Sonntag 02.05.21, 18:28 Uhr

Kämpferischer 1. Mai


Da der DGB in Bochum am 1. Mai auf Grund der Pandemie keine Veranstaltung durchgeführt hat, rief ein Bündnis aus linken Parteien, Organisationen und Initiativen am Samstag zu einer 1. Mai-Demonstration auf. Etwa 250 Menschen nahmen teil. Die sehr kämpferischen Reden prangerten die weitere Umverteilung von Reichtum zu Gunsten derjenigen an, die ohnehin schon viel haben. Die Vertreterin des Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverband (SDS) beschrieb, wie desolat die Lern- und Lebensbedingungen der Studierenden sind und sich damit nicht von der Situation unterscheidet, in der viele Menschen in Kurzarbeit oder ohne Jobs sind. Der Beitrag im Wortlaut.

Der Redebeitrag der DKP stand unter dem Motto „Kapitalismus macht krank“. Die Kritik lautet: „Von Grünen bis zur AfD sind sich alle bürgerlichen Parteien einig: Profite sind wichtiger als unsere Gesundheit.“ Die DKP fordert u.a. „ Keine Marktlogik im Gesundheitssystem – Vollfinanzierung statt Fallpauschalen!“ Der Beitrag im Wortlaut.

In der Rede der Linksjugend Solid wurden die Versäumnisse der Verantwortlichen im Schulbereich aufgelistet: „Seit Monaten hätte die Bundesregierung Schulen mit Luftfiltern, FFP2-Masken und Desinfektionsmittelspendern versorgen können. Schüler*innen, die sie benötigen, hätten mit Laptops und einem Internetzugang ausgestattet werden können. Es hätte mehr Lehrpersonal eingestellt werden müssen, um die Klassen zu halbieren und für eine sichere und gute Lernatmosphäre zu sorgen.“ Der Beitrag im Wortlaut.

Die Sozialistische Organisation Solidarität – Sol Bochum griff in ihrer Rede die Regierungspolitik an, die ihre Corona-Maßnahmen ausschließlich an den Interessen der Wirtschaft orientiere. Der Beitrag endet mit der Forderung, Impfstoffpatent und -produktion zu sozialisieren. „Nur dann kann die Pandemie wirklich bekämpft werden, statt autoritäre Symbolpolitik zu machen.“ Der Beitrag im Wortlaut.

Die SDAJ Bochum griff noch einen anderen Aspekt der Auswirkung der Pandemie auf: „In einem weiteren Punkt zeigt die Corona-Krise die Natur des Kapitalismus perfekt: Seit dem Beginn der Pandemie sind wieder mehr Frauen Zuhause, passen auf die Kinder auf, während ihre Männer arbeiten gehen. Durch die Pandemie sind Kinder unbetreut Zuhause, weswegen vermehrt ein Elternteil bei ihnen bleiben muss. Da Frauen oft weniger verdienen, fällt die Wahl meistens auf sie. Außerdem besteht gesellschaftlich immernoch das Stigma, dass es die Aufgabe der Frau ist, auf Kinder aufzupassen, und sich um den Haushalt zu kümmern. Gewalt gegen Frauen und Gewalt Zuhause stieg ebenfalls, sowie Rassistisch motivierte Gewalttaten. Rassistische Berichterstattung über den Ursprung des Coronavirus führten zur massiven Steigerung der Anfeindungen gegen Asiaten. All dies wirft uns Jahre zurück im Kampf für Gleichberechtigung.“ Die Rede im Wortlaut.