Der Bochumer Sozialexperte Norbert Hermann erinnert in einer Stellungnahme an die Kämpfe von Hatz-IV-Betroffenen, um die Finanzierung ihrer Mieten: „Hartz IV kann weh tun – sehr wenn es um die Wohnung geht. Meist handelt es sich nicht um „Luxuswohnungen“, sind die Kinder ausgezogen, ist das Problem schon da.
Und ständig wird eine „neue Sau durchs Dorf getrieben“ und lässt die Bedrohten erschauern. Auch die ARGE Bochum lässt die Betroffenen mit Informationen im Unklaren. Darum wird hier eine Übersicht über die aktuelle Lage zur Verfügung gestellt: Derzeit läuft auf der Grundlage der jeweiligen Informationsfreiheitsgesetze eine bundesweite Studie zur Erfassung der Wohnkostenregelungen für Hartz IV-Abhängige. Die ARGE Bochum ist die einzige Behörde, die für diese (gesetzlich vorgeschriebene) Auskunft eine Gebühr erheben will. Noch dazu für eine unvollständige Berichterstattung. mehr…
Dienstag 17.08.10, 15:30 Uhr
DGB Bochum: „28 Millionen für rücksichtslose Unternehmer"
In Bochum müssen jährlich mindestens 28 Millionen aufgewendet werden, um niedrige Löhne aufzustocken, weil die Beschäftigten von ihrem Lohn nicht leben können, schätzt der DGB und erklärt dazu:» Bundesweit flossen seit Start des Hartz IV-Systems weit über 50 Mrd. Euro aus den Taschen der Steuerzahler in die Finanzierung von Niedriglöhnen. Dabei steigen die Ausgaben jedes Jahr an. Waren es 2005 noch 8 Mrd. Euro, so mussten Ende 2009 bereits 11 Mrd. ausgezahlt werden. Diese Mittel für sogenannte „Aufstocker“ müssen im Wesentlichen von den Kommunen aufgebracht werden. Für den Vorsitzenden der DGB Region Ruhr-Mark, Michael Hermund eine ganz schlechte Entwicklung. „Immer mehr Steuergelder müssen mittlerweile genutzt werden, um zu niedrige Löhne mit Hartz IV Mitteln aufzustocken, weil Unternehmen ihren Beschäftigten Hungerlöhne zahlen. Diese Subventionierung rücksichtsloser Unternehmen ist ein unhaltbarer Zustand.“ mehr…
Vor einem Jahr im August 2009 haben namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft – darunter auch Günter Grass – sich für ein Aussetzen der Sanktionen gegen ALG-II-BezieherInnen eingesetzt und dies am vergangenen Freitag in Berlin erneut bekräftigt. Die Forderung wird auch von Linksfraktion im Bochumer Rat unterstützt. „Der Regelsatz von 359 € im Monat reicht gerade zum Leben, da ist kein Spielraum für Kürzungen“, so Rats- und Sozialausschussmitglied Ernst Lange. Weiter schreibt die Linksfraktion: „Wer sich zum Beispiel weigert, einen unsinnigen 1- Euro-Job anzunehmen oder ihn abbricht, dem droht die Kürzung von 30%, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar sofort die 100%ige Streichung des Arbeitslosengeldes II (gem. § 31 Abs. 4 SGB II).“ „Wovon sollen die Leute denn Leben?“ empört sich Lange. „Wenn sie nicht ein soziales Umfeld haben, das sie finanziell auffängt, werden sie doch in die Obdachlosigkeit und ggf. auch in Schwarzarbeit oder Kriminalität gedrängt.“ mehr…
Bis zum 30.August macht das Politische Archiv an der Uni Sommerpause. Die wöchentlichen Öffnungszeiten fallen in der Zeit aus. Ab September macht das Archiv nicht mehr donnerstags sondern montags von 15 und 17 Uhr auf.
Hintergrund Infos zu diesem Artikel hier und hier.
