, so gut es geht die Menschen in Lützi zu unterstützen. Viele Menschen, die aus den Baumhäusern, Blockaden oder Kessel geräumt wurden, finden hier ihre erste Anlaufstelle, wo sie erst einmal mit einem Schlafplatz, Essen und Aufmerksamkeit begrüßt werden. Auch werden von dort die Shuttle-Fahrten hin und zurück organisiert und versucht, gekochtes Essen zu den Aktivisti nach Lützi rein zubringen. Von dort aus starten Aktionen und es wird Pressearbeit und Rechtshilfe geleistet. Ich heiße dort Harry und bin für die Gemeinschafts-Zelte und die Matschbekämpfung zuständig.
Wir können uns nicht auf den jetzigen Staat verlassen, wenn wir unseren Planeten retten wollen. Viele Klimaaktivist*innen haben bisher immer versucht, den Staat davon zu überzeugen etwas zu ändern. Mit, wenn wir ehrlich sind, wenig reellem Erfolg. Proteste werden stärker, die Repressionen größer und die Zeit läuft davon. Wir können nicht die Politik in diesem System ändern, da sie stets der Logik des Kapitalismus, mehr Wirtschaftswachstum zu haben, folgt. Dabei steht Profitmaximierung und Privateigentum im Vordergrund und Ausbeutung von Mensch und Natur wird billigend in Kauf genommen. Wir müssen das System ändern, was die Politik hervorbringt.
Behinderung wird in der Öffentlichkeit selten besprochen im Kontext der Klimakrise. Dies ist ein großes Problem. Behinderte Menschen stellen ungefähr 10 % der Weltbevölkerung dar. Da aber viele behinderte Menschen nicht die physischen, oder mentalen Ressourcen haben, um in den Aktivismus zu gehen, sind wir eine der größten, aber auch eine der unsichtbarsten Minderheiten. Bestes Beispiel – die Medien: Im öffentlichen Diskurs wird im Falle eines Mordes unsere Behinderung gar nicht angesprochen, oder nur erwähnt, um mit dem Mörder zu sympathisieren. Im Kontext der Klimakrise ist es ähnlich: Fast nie werden Tote durch Folgen der Klimakatastrophen in den Medien erwähnt. Und wenn doch, wird fast nie auf die eigentlichen Gründe dafür eingegangen.
Der Mieterverein Bochum (Brückstraße) macht am Thema Wohnen Interessierte darauf aufmerksam, dass die Stadt einen neuen Wohnungsmarktbericht vorgelegt hat. Auf 144 Seiten enthält der Bericht eine Fülle von Daten, Zahlen und Fakten über Baulandpreise, Neubautätigkeit, Mietentwicklung und Wohnungsnachfrage. Wer auch immer in Bochum vernünftige Wohnungspolitische Forderungen aufstellen will, findet hier die nötigen Fakten, um sie zu untermauern. mehr…
Entgegen dem Trend in der Wissenschaft und in Nachbarorten zieht sich das Jobcenter Bochum zunehmend aus der Fläche, aus den „Sozialräumen“, zurück: Nach Schließung der Standorte in Gerthe und Querenburg soll zum Jahresende auch der Standort Südwest in Linden geschlossen werden. Die reine Abgabe von Unterlagen wie der Heizkostenabrechnung, Gehaltsabrechnung … usw. (natürlich immer mit Anschreiben und gegen Empfangsbestätigung) kostet dann sechs Euro mit Bus und Bahn. Mit dem eh zu knappen Regelsatz nicht finanzierbar. Die in Corona-Zeiten eingeführte (und erfolgreiche) direkte telefonische Erreichbarkeit der Standorte fällt auch weg, wo es keine Standorte mehr gibt.
AKTUALISIERT: Für den 14.1. wurde ein 2. Bus geordert; ab sofort sind wieder Anmeldungen zur gemeinsamen Anfahrt nach Lützerath möglich: Anreise Lützi Bochum (fridaysforfuture.de)
Die Polizei hat am 11.1.23 mit der Räumung von Lützerath begonnen. Fridays for future Bochum ruft daher für Freitag, 13.1.23 zu einer Solidaritätskundgebung auf: »Wir sind solidarisch mit den mutigen Aktivist*innen, die sich der Räumung in den Weg stellen. Es ist nicht hinnehmbar, dass für die Profitinteressen von RWE das Paris-Abkommen ignoriert wird. Deshalb demonstrieren wir am Freitag wieder in Bochum. Bringt gerne eure Demo-Schilder mit! 13.01., 15:30, Platz am Kuhhirten
Die Antifaschistische Linke Bochum führt in diesem Jahr eine Neujahrswanderung am 15. Januar durch. »Am 15. Januar 2023 wollen wir gemeinsam wandern gehen. Wir wollen uns auf das neue Jahr einstimmen und laden alle Antifaschist*innen im Ruhrgebiet dazu ein, mit uns an der Ruhr entlang, die Natur zu genießen und neue Pläne zu schmieden. Wir starten um 11 Uhr am Wittener HBF.
Zum Thema „Energiekrise“ erreichte uns folgende Pressemitteilung von „Die Linke Bochum“: »Zur Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 18. Januar beantragt die CDU die Einrichtung einer kostenfreien Energieberatung für private Haushalte und soziale Institutionen der Stadt Bochum. Die Linksfraktion hatte eine Aufstockung der Energieberatung in Bochum bereits zu den Haushaltsberatungen Ende 2022 beantragt, lehnt aber eine Abwälzung der Energiekrise auf die Bürger ab.