Hellen-Skandale


Sonntag 24.07.11, 15:14 Uhr

Zukunft mit Ackermann?

Heute endet die erste Spielzeit unter der Intendanz von Anselm Weber im Schauspielhaus Bochum. Die Zauberformel für das zweite Jahr soll das Wort „Zukunft“ sein, das allein 89mal im Magazin für die Spielzeit 2011/2012 genannt wird. Ausgerechnet Josef Ackermann und Edmund Stoiber werden in der Veranstaltungsreihe „Herausforderung Zukunft“ diese Debatte im Schauspielhaus eröffnen.
Viele Bochumer BürgerInnen, denen der ehemalige Intendant Frank-Patrick Steckel eine Stimme verleiht, erleben das als Provokation. In einem öffentlichen Aushang an der Pforte des Schauspielhauses erklärt Intendant Anselm Weber den Beschäftigten, dass er nicht Herr im eigenen Haus ist. Wörtlich: „Es war nicht die Leitung des Schauspielhauses Bochum, die Josef Ackermann … eingeladen hat.“ Ist das eine Distanzierung? Nein. Weber macht sich die Einladung der Hellen Medien Projekte zu eigen und sieht keinen Anlass, Ackermann von seinen Reflexionen abzuhalten: „im Sinne eines pluralistischen offenen Diskurses, durch den die Bühnen der Stadt zum Zentrum einer kritischen, öffentlichen Debatte über unser Zusammenleben in Zukunft werden, ist ein jeder eingeladen, sich den Herausforderungen und Fragen zu stellen.“ 10 Euro Eintritt kostet dieser Diskurs und die Sicherheitsstufe 2, die für den Ackermann Auftritt vorgesehen ist, wird die pluralistische Zukunftsdebatte und das Zusammenleben fördern. Die Erklärung im Wortlaut: mehr…


Samstag 23.07.11, 19:01 Uhr

Michael Townsend ärgert sich 1

Michael Townsend, Bochumer Dezernent für Schule und Kultur hat eine schlechte Woche hinter sich. Erst handelt sich sein Schulverwaltungsamtsleiter ein Disziplinverfahren ein, dann kommt auch noch das Schauspielhaus in Verruf. Offensichtlich war er richtig ärgerlich, als die Ruhr Nachrichten heute mit der Überschrift Ex-Intendant Steckel kritisiert Ackermann-Auftritt im Schauspielhaus ausführlich über die Kritik berichteten. Auf seiner Facebook-Seite schreibt Townsend: „Ich finde, Steckel sollte langsam aufhören, sich in Bochumer Angelegenheiten einzumischen. Die damalige Diskussion um Lammert und Flimm hat doch auch schon gezeigt, dass der reflexhafte Protest verschiedener Alt-68-er nur noch langweilt.“ Wenn er sich da nicht gewaltig täuscht. Max Kühlem erwidert z. B. : „Ich finde eher reflexhafte Kommentare langweilig, die angebliche Alt-68er über einen Kamm scheren und ihnen irgendwelche Reflexe unterstellen. Man sollte lieber mal generell über den Sinn und Unsinn dieser hellenschen Veranstaltungen reden. Diesen Quatsch hat Bochum doch gar nicht nötig.“


Donnerstag 21.07.11, 07:00 Uhr
Frank-Patrick Steckel zum geplanten Ackermann-Auftritt im Schauspielhaus:

Eine Provokation

Der ehemalige Intendant des Bochumer Schauspielhauses Frank-Patrick Steckel hat einen Brief an die Oberbürgermeisterin und den Veranstalter des geplanten Ackermann-Auftritts im Schauspielhaus geschrieben:
Verehrte Frau Scholz, verehrter Herr Hellen –
was versprechen Sie sich von einem Auftritt von Josef Ackermann im Zusammenhang von HERAUSFORDERUNG ZUKUNFT?
Abgesehen davon – warum muss dieser Auftritt ausgerechnet im Schauspielhaus Bochum stattfinden?
Ich war von 1986 bis 1995 Intendant dieses Schauspielhauses. Und ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihnen niemals die Gelegenheit gegeben hätte, eine stockreaktionäre, für jede Zukunft, die den Namen verdient, hoch verderbliche Person wie Herrn Ackermann – und obendrein noch den ebenfalls mehr als zweifelhaften Herrn Stoiber – eine Bühne betreten zu lassen, die der Kunst der Schauspieler und ihrem Bemühen um eine andere Welt vorbehalten ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Ihnen verborgen geblieben sein sollte, welche Rolle insbesondere die Deutsche Bank und Herr Ackermann bei den unheilvollen Entwicklungen gespielt haben, die, unter anderem,
Schlimmerem, die Zukunft unserer Schauspielhäuser aufs (fast schon verlorene) Spiel setzen.
Wenn ich darin nicht irre, handelt es sich bei der Anberaumung des Termins an diesem Ort um eine Provokation.
Sie werden sich auf einigen Protest gefasst machen müssen.
Frank-Patrick Steckel.


Freitag 16.03.07, 14:00 Uhr

Der „Steiger Award“ nur eine Ansammlung von Prominenten?

Die Soziale Liste Bochum kritisiert Inhalt, Durchführung und Stil der Veranstaltungen zur Verleihung des sogenannten „Steiger Award“ am 17. März in Bochum: »Auch nach intensiver Recherche ist es nicht gelungen, einen plausiblen Sinn für den Preis (Award = Belohnung), die Verleihung und die Veranstaltungen herauszufinden. Es sei denn, dass eine Ansammlung von Prominenten und vermeintlichen VIPs schon ein Wert an sich ist.
Vor allem kritisiert die Soziale Liste Bochum, dass dies möglicherweise auch noch mit Sponsorengeldern z. B. der Stadtwerke Bochum erfolgt. Über hohe Eintrittspreise (35 Euro nur für die Veranstaltung, 175 Euro für die Veranstaltung inkl. Dinner mit Preisträgern und Laudatoren) wird dafür gesorgt, dass „man unter sich bleibt“. Was das alles mit dem propagierten Ziel der kulturellen und vor allem sozialen Förderung des Ruhrgebiets zu tun hat, bleibt unerklärlich. mehr…