Archiv für den Monat: Februar 2008


Pressemitteilung der Unabhängigen Sozialberatung vom 25.2.2008
Montag 25.02.08, 18:00 Uhr
Heizkostenentscheidung begrüßt

Den Bock zum Gärtner machen?

Wir begrüßen die Entscheidung (1), die Heizkostenrichtlinie für Hartz IV-Abhängige, BezieherInnen von Leistungen der Sozialhilfe, der Grundsicherung und nach dem Asylbewerberleistungsgesetz überarbeiten zu lassen und bis dahin von Kürzungen abzusehen (2). Damit die Verwaltung (federführend: Sozialamt) zu beauftragen hieße allerdings den Bock zum Gärtner zu machen.
Es ist zu befürchten, dass diese versuchen wird, ihr bisheriges „rechtswidriges Handeln“ (so Bundestagsdrucksache BT 16/4785) (3) fortzusetzen. Dieses stammt aus der Sozialhilfepraxis und ist nicht kostendeckend.
Das Landessozialgericht (LSG) NRW hat bereits vielfach mit eindeutiger Tendenz zu dieser Fragestellung entschieden (s.u.), am 21. 12. 2008 mit der Qualifizierung als „absolut herrschende Meinung“ (bezogen auf alle anderen LSGs). Es besteht auf einer „stark einzelfallbezogenen Betrachtungsweise“. Von der erwarteten Entscheidung (s.u.) erhofft selbst die Verwaltung nichts Anderes.
Für Grundsatzentscheidungen ist im Übrigen das Bundessozialgericht zuständig. Das dort anhängige Verfahren wird möglicherweise noch Jahre auf sich warten lassen. Es hat allerdings bereits am 23.11.2006 eine Vorentscheidung getroffen (s.u.).
Sozialamt und ARGE Bochum arbeiten mit einer veralteten Version der VDI- Richtlinie 2067 mit Gradtagen und Berichtigungs- bzw. Korrekturfaktoren, deren Anzahl mit der Aktualisierung dieser Richtlinie anstieg. Durch die Weiterentwicklung der computergestützten Simulationstechnik konnten logische Probleme dieser alten VDI 2067 belegt werden. Außerdem genügt diese Richtlinie in keiner Weise mehr den heutigen Ansprüchen.
Dabei ist es doch so einfach: eine wie auch immer begründete und in welcher Höhe gezogene Grenze, unterhalb derer Heizkosten unbesehen akzeptiert werden, erübrigt nicht, dass für jeden weiteren Einzellfall die individuellen Gegebenheiten aufwändig ermittelt und bewertet werden müssen.
Das können nur zugelas­sene Bausachverständige oder Heizungssachverständige und Gebäudeenergiebe­raterInnen leisten – auf keinen Fall genügt eine Inaugenscheinnahme („Hausbesuch“) durch den „Bedarfsermittlungsdienst“ der ARGE.
Hinzu kommen subjektive Faktoren die nicht beeinflussbar sind und in der Medizin unter dem Begriff „Konstitution“ erfasst werden (dazu gehören Einflüsse des Hormongeschehens, der Stoffwechsel- und Verdauungsorgane, die Muskelmasse, Kreislaufaktivitäten, psychische Faktoren – ganz zu schweigen von Alter (oder Kindheit) und krankheitsbedingten Einflüssen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Unterschiede im Wärmeverbrauch innerhalb einer Wohnanlage bis zum 7,5fachen möglich und hauptsächlich auf die hier beschriebenen Ursachen zurückzuführen sind. Diese doch erheblichen Unterschiede sind übrigens nicht nur von Messdienstunter­nehmen festgestellt worden, sondern auch wissenschaftlich belegt.
Wir haben das in unser Schrift „Nutzerunabhängige wärmetechnische Faktoren“ (4) ausführlich dargelegt.
Ein solches rechtlich zwingendes Vorgehen wäre allerdings mit hohen Kosten verbunden: so ist alleine ein SachbearbeiterInnenstunde mit etwa 80 Euro zu veranschlagen (incl. Arbeitsplatz und Ausstattung). Ein Gebäude-Energiegutachten kostet je nach Gebäudegrösse 250,— bis 500,– Euro, eine Einschätzung der persönlichen Bedarfssituation 100,– bis 200,– Euro. In ähnlicher Größenordnung können die Kosten eines Rechtstreits hinzukommen. Darum ist schon allein aus Wirtschaftlichkeitserwägungen die Prüfgrenze hoch anzusetzen.
Bürokraten scheuen allerdings die Bürokratie wie der Teufel das Weihwasser. Darum neigen sie zur Vereinfachung, wobei sie deren negative Folgen den Betroffenen aufbürden wollen. Verwaltung ist auch nicht an Recht und Rechten interessiert, sondern am reibungslosen Ablauf ihrer Verwaltungsvorgänge – zu Lasten der Betroffenen.
Zu erwägen wäre, ob ein Arbeitskreis aus Sozialamt, Mieterverein, Haus und Grund, Wohnungsgesellschaften, Beratungsstellen, Interessenvertretungen und Ombudsstelle sich dieser Frage annehmen sollte. Für „Ausreißer“ könnte eine gemeinsame Clearingstelle eingerichtet werden. Der Dt. Mieterbund bringt diese Erwägung seit einiger Zeit ins Gespräch.
Das zuständige Bundesministerium, um Nutzung der Verordnungsermächtigung aus § 27 SGB II angefragt, hat bereits abgewunken: sie halten die Rechtsentwicklung durch die Gerichte für gut und ausreichend.
Wie die Pressestelle des SG Dortmund heute auf Anfrage mitteilte, sind derzeit 609 (sechshundertneun!) Fälle aus Bochum zur Entscheidung anhängig. Das sind 127 mehr als im Oktober 2007. Darunter sicherlich eine große Zahl zum Thema „Heizkosten“ – eine genaue Zahl ist hier nicht bekannt.
Aus einem vertraulichen Abschlussbericht der Innenrevision der BA geht hervor, dass die Revisoren in 66,5 Prozent aller Ende 2006 bundesweit geprüften Vorgänge fehlerhafte Rechtsanwendungen fanden.
Seitens der Spitze der Kommunalpolitik durch alle Etagen des Sozialamtes und der ARGE ist immer wieder die gleiche stereotype Begründung zu hören: es handele sich um ein neues Gesetz, da müsse sich erst Rechtssicherheit entwickeln.
Aber doch nicht zu Lasten der Betroffenen!

