verdi Mittleres Ruhrgebiet kündigt in einer aktuellen Pressemitteilung weitere Streiks im Handel an, unter anderem auch bei Kaufland Bochum-Wattenscheid (Alter Markt) und die Streikenden aus dem Bezirk treffen sich am heutigen Mittwoch ab 9 Uhr im Bahnhof Langendreer: »„Unsere Kolleg*innen in den Betrieben sind sauer. Dass die Arbeitgeber seit Monaten den dringend benötigten Tarifabschluss blockieren und mit diesem Verhalten die finanzielle Situation der Beschäftigten bewusst weiter verschärfen, lässt jeglichen Respekt und Wertschätzung vermissen“, so Michael Sievers Gewerkschaftssekretär für den Handel im ver.di Bezirk Mittleres Ruhrgebiet.
Die Tarifrunde im Handel läuft bereits seit Mai. Trotz anderslautender Bekundungen bei einem Spitzengespräch im November verweigern die Arbeitgeber im Einzelhandel in NRW nach wie vor Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).
Die Angebote der Arbeitgeber im Einzelhandel sind seit dem Sommer zunächst gar nicht verbessert und erst in der letzten Woche nach fast drei Monaten Stillstand minimal angehoben worden. Sie bieten nun für 2023 eine Erhöhung nach drei Nullmonaten um sechs Prozent und im Groß- und Außenhandel nach vier Nullmonaten von 5,1 Prozent. Für 2024 fällt das Angebot noch niedriger aus. „Daher wurden sie von den ver.di-Verhandlungskommissionen als unzureichend abgelehnt.“, so Silke Zimmer, Verhandlungsführerin NRW.
Die Streikenden aus dem Bezirk Mittleres Ruhrgebiet treffen sich am Mittwoch ab 09:00 Uhr im Bahnhof Langendreer in Bochum (Wallbaumweg 108, 44894 Bochum) zur gemeinsamen Streikversammlung.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen je nach Tarifgebiet zwischen 200 Euro und 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.
Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
Im Groß- und Außenhandel fordert ver.di eine tabellenwirksame Entgelterhöhung von 13 Prozent, beziehungsweise 425 Euro je nach Tarifgebiet, für alle Beschäftigten.
Die Auszubildendenvergütung soll je nach Tarifgebiet zwischen 175 Euro und 250 Euro steigen, bei einer Laufzeit von ebenfalls 12 Monaten.«