Archiv für den Monat: September 2010


Montag 20.09.10, 15:00 Uhr

Facharbeitermangel nur eine Luftnummer?

Einige Bochumer IG Metall Ortsvorstandsmitglieder und Opel-Betriebsräte haben einem offenen Brief an die IHK Bochum, die IHK NRW und den BDI geschickt. Sie weisen darauf hin, dass die Ausbildungsplätze bei Opel in den letzten Jahren drastisch reduziert wurden. Jetzt redeten die Arbeitgeber von einem „Facharbeitermangel“. Bei Opel sollen nun 1.800 Facharbeiter entlassen werden. Die Betriebsräte fordern IHK und BDI auf, für diese qualifizierten Metallfacharbeiter Stellenangebote zu schicken. „Anstelle einer Qualifizierungsgesellschaft suchen diese einen zukunftsfähigen Job als Facharbeiter.“ Wenn diese Angebote nicht kommen, sei es offensichtlich, dass das Gerede vom Facharbeitermangel nur eine „Luftnummer“ ist. Die Betriebsräte haben in einem Brief an die Ratsmitglieder ihr Schreiben weitergeleitet und untermauert. Hierauf hat die Soziale Liste geantwortet: mehr…


Montag 20.09.10, 14:00 Uhr

Roma zwischen Flucht und Abschiebung

Am Freitag, den 24. September berichtet Karin Waringo von der Menschenrechtsvereinigung Chachipe um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer über die Lage der Roma im Kosovo und über deren schwierige Lebenssituation in Westeuropa zwischen Flucht und Abschiebung. Die Abschiebung der Roma in Frankreich erregt international Aufsehen, die bevorstehenden Abschiebungen der Roma aus Deutschland in den Kosovo vollzieht sich eher im Verborgenen. Rund 12 000 Roma, durchweg Flüchtlinge aus dem früheren Jugoslawien, sollen in den kommenden Jahren aus Deutschland in den Kosovo abgeschoben werden, pro Jahr rund 2500 Personen. Das sieht ein im April unterzeichnetes „Rückführungsabkommen“ vor, das Innenminister Thomas de Maizière (CDU) mit dem Land abgeschlossen hat. mehr…


Sonntag 19.09.10, 22:00 Uhr

Neuer Termin im Tortenprozess: 28.10.

Der nächste Termin im Tortenprozess findet nicht wie bisher angekündigt am 21. 10. statt. Er ist vom Bochumer Landgericht um eine Woche auf Donnerstag, den 28. 10. um 11.30 Uhr, Landgericht Bochum, Viktoriastraße 14, Saal C 247 verlegt worden. Der verantwortliche Redakteur von bo-alternativ.de war wegen der Veröffentlichung des nebenstehenden Plakates wegen Aufrufs zur gefährlichen Körperverletzung angeklagt worden. Das Bochumer Amtsgericht hatte ihn in einem ersten Prozess auf Antrag der Staatsanwaltschaft freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte anschließend mit einer Sprungrevision vor dem Oberlandesgericht gegen das Urteil erfolgreich Einspruch eingelegt. Eine andere Richterin des Bochumer Amtsgerichtes hatte dann für Recht befunden, dass die Torte eine Bombe sei und die Veröffentlichung mit 30 Tagessätzen geahndet. Hiergegen wurde Berufung vor dem Landgericht eingelegt.  Die lange Geschichte des Prozesses ist auf Sonderseiten unter bo-special dokumentiert.


Sonntag 19.09.10, 21:10 Uhr
Besuch zwei alter Damen aus Kuba

Dokumentarfilm „Zucker und Salz“

Der kubanische Dokumentarfilm „Zucker & Salz“ wurde für Dienstag, den 21. September um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer (Raum 6) kurzfristig ins Programm genommen. Zwei der kubanischen Protagonistinnen des Films, Angela Pernas und Elena Aragón, werden bei der gemeinsamen Veranstaltung von Bahnhof Langendreer, AK Lateinamerika und der Humanitären Kuba Hilfe persönlich anwesend sein. Ebenfalls anwesend ist Regisseur Tobias Kriele, der einige Jahre in Havanna studierte und dort die vier „alten Damen“ kennen lernte. Nach dem Film (34 min. OmU) stehen die Gäste zum Gespräch zur Verfügung. Für Übersetzung ist gesorgt, der Eintritt ist frei. Zu dem Film: mehr…