Norbert Hermann für die Unabhängige Sozialberatung
ANLAGEN
(1) Die Meldung über die Heizkostenentscheidung

(2) Das Heizkostenmoratorium

(3) Bundestagsdrucksache BT 16/4785

(4) Nutzerunabhängige wärmetechnische Faktoren

5. LSG_NRW_Übersicht_Heizkostenentscheide

Links funktionieren leider nicht allein durch anklicken, sondern nur, wenn sie incl. des „=“ am Ende in den Browserkopf kopiert werden!

LSG_NRW_05-09-28 + 05-12-06_Heizkosten wie Abschlag

L_19_B_68-05_AS_ER_Heizkosten wie Abschlag

LSG_NRW_L 19 B 68/05 AS ER 06.12.2005 rechtskräftig

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=25457&s0=&s1=&s2=&words=&sensitive=

“ … Grundsätzlich ergibt sich die Höhe der als angemessen anzusehenden Heizungskosten aus den von den Energieunternehmen festgesetzten Vorauszahlungen …„

LSG_NRW_06-05-24_Heizkosten_wie_tatsächlich

L_20_B_84-06_AS_ER_Heizkosten_wie_tatsächlich

LSG NRW L 20 B 84/06 AS ER vom 24.05.2006

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=55592&s0=&s1=&s2=&words=&sensitive=

„ … Senat hat sich in einem Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes bereits für eine stark einzelfallbezogene Betrachtungsweise ausgesprochen … “

LSG_NRW_06-06-08_Berufung_zugel_zu_Heizkosten

L_20_B_63-06_AS_NZB_Berufung_zugel_zu_Heizkosten

LSG_NRW_L 20 B 63/06 AS NZB 08.06.2006 rechtskräftig

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=55743&s0=&s1=&s2=&words=&sensitive=

„ … Der unbestimmte Rechtsbegriff der Angemessenheit von Heizkosten und die hierzu durch die Beklagte grundsätzlich praktizierte Verfahrensweise bedürfen der sozialgerichtlichen Überprüfung. Der Rechtssache misst der Senat daher grundsätzliche Bedeutung bei. … „

!! Auf diese Entscheidung wird nun gewartet !!

LSG_NRW_07-5-21_PKH_Heizkosten_wie­_tatsächlich

L_1_B_49-06_AS_PKH_Heizkosten_wie­_tatsächlich

LSG_NRW_L 1 B 49/06 AS 21.05.2007 rechtskräftig

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=67808&s0=&s1=&s2=&words=&sensitive=

„ … Die Höhe der laufenden Kosten für die Heizung ergibt sich entweder aus dem Mietvertrag oder aus den Vorauszahlungsfestsetzungen der Energieversorgungsunternehmen, für die eine Vermutung der Angemessenheit spricht, sofern nicht durchgreifende Anhaltspunkte für ein unwirtschaftliches und damit unangemessenes Heizverhalten gegeben sind …“

LSG_NRW_07-05-23_Heizkostenkürzung_nicht_zulässig

L_20_B_77-07_AS_ER_Heizkostenkürzung_nicht_zulässig

LSG NRW L 20 B 77/07 AS ER 23.05.2007 rechtskräftig

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=68079&s0=&s1=&s2=&words=&sensitive=

Die Anwendung von an Durchschnittswerten orientierten Pauschalen bei der Übernahme von Kosten für Heizung widerspricht bei summarischer Prüfung der gesetzlichen Regelung. Nach § 22 Abs. 1 Satz 1 SGB II werden Leistungen für Unterkunft und Heizung in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen erbracht, soweit diese angemessen sind. Mit dem BSG (Urteil vom 23.11.2006, B 11b AS 3/06 R -Rz. 32) weist der Senat darauf hin, dass sich die Leistungen für Heizung an den tatsächlichen Aufwendungen orientieren müssen.