Das Presseamt der Stadt Bochum schreibt: „Das Kulturbüro der Stadt Bochum veranstaltet am Sonntag (22. August) einen Frühschoppen mit dem Shanty-Chor Wattenscheid e. V. im Biergarten der Freilichtbühne Wattenscheid in der Parkstraße. Einlass ist um 10, Beginn um 11 Uhr. Der Eintritt beträgt vier Euro, Karten sind an der Tageskasse erhältlich. Informationen zur Veranstaltung gibt Friedrich Stiller vom Kulturbüro unter der Telefonnummer 02 34 / 910 – 14 20. Der Chor singt Shanties in englischer und Seemannslieder in deutscher Sprache. mehr…
Wie das Bundessozialgericht in einer jetzt veröffentlichten Entscheidung festgestellt hat, muss die ARGE Bochum die Kosten für vorbereitende Tagesveranstaltungen übernehmen, sofern der Tagesausflug Voraussetzung für eine Klassenfahrt ist. Ein Bochumer Schüler hatte geklagt, weil die ARGE die Kosten für einen Skikurs nicht übernehmen wollte, der aus Kostengründen bereits vor der Klassenfahrt in der Nähe Bochums tageweise absolviert werden sollte. Nun muss das Landessozialgericht in Essen klären, ob der angenommene „Sachzusammenhang“ zwischen den Tagesfahrten in die Skihalle und der mehrtägigen Klassenfahrt nach Südtirol tatsächlich besteht. Die ARGE Bochum inszeniert diesen Prozessmarathon für einen Betrag von nicht mehr als sechzig Euro. mehr…
Am 17. Januar 2010 wurde in Chile der Milliardär Sebastián Piñera von der Renovación Nacional („Nationale Erneuerung“) als Kandidat des rechten Wahlbündnisses Coalición por el Cambio (Koalition für den Wechsel) zum Präsidenten gewählt. Am 27. Februar 2010 ereignete sich in Chile das fünftstärkste Erdbeben, das weltweit seit Beginn der seismischen Aufzeichnungen im Jahr 1900 je gemessen wurde. Diese beiden Ereignisse und ihre Auswirkungen werden im Mittelpunkt eines Vortrages von Pedro Holz (Foto) am Donnerstag, den 19. August um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum stehen. mehr…
Die Bochum SPD hat auf ihrer Webseite einen niedlichen Anti-Atom-Button (links) platziert. Beim Aufruf zur Anti-Atom-Demo am 18. 9. in Berlin zählt die Bochumer SPD zu den aller ersten Organisationen, die unterzeichnet haben. Nun darf man gespannt sein, wie sich die Bochumer SPD Landtagsabgeordneten in Düsseldorf verhalten. Rot-Grün unter Clement, Steinbrück und Höhn hatte bis 2005 die Atomindustrie in NRW massiv gefördert und z. B. den enormen Ausbau der Urananreicherungsanlage im münsterländischen Gronau genehmigt. Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen ist jetzt lediglich vereinbart, zu prüfen, „inwieweit Genehmigungen für die Urananreicherungsanlage Gronau und für die Konditionierungsanlage GNS in Duisburg als Teil der atomaren Brennstoffkette zurückgenommen oder eingeschränkt werden können.“
Am Montag, den 16. August, beginnt um 9.00 vor dem Bochumer Landgericht (Saal C 141) ein Prozess gegen Thomas Wulff. Er ist ehemaliger Landesvorsitzender der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), die 1995 verboten wurde und jetziges NPD Bundesvorstandsmitglied. Er war u.a. Redner auf der Nazi-Demo im Oktober 2008 in Bochum. Die Anklage wirft ihm Volksverhetzung vor. Das Landgericht hat sich zunächst geweigert, den Prozess zu eröffnen und erklärt, dass seine Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt seien: Das Oberlandesgericht hat das Landgericht nun in einem Urteil aufgefordert, den Prozess zu eröffnen und dabei zu würdigen, dass einzelne Äußerungen möglicherweise von der Meinungsfreiheit gedeckt seien, entscheidend sei jedoch das Gesamtbild. Als weitere Prozesstermine hat das Landgericht anberaumt: 25.8., 30.8., 8.9., 13.9., 29.9..
