Samstag 05.02.22, 15:05 Uhr

Redebeiträge von der Kundgebung „Solidarisch durch die Pandemie“


Die Teilnahme an der gestrigen Kundgebung war für Redner:innen und Teilnehmer:innen eine erhebliche solidarische Herausforderung. Schon beim Aufbau von Bühne und Technik musste gegen die Orkanböen gekämpft und alles sicher verankert werden. Zu Beginn der Kundgebung setzte dann auch noch der Regen ein. Ein Großteil der Redebeiträge, bzw. der Redemanuskipte liegt inzwischen vor und ist als Wochenendlektüre zu empfehlen: Die DGB Vorsitzende Bettina Ganterberg (Foto) machte deutlich, warum jetzt Solidarität gefordert ist. Sie differenzierte zwischen unerträglichen Meinungen der Coronaleugner:innen, die in einer Demokratie ertragen werden müssen und kriminellen Bedrohungen. Das Redemanuskript.

Regine Hammerschmidt vom Kinder- und Jugendring erinnerte daran, dass die meisten Kinder und Jugendliche von Beginn an die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie solidarisch während der letzten zwei Jahre mitgetragen haben. Sie müssen aber extrem belastende Einschränkungen hinnehmen und die Politik versagt in vielen für Jugendliche wichtigen Bereichen. Das Redemanuskript.

Caroline Heitmann arbeitet als Pflegerin in einer Notaufnahme in Essen. Sie schilderte eindringlich, wie katastrophal das Gesundheitswesen schon vor der Pandemie ausgestattet war und das es inzwischen völlig unmöglich ist, den eigenen Ansprüchen an eine verantwortliche Arbeit im Pflegebereich gerecht zu werden. Menschen die sich nicht impfen lassen, verschärfen unsolidarisch die Situation. Sie kündigte Arbeitskampfmaßnahmen in den nächsten Wochen an. Das Redemanuskript.

Ähnlich dramatisch sieht es im Bildungsbereich aus. Dietmar Fischer, Sonderpädagoge und Mitglied der GEW Bochum berichtete, wie sich in schlecht ausgestatteten Schulen Lehrer:innen mit viel zu vielen Schüler drängen. Die Inzidenzzahlen machen deutlich: „Es wird die Durchseuchung von Schüler:innen in Kauf genommen.“ Er erinnerte auch an die Situation von Studierenden, die nach 4 Semestern noch keine Uni von Innen gesehen haben. Das Redemanuskript.

Tim Ackermann vom DGB Bildungswerk-NRW thematisierte, was es bedeutet, wenn sich Personen aus dem „Querdenken“-Milieu als die „Juden von heute“ stilisieren oder die Situation von Ungeimpften mit der Verfolgung der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus vergleichen. „Wer mit Nazis demonstrieren geht und einen Stern trägt, betreibt eine perfide, eine widerliche Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus.“ Das Redemanuskript.

Die Wortbeitrag von Sebastian 23 wurde bereits gestern an dieser Stelle dokumentiert.