(http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bsg&Art=en&sid=8522abe36e55d15436e8f3a90d11c51a&nr=9857&pos=0&anz=1)

Dabei ist der Begriff der Angemessenheit als unbestimmter Rechtsbegriff in vollem Umfang gerichtlich überprüfbar (Berlit, in: LPK-SGB II, § 22 Rn. 25). Die Angemessenheit von Heizkosten hängt auch bei sparsamem Umgang mit Heizenergie von zahlreichen Faktoren ab, die überwiegend nicht zur kurzfristigen Disposition der Hilfeempfänger stehen (etwa von der Lage der Wohnung im Gesamtgebäude, von der Geschosshöhe, der Wärmeisolierung, der Heizungsanlage, von meteorologischen Daten, von der Größe der Unterkunft, von besonderen persönlichen Verhältnissen). Dies erschwert nachhaltig die Feststellung, wann Heizkosten im konkreten Fall angemessen sind und wann nicht. Ohne konkrete Anhaltspunkte für ein unwirtschaftliches Heizverhalten ist deshalb eine Kürzung auf vom Leistungsträger als angemessen erachteten Richtwerte nicht zulässig …

… Im Übrigen ist bei einem Vergleich mit dem Verbrauchsverhalten etwa erwerbstätiger Personen zu beachten, dass sich Hilfeempfänger naturgemäß in der Regel länger, weil auch während der – heizungsintensiveren – Tagzeit in der eigenen Wohnung aufhalten …

… … Dazu bedarf es notwendigenfalls auch entsprechender tatsächlicher Erhebungen im Rahmen der Amtsermittlungspflicht der Antragsgegnerin. All diesen notwendigen Aufwand durch Anwendung von Durchschnittswerten zu umgehen, ist jedenfalls solange nicht zulässig, als eine Verordnung im Sinne von § 27 Nr. 1 SGB II nicht existiert …

… Ggf. sind entsprechende nähere Ermittlungen – z.B. auch durch Einschaltung eines Gutachters – im Hauptsacheverfahren nachzuholen. …“

LSG_NRW_07-09-21_HK-Kürzung_techn_Dienst_nur

L_7_B_226-07_AS_ER_HK-Kürzung_techn_Dienst_nur

LSG_NRW L 7 B 226/07 AS ER 21.09.2007 rechtskräftig

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=72145&s0=&s1=&s2=&words=&sensitive=

Auszüge:

„ … Die Angemessenheit von Heizkosten hängt auch bei sparsamem Umgang mit der Heizenergie von zahlreichen Faktoren ab, die überwiegend nicht zur kurzfristigen Disposition der Hilfeempfänger stehen (etwa der Lage der Wohnung im Gebäude, der Geschosshöhe, der Wärmeisolierung, der Heizungsanlage, der Größe der Wohnung und der besonderen persönlichen Gegebenheiten). Dadurch wird die Feststellung, wann Heizkosten im konkreten Fall angemessen sind, erschwert. Die Höhe der zu übernehmenden Heizkosten ergibt sich in der Regel aus dem Mietvertrag (Zentralheizung) bzw. den Festsetzungen der Energieversorgungs- (Gas und Strom) oder Fernwärmeunternehmen. …

… Will die Behörde hiervon abweichen, bedarf es im Rahmen der Amtsermittlungspflicht gegebenenfalls auch entsprechender tatsächlicher Erhebungen …

.. die Ermittlung der angemessenen Heizkosten erfolgte im Anschluss an die Ortsbesichtigung von Herrn X vom Technischen Dienst der Stadt S. Danach wird bei der Antragsstellerin wegen der tatsächlichen Wohnverhältnisse ein erhöhter Heizbedarf von 30% ausgehend von einem Sockelbetrag (u.a. gebildet unter Berücksichtigung der VDI-Richtlinie 2067, der Heizungsart, einer Wohnungsgröße von 45 qm für Alleinstehende) anerkannt und aktuell ein Betrag von 57,20 Euro gezahlt. … “

LSG_NRW_07-12-21_HK_wie_Abschläge_absolut_herrschend

L_19_B_157-07_AS_HK_wie_Abschläge_absolut_herrschend

LSG_NRW_L 19 B 157/07 AS 21.12.2007 rechtskräftig

http://www.sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.php?modul=esgb&id=74919=

„ … Wie das Sozialgericht nimmt auch der Senat in Übereinstimmung mit der wohl absolut herrschenden Meinung an, dass sich die Angemessenheit der im Einzelfall nach § 22 SGB II zu übernehmenden Heizkosten regelmäßig aus der Höhe der vom Leistungsempfänger zu zahlenden Abschläge ergibt, solange keine Hinweise auf mißbräuchliches Heizverhalten vorliegen … „


Montag 25.02.08, 18:00 Uhr
Unabhängige Sozialberatung begrüßt "Heizkostenentscheidung" - Aber:

Den Bock zum Gärtner machen?

