Montag 21.03.22, 08:53 Uhr

Lauch und Möhre, Gabel und Förderturm kommen zusammen 1


Gestern wurde ein neuer Verein gegründet bzw. Netzwerke-Ernährungsrat-Bochum und EssBO haben sich zu einem neuen Verein zusammengeschlossen – mit dem gemeinsamen Ziel einer Ernährungswende. In der Mitteilung des neuen Vereins heißt es dazu: »Am Sonntag, den 20.03.2022, ist in einer hybriden Präsenz- und Onlineveranstaltung mit Live-Übertragung aus dem Alsenwohnzimmer in Bochum aus vielen ehrenamtlichen Bochumer Initiativen ein gemeinsames großes Ganzes geworden: Die beiden Initiativennetzwerke Ernährungsrat Bochum und EssBO! bilden nun den gemeinsamen Verein „EssBO! Ernährungsrat Bochum“.

Wer sind die Menschen hinter „EssBO! Ernährungsrat Bochum“?

Hinter dem Initiativennetzwerk verbirgt sich ein Bündnis von engagierten Bürger*innen aus Gemeinschafts- und Viertelgärten, Stadtteilbüros und Wohnprojekten, der Slow Food-Bewegung, Bildungseinrichtungen, Kunst, Kultur und Wissenschaft, die alle das gemeinsame Ziel der Ernährungssouveränität und einer zukunftsfähigen, klimagerechten, gesunden, lebenswerten Ausgestaltung von Bochum und Ruhrgebiet eint. Mit dem neuen Verein wollen die Engagierten ihre Kräfte  bündeln, noch handlungsfähiger werden und ihrer gemeinsamen Arbeit einen einheitlichen Rahmen geben.

Warum ein Verein, der sich um die Ernährungs- und Agrarwende und eine essbare, eine nahrhafte Stadt bemüht?

Die Zeit ist reif für eine Ernährungswende. Die industrielle Landwirtschaft und globalisierte Lebensmittelproduktion befördern den Klimawandel. Die Art und Weise, wie Nahrungsmittel erzeugt, gehandelt, verteilt und verbraucht werden, blendet die wahren Kosten aus, die für Menschen, Tiere und Umwelt entstehen. 
„EssBO! Ernährungsrat Bochum“ will für ernährungspolitische Fragestellungen sensibilisieren, Ernährungskompetenzen vom bewussten Einkauf bis zur gesunden Zubereitung fördern, Esskultur, Genuss und Freude am Essen pflegen, Fachwissen zu regionalen und globalen Ernährungssystemen und ihren Auswirkungen sammeln und weitergeben und auch mit anderen Ernährungsräten und Essbaren Städten zusammenarbeiten. 
Dabei ist den Initiativenvertreter*innen ein wertebasierter demokratischer Austausch besonders wichtig.

„Unsere Stadt soll essbar und grün werden – klimafreundlich mit einer hohen Biodiversität. Zukunftsfähig und lebenswert. Wir wünschen uns ein ökologisches Bochum!“ sagt Julie Henkel vom frisch gegründeten Verein.

Dazu gehören in der Vision von „EssBO! Ernährungsrat Bochum“ eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, Solidarische Landwirtschaften, Streuobstwiesen, Quartiersgärten, Schul- und Senior*innengärten, Wildblumenstreifen für Insekten, Dachgärten, Hochbeete, vertikale Beete und mobile Beete statt Hitzeinseln.

Einladung zum Mitmachen – Gemüse, Gesundheit, Bildung, Kreativität und Spaß für alle

Wer bei „EssBO! Ernährungsrat Bochum“ mitmachen möchte, hat eine Menge Möglichkeiten:
Bildungsveranstaltungen in Schulen, Kitas und der VHS,  Besuche und Gespräche mit Lebensmittelproduzent*innen, Höfetouren, Gründung und Pflege von Gemeinschaftsgärten und  Viertelgärten in den Quartieren, gemeinsame Pflanzprojekte auf  öffentlichen Grünflächen,  Pflanzen- und Saatguttauschbörsen, Aktionen zur Stadtnatur, Teilnahme an Gartenworkshops, lokale, aber auch regionale Vernetzungskooperationen wie das „Schlaraffenband Ruhr“, Lernen von Expert*innen und voneinander, kreativer Austausch, vielfältige Medienarbeit. 
„EssBO! Ernährungsrat Bochum“  bringt Menschen und Initiativen zusammen, die einander durch Austausch von Wissen, Erfahrung und Ideen unterstützen. 
Vieles ist schon auf dem Weg und noch viel mehr soll geschehen.

Die neu gewählte Vorsitzende Veronika Nickl strahlt: „Wie großartig, dass wir die Vereinsgründung heute in großer Übereinstimmung zusammen geschafft haben. Das erhöht unsere Handlungsfähigkeit enorm! Jetzt freuen wir uns darauf, Bochum wirklich zu verändern!“

Der Verein „EssBO! Ernährungsrat Bochum“ lädt alle Bochumer*innen ein, sich zu beteiligen, damit eine neue Stadt-Kultur entsteht – ein neues Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln, eine moderne Allmende und Oasen der Biodiversität in einer klimafreundlicheren Stadt.«


Ein Gedanke zu “Lauch und Möhre, Gabel und Förderturm kommen zusammen

  • Vereine sind immer gut

    Da weiß man(frau*) wenigestens wo Mensch hin gehört. In diesem Fall ist das Ergebnis ein voller Magen, auch gut. Mein Opa war über 60 Jahre im Karnickelzüchterverein. Quartalsmäßig fand immer das große Karnickelessen statt, als Kind war ich dabei. Mich hat es als Kind gewundert mit welcher Lust die Züchter(*innen) die Karnickel verspeisten die sie zuvor liebevoll aufzogen. Liebe geht halt durch den Magen ;-)

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