Unter diesem Slogan wird in Bochum eine Initiative in den Landtagswahlkampf eingreifen. Träger der Kampagne sind die Gewerkschaften, der Kinder- und Jugendring und das Bündnis gegen Rechts. Das Ganze startet mit einer Auftaktveranstaltung am Mittwoch, den 30. März um 17 Uhr auf der Bühne im Bermuda-Dreieck.
Das Offene Antifa-Café lädt am Mittwoch, dem 23. März um 20 Uhr im Sozialen Zentrum zu einem Vortrag des Zeit-Journalisten Christian Fuchs ein zum Thema „Wie Neonazis für den Krieg in der Ukraine mobilisieren“: »Bereits kurz nach Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine redeten deutsche Rechtsextreme in Telegramm-Gruppen darüber, in die Ukraine einzureisen, um sich dem ASOW-Batallion anzuschließen. Einige haben dies bereits getan. Andere Neonazis wiederum wollen sich pro-russischen Truppen anschließen, während u.a. die AFD pro-russisch auftritt. Wie passt das alles zusammen? Und warum ist es letztlich auch gefährlich für die innere Sicherheit Deutschlands, wenn aus einem Kampfgebiet Rechtsextremisten zurückkehren? Hierzu haben wir Christian Fuchs, Autor im Ressort Investigative Recherche von Zeit und Zeit Online sowie (Mit-)Verfasser der Bücher „Das Netzwerk der Neuen Rechten“, „Geheimer Krieg“, „Die Zelle“, eingeladen.
Antifeminismus – Scharnierfunktion zwischen Rechtsextremismus und „bürgerlicher Mitte“
Erneut stehen wir hier, um den Opfern des rassistischen Terroranschlags in Hanau vor 2 Jahren zu gedenken. Den Opfern und ihren Familien und Freund*innen gilt unsere Anteilnahme und unsere Solidarität. Wir stehen heute auch hier, um gegen Rassismus und andere Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein Zeichen zu setzen. Wir wollen hier auf die Rolle von antifeministischen Ideologien als Scharnierfunktion zwischen Rechtsextremismus und der sogenannten Mitte der Gesellschaft eingehen, deshalb eine Triggerwarnung: In dem folgenden Text wird tödliche Gewalt gegen Menschen thematisiert. Bewusst wollen wir hier auf Namensnennung der Täter verzichten.
Der nachfolgende Text ist von Serpil Temiz-Unvar. der Mutter von Ferhat Unvar, einem der ermordeten Opfer in Hanau. Ihre Rede. wurde im Buch „Texte nach Hanau“ als Vorwort veröffentlicht. Güler Bulgurcu vom Bahnhof Langendreer hat ihn vorgetragen: Ich hatte ein gutes Gefühl, als ich nach Deutschland kam. Schließlich war es ein europäisches Land, das eine gute Zukunft versprach. Meine Kinder würden in Frieden aufwachsen, ohne Angst. Sie würden zur Schule gehen und sie würden einen Beruf haben. Ich stellte mir vor, dass es keine Diskriminierung geben würde, und alle könnten sich sicher fühlen. Aber leider habe ich gelernt, dass das nicht stimmt. Ich gab meinen Kindern immer den Rat: „Ihr müsst mehr arbeiten als die anderen, weil ihr nicht die gleichen Chancen habt, wie die deutschen Kinder“. Als wir Diskriminierung erlebten, hielt ich das für normal, so wie viele andere. Unsere Herkunft und unsere Wurzeln blieben wie ein Stempel, selbst auf unseren hier geborenen Kindern. Wir blieben „die Anderen“.