Die Unabhängige Sozialberatung schreibt: Wir begrüßen die Entscheidung, die Heizkostenrichtlinie überarbeiten zu lassen und bis dahin von Kürzungen abzusehen. Damit die Verwaltung (federführend: Sozialamt) zu beauftragen hieße allerdings den Bock zum Gärtner zu machen. Es ist zu befürchten, dass diese versuchen wird, ihr bisheriges rechtswidriges Handeln fortzusetzen. Dieses stammt aus der Sozialhilfepraxis und ist nicht kostendeckend. Dabei ist es doch so einfach: eine wie auch immer begründete und in welcher Höhe gezogene Grenze, unterhalb derer Heizkosten unbesehen akzeptiert werden, erübrigt nicht, dass für jeden weiteren Einzellfall die individuellen Gegebenheiten aufwändig ermittelt und bewertet werden müssen. Bürokraten scheuen allerdings die Bürokratie wie der Teufel das Weihwasser. Darum neigen sie zur Vereinfachung, wobei sie deren negative Folgen den Betroffenen aufbürden wollen. Verwaltung ist auch nicht an Recht und Rechten interessiert, sondern am reibungslosen Ablauf ihrer Verwaltungsvorgänge – zu Lasten der Betroffenen. mehr…


Montag 25.02.08, 14:00 Uhr
Tagung der Linksfraktion im Bochumer Rat:

Privat vor Staat – Armenküchen auf dem Vormarsch

Die Linksfraktion im Bochumer Rat lädt zu einer Tagung ein und schreibt: »Deutschlands Suppenküchen bekommen immer mehr „Kunden“, die Tafeln boomen, die Kinder von ALG-II-BezieherInnen haben oft nur dann ein Schulbuch zu Beginn des neuen Schuljahres, wenn Sponsoren oder Vereine die Kosten übernehmen. Der Staat zieht sich zunehmend aus Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge zurück. Dabei werden oft ehemals bundesfinanzierte Bereiche weiter ans Land und vom Land weiter an die Kommunen gereicht. Sollen die doch sehen, wie sie die Probleme bewältigen. Ursache für diese politische Entwicklung ist natürlich, dass die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden auf Grund einer verfehlten Steuerpolitik leer sind. Darüber hinaus findet die neoliberale Ideologie, wonach sich der Staat aus dem „Sozialen“ weitgehend zurückziehen und bürgerschaftliches Engagement greifen soll, immer stärkeren gesellschaftlichen Rückhalt. mehr…


Sonntag 24.02.08, 21:00 Uhr

Rechter Verlag will Leo Kofler vereinnahmen

Der rechts-reaktionäre österreichische Karolinger Verlag hat mit der Veröffentlichung eines nicht autorisierten Buches („Nation – Klasse –Kultur“) mit Texten von Leo Koffler (Foto) versucht, den marxistischen ehemaligen Bochumer Hochschullehrer zu vereinnahmen. Christoph Jünke beschreibt auf der Webseite der Leo Kofler Gesellschaft diese Dreistigkeit und informiert, wer dahinter steckt: “ Der Karolinger Verlag ist seit vielen Jahren eine intellektuelle Drehscheibe der rechts-reaktionären Szene. Die beiden Verlagsleiter Jean-Jacques Langendorff, 69, und Peter Weiß, 65, selbst keine unbeschriebenen Blätter in der rechtsintellektuellen Szene, veröffentlichen Bücher von und über Oswald Spengler, Ernst Nolte und Ernst Jünger, publizieren Armin Mohler und Karlheinz Weißmann als Vordenker der Neuen Rechten ebenso wie den FAZ-Redakteur Lorenz Jäger und die Ex-Linken Frank Böckelmann und Bernd Rabehl. Programmatisch verlegt Karolinger zudem eine „Bibliothek der Reaktion“ mit Autoren wie Juan Donoso Cortés, Joseph de Maistre, Konstantin Leontjef und Fürst von Metternich sowie Buchreihen zur Konservativen Revolution 1918-1932. Und für die strikter am Zeitgeist Orientierten gibt es schließlich Bücher wider die vermeintliche mediale Hexenjagd gegen Eva Herman oder gegen das linke Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS).“


Sonntag 24.02.08, 17:00 Uhr

Infos zur HPV-Impfung, Teil II

In der zweiten Veranstaltung der Reihe „Was ist dran an der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs?“ von Genarchiv und VHS wird über die Grundlagen medizinischer Forschung informiert. Welche Studien sind notwendig, um Aussagen zur Wirksamkeit einer Behandlung machen zu können? Wo lauern Trugschlüsse? Wie können Studienergebnisse verstanden und beurteilt werden? Die unterschiedlichen Einschätzungen zum Nutzen der HPV-Impfung aufgrund der veröffentlichten Studien sind dafür nur ein Beispiel. Für diese Veranstaltung sind keine besonderen mathematischen oder statistischen Vorkenntnisse erforderlich. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 26.2. um 19.00 Uhr in der VHS Bochum, Raum 1048. Referentin ist die Gesundheitswissenschaftlerin Anke Steckelberg von der Uni Hamburg.


