30. November 2023: Die Morgen-Nachrichten melden, dass der US Politiker Henry Kissinger im Alter von 100 Jahren gestorben ist. Am Abend des selben Tages ist im Bochumer Justiz-Zentrum der spanische Jurist Dr. Juan Garcés zu Gast. Er war engster persönlicher Berater von Präsident Salvador Allende und überlebte den Militärangriff auf den chilenischen Präsidentensitz 1973. Er wurde berühmt, als es ihm gelang, 1999 die spanische Justiz dazu zu bringen, ein Auslieferungsersuchen an die britische Justiz zu schicken, mit der Forderung, den in London weilenden ehemaligen chilenische Diktator Augusto Pinochet der spanischen Justiz zu überstellen. Pinochet wurde verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Garcés rückte in seinem Vortrag das vorgesehene Thema “Der Kampf gegen die Straflosigkeit von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Chile” in den Hintergrund und präsentierte Dokumente, die Kissingers massive Beteiligung am Putsch in Chile belegen. Kissinger will, dass Allende ermordet wird.
Spätfolgen der Corona-Krise mit Umsatzeinbrüchen und vielen Absagen von Leseveranstaltungen, der zunehmende Kostendruck, die wachsenden Schwierigkeiten besonders für kleine Verlage sowie die veränderten Kauf- und Lesegewohnheiten haben den RuhrEcho Verlag veranlasst seine Tätigkeit zum heutigen 31. Dezember einzustellen. Die den Verlag tragende GbR wurde aufgelöst.
Der DGB, der Bochumer Jugendring und das Bochumer Bündnis gegen Rechts haben Ende Oktober 2023 einen „Workshop gegen Rechts“ angeboten. In acht Arbeitsgruppen war überlegt worden: Wie können wir uns dem Rechtstrend entgegen stellen? Das Ergebnis: Die Arbeitsgruppen sind inzwischen bei konkreten Planungen. Die Idee eine große Kundgebung und Demonstration kurz vor der Europawahl zu organisieren, ist bereits bei einem Treffen weiter konkretisiert worden. Arbeitsaufträge wurden verteilt und Anfang Februar wird bereits über einen Aufruf und organisatorische Einzelheiten beraten.
Aus der Bodo-Redaktion : >>Das Transorient Orchestra betreibt von Dortmund aus musikalische Verschmelzungsarbeit, der Wittener Glücksforscher Professor Tobias Esch fragt: Wofür stehen Sie morgens auf?, VfL-Jesus möchte keine Kunstfigur sein, der Soziologe Thomas Lux erklärt, wie wenig gespalten die deutsche Gesellschaft in wichtigen Fragen ist ‑ und wieso sie mit Gendersternen, Tempolimit und Lastenfahrrädern auf die Palme zu bringen ist.
„Am schönsten ist es, wenn sich die verschiedenen Einflüsse sehr feinzahnig verbinden, so dass man nachher gar nicht mehr so genau sagen kann, was was ist“, sagt Andreas Heuser. Sein Transorient Orchestra betreibt seit 20 Jahren von Dortmund aus musikalische Verschmelzungsarbeit.
Das Friedensplenum hat in einem Brief an den Intendanten des Schauspielhauses gegen die Einladung von Joseph Fischer protestiert. Er macht gerade Schlagzeilen mit der Forderung nach einer europäischen Atomaufrüstung. (Siehe: Keine Bühne für Joseph Fischers atomare Machtpolitik!) Die Bochumer WAZ berichtet in ihrer Freitagsausgabe: »Joschka Fischer als Talkgast wird vom Schauspielhaus ausdrücklich willkommen geheißen. Er habe in seinen jüngsten Interviews sehr wohl eine „argumentative Zerrissenheit“ in Fragen der Aufrüstung erkennen lassen. Auch die „vielschichtige und insofern spannende Biografie rechtfertigt, den ehemaligen Bundesaußenminister einzuladen, weil er einerseits exponiert in zentrale historische, politische Entscheidungen eingebunden war und gleichzeitig Spiegelbild einer – kontroversen – politischen Entwicklung und Debatte in unserem Land ist. Über all das lässt sich miteinander reden“, teilt das Schauspielhaus auf WAZ-Anfrage mit.
Die Stadt Bochum hat an Silvester lediglich in der Brüderstraße und auf der Kreuzung vor dem Konkret ein Feuerwerksverbot verhängt. Der NABU Bochum fragt auf seiner Webseite: „Wann hat es sich endlich ausgeböllert?“ Der NABU fordert ein Verbot privater Feuerwerke. Er schlägt vor, „dass Städte und Gemeinden zentrale Feuerwerke organisieren, vorzugsweise Lichtshows.“
Kurz vor den Feiertagen hat die EU ihren neuen EU-Migrationspakt veröffentlicht. Die Seebrücke schreibt dazu: »Mit der Einigung über das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) hat die EU beschlossen, einen Status quo in Gesetze zu gießen, in dem Gewalt, Vernachlässigung, Folter und das Sterbenlassen von Menschen alltägliche Praxis sind. Fliehende Menschen erleben schon jetzt grausame Praktiken: Sie werden in Lager wie Moria gepfercht, Kinder werden von ihren Eltern getrennt, Boote werden daran gehindert sicher Land zu erreichen, Menschen werden an der kroatischen Grenze bewusstlos geschlagen oder an der polnischen Grenze erfrieren gelassen.
