Am Donnerstag, den 5. Juni lädt das Politcafé azzoncao zu einer Lesung im Orlando, Alte Hattingerstr.31 ein. In der Ankündigung heißt es: »Am 2.11.1987 kam es im Verlauf einer Nachtaktion gegen die „Startbahn West“ in Frankfurt zu tödlichen Schüssen auf Polizeibeamte. Jahrelang war schon der Kampf gegen dieses enorme ökonomische und militärische Großprojekt geführt worden, als es zu diesem Novum in der Geschichte der sozialer Bewegungen kam. Durch die Ereignisse dieser Nacht und deren Folgen führt der Autor des Buches „Tödliche Schüsse – eine dokumentarische Erzählung“ die LeserInnen, bzw. ZuhörerInnen. Ebenso durch die Ereignisse der Vorjahre, die so prägend für die „Autonomen“ (nicht nur) der Mainmetropole wurden. Die Hüttendorfräumung1981, der Tod von Günther Saré 1985, der Gau von Tschernobyl 1986, die Sabotageaktionen an den Strommasten 1986, sowie die Demonstration gegen die Plutoniumfabriken Alkem-Nukem in Hanau 1986. mehr…
Am heutigen Samstag, den 31. Mai zeigt das FUB-Cafe um 19:00 Uhr die Doku aus der HausbesetzerInnen-Szene „Neun Tage hinter den Barrikaden“. In der Beschreibung heißt es: „September 1986 in Kopenhagen. Ein seit 3 Jahren besetztes Haus soll von der Polizei geräumt und anschließend abgerissen werden. Die etwa 60 Bewohner des Hauses sind aber gut darauf vorbereitet: es werden Barrikaden gebaut, Steine und Molotovcocktails bereitgestellt und das ganze Viertel abgeriegelt. Die dort noch verbliebenen “Zivilisten†(das trifft es recht gut, denn die Besetzter tragen zum Großteil einheitliche Arbeitsmonturen, Sturmhauben und Helme) solidarisieren sich mit den Besetzern, und auch von außerhalb kommt Hilfe in Form von Essen, Geld und tatkräftiger Unterstützung beim Barrikadenbau. Ein Angebot das Haus zu kaufen und mit der Stadtverwaltung einen Deal zu machen schlägt der sozialdemokratische Bürgermeister aus, die Medien verbreiten üble Lügen über die Besetzer. Insgesamt 9 Tage kann die Polizei davon abgehalten werden, das Viertel zu stürmen, dann erst sehen sich die Besetzer gezwungen den Widerstand aufzugeben. Die ganze Zeit mit dabei war eine dänischen Dokumentationsgruppe, die während der neun Tage dauernden Verteidigung der Besetzung bei fast allen Aktionen und Alltagssituationen filmen konnte. Ihr gelang so ein Portrait des Lebens hinter den Barrikaden von den Leuten, die sich entschlossen hatten, das Haus militant zu verteidigen.“
Freitag 30.05.08, 18:55 Uhr
Sonntag, 31.05, 21.04 Uhr, Radio Friedensplenum, Urbo (98.5 Radio Bochum):
Am kommenden Samstag um 21.04 Uhr bzw. 21.30 Uhr gibt es den Nachholtermin der beiden Sendungen Radio Friedensplenum und Bahnhof Langendreer im “Unabhängigen Radio Bochumâ€, Urbo. Wegen eines technischen Problems mussten die beiden Sendungen verschoben werden. Das Team von Radio Friedensplenum schreibt zu dieser Sendung: „An Pfingsten, genauer vom 09.05. bis 12.05., fand der Kongress der Bundeskoordination Internationalismus an der Dortmunder Universität statt. Zahlreiche Bochumer Gruppen und Initiativen beteiligten sich an diesem Kongress. Für diese Sendung führten wir ein Interview mit Martin Krämer (u.a. Bochumer Sozialforum) einem der OrganisatorInnen dieses Kongresses. Anschließend an Radio Friedensplenum (ab 21.30 Uhr) wird wieder das Team des politischen Bahnhof Langendreer über interessante Termine und Veranstaltungen informieren. Zu hören sind die Sendungen auf der Frequenz von 98.5 Radio Bochum.â€
Bei der heutigen Abstimmung im Bundestag über den Verkauf von Anteilen der Bahn AG haben die Bochumer Abgeordneten Gerd Bollmann (SPD), Axel Schäfer (SPD) und Ingrid Fischbach (CDU) zugestimmt. Norbert Lammert (CDU) hat nicht an der Abstimmung teilgenommen. Sevim Dagdelen von der Fraktion Die Linke stimmte gegen die Privatisierung und erklärte: „Ich habe in der heutigen namentlichen Abstimmung im Bundestag zur Bahn AG gegen diese Teilprivatisierung gestimmt. Es ist ein Skandal, dass Volkseigentum verhökert wird. Mit dieser Entscheidung werden viele Arbeitsplätze von Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern sowie die Reisefreiheit und Mobilität vieler Menschen im Land aufs Spiel gesetzt.