Die F:Antifa Bochum hat mit ihrem Redebeitrag auf der gestrigen Gegenkundgebung zur Demonstration der Corona-Leugner*innen zur internationalen Solidarität aufgerufen: »Liebe solidarische Menschen, kotzt es Euch auch so unendlich an, dass derzeit scheinbar jeder Diskurs von den sog. „Querdenker*innen und Co“ bestimmt wird, dass diese Gruppe Begriffe wie Freiheit, Demokratie und auch Faschismus umdeutet? Empfindet auch ihr teilweise Hilflosigkeit und ohnmächtige Wut in Anbetracht dessen? Schon die Analyse der Menschen, die unter „Querdenken“ demonstrieren, ist schwierig. Das übliche Links-Rechts Schema greift nicht, auch wenn immer wieder klar belegt werden kann, dass Mitglieder der AFD, der Partei „Die Rechte“ und anderer Neonazi Parteien wie der „III.Weg“ etc. nicht nur mit marschieren, sondern auch in Organisation, Anmeldung und Mobilisation der Aufmärsche involviert sind. Das neurechte „Institut für Staatspolitik“ ruft offen dazu auf, sich an den „Querdenken und Co“-Protesten zu beteiligen, in der Hoffnung durch Destabilisierung der bestehenden Verhältnisse, ihre autoritäre und faschistische Vorstellung von Gesellschaft zu implementieren. Ob dies allen „bürgerlichen“ Teilnehmer*innen der „Querdenken-Proteste“ bewusst ist?
Ein der Redaktion bekannter Leser beschreibt seine Eindrücke von der gestrigen „Querdenker“-Demonstration: »Vor dem Schauspielhaus glich die Versammlung einer Wahlkampfveranstaltung für die Partei „Die Basis“. Eine Rednerin fordert auf, in die Partei einzutreten oder sie zumindest zu wählen. Wenn man dann im Mai 2022 in den Landtag NRW einziehe, „dann werden wir aufräumen“. Der Kandidat der „Basis“ für die letzte Bundestagswahl, Andreas Triebel, verbreitet in seinem letzten Blogartikel vom 27.1.22 (1) übrigens so schöne Sätze wie „Die neuen Berliner Faschisten verstecken ihren Rassismus hinter ihren Solidaritätsbekundungen gegenüber Israels faschistischer Regierung. Die gesamte politische Klasse spielt dieses Spiel mit und versucht mit dem Holocaust- Gedenken von den eigenen Untaten abzulenken.“ Er faselt von den Impfungen als „Giftspritzen“und „massenhaften Tötung gesunder junger Menschen und der Wiedereinführung der Euthanasie“. Ich bin gespannt, ob „Die Basis“ diese Person auch als Landtagskandidat aufstellen wird. mehr…
Dienstag 11.01.22, 11:19 Uhr
Bochum_denkt_anders, Querdenken 234, Freie Nordrhein Westfalen und Co
Am gestrigen Montagabend sind ca. 400 Leute durch die Stadt gelaufen, um gegen die „Impfdiktatur“ zu protestieren. Am Montag vor einer Woche waren etwa 500 Menschen mit diesem Anliegen in Bochum unterwegs. Auch in Bochum werden diese Proteste immer offener von rechtsextremen Parteien und Organisationen unterstützt. Ihnen geht es weniger um den Protest gegen die Corona-Maßnahmen, sie träumen von einer rechten Revolution und wünschen sich Massenproteste wie bei den Schirmdemonstrationen in Hongkong.
10 Jahre ist es her, dass der NSU sich selbst enttarnt hat. Nur durch Zufall wurde bekannt, dass im Namen der nationalsozialistischen Ideologie Menschen mit einem vermeintlichen oder tatsächlichen Migrationshintergrund unerkannt ermordet worden sind. Der Rechtsterrorismus in Deutschland aber hat eine Tradition, die viel länger zurück liegt. Nach dem organisierten Terror und der Vernichtung von Leben im Faschismus, griffen Neonazis auch im Nachkriegsdeutschland zu Waffen und ermordeten Menschen. Beim Oktoberfestattentat 1980 nahmen Neonazis 13 Menschen das Leben und verletzten 221 weitere.
Der Chor Chorrosion beim Auftritt Anfang 2020 in Gelsenkirchen
Trotz aller Corona- Einschränkungen präsentiert der politische Chor ‚Chorrosion‘ seine Revue gegen Rechts. In Szenen, mal lustig mal ernst, wird Kritik am AFD – Programm auf die Bühne gebracht und Rassismus und Diskriminierung von Geflüchteten gegeißelt. Erinnert wird daran, wie die Arbeiterparteien in Deutschland den Hitlerfaschismus verharmlost haben, aber auch daran, dass die englischen Arbeiter die faschistischen „Schwarzhemden“ in London besiegt haben.“ Cable-Street“ und „Bella ciao“aus dem italienischen Partisanenkampf ( mit eigenen Arrangements) sollen dazu ermutigen,
Am Sonntag, 17. Oktober 2021, brachten über 30 sichtlich betroffene Menschen in einem FahrradKorso ein sogenanntes Ghostbike vom Bochumer Rathaus bis nach Bochum-Langendreer. Die Strecke führte zunächst über die Wittener Straße, dann über den Werner Hellweg, um über die Industriestraße auf die Alte Bahnhofstraße zu gelangen. Der Gruppe voran wurde das in Weiß angestrichene Fahrrad auf einem Lastenrad transportiert.
