Sonntag 02.05.21, 20:19 Uhr
1.-Mai-Demonstration 2021 in Bochum

Rede der DKP Bochum


Wir wünschen euch allen einen wunderschönen ersten Mai. Wir freuen uns, dass wir es auch unter den Umständen in diesem Jahr hinbekommen haben, eine gemeinsame Aktion zu organisieren. Wir finden, es gibt Kraft zu sehen, dass wir heute hier gemeinsam demonstrieren und auch dass sich in Essen unsere Freundinnen und Freunde den Nazis in den Weg stellen.

Der erste Mai wird überall auf der Welt begangen von Werktätigen, die sich gegen miese Arbeitsbedingungen, schlechte Löhne, hohe Mieten oder gegen den Kapitalismus als Ganzes wehren. Das ist auch richtig so, denn die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Kapitalismus machen krank!

Durch die Coronapolitik der Regierung wird einmal mehr deutlich, was in diesem Land zählt: Viele Großunternehmen haben Profite gemacht, die Coronahilfen haben oft für noch dickere Extraprofite gesorgt. In Büros und Fabrikhallen, im Handel und vielen weiteren Branchen wird oft ohne Tests und Maske weitergearbeitet. Die Übertragung des Virus und damit der Tod von über 80.000Menschen in Deutschland werden billigend in Kauf genommen. Viele Krankenhäuser, Arztpraxen aber auch Kitas sind überlastet. Hunderttausende Beschäftigte haben ihre Arbeit verloren. Millionen fühlen sich isoliert und verpassen den Anschluss in der Schule oder Uni.

Doch nicht nur in der Pandemie macht Arbeiten im Kapitalismus krank: Existenzängste durch Billiglöhne und Leiharbeitsdruck haben breite Bevölkerungsteile fest im Griff. Selbst das erst 2012erhöhte Rentenalter von 67 steht dauerhaft unter Beschuss. Dieser Rentenabbau sorgt für mehr Armut und im Endeffekt dafür, dass wir früher sterben. Von Grünen bis zur AfD sind sich alle bürgerlichen Parteien einig: Profite sind wichtiger als unsere Gesundheit. Denn gleichzeitig fahren Medizin- und Pharmakonzerne Riesengewinne mit unserer Gesundheitsversorgung ein. Immer mehr Krankenhäuser und Altenheime werden privatisiert, ebenso staatlicher Wohn- und Lebensraum. Die Arbeitsdichte nimmt ebenso zu wie die durchschnittliche Arbeitszeit.

Wir rufen deshalb auf, aktiv zu werden.

Im Betrieb mit Gewerkschaft und Betriebsrat für Flächentarifverträge, die unsere Gesundheit schützen!

In Schule und Uni mit SV und AStA gegen Leistungsdruck und zentrale Prüfungen!

Im Viertel mit der Nachbarschaft für Naherholung und gesunden Wohnraum!

Wir fordern:

  • Keine Profite mit der Gesundheit – Alle Krankenhäuser in die öffentliche Hand!
  • Keine Marktlogik im Gesundheitssystem – Vollfinanzierung statt Fallpauschalen!
  • Gesundheitsschutz statt Extraprofite – 35 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich!
  • Keine Toten mehr – Wir brauchen eine Zero-Covid-Strategie: Lockdown der Wirtschaft, Impfstrategie für alle Menschen auf der Welt! Die Impfpatente müssen aufgehoben werden!

Für die Freiheit für das Leben: Hoch die internationale Solidarität!