Bezeichnend ist wieder einmal, dass Parteitagsbeschlüsse und Programme der SPD nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen. Sie trägt ab dem heutigen Datum mit die Verantwortung dafür, dass die Zukunft der Bahn für die Menschen nicht mehr sicher ist und Kapitalinteressen untergeordnet wird. Auch der bevorstehende Wechsel des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann (SPD), in den Vorstand der DB Holding AG stinkt zum Himmel und macht deutlich, dass die SPD fest entschlossen ist, die Bundesrepublik auf dem Weg zu einer Bananenrepublik voranzutreiben.“
Der Mieterverein Bochum legt bei seinen Vorwürfen gegen das Essener Wohnungsunternehmen GAGFAH wegen der sogenannten „flatrent“ noch einmal nach. Inzwischen sei klar, dass es sich bei der Bochumer Mieterin, deren Miete schon jetzt um 12 % über dem Mietspiegel liegt, nicht um einen Einzelfall handelt. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, gibt es auch in der Berliner Siedlung Britz ähnliche Konstellationen. Eine 87-jährige Mieterin zahlt dort bereits 5,35 Euro pro qm, obwohl der Berliner Mietspiegel in dieser einfachen Wohnlage nur 3,70 bis 5,20 Euro erlaubt.
Aichard Hoffmann vom Mieterverein Bochum: „Offenbar hat die GAGFAH überhaupt nicht überprüft, ob sie ihren Mietern mit der „flatrent“ ein echtes Angebot macht, oder ob sie sie einfach über den Tisch zieht.“ mehr…
Die monatlich veröffentlichten Erfolgsmeldungen der Arbeitsagentur über den Stand der Massenarbeitslosigkeit lassen bei jedem Menschen, der sich schon einmal ernsthaft mit Statistik beschäftigt hat, Zweifel an der Seriosität des Zahlenmaterials aufkommen. Die Redaktion von bo-alternativ veröffentlicht bisher regelmäßig nicht die leicht manipulierbare Arbeitslosenquote der Agentur, sondern sucht aus dem jeweiligen monatlichen Bericht Zahlen raus, die kaum verfälscht werden können: 1. die Zahl der EmpfängerInnen von Arbeitslosengeld II (44.799 – 43.907), 2. die Zahl der EmpfängerInnen von Sozialgeld (17.230 – 17.006) und 3. die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (31.343 – 30.776). Die erste Zahl in den Klammern gibt den Stand im Juni 2007, die zweite Zahl gibt den Stand im April 2008 im Bezirk Bochum-Herne an. Es wird deutlich, dass sich in diesem Zeitraum nur minimale Veränderungen ergeben haben. Im nun für den Monat Mai veröffentlichten Bericht der Arbeitsagentur Bochum sind diese Zahlen nicht mehr aufgeführt. Auf Nachfrage bei der Pressestelle wurde mitgeteilt, dass die Pressestelle überlastet sei und die Zahlen nachreichen werden. Im März 2008 hatte die Bundesregierung in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP eingeräumt, dass knapp die Hälfte der LeistungsbezieherInnen nicht in der Arbeitslosenstatistik erfasst werden. Die Pressestelle des Bundestages schrieb: „Von den 2007 durchschnittlich 6,348 Millionen Beziehern von Arbeitslosengeld I (Alg I) und Arbeitslosengeld II (Alg II) sind laut Bundesregierung 3,135 Millionen (49 Prozent) nicht in der Arbeitslosenstatistik registriert.“
