Sonntag 30.01.22, 13:41 Uhr
Regionalverband Ruhr plant weiterhin:

Grünflächen sollen Siedlungsgebiet werden 1


Für die Bürgerinitiative WernerFeld erklärt Nadja Zein-Draeger zur aktuellen Neufassung des Entwurfs des Regional Plan Ruhr: »Der Regionalverband hält an der 10 ha Strategie fest – große Teile der Bochumer Grün- und Freiflächen sollen Allgemeine Siedlungsgebiete werden! Folgt man dieser Strategie, haben wir bald kaum noch Grün in Bochum und eben auch das Werner Feld könnte dann zur Bebauung freigegeben werden.

Zuletzt waren es gute Nachrichten, die die Menschen im Bochumer Osten über das Werner Feld erreichten: Die „Integrierte Machbarkeitsstudie Bochum-Ost zur Verbesserung der Gewerbeflächenerschließung im Bereich Werne/ Langendreer/ Somborn“ aus November 2019 kam zu dem Schluss, dass die beiden von der Bürgerinitiative WernerFeld konzipierten Erschließungsvarianten für die Gewerbegebiete auf den Opel-Flächen die Vorzugsvarianten von insgesamt zwölf untersuchten Alternativen sind.

Und auch die Politik entschied sich im Frühjahr 2020 für diese beiden Vorzugsvarianten und rückte von der Idee ab, eine Straße quer über das Werner Feld zu bauen und dann den Rest des Feldes als Siedlungsfläche und Gewerbegebiet zu nutzen.

Zu dieser Zeit wartete die Fachwelt bereits auf den überarbeiteten Entwurf des Regionalplan Ruhr (RPR)– den zukünftigen Flächennutzungsplan für elf kreisfreie Städte und drei Kreise im Ruhrgebiet.

Dieser liegt nun vor (https://www.ruhrparlament.de/vorlagen_details.php?vid=50911100497) und weist im Vergleich zur ersten Fassung für das Bochumer Stadtgebiet einige Änderungen auf, bleibt aber bedauerlicherweise der Strategie treu, Flächen kleiner als 10 ha als „Allgemeine Siedlungsgebiete“ einzustufen – so auch das Werner Feld.

Aufgrund des großen Protestes der Bürgerinnen und Bürger gegen die mögliche Bebauung und der Perspektive alternativer Erschließungsvarianten für die Gewerbeflächen, bat die Stadt Bochum den Regionalverband im Rahmen des formellen Beteiligungsverfahrens zum RPR, das Werner Feld als Freiraum zu belassen.

Der Regionalverband folgte dieser Bitte genau so wenig, wie der Eingabe der Bürgerinitiative WernerFeld, in der im Wesentlichen dargelegt wurde, dass mit der Einstufung des Werner Felds als Allgemeiner Siedlungsbereich gegen Ziele und Grundsätze der Landesentwicklungsplanung verstoßen wird.

Wenn sich der Regionalverband fragt: „Was bringt das Gebiet der Region?“, stellt sich letztendlich auch die Frage, welche und wessen Interessen hier Vorrang haben, wenn an der Lebensqualität der Menschen, die dort leben, vorbeigeplant wird?

Die Bürgerinitiative WernerFeld wird daher auch zum derzeit vorliegenden Entwurf der RPR eine Eingabe einreichen. Zeit hierfür ist bis Ende April 2022 – wenig Zeit für die nun anstehende Arbeit, deshalb sind Anregungen aus der Bevölkerung und fachkundigen Kreisen gerne willkommen (info@wernerfeld.de). Wir sollten alle wachsam sein, wie es weiter geht mit dem Erhalt des Werner Felds.«


Ein Gedanke zu “Grünflächen sollen Siedlungsgebiet werden

  • Ridder

    Es gibt genug andere Flächen zur Bebauung und außerdem wäre es Sinnvoll Freiflächen zu erhalten, wozu sich ansässige Bürger ja entschieden haben sie zu behalten.

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