Samstag 23.02.08, 15:00 Uhr

Bochumer Frauenwochen

frauenwochen200802.jpgDie Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum hat ein Programmheft der Bochumer Frauenwochen 2008 veröffentlicht, in denen rund um den internationalen Frauentag eine Reihe von Veranstaltungen angeboten werden. Am Frauentag direkt, also am Samstag, 8. März, findet von 11.00 – 13.00 Uhr auf dem Rathausvorplatz ein gemeinsamen Aktionstag statt unter dem Motto “Internationaler Frauentag 2008 – Wir ziehen uns nicht jeden Schuh an!” Hier gibt es vor allem Infostände der beteiligten Gruppen. Die Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, NORA präsentiert eine Straßenaktion mit der Theater- und Aktionskünstlerin Christine Bargstedt. Wildwasser Bochum zeigt die Aktion “Sexuelle Gewalt nicht wieder unter den Teppich kehren”.


Samstag 23.02.08, 14:44 Uhr
Sonntag, 24.02, 19.04 Uhr, Radio Friedensplenum, Urbo (98.5 Radio Bochum):

Diskriminiert – verfolgt – ermordet: Sinti und Roma während der Nazi-Diktatur in Bochum

Am Sonntag, den 24. Februar, läuft die nächste Sendung von Radio Friedensplenum im “Unabhängigen Radio Bochum”, Urbo. Das Team von Radio Friedensplenum schreibt zu dieser Sendung: „Vom 14.-16. Februar hielt der Zug der Erinnerung am Bochumer Hauptbahnhof. In diesem Museumszug wurde in einer Ausstellung über die Deportationen, die während des Faschismus mit der Reichsbahn in die Konzentrationslager erfolgten, informiert. Am Rande dieser Ausstellung fanden zahlreiche Veranstaltungen lokaler Gruppen zu diesem Thema statt. Wir von Radio Friedensplenum besuchten eine Veranstaltung der VVN/BDA und Amnesty InternationalSie fuhren vom Bochumer Nordbahnhof in den Tod„. In dieser Veranstaltung ging es um das Schicksal Bochumer Kinder- und Jugendlicher Sinti und Roma und deren Familien. Außerdem gab ein Vertreter von Amnesty International einen Einblick in die derzeitigen Lebensumstände von Sinti und Roma im heute ehemaligen Jugoslawien.
In unserer Sendung sind Auszüge aus dem Referat von Lutz Berger (VVN/BDA) und ein Interview zu hören, das wir im Anschluss an die Veranstaltung mit Lutz Berger (VVN/BDA), Heinz Külgen (Mitarbeiter im Landesverbandes deutscher Sinti und Roma), Christoph Reinders (Amnesty International), führen konnten. Zu hören ist die Sendung auf der Frequenz von 98.5 Radio Bochum.”


Samstag 23.02.08, 14:00 Uhr

Vortrag: Naturnahe Gärten

Mit einem Vortrag wendet sich der Arbeitskreises Umweltschutz Bochum e. V. (AkU) am 27.02. um 19.30 Uhr, im Umweltzentrum, Alsenstr. 27 „an naturliebende Menschen, die ohne allzu viel Mühe und Geld einen Garten neu anlegen oder aber ihren alten Garten umgestalten wollen.“ In der Einladung heißt es weiter: „Ausgehend von der ökologischen Bedeutung naturbelassender Flächen und den Nahrungsbeziehungen in der Natur werden Gestaltungselemente und Methoden angesprochen, die den Garten für Insekten, Vögel und Igel interessant machen. Im Bild werden Wasserflächen, Trockensteinmauern und Heckenbereiche gezeigt. Dabei geht die Referentin Frau Henkel von ihren persöhnlichen Erfahrungen, Problemen und Fehlern aus. Vermittelt werden soll, dass ein naturnaher Garten mit blühenden Pflanzen und Tierunterschlüpfen keinesfalls häßlich oder unordentlich sein muss, sondern in besonderem Maße der Erholung und der spannenden Naturbegegnung dienen kann. mehr…