Die Pressemeldung der Arbeitsagentur Bochum zum Arbeitsmarkt im Mai beginnt mit den Sätzen: „Nach April ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in Bochum auch im Mai 2008 weiter gesunken. Damit sind aktuell 18.784 Bochumer arbeitslos gemeldet, 616 weniger (-3,2 %) als noch im April (19.400). Gegenüber Mai 2007 (21.737) ist dies sogar ein Rückgang von 2.953 (13,6 %) arbeitslos gemeldeten Bochumern.“
Am Freitag, dem 30. Mai wird um 20.00 Uhr durch den Journalisten Erdmann Linde in der Werkstatt Wort und Bild, Lothringer Straße 36c (Kulturmagazin) eine Ausstellung von Arbeiten Bildender KünstlerInnen eröffnet, die an den antifaschistischen, antimilitaristischen Republikaner, Carl von Ossietzky erinnert. Er starb am 4. Mai 1938 an den Folgen seiner KZ-Haft. Er hatte 1936 den Friedensnobelpreis erhalten. In der Einladung von „Oskar“ Gölzenleuchter heißt es: „Diese Zeit braucht sein Beispiel. Die aktuellen Kriege, der alte, neue Faschismus, Rassismus, die antihumanistischen, antiaufklärerischen und auch antisozialen Positionen, Leute, werden von Künstlerinnen/Künstlern im Kontext zu Ossietzky thematisiert. Carl von Ossietzky, der bis 1933, unter Mitarbeit von Kurt Tucholsky, die Wochenschrift für Politik, Kunst, Wissenschaft – Die Weltbühne herausgab, war ein kritischer, demokratischer Geist, der den Feind rechts stehen sah, was ihn nicht daran hinderte, sektiererische Positionen und andere, aus seiner Sicht falsche Positionen der Linken, z.B. von SPD und KPD scharf zu kritisieren. Ein freier, demokratischer Geist, der nicht anders konnte als Meinung zu haben. Menschen wie Carl von Ossietzky, Tucholsky, Brecht usw. wurde nach 1945, in der späteren BRD, nicht selten der Vorwurf gemacht, sie hätten mit ihrer Kritik an den Verhältnissen der Weimarer Republik zum Untergang eben dieser beigetragen. So machte man die Opfer zu Tätern. Der konservative, sehr späte Widerstand gegen Hitler, siehe Stauffenberg usw., war der anerkannte. Der Widerstand von links fand erst nach ’68 – zögerlich – größere Aufmerksamkeit, Anerkennung. mehr…
Der Bahnhof Langendreer lädt am Sonntag, dem 1. Juni um 20.00 Uhr zu einem Heinrich-Heine-Abend ein: „Anlässlich des 75. Jahrestages der Bücherverbrennung lassen wir Heinrich Heines Dichtung, die Worte des ‚entlaufenen Romantikers‘ (Heine über Heine), seine schwärmerischen Verheißungen und scharfzüngigen Urteile von damals wieder aufleben. Meisterlich-musikalisch unterlegt das Trio um Günter Baby Sommer – einer der ganz Großen der internationalen Free Jazz Szene – die historischen Bilder mit freien und strukturierten Improvisationen . Sprecher Thomas Brückner verdeutlicht jenen historischen Moment, in dem sich das Romantische zu politischer Mündigkeit drängte. ‚Deutschland. Ein Wintermärchen‘, der faszinierend polemische wie elegante Reisebericht als musikalisch-literarische Inszenierung. In unvergleichlich frecher Heiterkeit besuchen wir Barbarossa. In märchenhafter Leichtigkeit wandelt der Erbe Napoleons, Hegels und Schlegels mit der improvisatorischen Avantgarde. Heinrich Heine – wie neu.“ Näheres.
