Die Medizinstudierenden in sozialer Verantwortung laden am Dienstag, den 4. Mai um 18 Uhr im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Gesundheit und Geschlechtervielfalt“ zu einem Online-Vortrag ein von Prof. Heinz-Jürgen Voss zum Thema „Gesellschaftliche Herstellung biologischen Geschlechts“: »Biologisches Geschlecht erscheint vielen als „sicher“, als „natürlich“ im Sinne von vorgegeben und unabänderlich. Das ist es nicht. Auch bei den derzeitigen biologischen Konzepten über Geschlecht – genauso wie bei den historischen – handelt es sich um Theorien.
Sie sind Resultat einer gesellschaftlichen Ordnung, die zwei Geschlechter unterscheidet – und die in der Bundesrepublik Deutschland noch immer nicht vor menschenrechtsverletzender Gewalt zurückschreckt, wenn es darum geht, eindeutig „weiblich“ oder „männlich“ herzustellen.
Heinz-Jürgen Voß arbeitet heraus: Mit den aktuellen biologischen und medizinischen Theorien über Geschlecht sind besser viele Geschlechter erklärbar, als nur zwei oder drei. Daran schließt er einige pädagogisch relevante Ableitungen an.
Wer sich inhaltlich bereits vorbereiten mag, kann „Geschlecht: Wider die Natürlichkeit“ (4. Aufl. 2018; Stuttgart: Schmetterling-Verlag) lesen.
Anmeldung bei: sozmed-ruhr@posteo.de«
98% der Erwachsenen in unserer Gesellschaft fühlen sich wohl mit ihren männlichen oder weiblichen Geschlecht.
Sie sehen zurecht keinen Anlass, sich mit diesem Thema zu beschäftigen oder es sich aufdrängen zu lassen.
Die anderen 2 % müssen eben begreifen (lernen), daß sie genau so wie die ganz großen/kleinen/dummen/schlauen usw. nur eine kleine Randgruppe sind.
Auch wenn sie nach außen doch genau so wirken wie die 98% – sie sind anders und das ist ihre Eigenheit.
Sie sind ja sogar besser dran als die ganz großen/kleinen/dummen/schlauen usw., weil das Geschlecht heute im Alltag für die meisten Menschen außer im privaten Bereich keine Rolle mehr spielt. Ein 1,45m-Mensch ist dagegen täglich mit seine Randstellung konfrontiert.
Einer, der sich geschlechtlich nicht Mann oder Frau zuordnen möchte, kann sich im praktischen Alltag trotzdem eines der beiden Geschlechter zuordnen um dort, wo es eine geschlechtliche Differenzierung gibt (z.B. öffentliche Toiletten) seine Interessen wahrzunehmen. Seine besondere Geschlechtlichkeit kann er im privaten Bereich ausleben, wie es ihm gefällt, da hindert ihn niemand daran. Daß er/sie wegen der geringen Anzahl seiner Art nur schwer Gleichartige findet, ist nicht Sache der 98% sondern seine persönliche Eigenheit.
Anspruch auf eine besondere Beachtung oder Rücksicht auf das Geschlecht kann es wegen der Gleichberechtigung nicht geben. Die Geschlechterdifferenzierung muss im Gegenteil generell angeschafft werden, ganz zum privaten Bereich gehören.