Samstag 25.02.23, 07:41 Uhr

Friedensfragen an die Ratsvorsitzende der EKD Annette Kurschus 1


Annette Kurschus, die Ratsvorsitzende der EKD, ist am morgigen Sonntag, 26, 2. 23, Beginn 11:30 Uhr,  Gast der Gesprächsreihe „Ein Gast. Eine Stunde“ von Norbert Lammert in den Bochumer Kammerspielen.  Ihre Positionierung zu den entscheidenden Fragen und Dilemmata des Krieges haben für die Evangelische Kirche große Bedeutung und finden weit darüber hinaus Resonanz. Kirchenintern folgen ihr nicht alle. Das Bochumer Friedensplenum hat sie deshalb gebeten, den Krieg und ihre Position dazu zu einem Thema des Gesprächs mit Norbert Lammert zu machen.

Das Friedensplenum wird am Sonntag den Besucher:innen sein Lesebuch  „Frieden gewinnen, nicht Kriege – Verhandeln jetzt „anbieten.  Anker der Texte dort ist die Reflexion des emeritierten Bochumer Professors für christliche Gesellschaftslehre Günter Brakelmann „Krieg – gestern und heute und auch morgen? “  Brakelmanns sozialethische und theologische Sicht: Kriegsgründe, auch die alte Lehre vom „gerechten Krieg“, sind vom Ende her zu beurteilen, von den Massenvernichtungen von Menschen und den Massenzerstörungen von Zivilisation und Kultur. „Der Krieg hat sich mit seiner Möglichkeit, die Erde weithin unbewohnbar zu machen, als Mittel politischer Konfliktlösung ad absurdum geführt“. Für den Ukrainekrieg zieht er daraus die Schlussfolgerung, dass die Kriegsbeteiligten nicht auf Zerstörung und Sieg setzen dürfen, sondern einen Kompromissfrieden – nicht erst nach weiteren hunderttausend  Toten – finden müssen. Er skizziert mögliche Kompromisslinien.

Das Friedensplenum hat vorab fünf Fragen an die Ratsvorsitzende gerichtet und ist gespannt auf ihre theologischen und sozialethischen Antworten: 
– zur Eskalation der Waffenlieferungen bis hin zur Gefahr eines 3. Weltkrieges,
– zur Forderung von Verhandlungen der Kriegsbeteiligten und
– zur Notwenigkeit eines Kompromissfriedens.

Die Abschlussfrage: „Bekannte evangelischen Theologinnen und Theologen wie die frühere Ratsvorsitzende Margot Käßmann, die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer und der Magdeburger Bischof Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter der EKD, plädieren nachdrücklich für Verhandeln statt Waffen. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass dies die Position der EKD wird?“

Die fünf Fragen und das kleine Lesebuch als PDF:Dateien.


Ein Gedanke zu “Friedensfragen an die Ratsvorsitzende der EKD Annette Kurschus

Kommentare sind geschlossen.