Die Soziale Liste erinnert am Montag, 2. Juni, 19.30 Uhr in die Gaststätte LiBuddha, Nordring 57 mit einer Informationsveranstaltung und Lesung an die in Bochum „verbrannten“ Autoren: »Friedrich Wilhelm Förster, Magnus Hirschfeld, Alfred Kerr, Thomas Mann, Karl Marx, Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky: Dies sind Namen von bedeutenden Geistesschaffenden, deren Bücher die Nazis am 10. Juni 1933 auf dem „Kaiser-Wilhelm-Platz“ (heute Imbuschplatz) unter Hetzreden und Gejohle ins Feuer warfen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionen aus Anlass des 75. Jahrestages der Bücherverbrennung in Bochum statt. Günter Gleising wird dabei auch aus seiner Text- und Materialsammlung „Bücherverbrennung 1933“, die kürzlich im RuhrEcho Verlag erschienen ist, lesen, während Christoph Nitsch u. a. aus Texten der „verbrannten Autoren“ rezitieren wird.“
Mittwoch 28.05.08, 21:30 Uhr
Informationsveranstaltung im Frauengesundheitzentrum:
Das FrauenGesundheitsZentrumin der Alsenstr. 27 lädt am Dienstag, den 3. Juni um 19.30 Uhr ein zu einem Info-Abend zum Thema Naturheilkunde in den Wechseljahren: „Aufsteigende Hitze, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Neigung zu Scheideninfektionen … Bei vielen Begleiterscheinungen der Wechseljahre können Heilpflanzen in Teeform als Bachblüten oder in homöopathischer Zubereitung unterstützend angewandt werden.“ Referentin ist Gabriela Schorr. Sie gibt praktische Anwendungstipps zu Bachblüten und zur Homöopathie, und es werden verschiedene Teemischungen besprochen.
Am Mittwoch, dem 4. Juni, lädt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) um 20.00 Uhr zu einem Informationsabend für AnwohnerInnen, NaturschützerInnn und alle Interessierten zum Thema Baumfällaktionen in Bochum. Die Veranstaltung findet im Umweltzentrum Bochum, Alsenstr. 27 statt. Referent ist Horst Meister, Vorstandsmitglied und Baumschutzbeauftragter des BUND NRW. In der Einladung heißt es: „Ausgerechnet während der Nist- und Blühzeit wurden in Bochum in großem Umfang Bäume gefällt. Betroffen sind unter anderem die Dinnendahlstraße, das Laerholz, der Rechener Park und das Gebiet in Steinkuhl. Dazu sind viele Fragen offen: Waren die Fällaktionen wirklich notwendig? Warum mussten offenbar gesunde Bäume entfernt werden? Warum konnte das Umwelt- und Grünflächenamt bis jetzt keine befriedigende Auskunft geben?“
Die Linke im Rat hat eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, wie bei Gastspielen von Zirkussen in Bochum der Tierschutz sichergestellt wird. Näheres.