Im Rahmen der Ausstellung „Bochum – das fremde und das eigene“ bietet das Bochumer Stadtarchiv von Dienstag, 17. August bis Donnerstag, 19. August einen Themenschwerpunkt zur jüdischen Geschichte und zum heutigen jüdischen Leben in Bochum an. Das Ganze wird realisiert in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, dem Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten, dem Verein Erinnern für die Zukunft e.V. und dem Freundeskreis Bochumer Synagoge. Zum Programm gehört die vom Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten erarbeitete Ausstellung „Angekommen?! Lebenswege jüdischer Einwanderer“. Außerdem liest Dr. Hubert Schneider (Erinnern für die Zukunft e.V.) aus seinem neuen Buch „Die ‚Entjudung’ des Wohnraums – ‚Judenhäuser’ in Bochum“. Und es gibt eine Talkrunde mit jungen Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen. Näheres.
Isabel Cárcamo und Pedro Holz kommen in der nächsten Woche nach Bochum. Beide mussten vor 37 Jahren aus Chile flüchten, als das chilenische Militär mit Hilfe der us-amerikanischen Terrororganisation CIA gegen die demokratisch gewählte Regierung unter Salvador Allende putschte. Isabel Cárcamo und Pedro Holz (Foto) haben die meiste Zeit ihres 16- jährigen Exils mit ihren beiden Söhnen in Bochum verbracht. Am Donnerstag, den 19. August, wird Pedro Holz um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum über die aktuelle Situation in Chile berichten. Im Gepäck hat er auch seinen neuen Gedichtband „Ir y venir – Kommen und Gehen“. Die zweisprachigen Gedichte dieses kleinen Bandes erzählen von dem Zusammenprall mit dem neuen Chile Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre, aber auch von Liebe und Zukunft. Eine Lesung aus dem Band findet am 13. Oktober an der Ruhr-Uni statt. Isabel Cárcamo wird zum Abschluss ihrer Deutschlandreise am 15. Oktober im Sozialen Zentrum über die Situation der Frauen in Chile berichten.
Am 21. und 28. August in der Freilichtbühne in Wattenscheid und im Rahmen von Kemnade International am 4. September in Oveney am Kemnader See findet in diesem Jahr die 12. Ausgabe des Festivals „Odyssee – Kulturen der Welt“ statt. Veranstalter ist der Bahnhof Langendreer. In der Ankündigung heißt es: „Wenn Watcha Clan mit einem frechen Mix aus traditionellen Weltmusiken und elektronischen Sounds die internationalen Clubs erhitzt, wenn Bassekou Kouyate und sein Quartett Ngoni Ba aus Mali auf Jazz- und Weltmusikfestivals rund um den Globus gefeiert wird, wenn die acht polioversehrten Kongolesen von Staff Benda Bilili mit ihrer atemberaubenden Show Musikpreise absahnen – dann zeigt dies einmal mehr: die aktuelle Musik aus Afrika ist in der Welt angekommen.“ Näheres.
Die Linkspartei in Bochum kündigt während der kommenden Monate Infostände und Aktionen gegen das Sparpaket der Bundesregierung und einen heißen Herbst an. Hierzu Sebastian Michaelis, Sprecher Der Linken in Bochum: „Bereits jetzt müssen die Menschen durch die miserable Finanzlage der Kommunen örtlich deutliche Einschnitte im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge hinnehmen. Öffentliche Einrichtungen werden geschlossen, Gebühren und Eintrittsgelder steigen. Durch das viel zitierte „Sparpaket“ kommen nicht nur weitere finanzielle Belastungen auf die Bürgerinnen und Bürger zu. Von der schwarz-gelben Regierung wird der Sozialabbau immer weiter voran getrieben.“ mehr…
Die bsz-Redaktion schreibt über ihre aktuelle 839. Ausgabe, dass sie sich u.a. mit der Zukunft des Masters beschäftigt. Wörtlich: „Aktuell haben sich die großen neun technischen Hochschulen Deutschlands zusammengetan, um das Diplom für die Ingenieurswissenschaften wieder einzuführen. Ist der Master schon ein Auslaufmodell oder planen die Neun einen großen Etikettenschwindel? Die Antwort gibt die bsz. Doch das Schnellstudium à la Bolognese ist nicht das einzige potentielle Auslaufmodell – auch Fastfoodketten tun sich derzeit offenbar schwerer denn je: So schlossen in Bochum innerhalb weniger Monate zwei Filialen von Burger-King. Wer vertrieb den Buletten-König? Das spontane Bekenntnis zum Vegetarismus wird wohl nicht der Grund sein: Am kommenden Samstag lädt der Veggi Street Day zum Kochen ohne Knochen nach Dortmund ein.“ Die aktuelle bsz als pdf-Datei.