Freitag 22.02.08, 18:00 Uhr

ver.di Arbeiterzeitung Nr. 6

In der Nr. 6 der ver.di Arbeiterzeitung schreibt Frank Klee Vorsitzender des Arbeiterausschusses von ver.di: „Die drei Tage Warnstreik in Bochum und Herne können uns mit gutem Recht zuversichtlich stimmen. Nur kurz nach den großen Solidaritätsaktionen mit der Belegschaft von NOKIA haben sich tausende unserer Mitglieder an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligt. Wir sind wieder da. Die Arbeiterbewegung im mittleren Ruhrgebiet ist quicklebendig und sich ihrer Kampfkraft bewusst. Offenbar haben uns interessierte Kreise zu voreilig das Totenglöckchen geläutet. Rückwärtsgewante Arbeitgeber und Politiker haben nach AGENDA 2010 und Hartz IV gedacht, sie hätten mit uns leichtes Spiel. Könnten mit den Gewerkschaften kurzen Prozess machen. Aber weit gefehlt! Was wir in diesen Tagen erlebt und in Bochum und Herne gespürt haben, ist neu erwachtes Selbstvertrauen. Vertrauen in die eigene Kraft. Wir sind es, die die Werte schaffen. Durch uns werden andere reich und reicher. Es wird erkannt: Wenn es besser werden soll, dann müssen wir uns bewegen und wehren. Also zeigen wir ihnen wo der Hammer hängt.“ Die AZ Nr. 6 als PDF-Datei.


Freitag 22.02.08, 16:00 Uhr
Soziale Liste gegen neues Einkaufszentrum in Harpen:

„IKEA-Pläne stoppen!“

Die Soziale Liste im Rat lehnt die Pläne des IKEA-Konzerns ab, in Bochum-Harpen ein neues Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von über 40.000 qm zu schaffen. In einer Pressemitteilung heißt es:»Neben einen Möbelhaus will IKEA auch einen sogenannten Home Park mit Mietern aus der Möbelbranche bauen. „Damit würde in Bochum“, so Nuray Boyraz, Ratsfrau der Sozialen Liste „ein komplettes neues weiteres Einkaufszentrum auf der grünen Wiese entstehen“. Die Pläne liegen derzeit den Ausschüssen des Rates zur Prüfung vor (Vorlage Nr. 20080126). Gründe für die Ablehnung der Pläne sind für die Soziale Liste: 1.Bei sinkender Einwohnerzahl und sinkenden realen Einkommen gibt es keinen Bedarf für ein weiteres Einkaufszentrum in Bochum. 2.Die Realisierung der IKEA-Pläne würde zu einem Verdrängungs-Wettbewerb im Bereich der bestehenden Einkaufszentren und zu entsprechenden Arbeitsplatzverlusten führen. 3.Die Bochumer City würde durch ein weiteres Einkaufszentrum weiter geschwächt. 4.Einen weiteren Landschaftsverbrauch, wie in Harpen von IKEA geplant, lehnt die Soziale Liste ab.
Die Soziale Liste warnt vor möglichen Versuchen, für eine IKEA Ansiedung eine Sonderreglung außerhalb des Masterplans vornehmen zu wollen. mehr…


Freitag 22.02.08, 14:00 Uhr

Die Linke: „Schultüte soll nicht leer sein“

Für Kinder aus finanzschwachen Familien fordert Die Linke im Rat eine einmalige Beihilfe von 100 € zur Einschulung. In den Hartz-Regelsätzen ist für Schulmaterialien kein Geld vorgesehen. „Für die besonderen Ausgaben zur Einschulung wie Anschaffung eines Tornisters, Schreibmappe, Stifte ist erst recht kein Geld da,“ empört sich Ernst Lange, Vorsitzender der Linksfraktion. Kinder aus einkommensschwachen Familien hätten es sowieso schon sehr schwer, so Lange weiter. Das habe Pisa immer wieder deutlich gemacht. Wenigstens die Einschulung solle diesen Kindern etwas erleichtert werden. „Damit das Kind nicht wieder zum Schuljahresbeginn ins Wasser gefallen sei“, beantragt Die Linke bereits zur nächsten Ratssitzung die Einführung einer solchen Beihilfe.
Die Linke im Rat der Stadt Bochum bleibt bei ihrer generellen Kritik von Hartz IV. „Die Regelsätze sind viel zu niedrig, viele Maßnahmen menschenunwürdig.“ Näheres.


Donnerstag 21.02.08, 21:00 Uhr

ver-di Arbeiterzeitung Nr. 5

Die verdi Arbeiterzeitung AZ) Nr. 5 ist erschienen. Der stellv. Geschäftsführer von ver.di Bochum-Herne Norbert Arndt schreibt darin: „In Zeiten der Konjunktur wird uns gesagt, Tariferhöhungen würgen den Aufschwung ab. Sollen wir mit unseren Forderungen bis zum nächsten Abschwung warten? Dann schallt uns entgegen, wir vertiefen die Krise und verhindern den Aufschwung. Wann ist denn nun der richtige Zeitpunkt für unsere Forderungen? Eine 8%-tige Lohnerhöhung kostet rund 4,1 Mrd. €uro. Nach der Steuerschätzung vom Mai 2007 werden allein von 2008 bis 2010 Steuermehreinnahmen von 159 Mrd.(!) €uro erwartet. Die AZ als PDF-Datei.