Am Sonntag, dem 1. Juni, startet um 14 Uhr am Sozialen Zentrum (im Hinterhof der Rottstraße 31) ein Radtour. In der Einladung heißt es: „Häuserkampf in Bochum hat eine bewegte Geschichte. Die Kulturzentrumsbewegung besetzte in den 80er Jahren mehrere Fabrikgebäude zur Errichtung eines autonomen Kulturzentrums in Bochum. Im Zuge des Widerstandes gegen den Ausbau des Außenrings wurde das Heusnerviertel besetzt. Gemeinsam kämpften und lebten hier über Jahre die verschiedensten Menschen. Anfang der 90er Jahre wurde das alte Amtshaus an der Brückstraße 33 besetzt, um alternative Wohnformen zu leben. Das Antirassistische Zentrum entstand im Anschluss an den Antifasommer im Jahr 2000 in der alten Feuerwache. Im Protest gegen die Einführung der Studiengebühren wurde 2006 die Freie Uni Bochum ausgerufen und das Querforum West besetzt. Um einen Einblick in die Geschichte des Häuserkampfs in Bochum zu bekommen, geht es mit dem Fahrrad zu diesen und einigen anderen ehemals umkämpften Orten. mehr…
Zum 15. Mal jährt sich in diesem Jahr der Brandanschlag von Solingen. Die „Bochumer Initiative: Ein Denkmal gegen Rassismus ‚Vergessen ist uns nicht erlaubt'“ setzt sich dafür ein, die Erinnerung zu bewahren. Neonazis hatten das Haus der Familie Genç in der Nacht zum 29. Mai 1993 angesteckt. Fünf Mitglieder der Familie wurden ermordet, der Jüngste, Saime Genç, war vier Jahre alt. Das Bild von dem ausgebrannten Haus in der Unteren Wernerstraße hat sich eingebrannt in das Bewusstsein der türkischen Deutschen. „Es hat sich aber keineswegs in unser aller Bewusstsein eingebrannt“, sagt Ayla Schmelzer-Wessel, die die Initiative ins Leben gerufen hat, „das Entsetzen, das uns gemeinsam war, kühlt ab.“ Seit fünf Jahren bietet ihre „Bochumer Initiative: Ein Denkmal gegen Rassismus“ die Möglichkeit, an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen: Am 29. Mai um 15 Uhr wird ein Bus vom Bochumer Hauptbahnhof aus nach Solingen fahren. Die Fahrt ist kostenfrei. In der Einladung heißt es: „Wir laden alle ein, die diesen schweren Tag zusammen mit der Familie Genç begehen wollen. mehr…
Der Mieterverein Bochum warnt vor einem Trick, mit dem die GAGFAH, immerhin das zweitgrößte Wohnungsunternehmen in Deutschland, versucht, Mieten zu erzielen, die nach dem geltenden Mietrecht gar nicht durchsetzbar wären. Beim Mieterverein ist eine Mieterin aus Bochum-Ehrenfeld vorstellig geworden, der die GAGFAH Anfang Mai eine sogenannte „flatrent“ angeboten hat. Dabei verpflichtet sich das Unternehmen, für zwei Jahre auf Mieterhöhungen nach § 558 BGB (d. h. auf die ortsübliche Vergleichsmiete) zu verzichten. Im Gegenzug sollte die Mieterin bis zum 1. Juni zustimmen, dass diese Festmiete 10 Euro über der bisherigen Miete liegt. Die bisherige Miete sei im Mittelfeld des Mietspiegels, in naher Zukunft seien Steigerungen zu erwarten. Eine Überprüfung beim Mieterverein ergab jedoch, dass schon die bisherige Miete um 12 % über dem Mietspiegel liegt, und dass 10 Euro mehr eine Erhöhung um weitere 3 % darstellen würde. Außerdem handelt es sich um eine Wohnung, deren Vergleichspreis bei den jüngsten Mietspiegel-Erneuerungen nicht gestiegen, sondern sogar gesunken war. Die GAGFAH verzichtet hier also nur auf etwas, was sie sowieso auf Jahre hinaus nicht durchsetzen könnte. mehr…
In der neuen Ausgabe der Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung ist neben einer Vorausschau auf das vom 29. bis 31. Mai an der Ruhr-Uni stattfindende 18. Internationale Videofestival sowie auf das geplante Sozialticket für Bochum ein Rückblick aufs Uni-Fest und eine Rektoratsbesetzung in Köln zu finden. Außerdem wird der Frage nachgegangen, warum sich das RUB-Rektorat unter der Ägide von Rektor Weiler bei der aktuellen Besetzung einer Germanistik-Professur autokratisch über das Votum der Fakultät sowie des Senats hinwegsetzte. Abgerundet wird das Ganze mit einem Ausblick in die Zukunft nach dem ‚Ende der Ölzeit‘. Die BSZ online.