Donnerstag 12.08.10, 14:00 Uhr
DGB protestiert gegen geplante Leistungskürzungen bei den Renten
Der DGB in Bochum lehnt eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ab. „Obwohl die vorliegenden Daten darauf hinweisen, dass ein Renteneinstieg mit 67 oder 70 völlig an den Realitäten des Arbeitsmarktes vorbei gehen, versuchen die Regierungsparteien in einer interessanten Allianz mit so genannten Experten und Versicherungskonzernen eine Politik durchzuziehen, die in erster Linie zu Rentenkürzungen führt und keinen Beitrag zur Lösung der demografischen Probleme leistet“, so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. mehr…
Am Dienstag, den 17. August findet von 19.30 – 21.30 Uhr im Hans-Ehrenberg-Haus in der Dibergstraße 46 ein offener Informationsabend der Anonymen Alkoholiker (AA) Bochum und Wattenscheid statt. Bei diesem offenen Meeting will die AA-Gruppe, die sich immer dienstags in diesen Räumlichkeiten trifft, über die Arbeit der Anonymen Alkoholiker informieren. „Wir sind anonym, aber nicht unsichtbar“ so lautet ein Motto der Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke. Was es mit der Anonymität auf sich hat, wie solch ein „meeting“ abläuft, warum das 12-Schritte-Programm schon vielen geholfen hat, warum Alkoholismus eine Familienkrankheit ist und was ich als Angehörige/r tun kann – diese und viel mehr Fragen werden bei diesem Infoabend beantwortet. mehr…
Die Soziale Liste im Rat kritisiert die Verwaltung der Stadt Bochum sowie die Bezirksregierung in Arnsberg wegen des bisherigen Verlaufes des Verfahrens zur Wiederinbetriebnahme der ThyssenKrupp-Deponie Marbach. Insbesondere moniert die Soziale Liste, das alle Reststoffe von der ThyssenKrupp Schlackenaufbereitungsanlage an der Römerstraße in der geplanten Deponie Marbach entsorgt werden sollen. Weiterhin wird von dem kommunalen Wahlbündnis bemängelt, dass keine Standortalternativen geprüft worden sind, sondern von vornherein lediglich nur über die Reaktivierung der stillgelegten Deponie verhandelt worden ist. In der Mitteilung heißt es weiter: mehr…
Donnerstag 12.08.10, 13:18 Uhr
Linksfraktion mahnt anderes Finanzmanagement der Stadspitze an
Seit einiger Zeit versucht die Kämmerei der Stadt Bochum, durch kurzfristige Zinsbindungen und Verschuldung in Fremdwährungen die Zinszahlungen der Stadt zu drücken. Das lehnt die Linksfraktion im Rat ab. In einer Pressemitteilung heißt es dazu: „Insbesondere die Verschuldung in Fremdwährungen ist risikoreich und spekulativ, da zu dem Zinsänderungsrisiko auch noch das Risiko von Wechselkursschwankungen kommt. Seit Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die Unsicherheit an den internationalen Märkten deutlich erhöht. mehr…
