Das Bündnis gegen Rechts lädt zu einer Erinnerungsveranstaltung an Esther Bejarano ein: »Sie überlebte Auschwitz und das KZ Ravensbrück, weil sie im Mädchenorchester spielte. Das Erleben des Holocaust trieb Esther Bejarano bis zuletzt dazu an, ihre Stimme gegen Menschenfeinde zu erheben. Am 10. Juli 2021 ist sie im Alter von 96 Jahren verstorben.
Ihre Forderung: „Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“
Am 08. Mai, dem Tag der Befreiung, wollen wir an sie, ihre Taten und Worte erinnern!«
Sonntag, 08. Mai 2022, 18 Uhr, Quartiershalle in der KoFabrik, Stühmeyerstraße 33, 44787 Bochum
Der Eintritt ist frei, um Voranmeldungen unter info@ko-labor.de oder
0173 75 79 431 wird gebeten. Eine Teilnahme ist nur mit 3 G und Maske möglich. Die Einladung als PDF:
Zwei wichtige Fakten zu Esther Bejarano, die gerne unerwähnt bleiben und die aktuell wieder besonders wichtig sind: Sie war erstens Mitglied der (Antikriegspartei) DKP und hat sich zweitens u.a. im Zuge der Diffamierung der Israel-Palästina-Konferenz 2017 mit deutlichen Worten gegen die Unterdrückung der Palästinenser*innen gestellt:
„Esther Bejarano, Musikerin und ehemaliges Mitglied im Mädchenorchester von Auschwitz, und der Schauspieler Rolf Becker erklären sich mit Moshe Zuckermann und den anderen Referenten der Israel-Palästina-Konferenz in Frankfurt solidarisch.
Sie nennen mich
Verräter an meinem Volk
Sie nennen mich
Jüdischer Antisemit
weil ich spreche von dem
was sie tun in Israels Namen
gegen Palästinenser
gegen Araber anderer Länder
und auch gegen Juden
die totgeschwiegen werden
Lieber Moshe,
„Zur Zeit der Verleumder“ überschrieb Erich Fried vor einem halben Jahrhundert sein Gedicht – nicht ahnend, dass zu den Verleumdern heute die wissenden Ditfurths und ein offenbar unwissender Bürgermeister gehören könnten, die nicht in der Lage zu sein scheinen, zwischen der Kritik an der israelischen Regierung und der Verteidigung von menschlichen Rechten auf Leben zu unterscheiden, sich darüber hinaus anmaßen, als Deutsche darüber zu entscheiden, wer als Jude zu akzeptieren ist. Und das in der Stadt mit der Paulskirche, der „Wiege der deutschen Demokratie“ (John F. Kennedy). Dich zitierend: „Wer meint, den Antisemitismus bekämpfen zu sollen, vermeide es vor allem, Israel, Judentum und Zionismus, mithin Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik wahllos in seinen deutschen Eintopf zu werfen, um es, je nach Lage, opportunistisch zu verkochen und demagogisch einzusetzen…“
Dir, den mit Dir Referierenden und den Euch zustimmenden Versammelten solidarische Grüße, herzlich
– Esther Bejarano und Rolf Becker
10. Juni 2017“
Quelle: https://www.melodieundrhythmus.com/mr-aktuell/deutsche-abgruende/#more-‘
Siehe auch:
Film “Zeit der Verleumder”
http://projektkritischeaufklaerung.de/de/konferenz-in-berlin-am-10-februar-2018/