Am kommenden Freitag, den 30. Mai findet um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Kritik des Neoliberalismus statt. Der Politikwissenschaftler Prof. Christoph Butterwegge von der Uni Köln wird diskutieren, warum die sich vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich und die ungerechte Verteilung des Wohlstandes von immer mehr Menschen akzeptiert wird. Einerseits ist die Bundesrepublik „Exportweltmeister“ und so wohlhabend wie noch nie zuvor, andererseits herrscht Massenarbeitslosigkeit und hat die Armut, besonders unter Kindern und Jugendlichen, in letzter Zeit drastisch zugenommen. Trotzdem gelten Forderungen nach einer Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums heute als überholt und als ideologisch verstaubt. In der Veranstaltung soll nach den Gründen für dieses scheinbare Paradox gefragt werden. Es wird die These überprüft, wonach ein unter dem maßgeblichen Einfluss des Neoliberalismus und seiner öffentlichen Meinungsführerschaft veränderter Gerechtigkeitsbegriff ausschlaggebend dafür ist. Prof. Dr. Christoph Butterwegge lehrt Politikwissenschaft an der Universität zu Köln und veröffentlichte zuletzt Bücher mit den Titeln „Kritik des Neoliberalismus“, „Krise und Zukunft des Sozialstaates“ und „Kinderarmut in Ost- und Westdeutschland“.
Am Donnerstag, dem 29. Mai, wird um 19.00 Uhr im Büro Der Linken, Universitätsstr. 39 ein Referent des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland einen Überblick über die Entwicklung, Funktionsweise, das Wirken und die regionalen Strukturen des so genannten Freien Nationalen Widerstandes geben. Das Konzept der „freien Kameradschaften“ bildete sich Mitte der 1990er Jahre heraus, als durch Verbote mehrerer Neonazi-Organisationen wie der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) eine Basis des rechten Randes weggebrochen war. Die Kameradschaften sind, anders als Parteien oder Vereine, freie Zusammenschlüsse, bei denen AktivistInnen in keinem Mitgliederverzeichnis namentlich festgehalten sind und sich eine Rekrutierung neuer Mitglieder aus dem Bekanntenkreis und über Rechtsrock-Konzerte vollzieht. In der Nachbarstadt Dortmund spielt der „Freie Widerstand“ eine wichtige Rolle, der häufig größere Aktionen und neonazistische Kampagnen durchführt. Dies zeigte sich u.a. im letzten Jahr am 1. Mai, an dem freie Kameradschaften gemeinsam mit der NPD weit über 1.000 TeilnehmerInnen zu einem Aufmarsch mobilisierten.
Seit kurzem gibt es auch im mittlerem Ruhrgebiet neue Bemühungen zur Organisierung. Die Aktionsgruppe Ruhr-Mitte besteht nach eigener Darstellung „aus mehreren freien und autonomen Aktivistenkreisen aus verschieden Städten des Ruhrgebiets“. Auch diese „Autonomen Nationalisten“ entstammen aus dem Umfeld der freien Kameradschaften. Dabei handelt es sich um Neonazis, die sich als „unabhängig“ und partei-ungebunden bezeichnen und im Auftreten an die linke Jugendkultur anknüpfen. Das hält sie aber nicht davon ab, teilweise eng mit der NPD und ihrer Jugendorganisation zu kooperieren.
Die Veranstaltung findet in der Reihe zum 75. Jahrestag der Bücherverbrennung in Bochum statt.
