Am Freitag, den 24. September berichtet Karin Waringo von der Menschenrechtsvereinigung Chachipe um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer über die Lage der Roma im Kosovo und über deren schwierige Lebenssituation in Westeuropa zwischen Flucht und Abschiebung. Die Abschiebung der Roma in Frankreich erregt international Aufsehen, die bevorstehenden Abschiebungen der Roma aus Deutschland in den Kosovo vollzieht sich eher im Verborgenen. Rund 12 000 Roma, durchweg Flüchtlinge aus dem früheren Jugoslawien, sollen in den kommenden Jahren aus Deutschland in den Kosovo abgeschoben werden, pro Jahr rund 2500 Personen. Das sieht ein im April unterzeichnetes „Rückführungsabkommen“ vor, das Innenminister Thomas de Maizière (CDU) mit dem Land abgeschlossen hat.
Internationale Berichte belegen übereinstimmend, dass Roma im Kosovo nach wie vor weitgehend diskriminiert werden. Für die Kosovo-Roma müsste es längst ein voraussetzungsloses Bleiberecht geben, weil Ausgrenzung und Diskriminierung im Kosovo fortbestehen, so auch der Menschenrechtskommissar des Europarates Thomas Hammarberg.
Karin Waringo ist promovierte Politologin und Vorsitzende der Menschenrechtsvereinigung Chachipe mit Sitz in Luxemburg, die sich für die Rechte der Roma einsetzt. Sie war in den letzten Jahren mehrfach im Kosovo, um sich ein Bild über die Lebensbedingungen der Roma zu machen.
Montag 20.09.10, 14:00 Uhr