Freitag 17.09.10, 17:21 Uhr

Erwerbslose schlagen endlich Krach 1

Am heutigen Freitagmittag folgten VertreterInnen verschiedener sozial engagierte Gruppen, Initiativen und Aktive aus Bochum der Einladung des ver.di Erwerbslosenausschusses Bo/Her. Pünktlich um “5 nach 12“ begann die Aktion unter dem Motto „Krach schlagen statt Kohldampf schieben“ auf dem Bochumer Husemannplatz. Mit Deckeln, Töpfen, Rasseln und Trillerpfeifen machten die Betroffenen auf die soziale Schieflage in diesem Land aufmerksam. Der Sprecher des Erwerbslosenausschusses im ver.di-Bezirk Bochum-Herne, Günter Nierstenhöfer wies in seiner Rede vor allem das zu knapp bemessene Essensgeld im Hartz IV Regelsatz hin, während Norbert Herrmann (u.a. Unabhängige Sozialberatung) auf die Demonstration der Erwerbslosen am 10.Oktober in Oldenburg aufmerksam machte und einen heißen Herbst in Aussicht stellte. Ein Vertreter des Bochumer Sozialforums listete einige Beispiele für die zunehmende soziale Ungleichheit auf und überbrachte gleichzeitig die solidarischen Grüße des Bochumer Forums für Antirassismus und Kultur. Bilder von der AktionSolidaritätsadresse des Bochumer Sozialforums.


Rede von Ralf-D. Lange bei der Aktion "5 nach 12" des ver.di-Erwerbslosenausschusses am 17.09.2010 in Bochum
Freitag 17.09.10, 16:00 Uhr

Solidaritätsadresse des Bochumer Sozialforums

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Bochumer Bürgerinnen und Bürger

ich spreche als Vertreter des Bochumer Sozialforums. Natürlich unterstützen wir diese Aktion hier solidarisch und mit aller Kraft. Denn auch wir meinen. „Es ist 5 nach 12″

Auf Kosten der sozial Schwachen zu sparen, ist für die schwarz/gelbe Bundesregierung eine Selbstverständlichkeit. Sie betreibt weiterhin ihre Klientelpolitik, die jetzt bei Atomindustrie, privaten Krankenversicherungen und mal wieder bei dem Fass ohne Boden, der HRE-Bank angekommen ist. Insgesamt ist der Staat bei der Bank nun mit 142 Mrd. Euro im Risiko. Immer wieder es sind die eh am meisten gebeutelten, die für die Krise zahlen müssen.

»Sparpolitik ist Hauptthema der nächsten Monate«
Mir wird angst und bange bei dieser Androhung der Bundessozialministerin.
Alleinerziehenden Müttern oder Erwerbslosen soll das Einkommen um bis zu 32 Prozent gekürzt werden, während Reiche und Krisenprofiteure ungeschoren davonkommen

Das Bochumer Sozialforum erinnert nur an die 4 Schweinereien des Sparpaketes, die die prekär Beschäftigte und die Erwerbslosen besonders hart treffen:

  1. Das Übergangsgeld, das so genannte Eingewöhnungsgeld an Hartz IV, wird ersatzlos gestrichen
  2. Die Rentenbeiträge, die eh schon mickrig waren, sollen entfallen. Besonders zynisch ist da die Begründung, die Frau von der Leyen dafür hat: Die Hartz IVer sind eh schon arm, da muss man für das Alter auch nichts mehr aufstocken.
  3. Und dann ist da noch die Elternzuzahlung, die an ALG II EmpfängerInnen nicht gezahlt wird,. Millionärsgattinnen kassieren das übrigens, ohne mit der Wimper zu zucken.
  4. Und wenn dann noch der Heizkostenzuschuss für alle WohngeldempfängerInnen gestrichen wird, dann ist sonnenklar, wer die Leidtragenden dieser unsozialen Sparpolitik sein sollen:

Die prekär Beschäftigten, die Minijobber, die Armen und die Erwerbslosen, die Aufstocker und die Frauen.

Die Regierenden brauchen also dringend eine Nebendebatte, die ablenkt, wie immer. Ursula von der Leyen möchte jetzt den Begriff Hartz IV aus dem Sprachgebrauch zurückdrängen. Zukünftig soll der Begriff  „Basisgeld“ etabliert werden. Dabei passt doch Hartz IV hervorragend, das Konstrukt Hartz IV ist genauso verbrecherisch wie sein Namensgeber. Sie braucht diese Nebendebatte aber auch, weil sie sich mit der Neuberechnung des Hartz IV Satzes auf dem Weg zum Verfassungsbruch befindet.

