Am Samstag, den 26. März um 14:00 Uhr lädt das Netzwerk Stadt für Alle zu einer Radtour zum Thema Leerstände ein. Startpunkt ist die Glocke am Rathaus: »Das Thema Wohnen gilt heute als die neue Soziale Frage. Steigende Mieten und knapper Wohnraum sind ein Problem in allen großen Städten – auch in Bochum. Politik und Immobilenwirtschaft wollen den Wohnungsmangel in erster Line durch massiven Neubau lösen. Diese Strategie ist nicht nur klimapolitisch fragwürdig sondern ein überwiegend renditeorientierter Neubau von Wohnungen geht auch an den Bedürfnissen vieler Bewohner*innen der Städte vorbei:

Menschen mit geringen Einkommen, Bezieher*innen von Transferleistungen oder Geflüchtete benötigen leistbaren Wohnraum in guter Qualität. Rund 50 Prozent aller Bochumer Haushalte haben Anspruch auf eine Sozialwohnung.
Der Strategie des Neubaus widersprechen auch die zahlreichen bestehenden Wohnungen die in Bochum leer stehen oder einer anderen Nutzung zugeführt werden. Schon 2016 suchte das Netzwerk »Stadt für Alle« solche Leerstände im Rahmen eines Rundgang durch die Bochumer Innenstadt auf und kritisierten den Widerspruch zwischen der Unterbringungssituation von Geflüchteten in Turnhallen auf der einen und diesen Leerständen auf der anderen Seite.

Heute, 5 Jahre später, gibt es immer noch unverändert einige dieser Leerstände und viele andere. Und wieder werden Turnhallen zu Sammelunterkünften für Geflüchtete, die sich jetzt aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine retten. Wie eine tragische Wiederholung der Geschichte erscheint die Situation heute.

Mit unserer Rundfahrt wollen wir erneut den Scheinwerfer auf diese Widersprüche richten, alte und neue Leerstände im Stadtgebiet aufsuchen, wohnungspolitisches Versagen aufzeigen und alternative Lösungen formulieren. Die Rundfahrt mit Fahrrädern findet im Rahmen des bundesweiten »Housing Action Day« statt, zu dem das »Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn« aufruft.«