Samstag 24.05.08, 09:00 Uhr
Soziale Liste fordert Konzertierte Aktion für Wattenscheid:
Eine Konzertierte Aktion vom Land NRW, Stadt Bochum und Bezirksvertretung für den Bereich Wattenscheid-Mitte fordert die Soziale Liste Bochum und schreibt: »Damit soll auf die enormen Strukturverschlechterungen und Veränderungen der Sozialstruktur in diesem Teil der Stadt Bochum reagiert werden, wie sie aus dem kürzlich veröffentlichten „Sozialbericht Bochum 2008“ hervorgeht. Im Gegensatz zu den anderen besonders benachteiligten Bezirken, „Kruppwerke“ und „Querenburg“, für die mit dem Projekt Stadtumbau West erste Fördermaßnahmen eingeleitet wurden, gibt es für Wattenscheid-Mitte bisher keine Planung, auf die mehr als problematische Entwicklung in Wattenscheid zu reagieren. Wie schon in früheren Berichten wird für den „statistischen Bezirk“ Wattenscheid-Mitte eine sozialstrukturelle Benachteiligung festgestellt. „Der Zusammenhang von wirtschaftlicher Entwicklung, Arbeitslosigkeit und Niedergang im Stadtteil ist in Wattenscheid-Mitte klar abzusehen“, konstatiert Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste. So stellt der Sozialbericht fest, dass sich in Wattenscheid-Mitte Risikomerkmale wie große Arbeitslosigkeit, hohe SGB II-Quoten (Hartz IV) und eine hohe Anzahl von Migranten konzentrieren. Auch nehmen hier Familienarmut, Kriminalität und psychische Erkrankungen zu. mehr…
Ein „Heimat“-Roman ganz besonderer Art wird am Freitag, 30.5. um 20.00 Uhr in der Buchhandlung Janssen vorgestellt. Jürgen Link liest aus seinem neuen Buch Bangemachen gilt nicht… Es ist ein fast 1.000-seitiger experimenteller Roman. Eine Art kollektiver Lebensbericht einer Gruppe von Achtundsechzigern aus dem Ruhrgebiet. Er spielt zwischen den 1960er Jahren und dem Beginn des 21. Jahrhunderts, entwirft aber in mehreren Zukunftssimulationen die mögliche Entwicklung in fiktiven, simulierten Zukunftsereignissen, von denen einige bereits zur Realität gehören. Eine Leseprobe aus dem Roman: „diese stimme kommt uns doch irgendwie bekannt vor“. In der Verlagsankündigung wird gefragt: Wer liest sowas? Die Antwort: Neugierige. Germanisten. Sprachliebhaber. Achtundsechziger. Ruhris. Sinnsucher. Nicht Lernblockierte. Kulturelle. Revolutionäre. Normalos.
Jürgen Link hat als Literaturwissenschaftler an den Unis in Bochum und Dortmund gelehrt und gehört zu den prominenten Diskurstheoretikern. Er ist Herausgeber der Kulturrevolution, der Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie. Auf WDR III lief bereits eine Buchrezension des neuen Romans.
Madonna, der Verein zur Förderung der kulturellen und beruflichen Bildung von Prostituierten in Bochum lädt ein zum
Gottesdienst zum Internationalen Hurentag am Montag, dem 2. Juni 2008, um 18.00 Uhr in der Christuskirche Bochum. Das ganze läuft in Kooperation mit dem Frauenreferat im Evangelischen Kirchenkreis Bochum. Erhard Ufermann (Klavier) und Dieter Nett (Saxophon) begleiten den Gottesdienst mit tief lyrischem, melodiösen Jazz. Mit dem Gottesdienst möchte Madonna an die Anfänge der Hurenrechtsbewegung erinnern und die Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation der Prostitution lenken. Am 2. Juni 1975 besetzten über 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon/Frankreich, um auf die katastrophale Situation von Frauen hinzuweisen, die anschaffen gehen. Der „Streik“ der Prostituierten weitete sich bald auf Städte wie Marseille, Grenoble und Paris aus. Seitdem wird in Erinnerung an diesen Aufstand der 2. Juni international als Hurentag gefeiert. Die Einladung.