Die Initiative Religionsfrei im Revier plant 2024 eine Tagung, die sich mit der Rolle der christlichen Kirchen im Faschismus beschäftigt. Zur Vorbereitung auf das Thema hat kürzlich Wolfgang Dominik bei einem Treffen der Initiative über das Verhalten der Evangelischen Kirche vor, während und nach dem Faschismus referiert. Er berichtete, dass es inzwischen eine Fülle von Primärquellen, Literatur und Fernsehdokumentationen gibt, die belegen, wie begeistert die beiden großen christlichen Kirchen das faschistische System begrüßt und unterstützt haben.
Überlebende des Militärputsches in Chile berichten: Annamaria Díaz
Als besonders beeindruckende Veranstaltung im zu Ende gehenden Jahr bleibt der Bericht der vier überlebenden Zeitzeug:innen des Militärputsches vor 50 Jahren in Chile in Erinnerung. Annamaria Díaz, Pedro Crovetto, Mario Aguilar und Carlos Gonzales erinnern an den 11. September 1973. Die Vorträge im Fritz Bauer Forum waren Teil der Veranstaltungsreihe des Bochumer Bündnis Solidarität und Erinnerung unter dem Titel: Putsch – Widerstand – Solidarität.
Die Organisator:innen einer 1. Mai-Kundgebung in Bochum im Jahr 2020 haben frohe Botschaft: »Die Stadt Bochum hat eingeräumt, dass sie vor 3 ½ Jahren rechtswidrig handelte, als sie die damals angemeldete Demonstration verbot. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen verkündete jetzt ein „Anerkennungsurteil“, in dem die Rechtswidrigkeit festgestellt und die Kosten des Verfahrens der Stadt aufgebrummt werden.
In einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten wird auf Probleme mit der Schwarzarbeit in ihrem Zuständigkeitsbereich eingegangen und dazu schreibt die NGG: »„Kein Pardon für schwarze Schafe“ in Gastro- und Hotellerie-Branche in Bochum: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beklagt unseriöse Machenschaften und Lohntrickserei in Hotels und Gaststätten. Dass das auch die Gastronomie und Hotellerie der Region betrifft, zeigen laut Gewerkschaft Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Danach wurden im Bereich des Hauptzollamtes Dortmund, das auch für Bochum zuständig ist, im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 472 Ermittlungsverfahren allein in der Hotel- und Gastro-Branche eingeleitet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die Zahl der Ermittlungsverfahren bei 501. Die NGG beruft sich dabei auf ihr vorliegende Daten des Bundesministeriums für Finanzen anlässlich einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Die Linke).
Ab Donnerstag, den 28.12. zeigt das endstation.kino Wonka. Wie wurde aus Willy Wonka der größte Erfinder, Zauberkünstler und Schokoladenfabrikant der Welt, den wir heute alle kennen und lieben? Die Antwort auf diese Frage liefert Wonka: Der Film erzählt die fantastische Geschichte des Mannes, der im Mittelpunkt von Roald Dahls Buch Charlie und die Schokoladenfabrik steht, seinem bekanntesten Werk und einem der meistverkauften Kinderbücher aller Zeiten. Mehr über diesen und weitere Filme im Jahrswechselprogramm:
Vereine und Initiativen in Bochum, die in der Migrations- und Integrationsarbeit tätig sind, können zur Finanzierung ihrer Projekte jetzt wieder Anträge auf Fördergelder des Integrationsausschusses der Stadt Bochum stellen. Zur Verfügung stehen insgesamt 75.000 Euro, die unter den erfolgreichen Förderanträgen aufgeteilt werden.
Joseph Fischer, von 1998 bis 2005 Außenminister in der Regierung Schröder, ist am 21. Januar in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum Gesprächspartner in Norbert Lammerts Talk- Reihe „Ein Gast. Eine Stunde“. Dagegen ruft das Bochumer Friedensplenum zum Protest auf: »Fischer hat soeben mit großer Medienresonanz eine neue Eskalation der atomaren Hochrüstung vorgeschlagen: Ihm reicht Deutschlands „nukleare Teilhabe“ nicht mehr, die 20 US-Atomwaffen mit bis zu 13facher Sprengkraft der Hiroshima-Bombe, 120 Kilometer Luftlinie von Bochum entfernt im Depot in der Eifel. Er will die Europäische Union als selbständige Atommacht neben der NATO, nicht mehr nur nukleare Teilhabe in Abhängigkeit von den USA, sondern den deutschen Griff zur Bombe in einer EU-Atommacht mit deutschem Schwergewicht.
verdi Mittleres Ruhrgebiet kündigt in einer aktuellen Pressemitteilung weitere Streiks im Handel an, unter anderem auch bei Kaufland Bochum-Wattenscheid (Alter Markt) und die Streikenden aus dem Bezirk treffen sich am heutigen Mittwoch ab 9 Uhr im Bahnhof Langendreer: »„Unsere Kolleg*innen in den Betrieben sind sauer. Dass die Arbeitgeber seit Monaten den dringend benötigten Tarifabschluss blockieren und mit diesem Verhalten die finanzielle Situation der Beschäftigten bewusst weiter verschärfen, lässt jeglichen Respekt und Wertschätzung vermissen“, so Michael Sievers Gewerkschaftssekretär für den Handel im ver.di Bezirk Mittleres Ruhrgebiet.