Vom 25. bis 28. November läuft im Bahnhof Langendreer wieder blicke als regionales Festival für Videos, Film und Medienkunst. Bis zum 18. September können AutorInnen ihre Beiträge einreichen. Zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen sind „alle Filmemacherinnen und -macher, die eine Verbindung zum Ruhrgebiet haben: Sie wohnen hier, sind hier geboren, haben hier gedreht oder thematisieren einen Aspekt der Region. Gesucht werden vor allem Produktionen, die einen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen. Zugelassen sind Video- und Filmarbeiten aller Genres, aller gängigen Formate und in jeder Länge.“ Das Festival versteht sich „als Forum der expliziten Auseinandersetzung mit dem Ruhrgebiet, gleichermaßen interessiert an Filmen, die aus der Binnensicht heraus gedreht sind oder die den Blick von außen zeigen.“
Die Anri-Atom-Initiative ausgestrahlt schreibt auf ihrer Webseite: „Nach dem aktuellen Zeitplan der Berliner Chaos-Koalition soll der Bundestag im September über ein sogenanntes Energiekonzept entscheiden – ein Mäntelchen, das den geplanten Weiterbetrieb der Atomkraftwerke decken soll. Am Samstag, 18. September, organisieren .ausgestrahlt und andere Organisationen deswegen eine Großdemo gegen Atomkraft in Berlin. Unsere Botschaft: Atomkraft? Schluss jetzt!“ Dazu werden auch Sonderzüge nach Berlin fahren. Einzelheiten stehen noch nicht fest. Einer der Züge wird auch in Dortmund halten. Näheres. Für aktuelle Anti-Atomnews empfiehlt das Bochumer Anti-Atom-Plenum: http://www.contratom.de
Der DGB Ruhr Mark schreibt: »In Bochum haben die Verleiher im vergangenen Jahr massiv Arbeitsplätze abgebaut. 1.284 Leiharbeitsverhältnisse bzw. 26 Prozent der Arbeitsplätze gingen in der Branche in nur 12 Monaten verloren. In der Wirtschaft der Stadt insgesamt gingen nach Berechnungen des DGB hingegen lediglich 1,7 Prozent der sozialversicherten Jobs durch die Wirtschaftskrise verloren. Das tatsächliche Entlassungsrisiko der Leiharbeitskräfte sei – so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund – sogar noch weit größer. Großteils seien die Arbeitsverhältnisse nur auf einige Monate befristet, so dass oftmals instabile Erwerbsbiografien mit wiederkehrenden Phasen der Arbeitslosigkeit drohen. Nach DGB-Berechnungen mussten sich in 2009 insgesamt sogar 1.687 Leiharbeitskräfte arbeitslos melden. Innerhalb eines Jahres seien damit die Leiharbeitskräfte an rd. 50 Prozent der Arbeitsplätze ausgetauscht worden. Heuern und Feuern sei bei den Verleihern leider immer noch an der Tagesordnung und das Risiko der Arbeitslosigkeit in keiner anderen Branche größer. „Wer vor der Leiharbeit arbeitslos war, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach der Leiharbeit und nicht selten auf Hartz IV angewiesen“, erklärte Hermund. mehr…
Ein Kommentar von Hella Eberhardt, Fraktionsgeschäftsführerin der Linken im Rat
Zu diesem unglaublichen Prozess und seinem Ausgang ist schon sehr viel Richtiges und Wichtiges geschrieben worden. Ich möchte an dieser Stelle auf das immer wieder gezeichnete Bild der „gewaltbereiten Linken“ eingehen. In der Urteilsbegründung heißt es: „Nur durch starke Polizeipräsenz und rigorose Absperrmaßnahmen der Polizei konnten Straftaten verhindert werden.“ Durch Fakten wurde diese Behauptung weder in der schriftlichen Urteilsbegründung noch in der mündlichen Verhandlung untermauert. mehr…
