Donnerstag 16.09.10, 17:00 Uhr
Stadt Bochum bleibt auf Planungskosten sitzen

Teure Konzerthaus-Pleite


Für viele Bochumer Bürgerinnen und Bürger war das geplante Leuchtturmprojekt „Konzerthaus Bochum“ völlig unsinnig und schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Ohne dass auch nur ein Stein verbaut wurde, hat das Luft-Schloss jetzt schon fast eine Mio Euro gekostet. In einer Pressemitteilung schreibt die Ratsfraktion der Linkspartei: „Der Kulturausschuss soll in seiner morgigen Sitzung einen Ratsbeschluss vorbereiten, wonach die Stadt Bochum 829.000 Euro Vorlaufs- und Planungskosten für den gescheiterten Neubau des Konzerthauses bereitstellen soll. Im Vorfeld hat die Stiftung Bochumer Symphonie erklärt, dass sie sich an diesen Kosten nicht beteiligt, da die Mittel der Stiftung nur zur Verwirklichung der Stiftungszwecke eingesetzt werden könnten. Nicht zum ersten Mal wird eine hohe Summe für die Planungskosten fällig. Bereits 2007 beschloss der Rat für die Vorbereitung des Konzerthausbaus 600.000 € zur Verfügung zu stellen, davon trug die Stiftung verabredungsgemäß – anders als aktuell – die Hälfte. Die Kosten der Konzerthaus-Pleite belaufen sich damit insgesamt auf über 1,4 Millionen Euro. „Ich halte es für einen schlechten Witz, dass die Stadt Bochum jetzt auf diesen Kosten alleine sitzen bleiben soll“, ärgert sich Anna-Lena Orlowski, Ratsmitglied und Mitglied im Kulturausschuss. „Schließlich hat die Stiftung die Politik jahrelang vor sich hergetrieben, wollte die Hälfte der Baukosten für das Konzerthaus übernehmen und hat sogar eine rechtsverbindliche Finanzierungszusage in Höhe von über 12 Mio. Euro abgegeben. Damit steht sie in der Verantwortung und deshalb ist es nur recht und billig, wenn sich die Stiftung jetzt wenigstens an der Hälfte der Planungskosten beteiligt. Die Stadt Bochum hat schließlich kein Geld zu verschenken.“ Beschlussvorlage der Verwaltung als PDF.