Nach dem Gottesdienst präsentiert Madonna die „Chill – paint – Group 06“ mit ihrer Ausstellung „Skulpturen & Acryl auf Leinwand“. mehr…
Die Soziale Liste im Rat erneuert ihre Ablehnung von weiteren Privatisierungen von kommunalem Eigentum der Stadt Bochum. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bestrebungen von Energiemultis, vor allem REW, mit Beteiligungen und Fusionen den Einfluss auf kommunalen Energieunternehmen erhöhen zu wollen, lehnt die Soziale Liste die Beteiligung der Dortmunder Stadtwerke (DEW21) an einem Verbund ab, weil bei DEW 21 der Energiemonopolist RWE mit 47 % beteiligt ist. Aus diesem Grund lehnt die Soziale Liste das Kooperationsmodell „Unisono II“ der Stadtwerke Bochum und Dortmund ab, denn durch die Hintertür eines Kooperationsmodells, würde so der Großkonzern RWE Einfluss auf die Bochumer Stadtwerke bekommen. Stattdessen spricht sich die Ratsgruppe der Sozialen Liste für eine Ausweitung der Zusammenarbeit der Bochumer Stadtwerke mit den Stadtwerken Herne und Witten aus, die bereits die gemeinsame ewmr (Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH) betreiben. „Auch ist zur Erhaltung des kommunalen Eigentums ein gleichberechtigter Zusammenschluss einer Privatisierung vorzuziehen“, so Günter Gleising, Sprecher der Sozialen Liste im Bochumer Rat. mehr…
Dienstag 20.05.08, 21:00 Uhr
Bundesweites Treffen zu Strategien von Erwerbslosen-, Wohnungslosen- und Mieterorganisationen
Am kommenden Wochenende findet im Bahnhof Langendreer eine Tagung zum Thema Recht auf Wohnen statt. Ausgangspunkt des Treffens ist, dass die sogenannten Hartz IV-Reformen seit 2005 umfassende Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse von Erwerbslosen und anderen Bedürftigen haben, auch auf das Wohnen. Erwerbslose werden aus ihren bisherigen Wohnungen und Lebensbezügen herausgedrängt, geraten in Miet- und Energieschulden, erhalten nur noch minderwertigen Wohnraum in benachteiligten Quartieren und sind in der Wahrnehmung ihrer Rechte als MieterInnen und VerbraucherInnen entmündigt oder demotiviert. In den qualitativ schlechtesten Wohnungsmarktsegmenten können steigende Mieten durchgesetzt werden und aufgrund der Regelungen zu den Kosten der Unterkunft entwickeln sich neue Milieus der Benachteiligung und Prekarisierung. Schließlich hat die Sozialgesetzgebung das Risiko, in Wohnungsnot oder Obdachlosigkeit zu geraten, erhöht. All dies steht zum Teil in schroffem Kontrast zu menschenrechtlichen Verpflichtungen sowie den Zielen einer sozialen Integration in der sozialen Stadtentwicklung. Die Einladung zur Tagung als PDF-Datei.
Das Manager-Magazin schreibt: „Nokia will zahlen: Der Handyhersteller ist nach Angaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung bereit, mehr als 30 Millionen Euro für einen Vergleich im Subventionsstreit um das geschlossene Bochumer Werk zu zahlen. Der Bund muss der Lösung allerdings noch zustimmen.“ Nokia hatte ca. 100 Millionen Euro an direkten und indirekten Subventionen erhalten, um Arbeitsplätze zu schaffen. Nokia schließt nun sein Werk und macht ca. 4.000 festangestellte MitarbeiterInnen, LeiharbeiterInnen und Beschäftigte in den Zulieferbetrieben arbeitslos.
Dienstag 20.05.08, 15:12 Uhr
Politisches Archiv an der Ruhr-Uni stellt sich vor
Anlässlich des Unifestes an der Ruhr-Uni am morgigen 21. Mai öffnet von 14-18 Uhr in Raum GA 03/134 das vom linken Medienprojekt der_notstand betreute „Politische Archiv an der RUB“ seine Türen. Um 16 Uhr stellen die ArchivarInnen die Sammlung vor und führen in die Möglichkeiten der Archivrecherche und -nutzung ein. Das Archiv beinhaltet Publikationen sozialer Bewegungen seit ’68. Die rund 25000 Zeitschriften, 4000 Broschüren und zahllosen Flugblätter sowie Plakate stehen politisch wie wissenschaftlich Interessierten zum Lesen und Kopieren zur Verfügung. mehr…