Dienstag 10.08.10, 11:00 Uhr
Zur World Press Photo-Wanderausstellung in Bochum:
Die Soziale Liste im Rat kritisiert den Abbruch der weithin beachteten World Press Photo-Wanderausstellung, die in Bochum, am 27. Juli 2010 im Hauptbahnhof eröffnet und schon nach drei Tagen abgebrochen und abgebaut wurde und schreibt: »Die beiden Ratsmitglieder Günter Gleising und Nuray Boyraz finden dies empörend, vor allem, weil dies offensichtlich auf Veranlassung des Ordnungsamtes der Stadt Bochum geschehen ist. mehr…
Im RuhrEcho Verlag Bochum ist eine Neuauflage von Karl Grünbergs „Brennende Ruhr – Roman aus der Zeit des Kapp-Putsches“ erschienen. In einer Mitteilung des Verlages heißt es: »„Brennende Ruhr“ macht ein Stück Geschichte des Ruhrgebietes anschaulich. Das Buch gehört zu dem Selbstverständnis des Ruhrgebiets, von dem neuerdings so häufig geredet wird. Das Werk Grünbergs ist ein Zeitdokument auch deshalb, weil der Roman noch in der Zeit der direkten Auseinandersetzung und Bewertung der Geschehnisse von 1920 geschrieben wurde. Nach dem reaktionären Putsch standen im Ruhrgebiet hunderttausende Arbeiter auf, um die Republik zu verteidigen. Einmal aktiv geworden, wollten sie aber mehr als nur das Erreichte verteidigen. Daraus wurde der größte bewaffnete Arbeiteraufstand in der Geschichte Deutschlands. Tragisch ist das Ende, als mit dem Segen der Reichsregierung ausgerechnet jene Kräfte, die zuvor noch geputscht hatten, die Arbeiter grausam bestraften und ihre Emanzipationsversuche zerschlugen. mehr…
Das Siegermotiv in einem Greenpeace Wettbewerb für ein neues Logo für BP, "das zeigt, wofür der Ölmulti wirklich steht."
Die Bochumer Linkspartei schreibt: »Mit „Go for Green“ wirbt die Bundeszentrale der BP in Bus und Bahn derzeit in Bochum für eine Ausbildung in ihrem Konzern. Dies klingt in Anbetracht der derzeitigen Ausbildungssituation zynisch, weil verschleiert wird, dass es hier um einen Berufseinstieg bei dem größten Ölverpester aller Zeiten geht. Dort wo grün drauf steht, ist nicht immer grün drin. Die derzeitige Lethargie der breiten Öffentlichkeit scheint dem Umstand geschuldet, dass die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko für viele zu abstrakt geblieben ist. Diese Problematik wird noch dadurch verstärkt, dass sich diese Katastrophe nicht allein auf BP/Aral reduzieren lässt. Ein Boykott, der sich nur auf BP/Aral richtet, verkleinert das Problem. Die Verantwortung betrifft alle Mineralölkonzerne sowie jede und jeden, der sein Auto betankt. Hierzu erklärt der Sprecher Sebastian Michaelis des Kreisverband Die Linke Bochum: mehr…
Montag 09.08.10, 07:31 Uhr
Entdecke deine Stadt und ihre unbekannten Klangkörper!