Kolleginnen und Kollegen,

ich soll euch auch die solidarischen Grüße des BoFos, des Bochumer Forums für Antirassismus und Kultur überbringen. Und möchte da noch auf einen weiteren Aspekt zu sprechen kommen:

Denn auf der anderen Seite kommt da ein Thilo Sarrazin aus dem Gebüsch und koffert gegen alles, was arm und nicht urdeutsch ist: Er hat die Ethnisierung der so genannten Unterschichts-Debatte entscheidend vorangetrieben: Hat er vorher hauptsächlich gegen Arme und Erwerbslose gepöbelt, sind es jetzt zunehmend die Menschen mit Migrationshintergrund, auf die er eindrischt.

Kolleginnen und Kollegen

Das können wir so nicht stehen lassen. Dagegen gilt es, ordentlich Krach zu schlagen und auf die Demo in Oldenburg am 10. Oktober hin zu weisen. Damit es einen lauten und unüberhörbaren Auftakt in einen Heißen Herbst gibt! Lieber Krach schlagen als Kohldampf schieben.

Gerecht geht gaaanz anders – das ist die Meinung des Bochumer Sozialforums, das sich hier und heute solidarisch mit den Erwerbslosen von ver.di und allen Aktiven auf der Straße erklärt.


Donnerstag 16.09.10, 17:00 Uhr
Stadt Bochum bleibt auf Planungskosten sitzen

Teure Konzerthaus-Pleite

Für viele Bochumer Bürgerinnen und Bürger war das geplante Leuchtturmprojekt „Konzerthaus Bochum“ völlig unsinnig und schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Ohne dass auch nur ein Stein verbaut wurde, hat das Luft-Schloss jetzt schon fast eine Mio Euro gekostet. In einer Pressemitteilung schreibt die Ratsfraktion der Linkspartei: „Der Kulturausschuss soll in seiner morgigen Sitzung einen Ratsbeschluss vorbereiten, wonach die Stadt Bochum 829.000 Euro Vorlaufs- und Planungskosten für den gescheiterten Neubau des Konzerthauses bereitstellen soll. Im Vorfeld hat die Stiftung Bochumer Symphonie erklärt, dass sie sich an diesen Kosten nicht beteiligt, da die Mittel der Stiftung nur zur Verwirklichung der Stiftungszwecke eingesetzt werden könnten. Nicht zum ersten Mal wird eine hohe Summe für die Planungskosten fällig. mehr…


Mittwoch 15.09.10, 17:00 Uhr

Ortstermin zur Videoüberwachung

Die Soziale Liste im Rat schreibt: »Nach einem Ortstermin am 16. September 2010 beim Bildungsinstitut Vogel ist mit einer „abschließenden rechtlichen Bewertung“ der dortigen Videoüberwachung durch den Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW zu rechnen. Das geht jetzt aus der Antwort auf eine Ratsanfrage der Sozialen Liste hervor, die jetzt der Ratsgruppe zugeleitet wurde.
Hintergrund ist die Einschaltung des Landesdatenschutzbeauftragten durch die Soziale Liste im Rat vor über einem Jahr. Damals war von TeilnehmerInnen an den Bildungsmaßnahmen beim Institut Vogel der Einsatz von Videokameras publik gemacht worden. mehr…


Mittwoch 15.09.10, 12:00 Uhr

IHK auf Konfrontationskurs

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittleres Ruhrgebiet (Bochum, Hattingen, Herne und Witten) hat Helmut Diegel zum neuen Hauptgeschäftsführer gewählt. Er tritt sein Amt im nächsten Jahr an. Diegel war 20 Jahre CDU-Landtagsabgeordneter, bevor er von der schwarz-gelben Landesregierung zum Regierungspräsidenten (RP) in Arnsberg ernannt wurde. Die rot-grüne Landesregierung hat ihn inzwischen abgesetzt. Als RP war Diegel für die Kommunalaufsicht in Bochum zuständig und lieferte sich etliche erbitterte Fehden mit der Oberbürgermeisterin und dem Kämmerer. Das Verhältnis zwischen Diegel und der Bochumer Stadtspitze kann als zerrüttet bezeichnet werden. Zur Pressemitteilung der IHK.


