Die Linkspartei hat am Wochenende ihre Landesliste für die Bundestagswahl aufgestellt. Sevim Dagdelen wurde erneut auf Platz 3 gewählt. Christian Leye, der ehemalige Sprecher des Bochumer Kreisverbandes und jetzige Landesprecher Der Linken kandidierte für den Kreisverband Duisburg und kam auf Platz 6. Mehriban Özdogan, Bochumer Ratsmitglied der Linken erhielt Platz 17 und Felix Oekentorp, der sich für den Wahlkreis Bochum/Herne bewirbt, kam auf Platz 20. Die Bochumer Linke schreibt dazu: „Wir alle freuen uns sehr, dass Sevim Dadgelen als unsere Bundestagsabgeordnete und Direktkandidatin im Wahlkreis Bochum I erneut auf den aussichtsreichen Listenplatz 3 für die Bundestagswahl gewählt wurde.
Bochum hat damit gute Chancen, auch die kommenden vier Jahre mit einer starken Stimme für Frieden und soziale Gerechtigkeit im Bundestag vertreten zu sein“, erklärt Amid Rabieh, Bochumer Kreissprecher der Linken. „Sevim Dagdelen steht authentisch für eine friedliche Politik, die auf Abrüstung, Diplomatie und Entspannung setzt. Anders als Grünen-Chef Robert Habeck, der Regierungsfähigkeit mit Kriegswilligkeit verwechselt, wollen wir gemeinsam mit Sevim Dagdelen im Bundestagswahlkampf für eine starke Linke kämpfen, die sich der Hochrüstung und neuen Auslandseinsätzen entgegenstellt. Dass mit Mehriban Özdogan eine profilierte Kommunalpolitikerin und Gewerkschafterin auf Listenplatz 17 gewählt wurde, freut uns sehr und gibt Rückenwind für den Wahlkampf. Die Bochumer Linke ist so mit zwei starken Frauen auf der nordrhein-westfälischen Landesliste vertreten.“
Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken und Direktkandidatin im Wahlkreis Bochum I erklärt: „Ich bin meinem Landesverband für die tolle Unterstützung und das Vertrauen sehr dankbar. Jetzt gilt es, die Menschen von unseren Ideen und Alternativen zur verkorksten Regierungspolitik von Union und SPD zu überzeugen. Eine Regierung, die in der Pandemie lieber Milliarden im Militäretat statt für eine bessere Bezahlung und mehr Personal in der Pflege verpulvert, gehört abgewählt. Nur eine starke Linke im Bundestag sorgt für eine Vermögensabgabe für Multimillionäre und für einen sozialen Aufbruch mit besseren Löhnen und Renten. Ich habe richtig Lust auf den gemeinsamen Wahlkampf und einen fairen Wettstreit um die besten Konzepte.“
Nachdem die NRW-Linke auch beschlossen hat Sahra Wagenknecht auf Listenplatz eins zu wählen, werde ich diesmal die LINKE bei den Landtagswahlen nicht wählen.
Ich bin bald 60, weiß, hetero, ehemaliger Betriebsrat, Vatta früher unter Tage, Oppa über Tage auffe Zeche. Mein Umfeld ist zu einem nicht geringen Teil schwul, lesbisch oder bi, hat Migrations- und/oder Fluchterfahrung, und das sind nicht die „Marotten“ von Minderheiten, die um den besten Platz im Opferranking buhlen, sondern das sind „meine Leute“.
Das ist (m)eine Realität im Ruhrgebiet.
Ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn Menschen in einer anderen Realität leben und überhaupt keinen Blick für Diskriminierung haben und nicht akzeptieren können, wie wichtig z.B. das Gender* für bislang nicht gehörte Gruppen ist, denn auch mit solchen Leuten habe ich tagtäglich zu tun.
Aber ich sehe es als Aufgabe von Linken mit diesem Spannungsfeld umzugehen. Beide Positionen können als Korrektiv für die jeweils andere Position dienen. Aber Sahra Wagenknecht macht aus einem „sowohl als auch“ ein „entweder oder“. Und das macht sie in abwertender Art und Weise. Die LINKE-NRW hat die Chance gehabt dieser Position eine Abfuhr zu erteilen. Hat sie aber nicht. Eine NRW-LINKE mit Sahra W. auf Listenplatz eins geht für mich nicht mehr. Und mit dieser Meinung bin ich nicht alleine.
„The Times They Are A Changin“ Bob Dylan (1964)
In der Tat ist die Linkspartei NRW in der aktuellen Verfassung für pluralistische Linke nicht mehr wählbar. Vielmehr ist es genau diese vielfältige Linke, die sich für offene Grenzen, für ein Recht auf Stadt, für gleiche Rechte auch queerer Lebensmodelle, für Klimagerechtigkeit, für radikale Demokratisierung… einsetzen, die von Frau Wagenknecht und ihren Fans nun sehr deutlich als Hauptgegner benannt werden. Im konservativen Millieu wird sie genau für diese Funktion bejubelt.
Das erinnert alles sehr an die „Antideutschen“ nach 2001. Auch diese waren gesellschaftlich irrelevant und hatten keine wirklich konkreten Ziele außer sich an Linken abzuarbeiten. Sie hatten durchaus ein paar richtige Fragen, aber immer irrsinnigere Antworten. Protegiert wurden sie – das ist wirklich frappierend – von nahezu dem gleichen konservativen Milieu von Welt bis Ruhrbarone, die nun Frau Wagenknecht feiern. Die „Antideutschen“ haben in linken Strukturen für einige Jahre Schaden angerichtet. Manche von ihnen fanden den direkten Weg nach ganz rechts, viele andere merkten irgendwann, welch fragwürdige Rolle sie bekommen hatten. Die erfolgreichste Strategie des Umgangs war, nicht mehr mit ihnen zu reden und ihnen keine Gelegenheit mehr zu bieten, solidarische Strukturen anzugreifen. Daraus sollten wir heute lernen.
Eine Linke mit Sahra Wagenknecht als Spitzenkandidatin ist wie eine SPD mit Sarrazin als Spitzenkandidat. Ersteres allerdings ist die bittere Realität.
Für Antirassist*innen unwählbar!
Ich wählte die Partei „“Die Linke““ bisher auch, zuvor die PDS. Damit ist jetzt Schluss ! Meine Meinung ist, Wagenknecht sind ’ne ganz Konservative, Buh !
Viele meiner Verwandten, Mutter, Bruder, Tochter usw. wählten bisher diese Partei, ebenso zahlreiche Freunde*innen. Ich werde jetzt in die Offensive gehen und zum Boykott dieser Partei aufrufen. Ich bin mindestens 20 Stimmen, Yeb !
Habe schon gehört das „Schwuliesels Töchter“ möglicherweise eine Initiative für eine neue Partei starten wollen.
Schwuliesels Töchter, hängt euch voll rein !
Vielleicht könnte der nachfolgende Song als Wahlkampfliede dienen, mal sehen
;-)
Schwuliesels Töchter: „In Bielefeld ist es wunderschön“ – Der Bielefeld Song zum CSD 2016
https://www.youtube.com/watch?v=BWRse_HuP1Q
Ich finde es gut das die Wagenknecht jetzt wieder ganz vorne mitmischt. Endlich sagt mal wieder eine wo der sozialistische Hammer hängt! Mein Mann war bei der Stasi. Der hat sich auch über ihren sicheren Listenplatz gefreut. Vielleicht kann ich wieder – Helfer der Volkspolizei – werden.