Seit vielen Jahren rätseln Bochumer BürgerInnen, was eigentlich „das Ding“ (Foto) unmittelbar vor der Husemann-Gedenktafel für eine tiefere Bedeutung hat. Der Autor dieser Zeilen hielt diese Ungewissheit nicht länger aus. Bei seinen Stadtführungen „Bochum im Faschismus“ wurde er, wenn die TeilnehmerInnen vor der Gedenktafel standen, immer wieder nach dem Zusammenhang von diesem Klotz mit Husemann oder dessen sonstigem Sinn gefragt. Immer wieder musste er seine Unkenntnis eingestehen. Auch die vielen LehrerInnen, die an den Stadtrundgängen teilnahmen, z.T. sogar mit der Fakultas Kunst und das meistens sogar für die Sekundarstufe II, konnten sich nur mit der sowieso mangelhaften LehrerInnenausbildung entschuldigen. Also begann der „Stadtführer“ mit seiner Recherche. Erste Station: Verschiedene städtische ParlamentarierInnen. Aber niemand wusste, was soll es bedeuten. Falls nicht nur totale Verwirrung darüber aufkam, warum man/frau denn wissen will, was da so in der Stadt rumsteht, reichten die Vermutungen von „Sirene für den unter dem Husemann-Platz ins Parkhaus integrierten Atombomben-Bunker“ bis „Entlüftungssystem für das Parkhaus“. Auch als Teil der Husemann-Gedenkplatte wurde „das Ding“ eingeordnet, also irgendwie als Kunst. mehr…
Benedikt Reichel hat in den Ruhr Nachrichten einmal nachgerechnet, was die Stadt Bochum für die Ausrichtung der beiden FIFA Turniere im Frauenfußball zahlen muss: „Etwa 2,8 Millionen Euro sind für die beiden Frauen-Weltmeisterschaften in Bochum eingeplant. Vor allem für notwendige Umbauten am Stadion. Auf der Einnahmenseite sieht es vergleichsweise dürftig aus. Inklusive der Landeszuschüsse rechnet selbst die Stadtverwaltung mit kaum mehr als 200.000 Euro. Unterm Strich ein Minusgeschäft mit einem Defizit von mehr als 2,5 Millionen Euro.“
Die Herrenfußballmannschaft des Vereins für Leibesübungen (VfL) Bochum wird nicht direkt von der Stadt subventioniert. Hier fließen jährlich mehr als 1,5 Millionen Euro für den VfL über den Werbeetat der Stadtwerke. Geld das dann bei der Gewinnabführung an die Stadt fehlt.
Die Stadt Bochum hat ihren Ratgeber für Menschen mit Behinderung aktualisiert und weist auf ihrer Webseite darauf hin: http://www.bochum.de/handicap. Die 120-seitige Broschüre ist offensichtlich von einer Werbeagentur produziert worden, die das ganze über Werbe-Anzeigen finanziert. Entsprechend entsteht bei der gedruckten Ausgabe gelegentlich der Eindruck, dass die Informationen nur das redaktionelle Umfeld für Anzeigen bilden. Die online-Version des Ratgebers ist dagegen sehr übersichtlich. Sie ist allerdings auf dem Webserver der Werbeagentur untergebracht. Wer den Menuepunkt „Bochum“ anklickt, gerät nicht auf die Webseite der Stadt sondern auf eine Werbe-Seite der Agentur. Trotz dieser Demonstration von Armut der Stadt ist der Ratgeber sicherlich ein gelungener Überblick über Angebote zur Hilfe und Selbsthilfe für Menschen mit Handicap.
Anlässlich des 65. Jahrestag der atomaren Vernichtung der japanischen Großstadt Hiroshima hatte das Bochumer Friedensplenum am gestrigen Freitag zu zwei Aktionen im Bermudadreieck eingeladen. Mit sehr auffälligen T-Shirt gekleidet wurden Flugblätter verteilt. An der nachmittäglichen Aktion nahm auch die Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz teil, die seit fünf Jahren Mitglied im Bündnis “Mayors for Peace†ist. Mehr als 3000 BürgermeisterInnen unterstützen bereits weltweit die Forderung nach einer Nulllösung für Atomwaffen und deren konsequenter Ächtung.
Nicht sonderlich überraschend war es nachmittags ziemlich öde im Bermuda-Dreieck. Auch die OB wollte nicht widersprechen, dass die Beseitigung des Engelbert-Brunnens sicherlich kein Gewinn für die Innenstadt darstellt. mehr…
Der DGB Bochum startet eine Unterschriftenaktion zum Erhalt und Ausbau des Jugendarbeitsschutzgesetzes. „Das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) ist eines der wesentlichen Gesetze zum Schutz von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz und vor Überlastung,“ so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. In einer Pressemitteilung heißt es: »Teile der Bundesregierung sehen das offenbar anders. In ihrem Koalitionsvertrag findet sich unter der Überschrift „Tourismus“ der Satz: „Ausbildungshemmnisse im Gastgewerbe werden durch ein flexibleres Jugendarbeitsschutzgesetz abgebaut.“ Der DGB weist eine derartige Diffamierung des Jugendarbeitsschutzes scharf zurück und startet jetzt eine Unterschriftenkampagne. mehr…