Mittwoch 15.09.10, 11:48 Uhr

Sonntags bei den Anonymen Alkoholikern

Am Sonntag, den 19. September findet von 11.00 bis 13.00 Uhr im Cafe Pavillon, Maximilian-Kolbe-Str. 9 ein offenes Informationsmeeting der Anonymen Alkoholiker (AA) Bochum und Wattenscheid statt. Bei diesem offenen Meeting will die AA Gruppe, die sich immer sonntags morgens im Pavillon trifft, über die Arbeit der Anonymen Alkoholiker informieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eingang zu dem Treffen ist an der Schmidtstraße. „Vor allem an Wochenenden habe ich extrem viel getrunken. Da fühlte ich mich immer besonders leer und habe große Langeweile verspürt“, so Petra, eine heute trockene Alkoholikerin. mehr…


Mittwoch 15.09.10, 11:00 Uhr
IG BAU startet Kampagne „Renten-Herbst"

Unterschriften-Aktion gegen Rente mit 67

Auf den Baustellen in Bochum fällt in dieser Woche der Startschuss für die Kampagne der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) gegen die Rente mit 67. Zum Auftakt macht die Gewerkschaft eine Unterschriften-Aktion: „Bauarbeiter aus Bochum protestieren mit ihrem Namen dagegen, dass sie künftig zwei Jahre länger arbeiten sollen. Statistisch schafft es heute nicht einmal einer von zehn Bauarbeitern, durchgängig bis 65 im Job zu bleiben. Da ist an ein Durcharbeiten bis zum 67. Lebensjahr gar nicht zu denken“, sagt Gerhard Kampschulte, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund. In einer Erklärung der IG BAU heißt es weiter: »Die Aktion zum „Renten-Herbst“ laufe über den Bau hinaus in vielen Betrieben in Bochum – vom Gebäudereiniger-Handwerk bis zum Garten- und Landschaftsbau. mehr…


Mittwoch 15.09.10, 07:00 Uhr

Krach schlagen statt Kohldampf schieben! 1

Am Freitag, 17. September, 12.05 treffen sich in Bochum organisierte Erwerbslose unter Federführung des ver.di-Erwerbslosenausschusses auf dem Husemannplatz und „schlagen Krach“ mit Kochtöpfen und Kochlöffeln: Sie wollen damit hinweisen auf eine bundesweite Demonstration am 10. 10. in Oldenburg. Gleichzeitig wird in Bochum und bundesweit eine Zeitung verbreitet – ein achtseitiges „Extrablatt – Einkommen zum Auskommen„. In einer Mitteilung des ver.di-Erwerbslosenausschusses heißt es: »Im November wird in Berlin über das unsoziale ‚Sparpaket‘ der Bundesregierung beschlossen. Auch die Hartz IV-Sätze müssen neu berechnet werden. Es ist zu befürchten, dass bei der Umsetzung des Urteils zur ‚Besserstellung‘ von Kindern, die Leistungen nicht grundsätzlich erhöht werden sondern eine interne Umverteilungen stattfinden soll. mehr…


Dienstag 14.09.10, 18:00 Uhr

Die Soziale Liste antwortet Linker Liste 29

Der Vorstand der Sozialen Liste schreibt: »Wir sind nicht bereit uns von der ‚Linken Liste‘ bzw. der anti-deutschen Strömung vorschreiben zu lassen wer auf unseren Kulturfesten auftritt oder nicht. Das Hip-Hop-Duo ‚die bandbreite‘ provoziert, regt zum Widerstreit und Disput an, das muss im Kulturbetrieb möglich sein. Als wir die Duisburger Band ‚die bandbreite‘ zu unserem Kulturfest einluden, war sie uns als eine Musikgruppe bekannt, die offen Stellung gegen Nazis bezieht und die bereits auf zahlreichen linken Veranstaltungen aufgetreten ist (u. a. Ostermarsch Ruhr 2010, Demo gegen ‚pro nrw‘, Linker Liedersommer Burg Waldeck). Der an uns gerichtete Brief der ‚Linken Liste‘, der den antifaschistischen Charakter der Gruppe infrage stellte, erreichte uns am Tag der Veranstaltung, drei Stunden vor dem geplanten Auftritt. Die dort gegen die Band erhobenen Vorwürfe erscheinen uns als unglaublich und als zumindest stark überzogen. mehr…


Dienstag 14.09.10, 16:00 Uhr

Ungleiche Bezahlung von LehrerInnen

Die Bochumer Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht darauf aufmerksam, dass das TV-Magazin Kontraste (ARD) am Donnerstag 18.09., 21.45 Uhr über das Thema: „Ungleiche Bezahlung von Lehrern“ berichtet: »Die eklatanten Unterschiede in der Bezahlung von beamteten und angestellten Lehrern ist Thema der Sendung Kontraste am Donnerstag. Dazu wurden Bochumer Lehrer der Willy-Brandt-Gesamtschule interviewt. In dem Beitrag kommt auch das Mitglied im Leitungsteam der GEW Bochum, Jochen Bauer, zu Wort. Jochen Bauer hatte im Mai den Warnstreik Bochumer und Dortmunder Lehrer mitorganisiert. mehr…