In den beiden letzten Wintern waren die Temperaturen relativ milde und es ist fast vergessen, wie Politik und Verwaltung es versäumt hatten, insbesondere in der Pandemie rechtzeitig ein Kältekonzept für obdach- und wohnungslose Menschen zu entwickeln. Recht spät, ungenügend durchdacht und unzureichend ausgestattet erwies sich das Konzept als Gefährdung für die Betroffenen. Übernachtungsplätze wurden z. B. außerhalb des Stadtzentrums angeboten und waren nur schwer erreichbar. Völlig unbegreiflich blieb, warum eine pragmatische, einfache „Notlösung“ – nämlich die Öffnung von U-Bahnhöfen – erst ab 10 Minusgraden vorgesehen war. 32 Bochumer Vereine, Initiativen und Organisationen forderten: Hotels und öffentliche Einrichtungen für Obdachlose öffnen.
Tiefpunkt im Umgang von Verwaltung und Polizei mit Obdachlosen war schließlich eine Räumung von einem Platz an der Universitätsstr. unter der Brücke am Hauptbahnhof. Die Menschen wurden nicht nur vertrieben, sondern auch ihre Habseligkeiten wurden entsorgt. Diebstahl an Obdachlosen? –Systematische Obdachlosenvertreibung.
Beiträge von bo-alternativ:
bodo e.V. kritisiert Kältekonzept der Stadt als unzureichend, 11.12.2020
„30 Schlafsäcke sind kein Konzept„
bodo e.V.: Trotz Wintersturms sind Notangebote für Obdachlose nicht verfügbar, 07.02. 2021
Das Kältekonzept der Stadt funktioniert nicht
Norbert Hermann, Bochum Prekär, 14.02.21
Frau Anger und die Äpfel, Bananen, Rosinen…
Stadt für Alle zum Kältekonzept der Stadt, 16.12.22
Wer draußen schläft, ist in Gefahr!
Die Serie „Das war Rot-Grün in Bochum“ wird hier dokumentiert