Donnerstag 21.02.08, 21:00 Uhr

Konferenz: Nokia ist überall! – Was tun?

Auf Initiative der Bundestagsabgeordneten der Linkspartei Sevim Dagdelen aus Bochum und Herbert Schui findet am Samstag, den 1.3. im IG Metall Haus eine Konferenz mit dem Titel „Nokia ist überall! – Was tun?“ statt. TeilnehmerInnen sind u.a. Wolfgang Echterhoff, Nokia-Betriebsrat und VK Leiter; Michael Hermund, DGB-Vorsitzender Region Ruhr-Mark;
Prof. Dr. Rudolf Hickel, Direktor des Instituts für Arbeit und Wirtschaft; Fred Sobiech, Superintendent des Ev. Kirchenkreises; Hans-Jürgen Urban, IG Metall Bundesvorstand und Sahra Wagenknecht, MdEP. In der Einladung heißt es: „Um eine hohe Rendite weiter erhöhen zu können, greifen Unternehmen zum Mittel der Standortverlagerung und Massenentlassung. In der Automobilbranche wird für die Zukunft eine weitere Verschärfung dieser Praxis befürchtet. Angesichts dieser Misere versagt die öffentliche Hand. Um Massenentlassungen zu verhindern, gibt es zurzeit kein gesetzliches Mittel. Europäische Regelungen sind zu schwach und nicht sanktionsbewehrt. Beschäftigte und Gewerkschaften werden europaweit gegeneinander ausgespielt. Das im Grundgesetz verankerte Sozialstaatsgebot und die Sozialbindung des Eigentums verkommen so zur Leerformel. Wir diskutieren, inwiefern der Fall Nokia exemplarisch für den Kapitalismus in Deutschland ist und was dagegen getan werden kann und muss.“


Donnerstag 21.02.08, 20:00 Uhr

Frauenstadtrundgang

Am Samstag, dem 15. März lädt das Frauenarchiv ausZeiten in Kooperation mit der VHS Bochum um 15.00 Uhr ein zum 1. Bochumer Frauenstadtrundgang. Besucherinnen haben die Gelegenheit, historische Frauen aus dem Bochum des 19. und 20. Jahrhunderts kennen zu lernen. So erfahren sie, welche Spuren zum Beispiel die Politikerin Nora Platiel, die Anwältin Ottilie Schoenewald oder die Pastorin Ursula Schafmeister hinterlassen haben – in der Stadt, aber auch in der Geschichte der Frauenbewegung. Linda Wotzlaw leitet den Rundgang. Der Stadtrundgang ist eine Veranstaltung von Frauen für Frauen. Näheres.


Donnerstag 21.02.08, 19:00 Uhr

Kritik an der Demo am 1. März

Die Antifaschistische Jugend Bochum (AJB) und das Bochumer Polit-Cafè Azzoncao haben in einer Erklärung mitgeteilt, dass sie die Demonstration „Kritik ist eine Waffe“ am 1.März in Bochum weder unterstützen, noch an ihr teilnehmen. Die Erklärung steht auf der Webseite von Azzoncao.


Donnerstag 21.02.08, 16:04 Uhr

Botschaft von Fidel

Die Soziale Liste schreibt: »Die diplomatische Vertretung der Republik Cuba hat der Sozialen Liste Bochum die Botschaft von Fidel Castro übermittelt, in der dieser mitteilt, dass er nicht mehr für die „Ämter des Staatsratsvorsitzenden noch des Comandante en Jefe“ kandidieren werde. Castro schreibt: „Es ist meine elementare Pflicht, mich nicht an Ämter zu klammern, und erst recht nicht den Weg für jüngere Menschen zu versperren.“ Zum Schluss der Botschaft heißt es wörtlich: Ich verabschiede mich von euch. Ich möchte nur als ein Soldat der Ideen kämpfen. Ich werde weiter schreiben, und zwar unter dem Titel „Reflexionen des Genossen Fidel“. „Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Reflexionen des Genossen Fidel und werden diese in Bochum verbreiten“, äußert sich Ratsmitglied Günter Gleising (Soziale Liste).
Die Soziale Liste Bochum pflegt im Rahmen ihrer internationalistischen Arbeit seit einigen Jahren den Kontakt mit Kuba und unterstützt die gegenwärtige stürmischen Entwicklungen der revolutionären Prozesse in Mexiko, Venezuela, Ekuador, Bolivien, Nikaragua und Kolumbien. Für die Soziale Liste haben diese Bewegungen in Lateinamerika auch für uns im Kampf zur Abwehr des Neoliberalismus große Bedeutung.«