Bei der gestrigen Bundestagswahl erhielten in Bochum die im Bundestag vertretenen Parteien folgende Prozentanteile (in Klammern 2017): SPD 33,8 (30,7), CDU 19,1 (24,9), Grüne 18,7 (8,4), FDP 9,3 (10,7), Linke 5,2 (10,1), AfD 7,2 (10,5). Im Wahlkreis Bochum 1 erhielten die Grünen (20,0) mehr Stimmen als die CDU (19,4). Die Linke halbierte ihr Ergebnis. Die AfD verlor ein Drittel ihrer Stimmen und setzt ihren Abwärtstrend fort. Die SPD holte das zweit schlechteste Nachkriegs-Ergebnis. Bis 2005 lag ihr Stimmenanteil über 50 Prozent. Die aktuellen Wahlergebnisse auf der Webseite der Stadt Bochum.
Samstag 25.09.21, 14:15 Uhr
Redebeitrag von Ende Gelände beim Klimastreik am 24.09.2021 in Bochum
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Von Orten aus dem Rheinland, die wie viele Orte weltweit beispielhaft sind für den Grund, aus dem ich heute hier bin. Vom Hambi – einem Wald, der mal 5.500 Hektar groß war, von dem nicht mehr als ein Zehntel übrig bleiben soll – und den umliegenden Dörfern.
Nicht von belebten Dörfern, in denen es warme Geschäfte, erleuchtete Fenster und blühende Gärten gibt. Sondern von den durch RWE enteigneten, in denen die Türen verrammelt sind und die Fenster zugenagelt. In denen nur noch Brennesseln und Brombeeren wuchern, und in denen es schreit: „Geht weg hier. Hier gibt es kein Leben“ – mehr. In den letzten 30 Jahren wurden in Deutschland über 300 Dörfer zerstört. Dafür haben mehr als 44.000 Enteignungen mit Zwangsumsiedelungen stattgefunden. Umsiedlungen weg aus den Orten, in denen viele der Menschen aufgewachsen sind, wo sie gelebt und Erinnerungen gesammelt haben. Einige von ihnen wollten dort begraben werden.
Die Omas gegen Rechts aus Bochum hatten am Samstag, den 21. 8. auf dem Dr.-Ruer-Platz eine Kundgebung organisiert unter dem Titel „Voll normal – Bundestag nazifrei! – Keine Stimme für die AfD und andere Rassisten“. Dabei zitierten sie aus dem Wahlprogramm der AfD und stellte dann Oma für Oma dar, was sie für richtig halten. Das Manual der Vorstellung liegt jetzt hier vor.
In der Kohlenstraße hängt ein Plakat des Bochumer Jugendringes an besonders passender Stelle
Der Bochumer Kinder- und Jugendring hat eine „U-18“ Bundestagswahl organisiert und gestern das Ergebnis präsentiert: 4.191 Jugendliche haben sich beteiligt. Bei den Zweitstimmen erhielten: SPD 28,4 %. CDU 16,3 %, Grüne 13,2%, FDP 10,3 %, Die Linke 9,9 %, AfD 4,6 %, Tierschutzpartei 4,1 %, Die Partei 2,2 %. Die sonstigen Parteien erhielten 6,8 Prozent. Der Jugendring kommentiert die Wahl: »Die Jugendlichen haben sich mit den Programmen der Parteien auseinandergesetzt und sehr genau überlegt, wem sie ihre Stimme geben. Der Stimmenanteil von rechtsextremen Parteien ist im Vergleich mit früheren U-18 Wahlen deutlich gesunken.
Bundestag nazifrei: »Unsere Botschaft: „Wir stehen zueinander – egal, wo Du herkommst.! Deshalb geht mir die AfD gehörig gegen den Strich. Wählt demokratisch! Keine Stimme für AfD und andere Rassist:innen!“«