Update 30.9.: Redebeitrag von #IchBinArmutsbetroffen ergänzt
An der Klimastreik-Demonstration von Fridays for Future am Freitag nahmen etwa 1.300 Menschen teil. Das Ganze begann und endete mit Kundgebungen vor dem Rathaus. Dazwischen lief eine laute und bunte Demonstration durch die Innenstadt. Als ersten Redebeitrag gab es ein ausführliches informatives Referat von Scientists for Future (S4F) über die Zukunft der Energiegewinnung. Die Botschaft lautete: „Lasst uns die Erdgaskessel rausreißen und durch etwas Zukunftsfähiges ersetzen.“ Als Alternative wurde die Wärmepumpe empfohlen.
Zum Thema Atomkraftwerke erklärte das Mitglied von S4F: „Das einzige, was Atomkraftwerke können, ist den Sockel, auf dem die Spitzenlastkraftwerke an und aus gehen, ein bisschen nach oben verschieben und das bringt eben maximal 1%. Wieso jetzt so ein Getöse um das eine Prozent?“ Er stellte fest, dass er sich kein realistisches Szenario vorstellen kann, „in dem die Atomkraftwerke einfach so weiterlaufen. Das geht nicht. Und das zu behaupten, ist hochgradig unseriös.“ Der Vortrag im Wortlaut.
Brigitte Giese vom Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung fragte in ihrem Wortbeitrag: Welcher Stellenwert wird dem Klima bei Bauvorhaben auf Grün- und Freiflächen in Bochum eingeräumt? Sie schilderte das am Beispiel von dem Grabeland, Am Ruhrort“ in Dahlhausen. Hier will ein Investor Doppel- und Reihenhäuser bauen. Das Netzwerk sieht sich auch hier in der Annahme bestätigt, dass Bochum dem Wohnungsbau immer und grundsätzlich Vorrang vor dem Klimaschutz einräumt – und das auch noch, als bereits der Klimanotstand ausgerufen war. Die Rede im Wortlaut.
Die Initiative Armut im Pott / #IchBinArmutsbetroffen wies auf die aktuelle dramatische Entwicklung für die von Armut betroffenen Menschen in unserer Gesellschaft hin und erinnerte auch daran, dass wir auch internationale Solidarität mit denen auf der Welt brauchen, „die es noch schlimmer trifft als uns! Die Klimarettung ist ein soziales Problem, das wir gemeinschaftlich mit der ganzen Welt angehen müssen.“ Die Rede im Wortlaut.
Die Initiative Ende.Gelände formulierte deutlich: „In einem kapitalistischen System orientiert sich die Produktion nicht an den Bedürfnissen der Menschen. Sie orientiert sich an den Profitinteressen der Kapitalist*innen. Das können wir sehen, wenn wir in die ärmsten Länder der Welt schauen. Dort werden Palmöl für Biodiesel und Kaffee mit Ökosiegel produziert, während Millionen Hunger leiden.“ Die Rede im Wortlaut
Bilder von der Klimastreik-Demo
Fridays for Future lädt alle, die der Klimastreik inspiriert hat, sich auch mal an der Mitorganisation versuchen zu wollen, für den 10.10. um 18:15 Uhr zu einem Onboarding-Plenum im Sozialen Zentrum (Jospehstraße 2) ein.