Donnerstag 21.02.08, 14:00 Uhr

DGB wirbt um Verständnis der BochumerInnen im Tarifkonflikt

Am Freitag wird von Betriebsbeginn bis um 15 Uhr der öffentlichen Nahverkehr ausfallen. Die Gewerkschaft ver.di will ihren Forderungen durch weitere Warnstreiks Nachdruck verleihen. Nach den Aktionen der Beschäftigten von Arbeitsagentur und Stadtverwaltung und den deutlichen Zeichen der ErzieherInnen der Einrichtungen in Bochum sind nun die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs an der Reihe. Der DGB Bochum erklärt sich auch hier uneingeschränkt solidarisch. Der DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund hofft auf gute Beteiligung. „Seit Jahren reduzieren sich die Realeinkommen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Damit muss Schluss sein. Die Forderungen nach 8% Lohn- und Gehaltserhöhung sind mehr als berechtigt. Eine Verlängerung der Arbeitszeit würde nur weitere Arbeitsplatzverluste bringen.“ Dass es zu Schwierigkeiten im öffentlichen Nahverkehr kommt, sei nicht zu umgehen.
„Wir bitten die Bochumer um Verständnis“, so Hermund. „Die meisten Menschen wissen, wie notwendig die Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen ist. Auch sie leiden unter den ständigen Preiserhöhungen. Energie und Lebensmitteln sind erheblich teurer geworden und das nicht nur wegen der Mehrwertsteuererhöhung im letzten Jahr. Ich rechne mit der Solidarität von weiten Teilen der Bevölkerung mit den warnstreikenden Kollegen. Die Arbeitgeber haben es in der Hand ein verhandlungsfähiges Angebot zu machen, dann sind auch Streiks nicht nötig.“


Mittwoch 20.02.08, 16:00 Uhr

ver-di-Arbeiterzeitung Nr. 4

Die Nr. 4 der Arbeiterzeitung (AZ) von ver.di Bochum-Herne ist erschienen. Sie mobilisiert für die Arbeitskämpfe im öffentlichen Dienst. Winni Kohs zitiert darin das Magazin „Der Spiegel“: „Die Gewerkschaften fühlen sich stark wie lange nicht mehr, und das liegt nicht nur am Aufschwung, der die Unternehmensgewinne in die Höhe getrieben hat. Der Zeitgeist hat sich gedreht, viele Jahre war er gegen die Gewerkschaften, jetzt gibt er ihnen Rückenwind. “ Willi Kohs: „Die Feststellung stimmt nicht ganz. Wir haben gegen den Zeitgeist und eine ungerechte Politik angekämpft und uns nicht entmutigen lassen!“ Die neue AZ als PDF-Datei.


Mittwoch 20.02.08, 15:00 Uhr

BUKO tagt Pfingsten im Ruhrgebiet

Der seit 1977 stattfindende Kongress der Bundeskoordination Internationalismus, kurz BUKO, dient dem Gedankenaustausch, der Vernetzung und Verständigung über internationalistische, linke Politik von ca. 150 Gruppen und vielen unorganisierten Menschen. Der diesjährige Kongress tagt über Pfingsten an der Uni Dortmund. Vom 29.2. – 2.3. findet im Sozialen Zentrum im Bochum ein bundesweites Vorbereitungstreffen statt. In der Einladung heißt es: „Als grundlegende Klammer für den Kongress hat sich “Entdemokratisierung/Soziale Rechte/Partizipation” heraus kristallisiert. Die Einschränkung von Grund- und Freiheitsrechten und der Abbau sozialer Rechte hat massive Auswirkungen auf unterschiedliche Felder wie Arbeit, Migration, Bildung, Krieg und Klimapolitik. Wir möchten daher Menschen aus bildungspolitischen, feministischen, antirassistischen, antimilitaristischen und umweltaktivistischen Spektren ansprechen, ihre Themen mit in den BUKO-31-Prozess einzubringen und zu diskutieren. Auch werden noch dringend Leute gesucht, um die lokale Vorbereitungsgruppe zu unterstützen.“ Der Aufruf zum Kongress.


Mittwoch 20.02.08, 14:00 Uhr

Sevim Dagdelen: „Alle Nokia-Arbeitsplätze erhalten“

„Nokia darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen“, fordert die Bochumer Abgeordnete Sevim Dagdelen (Die Linke) anlässlich des heute stattfindenden Gesprächs zwischen dem Betriebsrat und dem Management von Nokia: „Die Gespräche sollten mit dem Ziel geführt werden, alle Arbeitsplätze zu erhalten. Nicht vergessen werden dürfen dabei die Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter sowie die Beschäftigten der Zuliefererfirmen. Mit ein paar Millionen aus der Portokasse des Global Players Nokia für ein Innovationszentrum ist es nicht getan. Das Bochumer Werk darf nicht filetiert werden. Nur eine Gesamtlösung für alle Beschäftigten kann Bochum und der gesamten Region helfen. Dass das Nokia-Management bereits jetzt mögliche Investoren, Innovationszentren und Sozialpläne ins Spiel bringt, verwundert mich. Der Antrag, das Werk in Bochum zu schließen, ist noch nicht einmal offiziell in den Aufsichtsrat eingebracht.“