Mittwoch 14.04.21, 10:05 Uhr

Mühlstein am Hals? 10


Nach der Wahl von Sahra Wagenknecht zur Spitzenkandidatin der Landesliste-NRW zur Bundestagswahl gibt es zahlreiche Reaktionen – siehe auch die Kommentare zu unserem Beitrag Sevim Dagdelen auf aussichtsreichem Listenplatz. Diese Wahl hat eine heftige innerparteiliche Diskussion ausgelöst – verstärkt noch durch das Bekanntwerden von Inhalten aus dem neuen Buch der Spitzenkandidatin. Ralf Feldmann, ehemaliges Ratsmitglied der Linken, bezeichnet die Wahl von Sahra Wagenknecht als Mühlstein am Hals der LINKEN. Zu seiner Stellungnahme


10 Gedanken zu “Mühlstein am Hals?

  • Bewegungslinker

    Wer die sich die von Ralf Feldmann zusammengetragene Postionen zu Gemüte führt, muss sich fragen, was eine Partei, die in Bochum solche Inhalte vertritt, noch auf bo alternativ verloren hat. Was sagt ihr als Redaktion dazu?

    • Linksfüßler

      … „was eine Partei, die in Bochum solche Inhalte vertritt, noch auf bo alternativ verloren hat.“

      Geht´s noch ;-) Hier auf dieser Internetseite findet man:frau* z.B. mehrere Adresshinweise und auch Veranstaltungsankündigungen von sektenartigen Organisationen. Deutlichstes Beispiel ist Xtension-Rebellion. XR ist eine vollständig GELENKTE Struktur die KEINE offenene Diskussion, weder mit Mitglieder:innen* noch mit Interessierten führt. Ihr Weltbild ist von Apokalypse und Wahn geprägt. Das regt ja nun auch niemanden auf (!).

    • Martin Budich

      Wenn die Linkspartei in einer Pressemitteilung ankündigt, wann Sahra Wagenknecht im Wahlkampf nach Bochum kommt, soll die Redaktion dann
      Рdie Mitteilung ignorieren, also nicht ver̦ffentlichen,
      Рim Wortlaut ver̦ffentlichen,
      – Dich auffordern nachzuschauen, ob Deine Trillerpfeife noch funktioniert?

      • Kalle

        Meine Antwort wäre auch C
        Für mich ist die Linke nicht Wagenknecht und Wagenknecht nicht die Linke, auch wenn sie jetzt wieder Platz 1 bekommen hat
        Interessant wäre für mich, wie denn die Linken in Bochum zu den Wagenknecht-Thesen stehen. Ich meine mit die Linken einmal den Parteivorstand in Bochum aber auch die Mitglieder.
        Für mich sind die Linken noch Teil einer alternativen Szene solange sie nicht so agieren, wie es die Zitate von Wagenknecht vorgeben. Bisher sehe ich das nicht so, auch wenn für den Rat nur noch Dagdelen-Getreue aufgestellt wurden
        solidarische Grüße Kalle

  • Bewegungslinker

    Quiz finde ich gut :-) . Ich wähle Antwort C. Wenn Frau Wagenknecht nach Bochum kommt, und ein breites Bündnis zur Gegendemo aufruft, würde das natürlich eine wichtige Meldung sein.

    Ignorieren wäre wohl sonst die Option. Denn bisher schien es mir ein Unterschied, ob die Linkspartei oder zum Beispiel die SPD eine Pressemitteilung veröffentlicht. Während SPD Veröffentlichungen – aus gutem Grund, weil sie als Ganzes nicht Teil eines alternativen Bochums sind – landet jede Linkspartei Veröffentlichungen hier. Eben aus dem Grund, weil sie bisher als Teil eines alternativen Bochums gesehen wurden. Wenn die Linkspartei Bochum nun aber vertritt, dass es echten Rassismus in Deutschland eigentlich gar nicht mehr gibt, dass Fridays for Future Besserverdienenden Forderungen vertritt, dass Queerfeminismus oder Bürgerbeteiligung nur Lifestyleforderungen einer skurrilen Minderheit ist, sind das doch rechte Positionen? Was haben die unter dem Denkmantel „Linkspartei“ auf bo-alternativ verloren?

  • Oberlinker Nichtspalter

    Das Buch ist mittlerweile zu erwerben. Vielleicht lesen die Schreiber erstmal den Originaltext und melden sich dann wieder. S.Wagenknecht ist Teil der linken Bewegung, ebenso wie einige der Schreiber.
    Mit Trillerpfeifen aufzutreten oder Gegendemonstrationen durchzuführen wäre peinlich. Aber vermeintlich Linke sind ja Meister der Spalterei.

    • Bewegungslinker

      Das Buch ist nun gelesen. Ich versuche es zu erklären, was mich empört. Das Buch spitzt zu, was Frau Wagenknecht seit Jahren behauptet, Klimapolitik, Antirassismus oder Queerfeminismus schade der Thematisierung der Sozialen Frage. Die Forderung daraus ist leider nicht um soziale Verbesserungen für alle zu kämpfen, sondern um die Verteidigung von materiellen Interessen eines klassischen Facharbeitermilieus. Gegen diese Interessenvertretung ist natürlich nichts zu sagen, es sei denn diese wird zur Privilegienverteidigung. Und genau das passiert, wenn die eigene Interessenvertretung nur gegen Gleichberechtigungsforderungen von Frauen oder Menschen ohne deutschen Pass geführt werden soll. So werden soziale Kämpfe umdefiniert in ein gemeinsame Privilegienverteidigung von vorwiegend deutschen Männer aus Mittel- und Oberschichten. Wenig überraschend wird genau diese Wendung von der politischen Rechten gefeiert, der Frau Wagnknecht grade ein Interview nach dem anderen gibt. Von sozialen Kämpfen, die sie führt, ist mir bis auf Talkshow Sprüche nichts bekannt. Wenns drauf ankäme wie beim Mietendeckel in Berlin schweigt sie, während Klimaaktivist*innen, Antirassist*innen und Querrfeminist*innen vorgestern zu Tausenden auf die Straße gehen. Daher sie bedient meines Erachtens nur noch antilinke Ressentiments. Warum soll es dann Spaltung sein, wenn dagegen demonstriert wird?

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